Leseempfehlungen

Freitag, 31. Juli 2009

{Rezension} Cruxifix von Richard Montanari


Übersetzer: ---
Taschenbuchausgabe: 528 Seiten
ISBN: 3404155548
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 07. September 2007
Preis: 8,95 €

 Auftakt der Balzano / Bryne-Reihe

Es ist der erste Tag beim Morddezernat in Philadelphia für Jessica Balzano und gleich nach ihrer Ankunft muss sie zusammen mit ihrem neuen Partner Kevin Bryne zu einem Tatort. Sie finden dort die Leiche eines jungen Mädchens, in deren Händen der Täter einen Rosenkranz hinterlassen hat. Schon kurz nachdem Jessica und Kevin die Ermittlungen begonnen haben, wird die zweite Leiche eines jungen Mädchens gefunden, auch hier hinterließ der Mörder wieder einen Rosenkranz. Die einzige Verbindung zwischen den Mädchen ist, dass sie beide unterschiedliche katholische Schulen besuchten. Die Ermittlungen weisen daraufhin, dass der Mörder anscheinend die Passion Christi "nachspielt" und das Osterfest steht kurz davor. Können die beiden Detectives den Mörder finden, bevor er weitere Mädchen ermordet?

Richard Montanari erzählt seinen Thriller abwechselnd aus der Perspektive des Mörders und den Ermittlungen von Jessica und Kevin. So erhält der Leser zwar ein gewisses Bild des Serienmörders, jedoch erfährt man zu keiner Zeit, um wen es sich hierbei handelt, noch erhält man Hinweise auf sein Motiv. Dem Autor gelingt es während des gesamten Buches immer wieder neue Wendungen einzubauen, die einem mehr als einmal auf die falsche Fährte führt. Geschickt sind immer wieder kleine Hinweise in die Story eingebaut, die einem Glauben machen, den Täter erkannt zu haben, nur um ein paar Seiten später festzustellen, dass dem doch nicht so sein kann, oder doch? So bleibt die Spannung über das komplette Buch hinweg auf sehr hohem Niveau und der lebendige und flüssige Schreibstil regen einem immer wieder gespannt zum Weiterlesen an.

Die Story ist von Anfang an schlüssig umgesetzt und bis zum Schluss nachvollziehbar. Stellenweise sind die Szenen der Tatorte etwas grausam beschrieben und nichts für schwache Nerven, ansonsten kommt der Autor aber sehr gut ohne solche Szenen aus, ohne dass die Spannung darunter leiden muss.

R. Montanari nimmt sich Zeit, dem Leser seine beiden Protagonisten im Lauf des Thrillers näher zu bringen, dies ist immer interessant und nie langatmig. Beide werden sehr sympathisch dargestellt, sie haben Fehler und Probleme im Privat- wie auch im Berufsleben und so nehmen Beide für den Leser sehr schnell Konturen an.

Fazit: Alles in allem ist "Crucifix" ein überaus spannend erzählter Thriller, mit einer interessanten Story und zwei sehr sympathischen Detectives.

Dienstag, 28. Juli 2009

{Rezension} Tödliches Blond von Brian Freeman


Übersetzer: ---
Gebundene Ausgabe: 446 Seiten
ASIN: B0029MB9MU
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 01. Januar 2009
Preis: ---


Der vierte Fall für Jonathan Stride

Eigentlich mit den Ermittlungen um einen Spanner beschäftigt, der junge blonde Mädchen belästigt, muss sich Lieutnant Jonathan Stride aus Minnesota plötzlich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. Vor mehr als 30 Jahren wurde die Schwester seiner verstorbenen Frau auf grausame Weise ermordet und nun taucht eine alte Freundin von Laura auf und legt neue Beweise vor, die sie in einem Buch über den Mord an Laura Starr verarbeiten will. Alle Indizien damals sprachen gegen einen schwarzen Obdachlosen, der flüchten konnte und für die Polizei war der Fall damals abgeschlossen. Jon Stride beginnt in dem Fall neu zu ermitteln. Als kurze Zeit später ein junges, blondes und behindertes Mädchen zu Tode kommt, verdichten sich die Anzeichen auf einen Mann und auch die Ermittlungen im Fall Laura Starr weisen daraufhin, dass er der Schuldige sein könnte. Doch war er es wirklich oder muss er nur für einen Anderen als Sündenbock herhalten.

Die Story beginnt mit dem Buch, welches Tish über ihre damalige Freundin Laura schreiben möchte aus Sicht von Cindy, der Schwester von Laura und verstorbene Ehefrau von Jon Stride. Immer wieder wechseln die Erzählstränge zwischen den aktuellen Ermittlungen und der Geschichte von Cindy. Dies ist äußerst geschickt angelegt und atmosphärisch dicht umgesetzt. So wird die Spannung von Anfang an sehr hoch gehalten und immer wieder neue Wendungen in dem Thriller führen den Leser ein ums andere Mal auf eine falsche Fährte.

Brian Freeman kommt in seinem 4. Fall um seinen Protagonisten Jonathan Stride hervorragend ohne reißerische Szenen aus, sondern erzählt seine Geschichte eher mit sanften Tönen, was jedoch in keiner Weise die Spannung nimmt.

Seine Figuren sind sehr lebensnah und realistisch beschrieben. Nachvollziehbar und einfühlsam beschreibt er die Gefühlswelt von Jon Stride, der sich wieder mit dem Krebstod seiner Frau Cindy und ihrem gemeinsamen Leben auseinandersetzen muss, sowie seiner jetzigen Beziehung zu Serena, seiner Lebensgefährtin. Auch die anderen Mitwirkenden sind facettenreich und lebendig beschrieben, sodass man sich sehr schnell ein Bild von ihnen machen kann.

Fazit: Alles in allem ist Brian Freeman mit seinem neuesten Thriller ein facettenreicher, spannender Thriller gelungen, der immer wieder neue Wendungen aufzeigt und den Leser mehr als einmal in Bezug auf Mörder und Motiv auf eine falsche Fährte lockt.

Sonntag, 26. Juli 2009

{Rezension} Rachsucht von Meg Gardiner


Verlag: Heyne Verlag
Übersetzer: Tamara Rapp, Imke Walsh-Araya
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
ISBN: 3453433211
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 06. April 2009
Preis: 8,95 €

Fahrerflucht oder versuchter Mord?

