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Mittwoch, 12. August 2009

{Rezension} Carneval von Craig Russel


Übersetzer: Anita Krätzer, Bernd Rullkötter
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
ISBN: 3431037704
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 16. Januar 2009
Preis: 19,95 €


Ein Hamburger trifft auf rheinische Frohnatur

Noch 5 Wochen bleiben Hauptkommissar Jan Fabel, bevor er seine neue Arbeit bei seinem alten Jugendfreund antritt. Und eigentlich wollte er sich nur noch um Papierkram kümmern und seine Arbeit bei der Hamburger Mordkommission an seinen Nachfolger übergeben als er um Mithilfe bei einem Mordfall in Köln gebeten wird. Sein dortiger Kollege Benni Scholz hat es mit einem Serienmörder zu tun, der bereits zweimal an Weiberfastnacht eine junge Frau getötet hat. Nun stehen wieder die "tollen Tage" bevor und die Polizei will den Serientäter schnappen, bevor er wieder einen Mord begehen kann. Jan Fabel sichert seine Hilfe zu und reist nach Köln. Dort wird er in den Strudel der Karnevalsvorbereitungen hineingezogen, während er sich nicht nur auf die Jagd nach dem Serienmörder begibt, sondern plötzlich eine neue Spur seines alten Feindes Wasyl Witrenko entdeckt. Und seine Hamburger Kollegin Maria Klee - immer noch traumatisiert vom letzten Angriff durch Witrenko - hat sich ebenfalls an dessen Fersen geheftet und begibt sich dabei in tödliche Gefahr.

Gewohnt überraschend und geschickt versteht es Craig Russel auch in seinem vierten Band um seinen Hauptkommissar Jan Fabel die verschiedenen Handlungsstränge zu einem sehr spannenden Thriller zu verweben. Und die anfangs so unterschiedlichen Geschichten der verschiedenen Personen verbinden sich schlussendlich zu einer schlüssigen Geschichte. Auch gewährt der Autor dem Leser einen kleinen Einblick in die gestörte Gedankenwelt des Karnevalsmörders, welche durch sehr verwirrende Tagebucheintragungen dargestellt sind, wobei seine Identität bis kurz vor Schluss nicht ersichtlich ist.

Der Hintergrund des Motivs des Serienmörders und die Informationen hierzu sind stellenweise ziemlich erschreckend und nichts für Zartbesaitete. Die Story rund um Witrenko, die bereits in Blutadler begann, wird hier weitererzählt, was nicht minder brutal ist wie bereits bei den Vorgängerbüchern.

Sehr einfühlsam versteht es Craig Russel auch dieses Mal wieder, einem die Gefühlswelt seiner Protagonisten näher zu bringen. Jan Fabel wird von Zweifeln geplagt, ob sein Schritt, die Polizeiarbeit zu beenden und das Angebot seines Jugendfreundes anzunehmen, der Richtige ist. Immer wieder bekräftigt er zwar, den richtigen Schritt getan zu haben, doch die innere Unentschlossenheit ist ständig zu spüren. Seine Beziehung zu seiner Lebensgefährtin Susanne leidet hierdurch ebenfalls. Auch das Trauma und die Besessenheit von Maria Klee, Wasyl Witrenko zur Strecke zu bringen, ist ebenfalls absolut nachvollziehbar beschrieben und die Veränderung ihres Wesens durch den Überfall glaubwürdig umgesetzt. Die Beschreibung des Serientäters kann man nur als beklemmend beschreiben.

Alles in allem ist Craig Russel mit seinem 4. Band wieder ein sehr spannender Thriller gelungen, der einen von der ersten Seite an fesselt und die Spannung während des gesamten Buches mühelos hält.

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