Leseempfehlungen

Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Das Tulpenvirus von Danielle Hermans


Verlag: Pendo Verlag
Übersetzer: Stefanie Schäfer, Heike Baryga
Gebundene Ausgabe: 317 Seiten
ISBN: 3866122268
Genre: Mystery Thriller
Erscheinungsdatum: 24. April 2009
Preis: 19,95 €


Tulpen und ein altes Buch

Hintergrund des Thrillers ist zum einen die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert und hier speziell die Hintergründe zum plötzlichen Zusammenbruch des Handels. Zum anderen gelten das 17./18. Jh. als Zeitalter der Aufklärung, des freien Denkens und Handelns, auch in Glaubensfragen und dies spielt eine nicht unerhebliche Rolle in dem Roman. Daniëlle Hermans hat es geschickt verstanden, um diese äußerst interessanten Themen einen rasanten Thriller zu stricken.

Ihre Story spielt in 2 Zeitebenen. Einmal in der niederländischen Stadt Alkmaar im Jahr 1637 sowie im heutigen London und den Niederlanden. Die Geschichte aus dem 17. Jahrhundert hat eine Schlüsselrolle im Thriller und erklärt mehr oder weniger die Beweggründe bzw. das Motiv für die Morde. Allerdings bekommt der Leser diese Geschichte immer nur häppchenweise zur Verfügung gestellt und die Wechsel sind dramaturgisch clever gelegt, sodass die Spannung durchweg sehr hoch gehalten wird.

Obwohl es anfangs ziemlich viele Wechsel bei den einzelnen Erzählsträngen gibt und die Kapitel durchgängig sehr kurz gehalten sind, ist man sehr schnell von der Geschichte gefangen, was auch dem schnörkellosen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist. Die Story ist von Anfang an logisch umgesetzt und äußerst spannend und rasant inszeniert, sodass wirklich zu keinem Moment des Buches Längen aufkommen.

Ihr Protagonist Alec Schoeller ist ein angesehener Maler, der völlig unbedarft in diese Geschichte hineingeraten ist. Seine anfängliche Hilflosigkeit und Trauer wegen seinem Onkel und der Zorn auf die Täter sowie seine Entschlossenheit, diese letztendlich zu schnappen und hinter das Geheimnis des Mordes zu kommen, stellt D. Hermans sehr realistisch und einfühlsam dar. So ist einem Alec Schoeller sofort sympathisch und man kann sich gut in ihn hineinfühlen. Auch bei den restlichen Akteuren des Thrillers schafft es Daniëlle Hermans mühelos, ihre Charaktere lebendig und facettenreich zu beschreiben.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Debüt, das alles hat, was ein guter, spannend erzählter Thriller haben muss.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen