Broschierte Ausgabe: 368 Seiten
Genre: Fantasy-Thriller
ISBN: 978-3-492-26998-8
Erscheinungsdatum: 11. August 2014
Preis: 12,99 €
Die
Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Professor
Sivamani experimentiert am Zeitgefüge, doch das Experiment misslingt und
überall im Umkreis des Forscherlabors in einer kleinen Stadt in Spanien
entwickeln sich Zeitblasen, sogenannte Pockets. Tritt man durch diese, kommt
man in einer anderen Zeit wieder heraus. Und die Zeit drängt, denn immer mehr
Pockets öffnen sich, die fundamentale Konstante im Universum droht aus den
Fugen zu geraten. Ein vierköpfiges Team soll das entsprechende Pocket finden,
um das misslungene Experiment vorzeitig zu verhindern. Doch welches ist das
richtige Pocket und vor allem, was erwartet die Forscher in den falschen
Pockets?
Keiner
der Vier ist genau darüber informiert, um was es sich wirklich bei dem neuen
Forschungsauftrag handelt, dennoch reisen die Soziologin Veronique Saccard, der
Geologe Ferdinand Grewe, die Historikerin Stefania Ambrosini und der Brite Lyle
Usher in das von Madrid rund 50 Kilometer entfernte Aranjuez, um Professor
Sivamani bei seinem misslungen Experiment zu unterstützen. Die Stadt ist
zwischenzeitlich evakuiert, viel zu groß ist das Risiko, dass Menschen
ungewollt durch eines der Pockets gehen und in einer völlig anderen Zeit
ankommen.
Das
Team um den Professor arbeitet bereits fieberhaft an einer Lösung, doch
Zeitreisen ist noch viel zu wenig erforscht, als das man hier auf fundierte
Erkenntnisse zurückgreifen könnte. Der Professor fischt mehr oder weniger im
Trüben und schickt seine vier Zeitreisenden somit auf eine Mission mit
unbekannten Ausgang.
Der
Fantasy-Thriller, den ich eher als Wissenschaftsthriller bezeichnen würde, da
er kaum fantastische Aspekte beinhaltet, entwickelt sich anfangs äußerst
spannend und fesselnd. Allein schon durch die temporeiche, wenn auch ein wenig
sachliche Erzählweise von Leon Reiter. Schnell sind die vier Zeitreisenden
ausgerüstet, allerdings mit so wenig Hightech wie möglich, da die Gefahr, diese
irgendwo in der Vergangenheit zu verlieren und somit das Zeitgeschehen
ungewollt zu verändern, viel zu groß ist. Erschwerend bei ihren Zeitreisen
kommt hinzu, dass der Eintrittspunkt in eines der Pockets niemals auch der
Rückkehrpunkt ist und dieser sich bis zu einem Kilometer im Umkreis befinden
kann.
Nun
beginnt die Suche nach dem richtigen Pocket, dass zeitlich kurz vor dem Beginn
des folgenschweren Experiments liegt, doch wie soll man diesen Zeitpunkt
bestimmen, wenn ein Pocket einen mitten ins Nirgendwo führt – in einen
tropischen Dschungel oder in die Einöde einer Wüste? Und hier fängt auch der Thriller
mit der Zeit an, etwas zu schwächeln.
Denn
die Zeitreisenden betreten stellenweise bis zu zehn Pockets am Tag, die sie in
die Vergangenheit wie auch in die Zukunft führen, manche Aufenthalte dauern
wenige Minuten, andere mehrere Stunden, wenn sich beispielsweise der
Austrittspunkt mitten im Meer oder hinter einer Bergschlucht befindet.
Irgendwann fühlt man sich – wie auch die Zeitreisenden – zwar regelrecht durch
die Pockets sprich durch das Buch gehetzt, aber irgendwie entwickelt sich der
Thriller nicht weiter. Die Forscher erlangen durch die Zeitreisen kaum neue
Erkenntnisse, die eine Lösung des Problems herbeiführen würde und die
unterschiedlichen Zeitreisen können bald nicht mehr überraschen. Man wartet
regelrecht darauf, dass endlich einmal etwas Handfestes geschieht, das die Geschichte
voranbringt.
Dies
dauert jedoch bis ganz zum Schluss des Buches. Bis dahin begleitet man die
Zeitreisenden bei ihren mehr oder weniger abenteuerlichen Reisen in die Vergangenheit
und Zukunft und verfolgt die oft absolut hilflos wirkenden Maßnahmen von
Professor Sivamani und seinem Forschungsteam, um dem Problem endlich Herr zu
werden.
Fazit:
Anfangs sehr spannender Thriller, der jedoch in der Mitte ziemlich schwächelt
und erst am Ende wieder an Fahrt aufnimmt.
Der Autor:
Leon Reiter wurde 1977 in Freiburg im Breisgau geboren. Die meiste Zeit seines Lebens hat er nach eigener Einschätzung mit diversen abgebrochenen Studiengängen und mies bezahlten Jobs verschwendet. Nun nutzt er die Schmerzlichkeit dieser Erfahrung für einen Zeitreiseroman, der dorthin geht, wo es wehtut.
Leon Reiter wurde 1977 in Freiburg im Breisgau geboren. Die meiste Zeit seines Lebens hat er nach eigener Einschätzung mit diversen abgebrochenen Studiengängen und mies bezahlten Jobs verschwendet. Nun nutzt er die Schmerzlichkeit dieser Erfahrung für einen Zeitreiseroman, der dorthin geht, wo es wehtut.
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