Leseempfehlungen

Freitag, 30. September 2011

{Statistik} Lesestatistik September 2011

Hallo Ihr Lieben,

hier mal wieder zum Ende des Monats meine Lesestatistik für September 2011. Dieses Mal sind es wieder weniger Bücher als sonst, aber ich hoffe jetzt einfach mal auf den Oktober, dass ich dann wieder mehr Zeit zum Lesen finde. Mein SuB würde sich darüber freuen, denn diesen Monat ist er noch gewachsen und an abbauen war nicht zu denken.

9 Rezensionsexemplare von Verlagen erhalten:
  • Der Skorpion von Lisa Jackson
  • Die Tore der Geister von Mara Volkers
  • Mutterliebst von Antoinette van Heugten
  • Dead Beautiful - Deine Seele in mir von Yvonne Woon
  • Ein Herzschlag bis zum Tod von Sara J. Henry
  • Jemand anders von Franz Kabelka
  • Wohin du auch fliehst von Elisabeth Haynes
  • Herrscherin des Lichts von Jennifer Armintrout
  • Feuer von Karen Rose
2 Rezensionsexemplare von vorablesen.de erhalten:
  • Der letzte Schattenschnitzer von Christian von Aster
  • Die Gebeine von Avalon von Phil Rickman
1 Buch von blogg dein buch.de erhalten:
  • Abgründe von Arnaldur Indridason
1 Buch gekauft:
  • Der dunkle Thron von Rebecca Gablé
3 Bücher geschenkt bekommen:
  • Die fremde Frau von Lesley Turney
  • 999 - Der letzte Wächter von Carlo Adolfo Martigli
  • Der frühe Tod von Zoe Beck
2 Bücher ausgeliehen:
  • Das Geständnis von John Grisham
  • Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón
Aktueller SuB:
  • 150 Bücher


Und diesen Monat waren meine Highlights:

  • Der Skorpion von Lisa Jackson
  • Jägermond von Andrea Schacht





Ich wünsche Euch ein tolles und vor allem sonniges Wochenende!
Liebe Grüße
Isabel

Mittwoch, 28. September 2011

{Rezension} Dead Beautiful - Deine Seele in mir von Yvonne Woon


Verlag: dtv Verlag 
Übersetzer: Nina Frey
Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Fantasyroman
ISBN: 978-3423760386
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 16,95 €


Die Toten leben in uns

Renée findet eines Abends durch Zufall ihre Eltern tot im Wald, lauter Geldstücke um die beiden Leichen verteilt, als Todesursache wird Herzanfall diagnostiziert.  Am Tag der Beerdigung trifft sie ihren Großvater, der fortan ihr gesetzlicher Vormund ist. Dieser schickt sie schon wenige Tage später auf das Gottfried-Institut nach Maine, worüber Renée entsetzt ist. Doch ihr Großvater hat hierfür überzeugende Argumente. Im Gottfried-Institut lernt sie schon bald den rätselhaften Dante Berlin kennen. Renée fühlt sich sofort zu dem 17-jährigen hingezogen, was offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht. Doch nicht nur sein seltsames Verhalten verunsichert Renée immer mehr, auch die sonderbaren Unterrichtsfächer irritieren sie und als sie auch noch von einem mysteriösen Todesfall im Institut erfährt, ist Renées Neugier geweckt.

Yvonne Woon hat bei der Erzählweise die Ich-Form gewählt und hierdurch erhält man sehr schnell einen Bezug zu Renée und erfährt natürlich so vieles über sie. Dadurch kann man auch wunderbar ihren Zorn auf ihren so konservativen, strengen Großvater nachvollziehen, der sie anfangs ständig gängelt und ihr Leben komplett umkrempelt.

Und auch Renées widersprüchliche Gefühle gegenüber Dante sind so für einen sehr gut nachvollziehbar. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Yvonne Woon ihre Protagonistin als einen schon recht erwachsen agierenden Teenager darstellt. Renée ist zwar sehr impulsiv, nimmt nie ein Blatt vor den Mund und sagt, was sie denkt, was ihr natürlich in dem streng geführten Institut öfter Probleme bereitet. Jedoch wirkt sie in ihrem Verhalten, gerade bei ihrer Beziehung zu Dante nie kindisch, liebeskrank verklärt oder unrealistisch. Zudem setzt sie sich für ihre Mitschüler ein, zeigt Mitgefühl und hat eine ordentliche Portion Neugier, was sie schon bald in ziemlich knifflige und gefährliche Situationen führt.

