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Mittwoch, 19. November 2014

{Rezension} Die Erbin von John Grisham

Cover & Verlag: Heyne
Übersetzer: Imke Walsh-Araya, Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter
Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Genre: Justizroman
ISBN: 978-3-453-26910-1
Erscheinungsdatum: 03. März 2014
Preis: 24,99 €



Warum Lettie Lang?

Diese Frage stellt sich bald das ganze Ford County, denn der Millionär Seth Hubbard hat seiner Haushälterin neunzig Prozent seines Vermögens vererbt. Seine Kinder hat der eigensinnige Unternehmer kurzerhand enterbt. Grund für die Beiden, das handschriftlich verfasste Testament anzufechten und das bisherige Testament für gültig erklären zu lassen. Rechtsanwalt Jake Brigance wurde von Seth Hubbard mit der Durchsetzung des Testaments beauftragt und es dauert nicht lange, da findet sich Jake vor einem Geschworenengericht wieder und muss die Testierfähigkeit von Seth Hubbard beweisen. Eine fast ausweglose Situation.

 

Mit seinen neuesten Roman hat John Grisham wieder einmal einen klassischen Justizroman abgeliefert, der durch seinen Protagonisten Jake Brigance stark an einen seiner ersten Thriller „Die Jury“ erinnert. Die Geschichte spielt rund drei Jahre nach dem brisanten Fall und Jake hält sich mehr oder weniger mit kleineren Fällen über Wasser. Völlig unerwartet findet er eines Morgens das handschriftliche Testament von Seth Hubbard in seiner Post mit sehr genauen Angaben, wie nach seinem Selbstmord mit diesem verfahren werden soll. Seth war unheilbar an Krebs erkrankt und hat seinen Abgang bis ins kleinste Detail geplant. Und ganz klar steht in dem Testament, dass seine beiden Kinder Ramona und Herschel keinen Cent erben sollen. Doch warum ausgerechnet 90 % seines Vermögens von rund 24 Millionen $ seine farbige Haushälterin Lettie Lang erhalten soll, bleibt sein Geheimnis.

Natürlich lassen sich Ramona und Herschel dies nicht gefallen und engagieren einen Top-Anwalt, der die Ungültigkeit des handgeschriebenen Testaments beweisen soll. Aber neben den Kindern gibt es ja noch die Enkelkinder, die gerne ein Stück vom Kuchen abhaben wollen und Lettie sieht sich plötzlich einer Schar von weit entfernten Verwandten und vielen neuen Freunden gegenüber. Die Schlammschlacht ist somit eröffnet und die Anwälte der Gegenseite schießen aus allen Rohren.

Das John Grisham spannende Geschichten erzählen kann und es bestens versteht, seinen Charakteren Leben einzuhauchen, steht außer Frage. Entsprechend unterhaltsam, wendungsreich und spannend gestaltet sich die Story. Ein Großteil des Romans nehmen die Hintergrundrecherchen zum Testament ein, in den Gerichtssaal geht es erst zum Ende hin. Und natürlich integriert John Grisham sein Anwaltswissen wieder perfekt und äußerst unterhaltsam in die Geschichte. Die Spannung baut John Grisham wieder geschickt auf, geht auch immer wieder auf das Privatleben von Jake ein und lässt zudem eine rätselhafte Vergangenheit eines seiner Protagonisten mit einfließen, sodass die Geschichte wieder durchweg komplex wirkt. Zwischendrin dümpelt die Story dann zwar ein wenig vor sich hin, doch bevor die Kurzweiligkeit darunter leidet, zieht der Autor die Spannung wieder ordentlich an und überrascht zum Ende hin mit einer schrecklichen Enthüllung.


Fazit: Gewohnt routinierter und packend erzählter Justiz-Roman, ganz in gewohnter John-Grisham-Manier.


Der Autor:
John Grisham hat 27 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und vier Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in 38 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia und Mississippi.

2 Kommentare:

  1. Huhu Isbael :)

    Ich liebe ja Grisham sehr. "Die Jury" war eines meiner ersten bewusst gelesenen Erwachsenen-Bücher, ich glaub ich war 13 oder 14. Darin spielt ja auch Jake Brigance eine der Hauptrollen und deswegen bin ich ganz kribbelig, dass Grisham ihn hier wiederbelebt hat. Habe das Buch noch nicht auf dem SuB, aber definitiv im Auge und deine Rezension bestätigt ja nur darin, dass es gut ist :)

    Liebe Grüße
    Ivy

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  2. Hi Ivy,

    wenn Dir "Die Jury" gefallen hat, dann wirst Du auch von "Die Erbin" begeistert sein. Ist wieder einmal ein richtig toller und typischer Grisham.

    LG Isabel

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