Evan soll im Auftrag ihres Freundes, des Rechtsanwalts Jesse Blackburn, bei einer Feier eine Vorladung überreichen. Dies geht schief und als sie das Gebäude wieder verlässt, findet sie Jesse völlig aufgelöst vor. Er teilt ihr in knappen Worten mit, dass er eben den Mann gesehen hat, der ihn und seinen Freund Isaac vor 3 Jahren überfahren und danach Fahrerflucht begangen hat. Dies teilen sie der Polizei mit und schon kurze Zeit später kann der Mann verhaftet werden, kommt jedoch auf Kaution wieder frei. Da Evan und Jesse befürchten, dass sich Brandt wieder ins Ausland absetzt, beschatten sie ihn und kommen dabei einigen Merkwürdigkeiten auf die Spur. Als auch noch plötzlich Zeugen zu diesem Fall umgebracht werden, merken die Beiden, dass auch ihr Leben in Gefahr ist.

Die Geschichte beschäftigt sich dieses Mal um Mord, Betrug, Bestechung und Erpressung und dies in sehr hohen wirtschaftlichen Kreisen der IT- und Security-Branche. Die Story ist von Anfang logisch umgesetzt und für den Leser nachvollziehbar. Der in der Ich-Form geschriebene Thriller beginnt gleich zu anfangs äußerst spannend und dies steigert sich bis zum Ende noch um ein Vielfaches, sodass man kaum die Chance erhält, das Buch aus der Hand zu legen.

Gewohnt flüssig, lebendig, etwas spitzfindig und stellenweise sehr humoristisch ist der Schreibstil von Meg Gardiner. Ihre Protagonistin ist gewohnt sympathisch beschrieben, keine Überfrau, sondern jemand mit Fehler und Schwächen. Ihre Beziehung zu Jesse wird wieder genauso lebensnah beschrieben wie bereits in den vorhergehenden Bänden. Auch taucht dieses Mal wieder Cousine Taylor auf, die für einige sehr amüsante Szenen in dem Thriller sorgt. Zudem lernt der Leser endlich den Anfang der Beziehung von Evan zu Jax und Tim kennen.

Fazit: Auch dieses Mal ist Meg Gardiner ein sehr kurzweiliger, spannender Thriller rund um ihre sympathische Protagonistin Evan Delaney gelungen.

Donnerstag, 23. Juli 2009

{Rezension} Im Sommer des Todes: Ein Alan-Banks-Roman von Peter Robinson


Verlag: Ullstein Verlag 
Übersetzer: Andrea Fischer
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
ISBN: 3550086571
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2009
Preis: 19,90 €


DCI Banks in seinem Element - Mord in der Rockszene

1969: Am Morgen nach einem Musikfestival in Brimleigh wird beim Aufräumen die Leiche der jungen Linda gefunden. Der leitende Ermittler, DI Stanley Chadwick, steht bald vor einem großen Problem. Obwohl sich Tausende bei dem Festival befanden, scheint niemand den Mord bemerkt zu haben. Doch dann erhält er von ungeahnter Seite einen entscheidenden Hinweis. 2005: In dem kleinen Ort Fordham wird ein Toter erschlagen in einem von ihm gemieteten Cottage aufgefunden. Schnell kann DCI Alan Banks die Identität des Toten feststellen. Nick Barber war Musikjournalist und hatte sich nach Yorkshire zurückgezogen, um Recherchen für seinen neuesten Artikel über die Rockband Mad Hatters zu tätigen. Schon nach kurzer Zeit stellen Banks und seine Kollegin Annie Cabot fest, dass der Tot von Nick Barber in Zusammenhang mit einem Mord von 1969 steht und auch hier schien die Rockband schon eine Schlüsselrolle zu spielen.

Peter Robinson erzählt zwei Kriminalfälle, zeitversetzt um rund 36 Jahre und verwebt diese geschickt in seiner Geschichte. Die ständigen Wechsel zwischen 1969 und 2005 sind anfangs etwas verwirrend, da nicht immer auf diese hingewiesen wird und die Übergänge fast nahtlos sind, allerdings gewöhnt man sich schnell daran.

Gekonnt zeichnet der Autor für seine Leser die Zeit der späten 60er, des Flower-Powers, der Hippies und der Rockmusik. Und in letzterer schwelgt er auch ausgiebig. So geben sich bei den Ermittlungen Pink Floyd und Led Zeppelin die Klinke in die Hand. Und der Autor versteht es zudem geschickt, den rätselhaften Tod eines Bandmitglieds der Mad Hatters so aussehen zu lassen, dass man hierbei automatisch an das ehemalige Stones-Mitglied Brian Jones denken muss.

Auch die aktuelle Geschichte um den Mord an dem Musikjournalisten gibt dem Leser einen kleinen Einblick in das Business. Dies ist interessant und schlüssig in den Krimi eingewoben. Die Spannung baut sich fast unbemerkt auf und Peter Robinson versteht es wieder einmal gekonnt, den Leser mühelos an das Buch zu binden, wobei die Story bis zum Ende absolut nachvollziehbar bleibt. Auch in Bezug auf Motiv und Täter gelingt es ihm problemlos, alles offen zu lassen und so rätselt man mit Cabbot und Banks bis zum Schluss mit.

Das Leben von Annie Cabbot und Alan Banks wird weiter erzählt und so erfährt man u.a., wie Banks mit dem Tod seines Bruders und dem Brand seines Cottages klar kommt. Allerdings, vielleicht kommt es auch durch die ständigen Perspektivwechsel, bleiben dieses Mal die Figuren überraschend blass. Für Leser der Banks-Reihe kein Thema, da man sich bereits ein Bild von den beiden Hauptakteuren gemacht hat; Leser, die mit diesem Buch anfangen, könnten dagegen etwas enttäuscht sein.

Fazit: Mit "Im Sommer des Todes" hat Peter Robinson wieder einen soliden Krimi mit einer interessanten, spannenden Story rund um seine Protagonisten Alan Banks und Annie Cabbot abgeliefert.

Freitag, 17. Juli 2009

{Rezension} Touchdown von John Grisham


Verlag: Heyne Verlag
Übersetzer: Carsten Singelmann
Taschenbuchausgabe: 368 Seiten
ISBN: 3453406281
Genre: Amerikanischer Krimi
Erscheinungsdatum: 02. März 2009
Preis: 8,95 €


Ein Amerikaner in Italien

Genre: Rick Dockery ist ein Loser. Ihm ist es tatsächlich gelungen, einen schon sicher geglaubten Sieg seines Footballteams durch Totalversagen zunichte zu machen. Von der Profiliga verspottet, bleibt Dockery nichts anderes übrig, als das Angebot seines Managers anzunehmen und zu den Parma Panthers zu wechseln. Dumm nur, dass sich diese Mannschaft in Italien befindet und Dockery keine Ahnung von Italien bzw. Europa hat.

Ganz klar: John Grisham lebt in dem vorliegenden Roman seine Liebe zu Football aus und dies gnadenlos. Allerdings ist die Geschichte nicht zwangsläufig nur für Fans dieses Sports geeignet, sondern schon für ein breiteres Publikum interessant.

Seinen Protagonisten beschreibt J. Grisham als einen liebenswerten Verlierer, der mit den nicht gerade wenigen Unterschieden beim italienischen Soccer und der italienischen Lebensweise bzw. Temperament zu kämpfen hat. Allerdings findet er sich doch recht schnell zurecht und es scheint, als wenn er zum guten Schluss sogar noch sein Glück findet. Auch die anderen Charaktere sind gewohnt detailreich beschrieben und der Autor spielt hier auch geschickt mit einigen Vorurteilen, die Italiener bei Amerikanern haben und umgekehrt. Hier entstehen teilweise ganz witzige Situationen.

Die Geschichte ist eine kurzweilige Erzählung über Football, der italienischen Lebensweise und wieder Football. Allerdings ist dies unterhaltsam und stellenweise wirklich humorvoll umgesetzt und John Grishams gewohnt flüssiger Schreibstil sorgt dafür, dass man sich bei dem Roman jederzeit gut unterhalten fühlt.

{Rezension} Der Heckenschütze von Felix Huby


Verlag: Fischer Verlag 
Taschenbuchausgabe: 382 Seiten
ISBN: 3596163730 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 17. August 2006
Preis: 8,95 €



Ein Schwabe macht Berlin unsicher

Um nicht ein "verhockter" Schwabe zu werden, geht Peter Heiland, Anfang 30 und Single, auf Anraten seinen Ex-Chefs Bienzle von Stuttgart nach Berlin. Schnell bekommt er seinen ersten Fall. Der Berliner Heckenschütze: Ein Verrückter erschießt scheinbar wahllos aus dem Hinterhalt Menschen und Heiland ermittelt. Schon bald führt ihn eine Spur wieder zurück in seine schwäbische Heimat.

Flüssig, spannend und ein wenig verschmitzt ist die Schreibweise von Felix Huby, sodass man fast sofort in den Krimi eintaucht und daran festhält. Die Erzählweise ist in wechselnden Perspektiven so angelegt,dass man den Täter recht früh zwar kennt, jedoch bezüglich seines Motivs lange Zeit im Dunkeln tappt. Dies erhöht natürlich die Spannung noch, die sich sowieso über das ganze Buch hinweg mühelos hält.

Die Story ist an sich schlüssig umgesetzt, allerdings ist hier ein-, zweimal der Zufall doch etwas zu offensichtlich. Worüber man aber gerne hinwegsieht. Die Charaktere sind von Felix Huby herzlich und detailreich beschrieben. Seinen Protagonisten Heiland stellt er als jungen, etwas schüchternen Mann dar, dessen Charakter mit Sicherheit noch ausbaufähig ist. Besonders die Figur von Heilands Opa ist dermaßen lebensnah, humoristisch und originell beschrieben, dass man ihn buchstäblich vor Augen hat und sich jedes Mal freut, wenn er mit seiner schwäbischen Mundart zu Worte kommt.

Alles in allem ein solider und spannender Krimi mit einem interessanten neuen Kommissar.

{Rezension} Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott von William P. Young



Verlag: Allegria Verlag 
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
ISBN: 379342166X
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2009
Preis: 16,90 €


Ein wundervoller Traum, der in der Reallität nicht umsetzbar ist

Schon nach wenigen Seiten ist man gefesselt und berührt von der wunderbar bildhaften und lebendigen Sprache und der Geschichte des Autors. Ich habe während des Lesens wirklich die Zeit vergessen. William P. Young ist wahrlich ein geborener Geschichtenerzähler.

Und so sah ich das Buch auch: Als eine wundervolle Geschichte, als ein Märchen für Erwachsene, dass uns einen Weg aufzeigen möchte, uns zum Nachdenken anregt, zum Weinen bringt und einen wunderschönen Traum träumt, aber leider in der Realität nicht umsetzbar ist.

Mr. Young möchte dem Leser vermitteln, dass eine bedingungslose Liebe Vertrauen schafft, mit diesem Vertrauen erlangt man den Respekt zu seinen Mitmenschen und mit Respekt behandelt man alle Menschen so, wie man selbst behandelt werden möchte. Wenn uns dies gelingen würde, bräuchten wir kein Machtgefüge mehr. Das Streben nach Macht, Herrschaft, Kontrolle über andere Menschen wäre so nicht mehr notwendig, da alle Menschen gleichberechtigt wären und in Frieden leben könnten. Diese bedingungslose Liebe finden wir in Jesus, in Gott und dem Heiligen Geist. Erst wenn wir diese Dreifaltigkeit bedingungslos lieben und uns auf sie einlassen, kann Gott aus uns heraus wirken.

Leider ist dies in unserer heutigen Zeit jedoch absolut nicht umsetzbar. Kaum ein Mensch gibt freiwillig seine Unabhängigkeit und seine Macht (und sei sie noch so klein) auf. Die Frage ist auch, möchte man überhaupt seine Unabhängigkeit aufgeben? Möchte man sich bedingungslos einem anderen überlassen, auch wenn es Gott ist? Wo bleibt hier meine eigene Identität? Denn dies vermittelt das Buch auch. Gib Deine eigene Identität auf, dann gibt es auch kein Gut und Böse mehr. Denn nur du entscheidest individuell, was Gut und Böse ist. So ist z. Bsp. eine Giftpflanze für dich selbst unnütz (also böse), für andere kann ihr Gift aber äußerst hilfreich (z. Bsp. als Heilmittel) sein, also gut.

Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, war, dass Gott eine Frau und dazu noch schwarz ist, der Heilige Geist hat asiatische Züge und Jesus ist logischerweise ein Hebräer. Dies vermittelt deutlich: Wir sind alle gleich, egal welche Wurzeln wir haben. Auch legt das Buch wert darauf, dass Mann und Frau absolut gleichberechtigt sind. Ohne Frau kann der Mann nicht sein und umgekehrt.

Allerdings und deswegen auch nur 4 Sterne: Es wird nicht richtig hinterfragt, vieles bleibt offen oder die Antworten befriedigen nicht wirklich. Warum gibt es Menschen, die andere mit Absicht verletzten, quälen und töten, einzig und allein nur deswegen, weil es ihnen Spaß macht? Warum gibt es Vergewaltiger, Pädophile und Mörder (da hier ja eigentlich das Thema des Buches)? Welche gute Seite bzw. Nutzen haben sie, den ich nicht sehe? Sorry, diese Frage wird meines Erachtens nur oberflächlich (wobei dies eigentlich die Hauptfrage des Buches sein sollte) angesprochen. Zwar wird auch erklärt, dass wir durch die Wahl der Unabhängigkeit von Gott, als Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gekostet haben, für unser Handeln selbst die Verantwortung tragen, aber richtig überzeugen konnte dies mich nicht.

„Die Hütte“ ist wirklich ein wundervolles Buch, das jeder einmal gelesen haben sollte und wirklich zum Nachdenken und vielleicht stellenweise auch zum Umdenken anregen kann. Aber die Geschichte, die hier vermittelt werden soll, ist für mich einfach zu unrealistisch und auch zu einseitig – deswegen: Ein wunderschönes Märchen für Erwachsene, mehr aber auch nicht.

Mittwoch, 15. Juli 2009

{Rezension} Schattenblume von Karin Slaughter


Übersetzer: Sophie Zeitz
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
ISBN: 3805208049
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 2006

Geiseldrama in Grant County

Eine Schulklasse besucht die Polizeistation von Grant-County. Mit von der Partie ist auch die Kinderärztin und Gerichtspathologin Sara Linton, über deren Besuch sich besonders ihr Ex-Mann, Chief Jeffrey Tolliver, freut. Mitten hinein in diese Idylle platzen unerwartet zwei bewaffnete Männer. Sie erschießen einen Polizisten und verletzen Jeffrey schwer. Sara versucht verzweifelt, Jeffrey am Leben zu halten, die Kinder zu beruhigen und die Geiselnehmer zur Aufgabe zu bewegen. Währenddessen laufen vor der Polizeistation die Aktionen an, um das Geiseldrama zu beenden.

In ihrem 4. Band der Grant-County-Serie geht Karin Slaughter dieses Mal einen etwas anderen Weg und verzichtet zum größten Teil auf blutriefende Szenen und schlägt stellenweise auch richtig ruhige Töne an. Die Geschichte ist in 2 Handlungssträngen aufgebaut. Zum einen beschäftigt sich der Thriller mit der momentanen Situation in der Polizeistation, zum anderen wird in Rückblenden das bisherige Leben von Sara und Jeffrey beleuchtet. Dies geschieht während der langen Wartezeit, in der sich Sara an die gemeinsame Zeit mit Jeffrey erinnert, während sie verzweifelt versucht, seine Identität vor den Geiselnehmern geheim zu halten und ihn am Leben. Diese Wechsel zwischen den Erzählsträngen sind sehr geschickt gelegt, sodass die Neugier gewahrt bleibt und man zwangsläufig weiterlesen muss.

Auch wenn die Autorin dieses Mal mehr die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Vordergrund stellt, ist dieser Thriller nicht langatmig, da man so viele Einblicke in das bisherige Leben der Beiden erhält und vor allem ihre komplizierte Beziehung zueinander besser verstehen lernt. Dies ist vor allem für Leser interessant, die die vorherigen Bände gelesen haben.

Die Charaktere sind wieder sauber herausgearbeitet, allerdings hätte Karin Slaughter der Rolle von Lena Adams mehr Spielraum geben sollen, da sie eigentlich die Verantwortung für die Polizeiaktion tragen sollte und hierbei doch etwas blass herüber kommt.

Fazit: „Schattenblume“ ist nur bedingt mit den drei Vorgängern zu vergleichen, die Spannung dieses Mal etwas gemäßigt, der Grund der Geiselnahme wird dem Leser nicht zufriedenstellend erklärt, aber ansonsten durchaus unterhaltsam umgesetzt.



{Rezension} Der gehetzte Uhrmacher von Jeffery Deaver

Übersetzer: Thomas Haufschild
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
ISBN: 3764502029
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 16. Februar 2007
Preis: ---

Ein Wettlauf gegen die Uhr

Zwei grausame Morde erschüttern New York. An beiden Tatorten, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben, findet sich jedes Mal eine kleine, tickende Standuhr. Ansonsten hinterlässt der Mörder, der sich selbst „der Uhrmacher“ nennt, keine Spuren. Lincoln Rhyme und Amelia Sachs nehmen die Ermittlungen auf und erhalten unerwartete Hilfe von Kathryn Dance, eine Spezialistin für Körpersprache. Scheinbar schnell können sie die Spur des Uhrmachers aufnehmen, doch bald müssen sie feststellen, dass dieser ihnen immer einen Schritt voraus ist.

In ihrem 7. Fall haben es das Ermittlerduo Rhyme/Sachs wieder mit einem äußerst intelligenten und wandlungsfähigen Gegner zu tun. Jeffrey Deaver steigt sofort in die Geschichte ein und beginnt die Story mit seinem Mörder, dem Uhrmacher, und seinem Komplizen. So wechseln sich die Erzählstränge ab und diese sind präzise gelegt, sodass sich die Spannung immer auf einem extrem hohen Level befindet. Was diese noch erhöht: Während der Ermittlungen müssen Rhyme und Sachs feststellen, dass der Uhrmacher 10 dieser kleinen Standuhren erworben hat. So ist klar, dass er bei weiten sein Morden noch nicht beenden wird. Rhyme und Sachs ermitteln gegen die Uhr und die Zeit drängt.

Atmosphärisch sehr dicht erzählt der Autor seinen Thriller. Die vielen und unvorhersehbaren Wendungen überraschen ein ums andere Mal und man stellt während des Lesens immer mehr fest, dass das Ermittlerduo hier einen ebenbürtigen Gegner gefunden hat.

Neben den bereits bekannten Charaktere aus vorherigen Bänden, die gewohnt lebendig beschrieben sind, ist dieses Mal auch eine neue Figur mit eingebaut. Hierbei handelt es sich um die Kinesik-Expertin Kathryn Dance. Von ihr erhalten Lincoln Rhyme und Amelia Sachs wertvolle Hinweise in Bezug auf die Identität des Mörders. Auch wenn Rhyme der Expertin für Körpersprache anfangs äußerst skeptisch und gewohnt zynisch gegenübersteht, lernt er sie und besonders ihre Fähigkeiten im Laufe des Thrillers doch zu schätzen.

Fazit: Wieder einmal ist Jeffrey Deaver ein überaus intelligenter, sehr facettenreicher und äußerst spannender Thriller gelungen, der einem mindestens eine schlaflose Nacht beschert.

{Rezension} Gefahr von Patricia Cornwell

Übersetzer: Andrea Fischer
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
ISBN: 3455011055
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 13. Juni 2006
Preis:17,95 €


Man kann nur hoffen, dass der nächste Band besser wird

Win Garano, Beamter bei der Bezirksstaatsanwaltschaft von Massachusetts, wird von seiner Chefin Monique Lamont von einem Lehrgang zurück nach Cambridge, Boston beordert. Er soll einen 20 Jahre alten ungeklärten Mord an einer alten Frau in Knoxville mit Hilfe moderner DNA-Analyse aufklären. Monique Lamont erhofft sich mit der Aufklärung Rückenwind für die bevorstehenden Wahlen um das Gouverneursamt. Win fühlt sich benutzt und ist eigentlich kurz davor, den Fall abzugeben. Als er ihr dies zu Hause mitteilen will, kann er gerade noch einen Einbrecher davon abhalten, Monique zu töten. Schon schnell stellt er fest, dass der Überfall auf Monique etwas mit dem alten Fall zu tun hat, den er neu aufrollen soll.

Patricia Cornwell zeichnet ihren Protagonisten etwas zu perfekt. Win Garano ist äußerst attraktiv, äußerst sympathisch, sehr klug, nicht korrupt, kümmert sich liebevoll um seine Großmutter und, und, und …. Dies wirkt einfach zu platt, zudem gehen einem die Erzählungen um seine Markenanzüge, Markenschuhe, Markenwohnungseinrichtung etc. doch heftig auf die Nerven. Seine Chefin Monique Lamont erfüllt voll und ganz das Klischee einer ehrgeizigen, eiskalten, blonden Karrierefrau. Dies kann die Autorin eindeutig besser. Allerdings muss man ihr auch zugestehen, dass sie die Figuren lebendig und sympathisch beschreibt.

Mag sein, dass es an der Dicke bzw. Dünne des Buches liegt, dass sich bei der eigentlich sehr interessanten Geschichte nicht wirklich Spannung aufbaut. Es mag aber auch daran liegen, dass verschiedene Wendungen in der Story einfach zu weit hergeholt und nicht wirklich durchdacht wirken. Dies wirkt oft einfach nur spannungstötend. Hier kann man sich nur wiederholen: Das kann Patricia Cornwell eindeutig besser. Allerdings sorgt ihr flüssiger Schreibstil dafür, dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann.


Fazit: Man kann nur hoffen, dass sich ihr Protagonist Win Garano in den folgenden Bänden noch entwickelt, Potential dafür ist vorhanden.

{Rezension} Ein Hauch von Skandal von Sandra Brown


Verlag: Blanvalet Verlag  
Übersetzer: Grabriela Prahm
Taschenbuchausgabe: 608 Seiten
ISBN: 3442362733
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 01. Mai 2005
Preis: 8,95 €

Die Rache einer Frau währt lange

Palmetto, eine Kleinstadt im Süden der USA: Hier lebt die 17-jährige Jade Sperry. Sie hofft auf ein Stipendium an einer renommierten Uni, die sie zusammen mit ihrem Freund Gary besuchen möchte. In dem Städtchen gibt es eine Textilfabrik und Neil, der Sohn des Besitzers, ist ein äußerst arroganter Schnösel. Als sich Gary eines Tages mit ihm anlegt und diesen ziemlich schlecht dabei aussehen lässt, schwört Neal Rache. Hierfür entführt er mit seinen Kumpels Jade eines Tages und vergewaltigt sie mehrfach. Jade zeigt die 3 Jungs an, doch gegen die Macht von Neils Vater kommt sie nicht an. Schon bald glaubt die ganze Stadt, dass Jade die 3 Jungs verführt hat. Als sich dann auch noch ihr Freund erhängt, hält Jade nichts mehr in Palmetto. 14 Jahre später kehrt sie mit ihrem Teenager-Sohn zurück, um einen äußerst klugen Plan umzusetzen.

Gekonnt wechselt die Autorin am Anfang ihrer Geschichte in der Zeit, um dann in der Gegenwart ihren Roman zu Ende zu erzählen. Ebenso geschickt fängt sie die unterschiedlichen Stimmungen ein, sodass der Leser von Anfang mit Jade leidet, sich mit ihr freut, traurig, frustriert und wütend ist. Auch die Atmosphäre von Jades Heimatstadt, der ein Hauch von Kleinstadtmief und Perspektivlosigkeit anhaftet, wird von der Autorin gelungen vermittelt. Einfühlsam und feinfühlig ist die Szene der Vergewaltigung beschrieben und der anschließende Kampf von Jade um Gerechtigkeit, wie auch ihre Hoffnungslosigkeit, als sie erkennen muss, dass niemand ihr Glauben schenken will.

Die Charaktere von Jade und den anderen Mitwirkenden sind sauber herausgearbeitet, sodass man schnell Sympathie bzw. auch Antipathie für sie entwickelt. Teilweise sind sie aber auch etwas klischeehaft angelegt, aber das stört nicht wirklich.


Das Buch ist eine Mischung aus Liebesroman und Thriller und der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich auf bis zum wirklich interessanten Ende. Mag sein, dass „Ein Hauch von Skandal“ nicht zu den besten Büchern von Sandra Brown gehört, es ist aber allemal fesselnd und äußerst unterhaltsam geschrieben.


{Rezension} Der längste Tag von Ann Cleeves


Verlag: rororo Verlag 
Übersetzer: Tanja Handels
Tachenbuchausgabe: 416 Seiten
ISBN: 3499244780 
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 02. Juni 2008
Preis: 8,95 €


Der geheimnisvolle Fremde und die Frau in Rot

Es ist Sommer auf den Shetland-Inseln. Die Malerin Fran Hunter hat ihre erste Vernissage in Biddista. Alles läuft wie geplant, als plötzlich ein Unbekannter mit einer Clownsmaske vor dem Bild "Die Frau in Rot" in Tränen ausbricht und kurz darauf wieder verschwindet. Am nächsten Morgen wird in einem Bootsschuppen ein Erhängter mit einer Clownsmaske gefunden. Schnell ist klar, dass es sich hier nicht um einen Selbstmord handelt und Inspector Jimmy Perez beginnt mit den Ermittlungen. Da geschieht ein weiterer Mord.

Anne Cleeves lässt es in ihrem 2. Band rund um Fran Hunter und Jimmy Perez ruhig angehen. Sie legt viel Wert darauf, die Menschen und ihre Beziehungen zueinander zu beschreiben. Dies ist allerdings durchaus nicht unspannend, für Fans packender, fesselnder Thriller allerdings eher weniger geeignet.

Die Geschichte ist vielschichtig und interessant angelegt und zu jeder Zeit nachvollziehbar. Überraschende Wendungen lassen langsam, aber kontinuierlich Spannung aufkommen und geschickt gelingt es der Autorin den Leser bis zum Schluss über Täter und Motiv im Unklaren zu lassen. Auch wenn man zwischenzeitlich der Meinung ist, den Täter zu kennen, verunsichern geschickt gespickte Hinweise den Leser ein ums andere Mal.

Die Charaktere von Fran Hunter und Jimmy Perez entwickeln sind glaubwürdig und nachvollziehbar weiter und man kann an ihrer beginnenden Beziehung teilhaben, was sehr unterhaltsam ist. Auch die weiteren Charaktere des Krimis sind sehr vielschichtig und interessant angelegt und so ist eine Verwechslung schon früh ausgeschlossen. Auch ihre Beschreibungen der Shetland-Inseln und des Ortes Biddista sind sehr bildhaft, sodass man diese beim Lesen stets vor Augen hat.

Fazit: Alles in allem ist Anne Cleeves mit ihrem 2. Band ein Krimi gelungen, der zwar mehr Wert auf die ruhigeren, sanften Töne legt, aber trotzdem äußerst spannend umgesetzt ist.

{Rezension} Love Story von Erich Segal


Übersetzer: Isabella Nadolny
Taschenbuchausgabe: 160 Seiten
ISBN: 3596167698
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: September 2004
Preis: 7,90 €


Die schönste Liebesgeschichte überhaupt

Zwischen dem reichen Oliver und der aus einfachen Verhältnissen stammenden Jenny entwickelt sich eine Liebesbeziehung, die allen gesellschaftlichen Zwängen trotzt. Gegen den Willen seiner Familie heiratet Oliver seine Jenny. Auch wenn Oliver jegliche finanzielle Unterstützung von Seiten seiner Familie entzogen wird, sind die Beiden überglücklich und Oliver absolviert sein Jura-Studium, während Jenny den Lebensunterhalt für Beide verdient. Nach dem Jura-Studium wird Oliver bei einer angesehen Kanzlei angenommen, sie ziehen in eine schicke Wohnung in New York und ihrem Glück scheint nichts mehr im Weg zu stehen. Bis dann das Schicksal erbarmungslos zuschlägt.

Wunderbar einfühlsam erzählt Erich Segal seine Geschichte von Jenny und Oliver, ihre tiefe Liebe zueinander und ihr anfangs recht mühevolles Leben bis Oliver seinen Jura-Abschluss hat. Schnell haucht er seinen Protagonisten Leben ein, sodass sie einem sofort sympathisch sind.

Auch wenn der Inhalt sich erst einmal sehr kitschig anhört, gelingt es dem Autor mühelos, dass dies nicht einmal geschieht. Ganz im Gegenteil, seine Sprache ist sehr realistisch, humorvoll und für den Leser jederzeit nachvollziehbar. Seine beiden Protagonisten sind ganz normale Menschen, die sich mit den täglichen Schwierigkeiten herumschlagen müssen, sich streiten, versöhnen und nie an ihrer Liebe zueinander zweifeln. Obwohl oder vielleicht auch gerade weil Olivers Eltern ihnen anfangs große Schwierigkeiten bereiten und ihre Abneigung gegenüber Jenny klar und deutlich zeigen.

Fazit: Eine der schönsten Liebesgeschichten, die bisher geschrieben wurde und auch nach mehrmaligen Lesen nie langweilig.

Dienstag, 14. Juli 2009

{Rezension} Die Blutlinie von Cody McFadyen

Übersetzer: Axel Merz
Gebundene Ausgabe: 476 Seiten
ISBN: 3785722583
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 22. Dezember 2006
Preis: 19,95 €


Smoky Barretts erster Fall - gelungenes Debüt

In ihrem Beisein musste FBI-Agentin Smoky Barrett mit ansehen, wie ein perfider Killer ihren Ehemann und ihre Tochter quält und anschließend tötet. Sie wurde von ihm schwer gezeichnet. Auch Monate nach dem grausamen Vorfall kämpft Smoky immer noch mit den Folgen, als sie von dem brutalen Mord an ihrer Freundin aus Uni-Tagen erfährt. Immer noch dienstunfähig begibt sie sich jedoch nach San Francisco. Dort erfährt Smoky, dass der perverse Mörder die kleine Tochter ihrer Freundin – ihr Patenkind – drei Tage an die Leiche ihrer Mutter gebunden hatte und um das Ganze noch schlimmer zu machen, hat der Mörder eine Nachricht für Smoky hinterlassen. Es ist ein Brief, in dem der Mörder behauptet, der direkte Nachfahre von Jack The Ripper zu sein. Smoky und ihr Team nehmen es mit dem Mörder auf.

