Leseempfehlungen

Montag, 30. April 2012

{Challenge} 100 Bücher Challenge - Stand: April 2012

Bei Ellis Literturwelt / Lichterzählerin gibt es die "100-Bücher-Challenge". 
Diese geht vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2012 und bisher habe ich folgende Bücher gelesen: 
  1. Stop me - Blutige Botschaft von Brenda Novak - 464 Seiten 
  2. Tales of Partholon 3 - Gekrönt von P.C. Cast - 364 Seiten
  3. Watch me - Blutige Spur von Brenda Novak - 428 Seiten
  4. Hapu - Teufel im Leib von Michael Zandt - 268 Seiten
  5. Stadt aus Trug und Schatten von Mechthild Gläser - 412 Seiten 
  6. Das Totendorf von Alexandra Sell - 366 Seiten 
  7. Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón - 711 Seiten 
  8. Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley - 400 Seiten 
  9. Furie von Chelsea Cain - 381 Seiten 
  10. Sündenjagd von Allison Brennan - 475 Seiten 
  11. Angsthauch von Julia Crouch - 490 Seiten 
  12. Heldenwinter von Jonas Wolf - 508 Seiten 
  13. The Cutting von James Hayman - 512 Seiten 
  14. Ewig bist du mein von Andrea Kane - 420 Seiten 
  15. Der Name des Windes - Die Königsmörder-Chronik, Tag 1 von Patrick Rothfuss - 860 Seiten 
  16. Vergeltung von Julie Hastrup - 392 Seiten 
  17. Delirium - Die Amor-Trilogie, Teil 1 von Lauren Oliver - 416 Seiten 
  18. Die Bücherdiebin von Markus Zusak - 586 Seiten 
  19. Nightshifted - Medizin um Mitternacht von Cassie Alexander - 387 Seiten 
  20. Das Schwert und die Lämmer von Claudia Kern - 480 Seiten 
  21. Das 8. Geständnis von James Patterson - 350 Seiten 
  22. Erebos von Ursula Poznanski - 486 Seiten 
  23. Die Spur der Hebamme von Sabine Ebert - 599 Seiten 
  24. Der Anschlag von Stephen King - 1.056 Seiten 
  25. Die Elbenthal-Saga: Die Hüterin Midgards von Ivo Pala - 383 Seiten 
  26. Nichts bleibt je vergessen von Claudia Vilshöfer - 350 Seiten
  27. Dunkle Gebete von Sharon Bolton  - 510 Seiten
  28. Tote Augen von Karen Slaughter - 570 Seiten 
  29. Der Visionist von M.J. Rose - 448 Seiten 
  30. Die Violine des Teufels von Josef Gelinek - 475 Seiten 
  31. Schlossblick von Marcus Imbsweiler - 369 Seiten 
  32. Der Hochzeitsring von Henry Köhlert - 237 Seiten 
  33. Die Frau in Schwarz von Susan Hill - 202 Seiten 
  34. Das Wunder von Treviso von Susanne Falk - 253 Seiten 
  35. Vor dem Regen kommt der Tod von Lieneke Dijkzeul - 334 Seiten 
  36. Das Geständnis von John Grisham - 525 Seiten 
  37. Parasiten von Marina Heib - 328 Seiten
  38. Moderholz von Berndt Schulz - 188 Seiten
  39. Gier von Arne Dahl - 503 Seiten
  40. Isarbrodeln von Michael Gerwien - 319 Seiten
  41. Poesie des Todes von J.T. Ellison - 412 Seiten
  42. Der Beobachter von Charlotte Link - 652 Seiten
  43. Gewitterstille von Sandra Gladow - 349 Seiten
  44. Ich bin der Herr deiner Angst von Stephan M. Rother - 576 Seiten
  45. Krieg der Sänger von Robert Löhr - 317 Seiten
  46. Das Skript von Arno Strobel - 391 Seiten
  47. Entführt von Hans Koppel - 350 Seiten
  48. Steirerherz von Claudia Rossbacher - 276 Seiten
  49. Brennen muss die Hexe von Sven Koch - 410 Seiten
  50. Judasmord von J.T. Ellison - 336 Seiten
  51. Die Entscheidung der Hebamme von Sabine Ebert - 648 Seiten
  52. Schutzlos von Jeffrey Deaver - 512 Seiten
  53. Schnapsleiche von Sabine Trinkaus - 322 Seiten
  54. Ancient Blades - Das Grab der Elfen von David Chandler - 531 Seiten
  55. Blutsbräute von Margie Orford - 399 Seiten
  56. Im Netz der schwarzen Spinne von Suzanne Brockmann- 300 Seiten
  57. Die Vermissten von Jane Casey - 510 Seiten
  58. Engel der Rache von Uwe Klausner - 319 Seiten
  59. Sündige Gier von Sandra Brown - 510 Seiten
  60. Innere Werte: Ein Wiesbaden-Krimi von Kerstin Hamann - 448 Seiten
  61. Trust me - Blutiges Grauen von Brenda Novak - 444 Seiten
  62. Mord unter den Linden von Tim Pieper - 288 Seiten
  63. Die Glasmalerin von Eric Walz - 429 Seiten
  64. Pain - Bitter sollst du büßen von Lisa Jackson - 612 Seiten
  65. Die toten Frauen von Juárez von Sam Hawken - 316 Seiten
  66. Die Pestspur von Bernhard Wucherer - 516 Seiten
  67. Das verborgene Haus von Maria Ernestam - 377 Seiten
  68. Tod im Eichsfeld von Astrid Seehaus - 204 Seiten
  69. Das Amulett der Wölfin von Marion Henneberg - 591 Seiten
  70. Rabentot von Heather Graham - 316 Seiten
  71. Der Minnesänger von Tim Pieper - 480 Seiten
Gesamtseitenzahl:  30.919 Seiten
Punktezahl: 61
Restseiten: 419 Seiten

{Challenge} Blanvalet-Challenge - Stand: April 2012

Bei Kerry vom Lesenden Katzenpersonal gibt es die Blanvalet-Challenge, die vom 01. Januar  - 31. Dezember 2012 läuft und für die 20 Bücher des Blanvalet-Verlags gelesen werden sollen. Bisher habe ich folgende Bücher gelesen:

  1. Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley
  2. Furie von Chelsea Cain
  3. The Cutting von James Hayman
  4. Die Bücherdiebin von Markus Zusak  
  5. Das Schwert und die Lämmer von Claudia Kern
  6. Tote Augen von Karen Slaughter
  7. Der Beobachter von Charlotte Link 
  8. Schutzlos von Jeffrey Deaver 
  9. Blutsbräute von Margie Orford 
  10. Die Vermissten von Jane Casey
  11. Sündige Gier von Sandra Brown  
  12. Die Glasmalerin von Eric Walz

{Statistik} Lesestatistik April 2012

Hallo Ihr Lieben,

hier mal wieder zum Ende des Monats meine Lesestatistik für April 2012. Diesen Monat habe ich mal den Schwerpunkt etwas mehr auf die Challenges gelegt und mein SuB nimmt langsam auch endlich ein wenig ab.

Die letzten beiden Rezis zu "Minnesänger" und "Rabentot" kommen in den nächsten Tagen. Momentan quält mich eine ziemlich fiese Rippenzerrung und da kann ich mich nicht so recht aufraffen, ne Rezi zu schreiben. Aber sie kommen diese Woche noch, versprochen!

18 gelesene Bücher:
Gelesene Seiten: 7.590

8 Rezensionsexemplare von Verlagen/Autoren erhalten:
  • Mord unter den Linden von Tim Pieper
  • Die Pestspur von Bernhard Wucherer
  • Tod im Eichsfeld von Astrid Seehaus 
  • Die toten Frauen von Juárez von Sam Hawken 
  • Das Amulett der Wölfin von Marion Henneberg 
  • Der Minnesänger von Tim Pieper
  • Rabentot von Heather Graham 
  • Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce
2 Bücher ausgeliehen:
  • Der Verehrer von Charlotte Link
  • Weil ich euch liebte von Linwood Barclay
5 Bücher vom SuB gelesen:
  • Blutsbräute von Margie Orford
  • Die Vermissten von Jane Casey 
  • Sündige Gier von Sandra Brown 
  • Trust me - Blutiges Grauen von Brenda Novak 
  • Die Glasmalerin von Eric Walz
3 Bücher für die MIRA-Challenge gelesen:
  • Im Netz der schwarzen Spinne von Suzanne Brockmann
  • Trust me - Blutiges Grauen von Brenda Novak 
  • Rabentot von Heather Graham
4 Bücher für die Blanvalet-Challegen gelesen:
  • Blutsbräute von Margie Orford
  • Die Vermissten von Jane Casey
  • Sündige Gier von Sandra Brown 
  • Die Glasmalerin von Eric Walz
6 Bücher und 3.270 Seiten für die Wälzer-Challegen gelesen:
  • Bücher seit 01.01.2012 gelesen: 19
  • Seitenzahl seit 01.01.2012:  11.596 Seiten
Punktezahl für die  "100 Bücher Challenge" :
  • 61 Punkte
  • 419 Restseiten
1 Verlag für die 2 von 12 Challenge abgedeckt:  
  • Ullstein Verlag
Seit 01.01.2012: 10 von 12 Verlage abgedeckt.

Aktueller SuB: 144 Bücher


Und diesen Monat waren meine Highlights:

  • Mord unter den Linden von Tim Pieper
  • Ancient Blades - Das Grab der Elfen von David Chandler

{Challenge} MIRA Challenge - Stand: April 2012

Für die MIRA-Challenge
die vom 
01.11.2011 bis zum 31.10.2012 
bei Brina von Kleinbrinas Bücherblog läuft, sollen 15 Bücher des Verlags gelesen werden:
  1. Entscheidung einer Sommernacht von Erica Spindler {Rezension}
  2. Soul Screamers 1 von Rachel Vincent {Rezension
  3. Herr, erbarme dich von Joshua Corin {Rezension}
  4. Tote Stille von Erica Spindler {Rezension}
  5. Stop me  von Brenda Novak {Rezension}
  6. Tales of Partholon 3 - Gekrönt von P.C. Cast {Rezension}
  7. Watch me von Brenda Novak {Rezension}
  8. Ewig bist du mein von Andrea Kane {Rezension}
  9. Der Visionist von M.J. Rose {Rezension}
  10. Poesie des Todes von J.T. Ellison {Rezension}
  11. Judasmord von J.T. Ellison {Rezension}
  12. Im Netz der schwarzen Spinne von Suzanne Brockmann {Rezension}
  13. Trust me - Blutiges Grauen von Brenda Novak {Rezension}
  14. Rabentot von Heather Graham  {Rezension}

{Challenge} Die Wälzer-Challenge - Stand: April 2012

Für die Wälzer-Challenge, die von Alexandra (Wälzer-Challenge) ins Leben gerufen wurde und vom 01. Januar - 31. Dezember 2012 läuft, habe ich bisher folgende Bücher gelesen:

Gesamtseitenzahl: 11.596

  1. Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón - 711 Seiten
  2. The Cutting von James Hayman - 512 Seiten 
  3. Der Name des Windes - Die Königsmörder-Chronik, Tag 1 von Patrick Rothfuss - 860 Seiten 
  4. Die Bücherdiebin von Markus Zusak - 586 Seiten 
  5. Die Spur der Hebamme von Sabine Ebert - 599 Seiten 
  6. Der Anschlag von Stephen King - 1.056 Seiten 
  7. Dunkle Gebete von Sharon Bolton - 510 Seiten 
  8. Tote Augen von Karen Slaughter - 570 Seiten 
  9. Das Geständnis von John Grisham - 525 Seiten  
  10. Der Beobachter von Charlotte Link - 652 Seiten 
  11. Ich bin der Herr deiner Angst von Stephan M. Rother - 576 Seiten 
  12. Die Entscheidung der Hebamme von Sabine Ebert - 648 Seiten 
  13. Schutzlos von Jeffrey Deaver - 512 Seiten 
  14. Ancient Blades - Das Grabe der Elfen von David Chandler - 531 Seiten 
  15. Die Vermissten von Jane Casey - 510 Seiten 
  16. Sündige Gier von Sandra Brown - 510 Seiten 
  17. Pain - Bitter sollst du büßen von Lisa Jackson - 612 Seiten 
  18. Die Pestspur von Bernhard Wucherer - 516 Seiten 
  19. Das Amulett der Wölfin von Marion Henneberg - 591 Seiten

{Challenge} 2 von 12 Verlage-Challenge - Stand: April 2012

Für die 2 von 12 - Verlage Challenge, die vom 01.01. bis zum 31.12.2012 bei Maxibienes Bücherregal läuft, habe ich bisher Bücher von folgenden Verlagen gelesen:

Bisheriger Fortschritt: 10 von 12 Verlagen abgedeckt

1. MIRA Taschenbuchverlag
    - Stop me - Blutige Botschaft von Brenda Novak
    - Tales of Partholon 3 - Gekrönt von P.C. Cast

2. HEYNE Verlag
    - Das Totendorf von Alexandra Sell
    - Der Anschlag von Stephen King 

3. FISCHER-Verlag
    - Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón
    - Das Skript von Arno Strobel

4. BLANVALET-Verlag
    - Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley
    - Furie von Chelsea Cain

5. DIANA-Verlag
    - Sündenjagd von Allison Brennan
    - Nichts bleibt je vergessen von Claudia Vilshöfer

6. PIPER-Verlag
   - Heldenwinter von Jonas Wolf
   - Vergeltung von Julie Hastrup

7. DROEMER-KNAUR-Verlag
     - Die Violine des Teufels von Josef Gelinek  
     - Die Frau in Schwarz von Susan Hill

8. GMEINER Verlag
    - Schlossblick von Marcus Imbsweiler 
    - Isarbrodeln von Michael Gerwien

9. SUTTON-Verlag
    - Der Hochzeitsring von Henry Köhlert 
    - Moderholz von Berndt Schulz

10. ULLSTEIN-Verlag
    - Angsthauch von Julia Crouch
    - Das Amulett der Wölfin von Marion Henneberg

Freitag, 27. April 2012

{Rezension} Das Amulett der Wölfin von Marion Henneberg





Verlag: Ullstein Verlag 
Taschenbuchausgabe: 592 Seiten
ISBN: 978-3548282619
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 15. April 2011
Preis: 8,99 €




Von Welfen und Staufer

Durch Zufall erfährt die 16-jährige Grafentochter Adolana von Wohldenberg von einem Mordanschlag, der das Machtgefüge im Herzogtum Sachsen empfindlich verändern würde. Doch ihre Warnung kommt zu spät und der Mord kann nicht mehr verhindert werden. Von nun an muss Adolana jedoch um ihr Leben fürchten und über Beziehungen gelangt sie an den Hof von Kaiserin Richenzas Tochter, Herzogin Gertrud. Als deren Hofdame hofft sie dort, sich vor ihren Verfolgern verstecken zu können und gerät doch schon bald in das politische Ränkespiel zwischen Welfen und Staufer.

Marion Henneberg lässt ihren Roman zwischen den Jahren 1134 und 1140 spielen und vermischt gekonnt historische Fakten mit fiktiven Geschehnissen und Personen. Adolana ist eine junge Adlige, die frei von Zwängen bei ihrem verwitweten Onkel auf dessen Burg lebt. Bernhard von Wohldenberg lässt ihr sehr viel Freiraum und Adolana wächst so zu einer selbständigen, gebildeten, mitfühlenden jungen Frau auf. Doch mit dem beschaulichen Leben ist es vorbei, als Adolana heimlich das Gespräch über den Mordanschlag belauscht und nur mit knapper Not fliehen kann.

Gebannt verfolgt man über rund 590 Seiten das abenteuerliche Leben von Adolana, die mit viel Mut und Intelligenz versucht, nicht zwischen die Fronten des Welfen Kaiser Lothar III.  und dem Staufer Konrad, Herzog der Franken, zu geraten. Zum anderen nimmt man aber auch am Leben von Ritter Berengar von Wolfenfels teil, der schon früh in Adolanas Leben tritt und sie über die Jahre hinweg nicht vergessen wird. Aber neben Berengar gibt es auch noch Waldemar von Winzenberg. Ihm war Adolana einst versprochen und während der Jahre werden ihre Wege sich ebenfalls immer wieder kreuzen. So kommt bei dem historischen Roman zwar auch die Liebe nicht zu kurz, dennoch legt Marion Henneberg hierauf eindeutig nicht den Schwerpunkt ihrer Geschichte.

In einem sehr einnehmenden, fesselnden und bildhaften Sprachstil, der jederzeit der damaligen Zeit angepasst ist, erzählt Marion Henneberg sehr abwechslungsreich das interessante und gefahrvolle Leben von Adolana. Immer wieder nimmt die Geschichte neue und auch überraschende Wendungen an und bleibt bis zum Ende nur in Teilen vorhersehbar. Auch stellt man schon sehr früh fest, dass die Autorin sich intensiv mit der Geschichte des römisch-deutschen Reiches im 12. Jahrhundert beschäftigt hat und dieses Wissen vermittelt Marion Henneberg ihren Lesern sehr anschaulich und äußerst unterhaltsam.

Ihre Charaktere nehmen fast augenblicklich Konturen an und so kann man die nicht gerade wenigen Beteiligten schon bald mühelos auseinanderhalten. Überzeugend ist vor allem die Figur von Adolana gezeichnet. Die junge Frau ist ein sehr gradliniger, verantwortungsbewusster, aber auch rebellischer, eigensinniger Charakter. Aldona setzt sich für Andere ein, ist nicht auf ihren Vorteil bedacht und steht zu ihren Überzeugungen. Dennoch ist sie bei weitem nicht perfekt, hat Ecken und Kanten, macht Fehler und trifft schon mal eine falsche Entscheidung. Dabei bleibt sie sich jedoch immer treu und wirkt dadurch authentisch.  

Fazit: Ein bildgewaltiger, praller Roman, der hervorragend recherchiert ist, einem die politischen Ränkespiele des 12. Jahrhunderts anschaulich und sehr unterhaltsam vermittelt und mit klar herausgearbeiteten, überzeugenden Charakteren aufwarten kann.

Die Autorin:
Marion Henneberg wurde 1966 in Goslar geboren. Nach einem betriebswirtschaftlichen Studium in Stuttgart ist sie seit mehreren Jahren u. a. in der Erwachsenenbildung tätig. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Marbach am Neckar.  

Donnerstag, 26. April 2012

{Rezension} Tod im Eichsfeld von Astrid Seehaus





Verlag: Sutton-Verlag 
Taschenbuchausgabe: 192 Seiten
ISBN: 978-3-86680-992-5 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 28. März 2012
Preis: 12,00 €




Verhängnisvolles Treffen in der Scheune

Auf eigenen Wunsch wird Kriminalkommissar Frank Rothe von Erfurt in das beschauliche Heiligenstadt versetzt. Doch die Ruhe hält nicht lange an als nach einem heftigen Sommergewitter der reiche Großbauer Georg Stahlmann tot in seiner Scheune gefunden wird. Verdächtige gibt es viele, denn Stahlmann, der 1991 in das ehemalige Grenzdorf zurückkehrte, hatte sich in den Jahren einige Feinde gemacht. Frank Rothe als leitender Ermittler stößt bei seinen Nachforschungen nicht nur oftmals auf eine Mauer des Schweigens, sondern muss auch schon bald feststellen, dass sich hinter der friedlichen Fassade des Dorfes einige Abgründe auftun.

Mit viel Lokalkolorit, stellenweise mit feinsinnigem Humor versehen, zudem immer fesselnd und äußert unterhaltsam erzählt Astrid Seehaus ihren Krimi, der meiner Meinung nach zu Recht mit dem Thüringer Krimipreis 2012 ausgezeichnet wurde.

Zwar stehen im Fokus klar Frank Rothe mit seiner körperbehinderten 16-jährigen Tochter Jessi, doch die Autorin wechselt häufig die Erzählperspektiven, sodass man in einem Kapitel durchaus die Story aus Sicht mehrerer Beteiligter erzählt bekommt. Dadurch erhält man nach und nach sehr gut ein Gefühl für das Dorfleben wie auch für die unterschiedlichen Bewohner und stellt schon bald fest, dass das Leben in dem kleinen Dorf durchaus nicht so idyllisch ist wie es auf den ersten Blick scheint, sondern geprägt ist von Intrigen, Neid, Hass und Habsucht.

Da ihr Hauptaugenmerk aber beim Kommissar liegt, ist man nicht nur hautnah bei den schwierigen Ermittlungen dabei, sondern erfährt zwischendurch auch immer mehr von Frank Rothes Privatleben. Hier ist der Autorin die Mischung perfekt gelungen und so nimmt der private Teil zwar immer ein wenig die Spannung heraus, ist aber jederzeit äußerst unterhaltsam erzählt und das liebevolle, aber dennoch nicht so einfache Zusammenleben zwischen Vater und Tochter kurzweilig beschrieben.

Die Krimihandlung entwickelt sich von Anfang an vielschichtig, fast jeder im Dorf scheint ein Motiv für den Mord an Georg Stahlmann zu haben, doch wer letztendlich der Mörder ist und welches Motiv dieser für den Mord hatte, erfährt man erst ganz zum Schluss. Und die Auflösung ist schlüssig umgesetzt.

Auch die Charaktere überzeugen in ihrer realistischen Darstellung durchweg, nehmen schnell Konturen an, haben Ecken und Kanten und wirken stellenweise auch ziemlich rätselhaft in ihrem Verhalten. Was einem als Leser die Tätersuche nicht einfach macht und somit Rätselraten bis zum Schluss garantiert ist.

Fazit: Ein unterhaltsamer und gleichzeitig spannend erzählter Krimi mit einer realistischen und mit viel Lokalkolorit versehenen Story, die bis zum Schluss fesselt und mit authentisch beschriebenen Charakteren überzeugt. 

Die Autorin:
Astrid Seehaus schreibt seit über zehn Jahren Kinder- und Jugendbücher, die sie seit 2003 erfolgreich in ihrem eigenen Verlag Undine veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie im Eichsfeld. »Tod im Eichsfeld« ist ihr erster Kriminalroman.

Dienstag, 24. April 2012

{Rezension} Das verborgene Haus von Maria Ernestam


 

Verlag: btb-Verlag 
Taschenbuchausgabe: 384Seiten
Genre: Frauenroman
Erscheinungsdatum: 09. April 2012
ISBN: 978-3-442-74398-8 
Preis: 9,99 €




… bis das der Tod uns scheidet

Über Ostern reist die Literaturdozentin Viola zusammen mit Ehemann Axel und den beiden Töchtern in ein Sommerhaus nach Südschweden. Eigentlich war ein Urlaub in Italien geplant, da aber Axel sich noch immer nicht richtig von einer schweren Krankheit erholt hat und zudem seine Mutter sich seit kurzem in einem Seniorenheim in Schonen aufhält, fiel die Wahl nun auf Südschweden. Bei einem Besuch von Axel’s Mutter lernt Viola die 90-jährige Lea kennen, die fast ihr ganzes Leben als Missionarin in Afrika und Asien verbracht hat. Lea erkennt, dass Viola private Probleme hat und leiht ihr ein kleines Buch, in dem selbstgeschriebene Erzählungen enthalten sind. Während sich die Freundschaft von Viola und Lea immer mehr vertieft, entfernen sich Axel und Viola immer weiter voneinander. Je länger der Urlaub dauert, umso gereizter und unberrechenbarer wird Axel gegenüber seiner Familie, was Viola schon bald vor eine Entscheidung stellt.

Gewissermaßen ist das Buch in zwei Teilen aufgebaut. Zum einen ist man bei Viola und ihrer Familie während ihres Osterurlaubes dabei, den Viola aus ihrer Sicht erzählt. Zum anderen sind immer wieder kurze Geschichten, stellenweise mit spirituellem Hintergrund, eingearbeitet, die Lea selbst geschrieben hat. Meist liest Viola diese Geschichten in den Abendstunden.

Warum Lea ihr diese gibt, wird während des Lesens nicht richtig ersichtlich. Die Vermutung liegt aber nahe, dass Viola durch die Geschichten von Lea endlich anfangen soll, selbst über ihr Leben nachzudenken, was nun wirklich sehr im Argen liegt und so endlich einen Weg findet, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Der Schreibstil von Maria Ernestam ist flüssig und einnehmend, oft auch sehr warmherzig und gefühlvoll. Schnell gelingt es ihr dadurch zwar, einem ein Bild von ihren Protagonisten zu vermitteln. Allerdings ist die Selbstfindung von Viola stellenweise auch einfach zu langatmig erzählt und die immer wieder eingeschobenen Geschichten, die in der Vergangenheit spielen, interessant erzählt und in sich abgeschlossen sind, stören häufig den Lesefluss, da sie mit der aktuellen Situation nicht in Verbindung zu bringen sind.

Die Autorin beschreibt Viola zwar als eine eigentlich sehr selbständige wie auch selbstbewusste Frau, die sich jedoch durch die Krankheit ihres Mannes ebenfalls ziemlich verändert hat. Sie schluckt kommentarlos dessen zynischen, ja stellenweise regelrecht bösartigen Bemerkungen und Vorwürfe, geht stoisch über Beleidigungen hinweg und setzt sich noch nicht einmal sonderlich zur Wehr, als auch immer öfter ihre beiden Töchter Opfer von Axels verbalen Rundumschlägen werden. Ihr Verhalten war für mich oftmals nicht nachvollziehbar.

