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Mittwoch, 1. Juli 2009

{Rezension} Stadt des Schweigens von Erica Spindler


Übersetzer: Magret Krätzig
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
ISBN: 3899411242
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2004
Preis: ---

Von der Vergangenheit eingeholt

Avery Chauvin, eine junge Journalistin aus Washington, reist zur Beerdigung ihres Vaters in ihren alten Heimatort Cypress Springs, Louisiana. Sie wird von den Einwohnern herzlich aufgenommen und alle sind bemüht, ihr über den Selbstmord ihres Vaters hinwegzuhelfen. Besonders Matt, ihrer früherer Freund und heutiger Sheriff, und seine Familie unterstützen sie sehr. Doch Avery hat Probleme damit, den scheinbaren Selbstmord ihres Vaters als gegeben hinzunehmen. Als kurz vor der Beerdigung die Leiche einer Frau gefunden wird, erwacht die Journalistin in Avery und sie beginnt auf eigene Faust, Nachforschungen anzustellen. Schon sehr schnell muss sie feststellen, dass hinter der schönen gutbürgerlichen Fassade ihres kleinen Heimatortes nicht alles so ist wie es nach außen hin scheinen mag.

Gleich im Prolog erfährt der Leser etwas über den Vollstrecker, der die entscheidende Rolle in dem vorliegenden Thriller von Erica Spindler spielt. Welche Rolle dies ist, wird dem Leser schnell klar, doch seine Identität ist bis zum Schluss nur zu vermuten. Der Thriller beginnt mit der Ankunft von Avery in ihrem Heimatort, den sie nach 12 Jahren fast unverändert vorfindet. Sofort wird sie sehr herzlich von allen Bewohnern aufgenommen. Besonders kümmert sich die Familie Stevens um sie, zu der sie bereits seit ihrer Kindheit eine enge Beziehung hatte. Die Charaktere der Familie beschreibt Erika Spindler gewohnt feinfühlig und detailreich, sodass man sich sofort ein Bild von ihnen machen kann. Allerdings lässt die Story nicht zu, dass man auch nur einem der Charaktere vertrauen kann. Besonders undurchsichtig ist die Figur von Hunter dargestellt, das schwarze Schaf der Familie Stevens. Dieser hatte ebenso wie Avery lange Jahre nicht in Cypress Springs gelebt und ist erst wieder knapp ein Jahr zurück. Die Beweggründe hierfür sowie die Gründe für das Zerwürfnis mit seiner Familie bleiben lange im dunklen.

Avery beschreibt die Autorin als eine äußerst energische, fast schon als starrköpfig zu bezeichnende Frau, die den Selbstmord ihres Vaters nicht akzeptieren kann und mit ihren Fragen für allerhand Wirbel in der Kleinstadt sorgt. Dabei stellt sie immer mehr fest, dass vieles in dem Städtchen nicht so ist, wie es nach außen hin scheint und sie nicht sicher sein kann, wem sie trauen kann.


Die Story ist schlüssig und durchaus nachvollziehbar umgesetzt. Allerdings dauert es - im Gegensatz zu anderen Romanen von Erica Spindler - dieses Mal einige Zeit, bis sich richtig Spannung aufbaut. Ihr Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lebendig und ihre Protagonistin wird sehr sympathisch dargestellt. So ist ihr wieder ein spannender Thriller gelungen, den man problemlos in einem Rutsch durchlesen kann, jedoch gehört dieser eher zu ihren schwächeren Romanen.

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