Cody McFadyen schöpft bei seinem Thrillerdebüt aus dem Vollen und die Beschreibungen der Morde sind absolut nichts für schwache Nerven. Die Spannung baut sich bereits auf den ersten Seiten auf und hält sich mühelos bis zum Ende. Die Szenen sind teilweise wirklich sehr brutal und detailreich beschrieben. Die Story ist düster und atmosphärisch dicht umgesetzt und lässt einem eigentlich kaum Zeit zum Luftholen. Die Erzählstränge sind geschickt gelegt und immer wieder neue Wendungen geben genügend Anreize weiterzulesen.

Der Charakter von Smoky Barrett ist lebensnah, sympathisch und facettenreich beschrieben, sodass man schnell eine Vorstellung von ihr erhält. Die Probleme, welche Smoky verständlicherweise nach dem Überfall auf sich und ihre Familie hat, sind einfühlsam und nachvollziehbar erzählt. Auch die Figuren ihres Teams sind interessante und sehr widersprüchliche Charaktere und bekommen so sehr schnell ein Eigenleben. Die Dialoge zwischen dem Team sind herzlich, direkt und keiner nimmt ein Blatt vor den Mund. So entstehen auch ab und an mal ein paar Szenen, die den Leser kurz auflachen lassen, was bei der düsteren Atmosphäre des Buches überaus angenehm ist. Allerdings sind die Figuren stellenweise auch etwas überzogen und unrealistisch, hier wäre ein ganz „normaler“ Mensch doch sehr angenehm gewesen.

Etwas störend ist die häufige Anwendung von Fäkalsprache. Mag sein, dass hier ein gewisses Maß an Authensität geschaffen werden sollte, doch etwas weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. Ansonsten überzeugt der flüssige und lebendige Schreibstil von Cody McFadyen über das gesamte Buch hinweg.

{Rezension} Der Todeskünstler von Cody McFadyen

Übersetzer: Axel Merz
Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
ISBN: 3785723024
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 16. Oktober 2007
Preis: 19,95 €

Ein neuer Fall für Smoky Barrett und ihr Team

Die FBI-Agentin Smoky Barrett wird zu einem grausamen Tatort gerufen. Drei Menschen wurden auf äußerst brutale Art und Weise ermordet und inmitten dem grausigen Blutbad liegt ein 15-jähriges Mädchen. Das völlig verstörte Mädchen erzählt Smoky, dass dies die Tat des „Todeskünstlers“ sei, der sie seit Jahren verfolgt und alle Menschen tötet, die sie liebt. Keiner will ihr so recht glauben, bis auf Smoky. Obwohl sie eigentlich nach Quantico versetzt werden soll, da ihr zerstörtes Gesicht nicht medientauglich sei, begibt sich Smoky zusammen mit ihrem Team auf die Suche nach dem Mörder, zumal das junge Mädchen Smoky ausdrücklich darum gebeten hat.

Die Geschichte knüpft fast nahtlos an das Ende von „Die Blutlinie“ an, wobei der vorliegenden Thriller durchaus auch gelesen werden kann, ohne den 1. Band zu kennen.

Smoky ist zwischenzeitlich etwas zur Ruhe gekommen, kümmert sich aufopferungsvoll um ihre stumme Pflegetochter Bonnie und stellt Überlegungen an, ihre Zukunft als Ausbilderin in Quantico zu finden. In diese ruhige Phase platzt der Todeskünstler in Smoky’s Leben und sie fühlt sich verantwortlich für das verstörte junge Mädchen, sodass sie und ihr Teams sich auf die Spur des Mörders heften.

Auch im 2. Band überzeugt Cody McFadyen wieder einmal mit seinem flüssigen und lebendigen Schreibstil, die Spannung baut sich dieses Mal ebenfalls wieder mühelos auf und zieht sogar am Ende noch einmal richtig rasant an. Allerdings sind auch einige Verschnaufpausen dem Leser vergönnt, da stellenweise sehr intensiv auf die Gefühle von Smoky eingegangen wird, die immer noch mit dem perfiden Überfall aus Band 1 zu kämpfen hat. Allerdings ist dies nicht unbedingt als Spannungsabfall zu sehen. Gewohnt blutig, grausam und detailreich sind wieder einige Szenen beschrieben und diese wirken stellenweise ganz schön erschütternd.

Das Leben seiner Protagonistin und ihrem Team wird im 2. Band weitererzählt und man erhält wieder ein wenig mehr Einblick in ihr Leben. Dies ist wieder gewohnt facettenreich und einfühlsam beschrieben. Allerdings wünscht man sich zwischenzeitlich doch des Öfteren, dass die Charaktere ein wenig mehr normal und nicht so überaus perfekt gezeichnet wären, da dies stellenweise doch ziemlich unrealistisch wirkt.

Fazit: Alles in allem ist Cody McFadyen mit seinem 2. Band ein absolut würdiger Nachfolger gelungen, der einem mit Sicherheit eine schlaflose Nacht beschert und Vorfreude auf den nächsten Band bringt.

{Rezension} Die Zahl von Daniela Larcher


Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
ISBN: 3596182417 
Genre: Krimi deutsche Nachbarländer / Österreich
Erscheinungsdatum: Novemer 2008
Preis: 8,95 €


 Eine Leiche stört das idyllische Leben des Chefinspektors

Otto Morell ist Chefinspektor in dem kleinen beschaulichen Dorf Landau in Österreich. Er pflegt seine Hobbys Kochen und Gärtnern und genießt ansonsten das ruhige Leben der Provinz. Doch an einem kalten Dezembermorgen ist es damit vorbei. Frau Schubert, die Küsterin, teilt ihm aufgeregt mit, dass die Leiche von Josef Anders gekreuzigt am Baugerüst der Kirche hängt. Als Morell mit seinem Assistenten dort eintrifft, entdecken sie an der grausam misshandelten Leiche eine eingeritzte 12 auf dessen Stirn. Zusammen mit der Pathologin Nina Campelli und dem Archäologen Leander Lorentz macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Da passiert wieder ein Mord und wieder ist die 12 auf die Stirn des Opfers geritzt.