Offensichtlich handelt es sich bei Viola um eine gebildete, intelligente Frau, die von ihren unkonventionellen Eltern zur Selbständigkeit erzogen wurde. Wie sie sich all die Jahre so verbiegen konnte und sich ein solch unwürdiges, respektloses Verhalten ihres Mannes gefallen lassen kann, ist mir schleierhaft. Zumal sie keine Schuld an der Krankheit von Axel trifft, sonst hätte man sich ihr Verhalten ja noch mit einem schlechten Gewissen erklären können.

Auch hätte ich mir gewünscht, etwas mehr über Lea zu erfahren. Denn hier scheint es sich ganz offensichtlich um einen sehr vielschichtigen, ja fast schon weisen Charakter zu handeln, die durch ihre Erlebnisse als Missionarin mittlerweile eine wunderbare Gelassenheit, Selbstsicherheit und Weitsicht an den Tag legt, was wirklich nur bewundernswert ist. Sie ist eindeutig der interessanteste Charakter der ganzen Geschichte, spielt aber leider nur Rande mit.

Fazit: Ein durchaus unterhaltsamer Roman mit einigen Längen und warmherzig beschriebenen Charakteren. Jedoch stören die kleinen Geschichten, die immer wieder mit eingeflochten werden erheblich den Lesefluss und das Verhalten der Protagonistin war für mich nicht immer nachvollziehbar. 


Die Autorin:
Maria Ernestam, geboren 1959, begann ihre Laufbahn als Journalistin. Sie hat lange Jahre als Auslandskorrespondentin für schwedische Zeitungen in Deutschland gelebt, daneben eine Ausbildung als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin absolviert. Mittlerweile sind fünf hoch gelobte Romane von ihr erschienen. Für "Die Röte der Jungfrau" erhielt sie vor kurzem den Französischen Buchhändlerpreis. "Der geheime Brief" war in Skandinavien ein Bestseller und stand auch in Deutschland wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Maria Ernestam lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stockholm.

Sonntag, 22. April 2012

{Rezension} Die Pestspur von Bernhard Wucherer





Verlag: Gmeiner Verlag 
Taschenbuchausgabe: 518 Seiten
ISBN: 978-3-8392-1264-6
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: März 2012
Preis: 12,90 €




Die Staufner und die Pest

Staufen im Jahr 1634. Durch Zufall verfolgen die Söhne des Kastellans ein Gespräch zwischen dem Totengräber und einem Unbekannten. Hierbei werden sie entdeckt. Zwar können sie noch rechtzeitig unerkannt fliehen, doch Totengräber Ruland Berging schnappt den Namen des jüngeren Bruders auf und kurze Zeit später verschwindet Diderick, der kleine Sohn des Blaufärbers spurlos. Lag hier eine Namensverwechslung vor wie Kastellanin Konstanze vermutet. Zur Sicherheit lässt sie ihre Söhne Lodewig und Diederich nicht mehr vom Schloss. Zur gleichen Zeit scheint die Pest im Dorf Staufen ausgebrochen zu sein.

Es könnte so beschaulich sein, das Leben in dem Dorf Staufen im Allgäu. Die Dorfgemeinschaft funktioniert, auch dank des umsichtig regierenden Kastellans Hannß Ulrich Dreyling von Wagrain und seiner Frau Konstanze. Selbst die jüdische Familie Bomberg kann ganz unbehelligt im Dorf leben und dank des Marktrechts und des dadurch regelmäßig stattfindenden Markttages funktioniert auch der Handel in Staufen bestens. Doch zwei böse Gesellen halten nicht viel von dem beschaulichen Dorfleben und entwickeln einen mörderischen Plan, wie sie ihre Taschen reichlich mit den Gulden der Einwohner füllen können.

Wunderbar beschreibt Bernhard Wucherer, wie aus den eigentlich so genügsamen Dorfbewohnern aus Angst vor der Pest schon bald kopflos handelnde Menschen werden, die nur noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind.  Und so verfolgt man gebannt den harten Winter der Staufner im Jahr 1634/35 sowie das perfide, mörderische Spiel des Totengräbers  und des Medicus des Ortes.

Prall, bildgewaltig, flüssig, fesselnd und mit einer der damaligen Zeit angepassten Sprache, so kann man den Schreibstil von Bernhard Wucherer beschreiben. Mühelos gelingt es ihm immer wieder und ganz nebenbei so viel Informationen ob des damaligen Lebens in seinen Roman zu packen, dass man fast augenblicklich ein Bild vom Leben der Staufner vor Augen hat. Es hat mich immer wieder erstaunt, über was für ein Hintergrundwissen der Autor verfügt, und dass er dieses einem dermaßen unterhaltsam vermitteln kann, sodass der Roman von Anfang bis Ende atmosphärisch dicht umgesetzt wirkt. Mit dazu tragen aber auch die vielen alten Begrifflichkeiten bei, die der Autor häufig verwendet und gelegentlich – wenn der Kastellan zum Beispiel Briefe erhält, stellt er diese in Altdeutsch dar, was sich jedoch problemlos lesen lässt.

Die Charaktere sind ebenfalls hervorragend beschrieben. Im Vordergrund steht die Familie des Kastellans. Ulrich Dreiling von Wegrain ist ein gerechter und ziemlich gutmütiger Mann, der von den Dorfbewohnern sehr geschätzt wird. Mit seiner manchmal etwas aufbrausenden Frau Konstanze führt er eine sehr liebevolle Ehe.

Der Totengräber ist das genaue Gegenteil; hoffnungslos durchtrieben und böse. Mit Hinterhältigkeit und Betrug hatte er sich zuerst den Posten des Ortsvorstehers in Staufen ergaunert. Allerdings kommt der Kastellan einigen Betrügereien von Bergung auf die Schliche und um nicht aus dem Dorf vertrieben zu werden, nimmt er scheinbar notgedrungen den Posten des Totengräbers an. 

Faul und alkoholsüchtig, so kann man den Medicus Heinrich Schwartz beschreiben. Dank seiner Alkoholsucht hatte er seine letzten Posten als Spitalleiter verloren und sucht nun dringend nach neuen Einnahmequellen. Da kommt ihm die Idee von Ruland Berging gerade recht. Und auch alle weiteren Mitwirkenden sind bis in die kleinste Nebenrolle bestens beschrieben und nehmen schnell Konturen an, sodass eine Verwechslung bei den vielen Mitwirkenden nicht möglich ist.

Fazit: Ein praller historischer Roman und dank dem schier unerschöpflichen, geschichtlichen Wissens des Autors atmosphärisch dicht erzählt. Hinzu kommt noch eine unterhaltsame und spannende Geschichte, die durchweg sehr authentisch wirkt und zudem mit seinen hervorragend beschriebenen Charakteren absolut überzeugen kann.

Der Autor:
Bernhard Wucherer, Jahrgang 1954, lebt wechselweise in seiner Allgäuer Heimat Oberstaufen, in Spanien und in Belgien. Vor seiner Tätigkeit als Leiter einer Werbe-, Marketing- und Eventagentur arbeitete der Grafikdesigner als Schriftsetzer, Lithograf und Drucker. Er ist selbst bereits Verfasser etlicher Aufsätze über das Mittelalter und zahlreicher Presseartikel.

{SuB-Zuwachs} Spannende & historische Buchpost

Hallo Ihr Lieben,

auch in dieser Woche freute sich meine Bücherwand wieder über neuen Buchzuwachs:

Im Jahr 1134. Ein Mordkomplott in königsnahen Kreisen soll das Machtgefüge im Herzogtum Sachsen für immer verschieben. Die junge Grafentochter Adolana wird unfreiwillig zur Mitwisserin und verrät den Plan. Leider zu spät. Von nun an muss Adolana um ihr Leben bangen. Zwei Männer werden alles in ihrer Macht liegende tun, um sie zu schützen: Der eine ist Teil ihrer Vergangenheit, der andere wird zur großen Liebe ihres Lebens.

Ein ganz dickes Dankeschön geht an die Autorin Marion
Henneberg für die Zusendung des Rezensionsexemplars und für die liebe Widmung im Buch!

 


"Sprach der Rabe: Stirb!"
 
New York: Ein Serienmörder hinterlässt bei seinen Opfern eine mysteriöse Botschaft. Genevieve O´Brien ist besorgt: Hat er es auf die Mitglieder der Edgar-Allan-Poe-Gesellschaft abgesehen, die sich "Raben" nennen? Dann wäre auch ihre Mutter in höchster Gefahr. Genevieve engagiert den smarten Privatdetektiv Joe Connolly, ohne sich einzugestehen, dass sie noch etwas anderes von ihm will... Gemeinsam jagen sie den skrupellosen Killer, nicht ahnend, dass er jeden ihrer Schritte beobachtet. Da bekommt Joe auf einmal schreckliche Albträume - und Hilfe von völlig unerwarteter Seite.



Eine Liebe größer als der Tod

Es ist ein Privileg, als Sohn eines unfreien Lehnsherrn in einem Kloster ausgebildet zu werden. Hartmann von Aue weiß das zu schätzen. Als sich der junge Mann in die Nachbarstochter Judith verliebt, lernt er das Harfespielen nur, um seiner Angebeteten ein Lied zu singen. Bis der Minnesänger sie wiedersieht, vergehen Jahre voller Sehnsucht und Gefahren. Jahre, die den Ritter auf den Kreuzzug führen und die zu Unrecht des Giftmordes beschuldigte Heilerin in den Kerker. Wird er ihr je von seiner Liebe singen können?

Ein faszinierendes Leben: der Dichter und die Heilerin.

Ein ganz dickes Dankeschön - auch für die liebe Widmung - geht wieder an Tim Pieper, der mir dieses Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat.


Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag,
liebe Grüße
Isabel

Donnerstag, 19. April 2012

{Rezension} Die toten Frauen von Juárez von Sam Hawken



Gebundene Ausgabe: 317 Seiten
Genre: Zeitgenössischer Roman
ISBN: 978-3-608-50212-1
Erscheinungsdatum: 15. März 2012
Preis: 19,95 €



Der Boxer

Der abgehalfterte Boxer Kelly Courter lebt in der mexikanischen Stadt Ciudad Juárez, direkt an der Grenze zu Texas. Dort fristet er ein trostloses Leben und hält sich mit drittklassigen Boxkämpfen und Drogendeals mehr oder weniger über Wasser. Seine einzige Stütze ist seine Freundin Paloma, mit deren Bruder er die verschiedensten Drogendeals durchzieht. Paloma arbeitet in einer gemeinnützigen Organisation, die sich mit den toten Frauen von Juárez beschäftigt. Denn in Juárez verschwinden regelmäßig Mädchen und Frauen spurlos, nur selten werden ihre Leichen gefunden. Die Einwohner reden von mindestens 4.000. Als Kelly mal wieder im Drogenrausch liegt, verschwindet Paloma spurlos, kurze Zeit später wird ihre Leiche gefunden. Die Polizei sieht in Kelly und Palomas Bruder Estéban die Täter. Die beiden geraten in die Mühlen des korrupten, gewaltbereiten Polizeiapparats, nur der Bundespolizeibeamte Rafael Sevilla vom Drogendezernat nimmt sich des Falls ernsthaft an und ermittelt auf eigene Faust.

Schonungslos offen, direkt und düster präsentiert Sam Hawken seinen Lesern den Roman, der auf einen wahren Hintergrund basiert. Sein Augenmerk liegt im 1. Teil des Buches bei Kelly Courter. Desorientiert, hoffnungslos, ohne jegliche Perspektive vegetiert Kelly mehr oder weniger in Juárez vor sich hin. Zwischendurch entwickelt er etwas Ehrgeiz und trainiert für einen nächsten Boxkampf, aber zumeist lebt er einfach nur in den Tag hinein, am besten vollgepumpt mit Drogen. So bekommt er auch nicht mit, dass seine Freundin Paloma schon einen Monat spurlos verschwunden ist.

Sam Hawken zeigt überdeutlich auf, mit welcher Willkür und Brutalität die mexikanische Polizei vorgeht und vor den grausamsten Folterungen nicht zurückschreckt, um ein Geständnis zu erzwingen. In diesem Teil geht der Autor aber auch sehr ausführlich auf das Leben in Juárez ein, dass einfach nur als hoffnungs- und trostlos zu bezeichnen ist, voller Angst geprägt und von den Drogenkartellen dominiert wird. Dies alles ist eindringlich beschrieben und geht einem auch wirklich unter die Haut, nur stellenweise ist es einfach auch zu langatmig. So weiß ich jetzt ziemlich genau, welche verschiedenen Speisen von den Mexikanern am liebsten gegessen werden, was mir bei den ständigen Erwähnungen dieser einfach irgendwann zu viel wurde. Auch wird sehr wenig während eines Großteils des Buches auf die verschwunden Frauen eingegangen.