Die Story entwickelt sich von Anfang an sehr mysteriös, rätselhaft und gut durchdacht. Grund hierfür sind die seltsamen Todesumstände von Renées Eltern, wie auch die sonderbaren Unterrichtsfächer und das Gottfried Institut an sich. Hinzu kommt das rätselhafte Verhalten von Dante. Denn dass mit dem zurückhaltenden, dadurch oft arrogant wirkenden Jungen etwas nicht stimmt, ist schnell klar, doch worum es sich schlussendlich handelt, erfährt man erst im letzten Drittel des Buches. Zusätzlich kommt noch der fesselnde, bildhafte und flüssige Schreibstil von Yvonne Woon hinzu, die ihre Geschichte im Herbst und Winter in Maine spielen lässt, was zumeist eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugt.

Allerdings sind für mich schlussendlich nicht alle Fragen befriedigend beantwortet worden. Das Ende ist zwar abschließend, lässt aber auch die Möglichkeit offen, dass es eine Fortsetzung geben könnte und möglicherweise werden dann alle offenen Fragen noch beantwortet.


Fazit: Ein Fantasyroman, der sich mit einer komplexen und spannenden Story und gut herausgearbeiteten Charakteren von der Masse abhebt.

Sonntag, 25. September 2011

{Rezension} Die Gebeine von Avalon von Phil Rickmann


Übersetzer: Alexandra Hinrichsen
Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Genre: Historischer Roman/Krimi
ISBN: 978-3-86252-001-5
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 15,95 €


Ein Akt der Böswilligkeit

Dr. John Dee, königlicher Astrologe, wird von Elisabeth I. im Jahr 1560 zusammen mit Robert Dudley nach Glastonbury geschickt, um die Gebeine des legendären König Artus zu finden. Doch kaum sind die Beiden mit einem kleinen Gefolge dort angekommen, geschieht ein grausamer Mord, der rituale Züge hat. Die junge Nell, Tochter des hiesigen Arztes, wird bald als Mörderin und Hexe beschuldigt. Doch Dr. Dee wie auch Robert Dudley sind von ihrer Unschuld überzeugt. Doch der Hexenwahn in der von vielen Geheimnissen umgegebene Stadt Glastonbury ist voll entbrannt und Dr. Dee versucht verzweifelt, hinter den eigentlichen Grund des Mordes zu kommen.

Dr. John Dee, Astronom und Wissenschaftler, erzählt selbst rückblickend die Geschichte voller Magie, Geheimnissen, Aberglauben, Intrigen, Politik und Mord. Alles dreht sich um das sagenhafte Avalon, dem heutigen Glastonbury und um  die Legende von Artus, der angeblich in Avalon seine letzte Ruhestätte gefunden haben soll. Unter König Henry VIII. wurde die berühmte Abtei in Glastonbury zerstört, im Jahr 1560 stehen dort nur noch Ruinen, doch scheint es sich immer noch um einen mystischen Ort mit vielen Geheimnissen zu handeln, von denen die Einwohner viel mehr zu wissen scheinen, als sie gegenüber Dr. Dee und Dudley preisgeben wollen.

Und so ist die Atmosphäre des Buches durchweg sehr rätselhaft angelegt, immer wieder durchsetzt von Dr. Dees wissenschaftlichen und philosophischen Gedanken, mit deren Hilfe er versucht, den wahren Grund des Mordes herauszufinden. Phil Rickmann erzählt die Geschichte durchweg flüssig und stellenweise auch sehr spannend, allerdings sind auch die wissenschaftlichen Betrachtungen von Dr. Dee oft sehr ausgeprägt, was zwar zumeist unterhaltsam und vor allem interessant ist, jedoch aber auch die Spannung immer wieder herausnimmt.

Sehr gut zeigt der Autor den damaligen Umbruch auf. Unter König Henry VIII. wurden die Katholiken verfolgt und ermordet, Abteien und Kirchen zerstört, Frauen als Hexen verbrannt. Unter der Regierung seiner Tochter braucht keiner mehr Angst wegen seines Glaubens zu haben und Hexenprozesse finden auch lange nicht mehr statt. Allerdings sind diese Veränderungen noch nicht in allen Köpfen angekommen und so ist es nicht verwunderlich, dass  gerade in Glastonbury wieder eine junge Heilerin als Hexe verurteilt wird.