Beschaulich und ruhig geht es in dem kleinen Touristenort Landau, nähe Innsbruck, zu. Wieder einmal eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten, bereiten sich die Dorfbewohner auf die Feiertage vor, als der grausame Mord an Josef Anders die Dorfgemeinde erschüttert. Allerdings bleibt es nicht bei diesem einen Mord.

Der 40-jährige Otto Morell, der am liebsten kocht, seine massigen Rundungen pflegt und ansonsten nur seine Ruhe haben möchte, wegen der er auch von Wien wieder in die Provinz gezogen ist, ist genauso erschüttert wie der Rest der Bewohner. Am liebsten würde er Urlaub einreichen und jemanden anders den Fall übernehmen lassen. Nur ist sonst niemand da und zum anderen erwacht in ihm die Wut auf den Mörder, der es gewagt hat, sein beschauliches Leben zu stören. Mithilfe der Gerichtsmedizinerin Nina, die wegen der Schneemassen den Ort nicht verlassen kann, und dem Archäologen Leander, der ebenfalls Opfer des Schnees ist, macht er sich in seiner behäbigen Art auf die Suche nach dem Mörder.

Daniela Larcher zeichnet in ihrem ersten Roman ein Bild rund um den Ort Landau und seine Dorfbewohner, das einfach nur herrlich realistisch und mitten aus dem Leben gegriffen ist. Da ist der Bürgermeister, der nichts von einem Mord wissen will und nur von einem schrecklichen Unfall redet aus Angst, die Touristen könnten verschreckt werden. Da ist die Tratschtante Frau Schubert, die sich Chancen bei Morell ausrechnet und jedem im Ort, ob er es nun hören will oder nicht, haarklein die Einzelheiten des Mordes berichten muss. Und so geht es mit allen Mitwirkenden. Jeder hat Macken, Fehler, Schwächen, aber auch Stärken, also Menschen wie du und ich, ohne dabei jedoch klischeehaft zu wirken. Alle Charakter, allen voran Morell, die junge, quirlige Nina und der aufmüpfige, leicht arrogante Leander, sind sehr detailreich, lebendig und sympathisch beschrieben, sodass man sie sofort ins Herz schließt.

Die Story ist äußerst spannend, stellenweise sehr blutrünstig und grausam, erzählt und von Anfang an schlüssig umgesetzt. Die Spannung ist von der ersten Seite vorhanden, bedingt auch dadurch, dass die Autorin ihren Mörder in Sequenzen immer mal wieder selbst zu Wort kommen lässt. Allerdings tappt man mit seiner Identität lange Zeit im Dunkeln, was äußerst spannungsfördernd ist.

Interessant sind auch die Ausführungen, welche man rund um die Zahl 12 erhält und diese sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht. Hier wird deutlich, dass sich Daniela Larcher sehr intensiv damit beschäftigt hat. Ihre Sprache ist sehr flüssig und oft auch äußerst spitzfindig und erfrischend, sodass man sich ein ums andere Mal ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen kann. So war mir bis dato der Begriff "Intelligenzallergiker" kein Begriff und solche kleinen Spitzfindigkeiten finden sich eigentlich im ganzen Buch, wodurch man sich noch zusätzlich äußerst gut unterhalten fühlt.

Fazit: Ein absolut gelungenes Debüt. Eine spannende Geschichte, die logisch umgesetzt wurde, mit einem Protagonisten, der einem nur an Herz wachsen kann und Vorfreude auf mehr macht.

{Rezension} Belladonna von Karin Slaughter

Übersetzer: Teja Schwaner
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
ISBN: 3805207255
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 2003
Preis: ---

Spannender Auftakt der Grant-County-Reihe

Die Kinderärztin und Teilzeitpathologin Sara Linton findet eine junge Frau verblutend auf der Toilette eines Restaurants. Zwei tiefe Schnitte auf ihrem Bauch bilden ein blutiges Kreuz. Ihre verzweifelten Versuche, Sybil Adams zu retten, scheitern. Bei der anschließenden Obduktion stellt Sara fest, dass die blinde College-Professorin brutal vergewaltigt wurde. Ihr Ex-Mann, der ortsansässige Chief Jeffrey Tolliver, übernimmt die Ermittlungen und wird hierbei tatkräftig von Sara unterstützt. Doch kaum sind die pathologischen Untersuchungen abgeschlossen, gibt es einen weiteren Fall. Als Sara feststellen muss, dass zwischen den beiden Morden eine Verbindung besteht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Eins vorweg sei gesagt: Dieses Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven. Einige Szenen triefen geradezu vor blutigen und grausamen Einzelheiten, hier ist die Sprache von Karin Slaughter wirklich sehr direkt. Aufgelockert wird dies durch die zwischenmenschlichen Einschübe, die sich mit dem Leben von Sara und Jeffrey beschäftigen und einem so einen sehr guten Einblick in deren Leben geben. So erhält man sehr schnell einen Bezug zu ihnen und auch die anderen Charaktere sind detailreich beschrieben. Durch ihren flüssigen Schreibstil bekommt man als Leser auch sehr schnell ein Bild von dem Umfeld von Sara, der Südstaaten-Kleinstadt, in der sie lebt und von den Menschen um sie herum.

Die Spannung baut sich eigentlich direkt von den ersten Seiten an auf und hält sich mühelos über das gesamte Buch hinweg. Zur Mitte des Buches erhält man einen kurzen Hinweis auf den Täter, jedoch ist dies recht geschickt angelegt und überraschende Wendungen in der Geschichte sorgen dafür, dass man sich in Bezug auf den Täter wie auch auf sein Motiv nie ganz sicher sein kann. Dies erhöht natürlich die Spannung und die geschickt gelegten Erzählstränge sind auch alles andere als spannungstötend.

Fazit: Ein spannender Auftakt der Grant-County-Serie, die sehr vielversprechend beginnt und auch noch einiges offen lässt, sodass man gespannt auf den 2. Teil ist.