Klar, sie sind der rote Faden, finden immer mal wieder Erwähnung, aber irgendwie wird alles nicht richtig greifbar. Und auch Paloma ist hier kein wirklich typisches Beispiel für die getöteten Frauen, da ihre Ermordung eher anderen Motiven zugrunde liegt. Ein zusätzlicher Erzählstrang, der -  in welcher Form auch immer – das Schicksal dieser Frauen beleuchtet hätte, hätte nach meinem Empfinden für etwas mehr Klarheit und Verständnis gesorgt. Zudem gibt es in der Geschichte einige Perspektiv- und teilweise auch Zeitwechsel, die anfangs verwirren und den Lesefluss stören. Diese spiegeln allerdings auf der anderen Seite gut das Leben von Kelly wieder, auch wenn es zum Lesen teilweise gewöhnungsbedürftig war.

Was Sam Hawken jedoch sehr gut gelingt, ist eine atmosphärische Dichte zu erzeugen. So fühlt man regelrecht die heiße Sonne Mexicos, die Verzweiflung der Mütter, wenn sie wieder einen Zettel einer vermissten Tochter an den rosafarbenen Laternenmast anbringen müssen, kann ihre Weigerung nachvollziehen, immer von verschwundenen und nie von toten Frauen zu sprechen. Und auch die schwüle, energiegeladene, brutale Atmosphäre bei den Boxkämpfen ist gut nachvollziehbar. Allerdings hat mir etwas der Zugang zu den einzelnen Charakteren gefehlt und trotz ausführlicher Beschreibung ihres Aussehens und Charakters wurden manche für mich nicht recht greifbar.

Im zweiten Handlungsstrang verfolgt man die zumeist illegalen Ermittlungen von Rafael Sevilla, der im Drogendezernat arbeitet und schon länger mit Kelly bekannt ist. Sevilla hat ganz private Ambitionen, um hinter das Verschwinden der Frauen von Juárez zu kommen und geht für die Aufklärung sehr unkonventionelle Wege. Erst fast zum Schluss hin geht Sam Hawken wieder auf das Schicksal und dem dunklen Geheimnis der toten Frauen von Juárez ein. Das Hauptaugenmerk der beiden Erzählstränge liegt aber eindeutig bei dem von Gewalt geprägten Leben der Einwohner, dem brutalen Vorgehen der Drogenkartelle wie auch dem willkürlichen Machtgebaren der Polizei.

Irgendwie ist Hoffnungslosigkeit der Tenor des gesamten Romans und die sehr direkte, schonungslose Art wie Sam Hawken dies in seinem Roman vermittelt, lässt einen schon etwas hilflos zurück. Dies ist definitiv kein Buch, dass man nach Beendigung einfach zur Seite legt, sondern das Schicksal der toten Frauen von Juárez beschäftigt einen noch eine Zeitlang. Und genau dies ist auch das Ziel des Autors, der mit seinem Roman auf das Schicksal dieser Frauen aufmerksam machen möchte.

Fazit: Definitiv kein einfach zu lesendes Buch, dessen Geschichte auf einem wahren Hintergrund beruht, welches der Autor schonungslos und brutal offen beschreibt, sich jedoch oftmals auch in Details verliert.

Der Autor:
Sam Hawken, 1970 in Texas geboren, lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in der Nähe von Washington D.C. Er studierte an der Universität von Maryland und steuerte eine Karriere als Historiker an, bevor er sich dem Schreiben widmete. »Die toten Frauen von Juárez« ist sein erster Roman.


Erhältlich bei: Bilandia.de

{Rezension} Pain - Bitter sollst du büßen von Lisa Jackson





Verlag: Knaur TB-Verlag 
Taschenbuchausgabe: 624 Seiten
ISBN: 978-3-426-51211-1
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 02. April 2012
Preis: 8,99 € 



Der Rosenkranz-Mörder

Als die Radiopsychologin Dr. Samantha Leeds von einem Mexiko-Urlaub zurückkehrt, erwartet sie eine beängstigende Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter. Doch es soll nicht bei dieser einen Drohung bleiben, denn schon bald meldet sich der Stalker während ihrer Radiosendung und bedroht sie öffentlich. Zwar steigen die Hörerzahlen ihrer Sendung „Mitternachtsbeichte“ rapide an, doch Sam ist durch die Anrufe auch ziemlich geschockt, erst recht, als der geheimnisvolle Anrufer einen Vorfall aus ihrer Vergangenheit zur Sprache bringt, den Sam bisher erfolgreich verdrängt hatte. Zur gleichen Zeit ereignen sich in New Orleans rätselhafte Mordfälle, bei denen ausschließlich Prostituierte die Opfer sind. Detective Rick Bentz und sein junger Kollege Reuben Montoya ermitteln unter Hochdruck und schon bald stellen sie eine mögliche Verbindung zu den Drohanrufen her.

Ziemlich genervt und mit verstauchtem Knöchel kehrt Sam aus ihrem Mexiko-Urlaub zurück. Geplant war er als Versöhnungsurlaub mit ihrem Freund David, doch daraus ist nichts geworden, worüber Sam jedoch nicht gerade unglücklich ist. Während ihrer Abwesenheit ist ein paar Häuser weiter ein neuer Nachbar eingezogen, der ein recht großes Interesse an Sam zu haben scheint. Durch den Drohanruf vorsichtig geworden, tritt Sam ihrem neuen Nachbar Ty Wheeler anfangs etwas skeptisch gegenüber, doch seiner attraktiven Ausstrahlung kann sie sich nicht lange entziehen.

„Pain – Bitter sollst Du büßen“ wurde bereits 2006 zum ersten Mal aufgelegt und ist der Beginn der „New Orleans-Reihe“ um die Detectives Rick Bentz und Reuben Montoya. Lisa Jackson lässt sich anfangs ein wenig Zeit, bevor sie entsprechende Spannung aufbaut und so lernt man erst einmal ihre Protagonistin Sam sowie ihr privates wie auch berufliches Umfeld kennen. Und auch ihr neuer Nachbar Ty Wheeler betritt schon recht früh die Bühne. Dieser hat ganz offensichtlich nicht nur ein großes privates Interesse an Sam, doch welche Absichten er wirklich verfolgt, verrät die Autorin zu anfangs nicht. Natürlich dauert es auch nicht lange, bis die Beiden sich zueinander hingezogen fühlen und der erotische Teil des Thrillers ist hier dieses Mal auch recht hoch gehalten.

