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Mittwoch, 8. Juli 2009

{Rezension} Labyrinth der Zorns: Stachelmanns 5. Fall von Christian von Ditfurth


Verlag: KiWi Verlag 
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
ISBN: 3462040863
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 20. April 2009
Preis: 8,95 €



Stachelmanns 5. Fall - Nun als Privatermittler

Nach seinem Abgang von der Uni hat sich der Historiker Josef Maria Stachelmann selbständig gemacht. Er betreibt nun ein Büro für historische Ermittlungen. Kaum eröffnet erhält er schon seinen ersten Auftrag. Cecilia, eine Deutschamerikanerin, bittet ihn, ihren seit rund 40 Jahren vermissten Vater zu finden. Schnell meint Stachelmann, den Fall gelöst zu haben, doch dann wird plötzlich Felix, der Sohn seiner Freundin, bedroht und auf den Bundesgerichtshof in Karlsruhe wird ein Bombenanschlag verübt. Ganz Deutschland verfällt in Terrorhysterie und gleichzeitig setzt Stachelmann alles daran, den Unbekannten zu finden, der Felix bedroht. Bei seinen Nachforschungen kommt er einem kaltblütigen Mörder gefährlich nahe.

Gewohnt nüchtern und sachlich zeichnet Christian v. Ditfurth wieder eine realistische Geschichte rund um seinen Protagonisten Stachelmann. Der Hintergrund der Story sind dieses Mal die ersten Nachkriegsjahre unter Adenauer, in denen politisch denkende Menschen, die sozialkritisch ihre Meinung äußersten, durchaus als Kommunisten ab verurteilt und dementsprechend verfolgt werden konnten. Diese Zeit der jungen BRD und der Beginn der DDR beschreibt v. Ditfurth gewohnt interessant und informativ, ohne dabei langatmig zu werden.

Sein Protagonist Stachelmann ist nach wie vor immer noch ein Pessimist und Grübler, der mit seiner Arthritis wie auch mit seiner Schwermut zu kämpfen hat. Letzteres ist ihm durchaus bewusst, doch lieber ertrinkt er mal wieder in Selbstmitleid, als dagegen anzukämpfen. Also immer noch der Stachelmann, wie man in lieben gelernt hat. Allerdings schafft es sein schwuler Freund und zwischenzeitliche Geschäftspartner Georgie doch immer wieder, den ewigen Grübler aufzumuntern und dies ist teilweise sehr witzig beschrieben, sodass man ein ums andere Mal schmunzeln muss. Ein phantastischer Gegenpol.

Der Plot ist schlüssig und spannend umgesetzt. Allerdings dauert es dieses Mal eine Zeitlang, bis sich Spannung aufbauen kann. Anfangs wird immer wieder auf den 4. Band verwiesen, was stellenweise doch sehr zäh ist, vor allem, wenn man das vorherige Buch gelesen hat. Doch wenn man das erste Drittel des Buches hinter sich gebracht hat, zieht die Spannung sehr an und hält sich mühelos bis zum Ende. Auch bedingt dadurch, dass immer wieder neue und interessante Wendungen die Geschichte bereichern.

Alles in allem ist Christian von Ditfurth wieder ein sehr spannender Krimi mit einer äußerst interessanten Story rund um die Deutsche Geschichte gelungen.

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