Phil Rickmann hält sich sehr an die historischen Begebenheiten, wobei er sich aber auch immer mal wieder kleine autorische Freiheiten herausnimmt, um die Geschichte erzählen zu können. Und so spielen auch viele historische Figuren wie Nostradamus, Robert Dudley, Königin Elisabeth I. und weniger bekannte Persönlichkeiten mit. Diese Charaktere beschreibt er anhand der Überlieferungen und so lernt man auch einen eher introvertierten jungen John Dee kennen, ein Bücherwurm und Forscher, der sich stundenlang mit seinen Schriften beschäftigen kann, im Umgang mit anderen Menschen jedoch eher zurückhaltend ist. Das genaue Gegenteil ist der junge Robert Dudley, ein guter Freund von Dr. Dee, dem bekannterweise ein Verhältnis mit Elisabeth I. nachgesagt wurde. Der Autor geht auch immer wieder auf die Beziehung zwischen den Beiden ein und erklärt, wie es zu dem engen Verhältnis der Königin zu Robert Dudley kam. Und so fließen auch viele weitere historische Begebenheiten mit in die Geschichte ein.

Fazit: Ein hervorragend recherchierter Roman um die frühen Jahre des Dr. John Dee, verpackt in eine mystische, rätselhafte Geschichte, die wissenschaftlich und philosophisch durchsetzt ist.

{Sub-Zuwachs} Spannende und fantastische Buchpost

Hallo Ihr Lieben,

auch diese Woche sind wieder einige neue Bücher in mein Bücherregal eingezogen:


Dead Beautiful - Deine Seele in mir von Yvonne Woon
Verlag: dtv-Hardcover , 480 Seiten
ISBN: 978-3-423-76038-6
Preis: 16,95 €, Erscheinungsdatum: Oktober 2011

Sie ist seine Liebe. Er ist ihr Tod. 
Was tun, wenn man jemanden, den man über alles liebt, nicht lieben darf? Yvonne Woon erzählt in ›Dead Beautiful - Deine Seele in mir‹ eine packende Geschichte vom Leben und vom Tod, von Sehnsucht und Schmerz und von einem Kuss, der das Ende von allem bedeuten kann. Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern ist in Renée Winters' Leben nichts mehr, wie es einmal war. Von ihrem Großvater wird die 16-Jährige auf das Gottfried-Institut geschickt, eine elitäre Privatschule von Weltruf mitten in den Wäldern von Maine. Schnell merkt Renée, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht: Der Fokus des Unterrichts liegt auf Fächern wie Gartenbau und Bestattungskunde und Latein scheint die Insider-Sprache zu sein. Darüber hinaus gibt es am Gottfried einige mysteriöse Todesfälle. Obwohl die strengen Regeln der Schule private Verabredungen zwischen Mädchen und Jungen verbieten, verliebt sich Renée in den kühlen, zurückgezogenen und wunderschönen Dante Berlin. Auch er scheint Gefühle für sie zu haben, doch einen Kuss verwehrt er ihr. Welches tödliche Geheimnis versucht er vor Renée zu verbergen?


Ein Herzschlag bis zum Tod von Sara J. Henry
Verlag: dtv-Premium, 336 Seiten
ISBN: 978-3-423-24888-4
Preis: 14,90 €, Erscheinungsdatum: Oktober 2011

Dir wird nichts geschehen
Mit einem lebensgefährlichen Sprung von einer Fähre rettet die Journalistin Troy einem kleinen Jungen das Leben. Offenbar wird er von niemandem vermisst. Was ist geschehen? Nach und nach gewinnt sie das Vertrauen des kleinen Paul, und er erzählt ihr eine furchtbare Geschichte: Er wurde gemeinsam mit seiner Mutter entführt und monatelang in einem kahlen Zimmer gefangengehalten. Wer steckt hinter der Entführung? Etwa der Vater? Troy beschließt, den Kleinen auf keinen Fall den Behörden oder dem Vater zu übergeben, ohne sicher zu sein, dass dieser nichts mit dem Verbrechen zu tun hatte. Ein Entschluss, der dramatische und hochgefährliche Folgen haben wird ...