Nachdem der Fokus anfangs nur auf der dickköpfigen, selbstbewussten Sam lag, bindet Lisa Jackson nach und nach weitere Handlungsstränge in ihren Thriller mit ein und so ist man schon bald auch bei den Ermittlungen von Bentz und Montoya dabei, die in einer rätselhaften Mordserie ermitteln. Dem Leser ist natürlich klar, dass die Drohanrufe und die Morde in Verbindung stehen, da die Autorin einem früh den gestörten Serienmörder präsentiert, der auch für die Drohanrufe verantwortlich ist.

Hierdurch ist man als Leser lange Zeit den Detectives wie auch Sam und Ty einen Schritt voraus. Dies ist aber nicht sonderlich spannungshemmend, da Lisa Jackson einem die Identität von Father John nicht verrät, ganz im Gegenteil. Durch geschickt gelegte kleine Hinweise kommen im Verlauf des Thrillers gleich mehrere Kandidaten in Frage. Und kaum hat man sich auf einen als Täter festgelegt, gibt es einen neuen Hinweis und man ändert seine Meinung mal wieder.  Hierdurch überrascht die Story auch immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen und durch den einnehmenden, flüssigen und jederzeit fesselnden Schreibstil von Lisa Jackson fühlt man sich durchgängig gut unterhalten. Auch wenn der Spannungsbogen jetzt nicht immer auf sehr hohen Niveau liegt.

Ihre Charaktere sind gewohnt facettenreich beschrieben, natürlich sind wieder alle äußerst attraktiv und selbstbewusst, aber das erwartet man auch von einem Roman der Autorin. Auffallend ist, dass im Gegensatz zu den weiteren Thrillern dieser Reihe, das Augenmerk noch nicht so sehr bei Rick Bentz und Reuben Montoya liegt, sondern deren Ermittlungen eher etwas im Hintergrund stehen und die Aufmerksamkeit der Autorin fast ausschließlich auf Samantha liegt.

Fazit: Ein zwar jetzt nicht extrem spannender, dennoch sehr fesselnder Lady-Thriller mit gewohnt sympathischen Protagonisten und einer nicht unbedingt vorhersehbaren Story, die bestens unterhält. 

Die Autorin:
Lisa Jackson zählt zu den amerikanischen Top-Autorinnen, deren Romane regelmäßig die Bestsellerlisten der "New York Times", der "USA Today" und der "Publishers Weekly" erobern. Ihre Hochspannungsthriller wurden in 25 Länder verkauft. Auch in Deutschland hat sie mit ihrer in New Orleans angesiedelten Detective-Rick-Bentz-Serie erfolgreich den Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Lisa Jackson lebt in Oregon. Mehr Infos über die Autorin und ihre Romane unter: www.lisajackson.com

Mittwoch, 18. April 2012

{Rezension} Die Glasmalerin von Eric Walz





Verlag: Blanvalet-Verlag 
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
ISBN: 978-3-442-36718-4 
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 10. September 2007
Preis: 12,00 €


Das Konzil von Trient

Trient im Oktober 1551. Das Konzil steht kurz bevor. Sein Ziel ist es, die Lutheraner und die Katholiken wieder zu vereinen, die Chancen dazu waren nie besser. Zur selben Zeit befindet sich die Glasmalerin Antonia Bender und ihr Vater in der Stadt an der Etsch, um ihre Arbeit am Dom zu Trient zu beenden. Dort trifft sie auf den Jesuiten Sandro und ist sofort fasziniert von dem jungen Mann. Kaum hat das Konzil begonnen, stirbt ein Bischof und Sandro wird von Papst Julius III. mit der Aufklärung des Mordes betraut. Tatkräftige Unterstützung erhält er durch Antonia, denn ihre Freundin Carlotta gerät schon bald unter Verdacht, von deren Unschuld sie jedoch überzeugt ist. Doch es soll nicht bei dem einen Mord bleiben und bald muss sich nicht nur Carlotta vor der Inquisition fürchten.

Das Konzil von Trient im Jahr 1551 nimmt Eric Walz als Aufhänger für seinen historischen Krimi um seine Protagonisten Antonia und Sandro. Geschickt verbindet der Autor die politischen Ränkespiele während des Konzils, die Vertuschungen und Intrigen bei den Mordermittlungen und die langsam entstehende, verbotene Liebe zwischen Antonia und Sandro zu einer kurzweiligen, temporeichen Geschichte. So fühlt man sich jederzeit bestens unterhalten, fiebert gespannt der Auflösung der Morde entgegen und erhält so ganz nebenbei auch noch einige geschichtliche Hintergründe zum Konzil von Trient.

Die reine Krimihandlung entwickelt sich ziemlich komplex und natürlich ist einem sofort klar, dass die einfache Lösung, welche von den hohen kirchlichen Abgesandten bevorzugt wird, nicht die Richtige sein kann und hinter den Morden keine so einfache Auflösung zu finden ist. Zudem gibt einem auch das Verhalten von Carlotta viele Rätsel auf. Ganz offensichtlich ist sie extra nach Trient gereist, um den Sohn des Papstes zu töten, doch warum sie solch einen abgrundtiefen Hass empfindet, erfährt man erst ziemlich zum Schluss.

Die Charaktere sind vielschichtig und detailreich beschrieben, sodass sie fast augenblicklich Konturen annehmen. Auffallend ist der Charakter von Antonia. Die fast Dreißigjährige ist für ihre Zeit eine sehr emanzipierte, selbständige Frau, die sich nimmt, was sie möchte, auch Männer. Sandro dagegen wirkt anfangs etwas schüchtern und eher introvertiert. Erst so nach und nach präsentiert er einem seinen wahren Charakter und ist oftmals dabei selbst überrascht, dass er im Verlauf der Ermittlungen immer selbstbewusster auftritt. Eine sehr sympathische und authentische Figur.

Und diese beiden Charaktere bleiben auch die einzigen, die man einschätzen kann. Alle andere sind zwar genauso facettenreich beschrieben, bleiben einem aber lange, teilweise sogar bis zum Schluss, etwas rätselhaft und schwer einschätzbar. Was natürlich bei der Auflösung des Kriminalfalls Rätselraten bis zum Schluss verspricht.

Fazit: Eine fesselnde, spannende und sehr unterhaltsame Geschichte mit historischem Hintergrund, die durch den bildhaften, fesselnden Schreibstil des Autors und seinen facettenreich beschriebenen Charaktere überzeugt.

Der Autor:
Eric Walz wurde 1966 in Königstein im Taunus geboren. Im Jahr 2002 erfüllte er sich den Jugendtraum, Bücher zu schreiben. Sein Debütroman Die Herrin der Päpste wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Zuletzt erschien von ihm im Juni 2010 Die Sündenburg. Eric Walz lebt heute als Schriftsteller in Berlin.