Leseempfehlungen

Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Die Shakespeare-Morde von Jennifer Lee Carrell



Cover und Verlag: List Verlag 
Übersetzer: Sophie Zeitz
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
ISBN: 3471350012
Genre: Mystery Roman
Erscheinungsdatum: 11. September 2008
Preis: 19,90 €


Auf den Spuren Shakespeares

Kate Stanley ist glücklich. Das erste Mal darf sie Regie führen, und dass mit Shakespeares Hamlet im berühmten Globe-Theatre. Doch am Abend vor der Premiere brennt das Theater ab und ihre Mentorin und Shakespeare-Kennerin Ros Howard wird ermordet in den Trümmern aufgefunden. Am selben Tag noch hatte Kate von ihr eine Schachtel erhalten und ihr gegenüber von einer bedeutenden Entdeckung gesprochen, ohne Hintergründe zu nennen. Als Kate die Schachtel öffnet, findet sie darin einen Teil eines Shakespeare-Puzzles. Als sie feststellt, dass noch andere hinter dieser Schachtel her sind, setzt sie sich mit dem Puzzle auseinander und stellt fest, dass dies sie zu einem unentdeckten Meisterwerk von Shakespeare führen könnte. Ihre Nachforschungen führen sie, zusammen mit einem Verwandten von Ros, von Europa in die Wüste der USA und letztendlich wieder zurück. Immer verfolgt von einem Unbekannten, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Kaum haben Kate und Ben einen Informanten gefunden, der ihnen mehr über das Rätsel mitteilen kann, wird dieser nach einer Shakespeare-Vorlage getötet.

J. L. Carrell lässt ihren Thriller mit dem Brand des berühmten Globe-Theatre beginnen und dies zum einen mit dem ersten Brand 1613 und dem fiktiven Brand zu unserer Zeit. Die anfänglichen Wechsel zwischen den Jahrhunderten, in denen man nach und nach auch etwas mehr über das angebliche Meisterwerk erfährt, sind geschickt gelegt und so kommt schon frühzeitig Spannung auf. Auch der weitere Teil des Thrillers mit der Suche nach dem Geheimnis um Shakespeares-Identität, dass Kate und Ben bis nach Amerika führt, ist zumeist spannend umgesetzt.

Allerdings, und deswegen auch ein Punkt Abzug, sind die Informationen, welche man während des Lesens immer wieder von William Shakespeare erhält, stellenweise doch etwas detailverliebt. Man spürt hier deutlich, dass die Feder von einer absoluten Shakespeare-Expertin geführt wurde. Dies nimmt zwischenzeitlich immer mal wieder die Spannung heraus, obwohl die Story ansonsten wirklich interessant und unterhaltsam umgesetzt ist.

Ihre Protagonisten Kate und Ben beschreibt J.L. Carrell sehr sympathisch und facettenreich, stellenweise zwar etwas klischeehaft, aber da schaut man gerne mal darüber hinweg, da es der Story an sich nicht schadet. Sie versteht es aber auch geschickt, den Charakter von Ben etwas undurchsichtig darzustellen, sodass man sich eigentlich nie so ganz sicher sein kann, auf welcher Seite er jetzt steht. In Bezug auf den Shakespeare-Mörder gibt die Autorin sehr wenige Hinweise, sodass man eigentlich (so ging es mir zumindest) erst im letzten Drittel eine Ahnung erhält, um wen es sich handelt.

Fazit: Ein gut gelungenes Erstlingswerk. Für Fans von Shakespeare mit Sicherheit ein überaus spannender, unterhaltsamer Thriller. Für diejenigen, die sich eher weniger für Shakespeare interessieren, stellenweise etwas langatmig.

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