Verlag: Gmeiner Verlag
Taschenbuchausgabe: 374 Seiten
ISBN: 3839210453
Genre: Deutscher Krimi / Weimar
Erscheinungsdatum: 08. Februar 2010
Preis: 11,90 €
"... Das also ist des Pudels Kern ..."
Im Sommer 1998 reist der Literaturdozent und Goethe-Kenner Hendrik Wilmut in seine Heimatstadt Weimar, um seinem Cousin und Stadtrat Benno Kessler sowie der ortsansässigen Polizei bei Diebstählen aus dem Goethe-Haus zu unterstützen. Trotz intensiven Sicherheitsvorkehrungen gelingt es dem Dieb immer wieder, Exponate aus dem Goethe-Haus zu stehlen. Die extra eingerichtete Sonderkommission JWG, der auch Hendrik Wilmut angehört, ist ratlos. Wie gelingt es dem offensichtlich intelligenten Serientäter immer wieder unbemerkt in das gut gesicherte Goethe-Haus zu gelangen und vor allem, was haben die Goethe-Zitate zu bedeuten, die er im Anschluss an seinen Raub verschickt? Wilmut heftet sich an seine Fersen und schon bald muss er feststellen, dass er sich hierdurch in große Gefahr begibt.
Schon nach wenigen Seiten stellt man fest, dass der Autor Bernd Köstering über ein sehr fundiertes Wissen in Bezug auf den Dichter verfügt. Der Literaturkrimi ist gespickt mit vielen interessanten Informationen über Johann Wolfang von Goethe und diese sind gut in den Krimi eingebaut und wohldosiert, dass es durchweg informativ und unterhaltsam ist, diese zu lesen. Auch ist deutlich zu merken, dass sich der Autor bestens in Weimar auskennt und man so einen sehr guten Eindruck der Stadt erhält.
Der Krimi wird rückblickend von Hendrik Wilmut erzählt. So lernt man ihn hierdurch sehr schnell kennen und er wird einem praktisch von der ersten Seite an sympathisch. So ist Hendrik ein Mann Mitte Vierzig, der seinen Espresso liebt, ein absoluter Goethe-Freund ist und sein profundes Wissen gerne anderen mitteilt, seine Heimatstadt wie auch seine Jugendfreundin Hanna liebt und sich sehr für seine Freunde einsetzt. Auch die weiteren Charaktere sind detailreich herausgearbeitet, haben Ecken und Kanten und sind stellenweise auch etwas rätselhaft angelegt, was spannungsfördernd ist.
Die Spannung in dem Krimi ist eher unterschwellig und die Story relativ ruhig angelegt. Man begleitet die Ermittlungen, die Suche nach dem Serientäter, spürt die Verzweiflung der Polizei bei Rückschlägen und lernt so ganz nebenbei immer mehr von dem Leben Goethes kennen. Dies ist durchweg unterhaltsam und niemals langatmig beschrieben. Erst zum Ende hin erweist sich das Buch wirklich als ein richtiger Krimi und ab da ist man wirklich gefesselt von der Geschichte und fiebert neugierig und gespannt der Auflösung entgegen. Geschickt versteht es Bernd Köstering auch, immer wieder neue Spuren auszulegen, so revidiert man öfter einmal seine Meinung in Bezug auf den Serientäter.
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