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Dienstag, 14. Juli 2009

{Rezension} Die Zahl von Daniela Larcher


Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
ISBN: 3596182417 
Genre: Krimi deutsche Nachbarländer / Österreich
Erscheinungsdatum: Novemer 2008
Preis: 8,95 €


 Eine Leiche stört das idyllische Leben des Chefinspektors

Otto Morell ist Chefinspektor in dem kleinen beschaulichen Dorf Landau in Österreich. Er pflegt seine Hobbys Kochen und Gärtnern und genießt ansonsten das ruhige Leben der Provinz. Doch an einem kalten Dezembermorgen ist es damit vorbei. Frau Schubert, die Küsterin, teilt ihm aufgeregt mit, dass die Leiche von Josef Anders gekreuzigt am Baugerüst der Kirche hängt. Als Morell mit seinem Assistenten dort eintrifft, entdecken sie an der grausam misshandelten Leiche eine eingeritzte 12 auf dessen Stirn. Zusammen mit der Pathologin Nina Campelli und dem Archäologen Leander Lorentz macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Da passiert wieder ein Mord und wieder ist die 12 auf die Stirn des Opfers geritzt.

Beschaulich und ruhig geht es in dem kleinen Touristenort Landau, nähe Innsbruck, zu. Wieder einmal eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten, bereiten sich die Dorfbewohner auf die Feiertage vor, als der grausame Mord an Josef Anders die Dorfgemeinde erschüttert. Allerdings bleibt es nicht bei diesem einen Mord.

Der 40-jährige Otto Morell, der am liebsten kocht, seine massigen Rundungen pflegt und ansonsten nur seine Ruhe haben möchte, wegen der er auch von Wien wieder in die Provinz gezogen ist, ist genauso erschüttert wie der Rest der Bewohner. Am liebsten würde er Urlaub einreichen und jemanden anders den Fall übernehmen lassen. Nur ist sonst niemand da und zum anderen erwacht in ihm die Wut auf den Mörder, der es gewagt hat, sein beschauliches Leben zu stören. Mithilfe der Gerichtsmedizinerin Nina, die wegen der Schneemassen den Ort nicht verlassen kann, und dem Archäologen Leander, der ebenfalls Opfer des Schnees ist, macht er sich in seiner behäbigen Art auf die Suche nach dem Mörder.

Daniela Larcher zeichnet in ihrem ersten Roman ein Bild rund um den Ort Landau und seine Dorfbewohner, das einfach nur herrlich realistisch und mitten aus dem Leben gegriffen ist. Da ist der Bürgermeister, der nichts von einem Mord wissen will und nur von einem schrecklichen Unfall redet aus Angst, die Touristen könnten verschreckt werden. Da ist die Tratschtante Frau Schubert, die sich Chancen bei Morell ausrechnet und jedem im Ort, ob er es nun hören will oder nicht, haarklein die Einzelheiten des Mordes berichten muss. Und so geht es mit allen Mitwirkenden. Jeder hat Macken, Fehler, Schwächen, aber auch Stärken, also Menschen wie du und ich, ohne dabei jedoch klischeehaft zu wirken. Alle Charakter, allen voran Morell, die junge, quirlige Nina und der aufmüpfige, leicht arrogante Leander, sind sehr detailreich, lebendig und sympathisch beschrieben, sodass man sie sofort ins Herz schließt.

Die Story ist äußerst spannend, stellenweise sehr blutrünstig und grausam, erzählt und von Anfang an schlüssig umgesetzt. Die Spannung ist von der ersten Seite vorhanden, bedingt auch dadurch, dass die Autorin ihren Mörder in Sequenzen immer mal wieder selbst zu Wort kommen lässt. Allerdings tappt man mit seiner Identität lange Zeit im Dunkeln, was äußerst spannungsfördernd ist.

Interessant sind auch die Ausführungen, welche man rund um die Zahl 12 erhält und diese sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht. Hier wird deutlich, dass sich Daniela Larcher sehr intensiv damit beschäftigt hat. Ihre Sprache ist sehr flüssig und oft auch äußerst spitzfindig und erfrischend, sodass man sich ein ums andere Mal ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen kann. So war mir bis dato der Begriff "Intelligenzallergiker" kein Begriff und solche kleinen Spitzfindigkeiten finden sich eigentlich im ganzen Buch, wodurch man sich noch zusätzlich äußerst gut unterhalten fühlt.

Fazit: Ein absolut gelungenes Debüt. Eine spannende Geschichte, die logisch umgesetzt wurde, mit einem Protagonisten, der einem nur an Herz wachsen kann und Vorfreude auf mehr macht.

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