Jemand anders von Franz Kabelka
Verlag: Haymon Verlag, 232 Seiten
ISBN: 978-3-85218-694-8
Preis: 19,90 €, Erscheinungsdatum: 08.09.2011

Was haben die beiden Toten Otto Bell und Johannes Reichert gemeinsam, außer dass sie innerhalb eines Monats während des Trainings in einem Fitnesscenter tragisch verunglückten? Und was haben die Sprachmemos auf dem verloren geglaubten Handy zu bedeuten? Edgar, ehemaliger Franziskanerpater und nunmehriger Betreiber des Fitnessstudios, bereiten die Todesfälle Kopfzerbrechen – buchstäblich, denn in einer stürmischen Nacht stürzt Edgar und erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma. Nun kann er sich ausgerechnet an die Zeit, in der die zwei Unfälle passierten, nicht mehr erinnern. Erst allmählich beginnt er zu ahnen, dass die Antworten auf seine Fragen an seiner früheren Wirkungsstätte, dem Konvikt Rosenkranz, zu suchen sind.


Wohin du auch fliehst von Elisabeth Haynes
Verlag: Diana Verlag, 480 Seiten
ISBN: 978-3-453-35585-9
Preis: 8,99 €, Erscheinungsdatum: 12.12.2011 

Der Feind in deinem Bett
Niemand glaubt Cathy, als sie sich von ihrem charmanten, allseits beliebten Freund Lee zunehmend bedroht fühlt. Er kontrolliert jeden ihrer Schritte, schleicht sich heimlich in ihre Wohnung, manipuliert ihre Freunde. Völlig auf sich allein gestellt, plant sie ihre Flucht — die sie nur knapp überlebt. In einer neuen Stadt und ohne jeden Kontakt zu den Menschen aus ihrer Vergangenheit gelingt es ihr, sich ein Leben in vermeintlicher Sicherheit aufzubauen. Doch auch jetzt, Jahre später, verfolgt Cathy noch die Angst, dass Lee zurückkommen und sie finden könnte. Und sie soll Recht behalten …



Herrscherin des Lichts von Jennifer Armintrout
Verlag: MIRA Taschenbuchverlag, 352 Seiten
ISBN: 978-3-89941-945-0
Preis: 8,99 €, Erscheinungsdatum: Oktober 2011

Die Welten unter uns: Atemberaubender Auftakt der neuen Fantasy-Trilogie von Bestsellerautorin Jennifer Armintrout!
Sie waren unter uns: Magische Geschöpfe sind in die Welt der Menschen gekommen, doch sie wurden zurückgedrängt. Tief unter den Städten leben nun elfische Kreaturen, aber auch Vampire und Todesengel im beständigen Kampf gegeneinander. Licht oder Schatten? Die Entscheidung wird kommen … Eine Elfe? Leichte Beute für den Todesengel Malachi, der auf Seelenjagd die Unterwelt durchstreift. Doch die bloße Berührung der Halbelfe Ayla wird ihm zum Verhängnis: Ihr menschliches Blut kostet ihn seine Unsterblichkeit. Er, früher göttergleich, ist jetzt ausgestoßen und verdammt dazu, wie ein Mensch zu empfinden! Dafür soll Ayla bezahlen … Aber als Malachi ihr erneut begegnet, rettet sie ihm das Leben. Ein Pakt zwischen Hass und Liebe wird geschlossen – und auf den dunklen Schwingen ihres Verlangens erfüllt sich eine uralte Prophezeiung.

Liebe Grüße
Isabel

Freitag, 23. September 2011

{Rezension} Der letzte Schattenschnitzer von Christian von Aster

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-608-93917-0
Erscheinungsdatum: 23. September 2011
Preis: 19,95 €


Ehrt eure Zauberer und achtet eure Schatten

Der kleine Jonas Mandelbrodt hat eine seltene Gabe, er beherrscht die Sprache der Schatten.  In Mexiko wird ein kleines Mädchen ohne Schatten geboren und schon bald als Heilige verehrt. Eine alte Macht erwacht zum Leben und droht das Gleichgewicht zwischen Menschen und Schatten zu zerstören.

In einer deutschen Kleinstadt geboren, fällt schon bald auf, dass Jonas anders ist als Kinder seines Alters. Er redet kaum und beschäftigt sich zumeist mit sich selbst, dies glaubt zumindest seine besorgte Mutter. Doch in Wirklichkeit spricht Jonas mit seinem Schatten und lernt von ihm viele Geheimnisse kennen, die für ihn schon bald sehr wichtig sein werden.

Christian von Aster erzählt seinen Roman aus drei Perspektiven, zum einem die eigentliche Geschichte um Jonas, Maria und den Schatten. Zum anderen sind immer wieder Passagen vom Schatten des kleinen Jonas eingefügt, der seine Sicht der Dinge erzählt und durch Auszügen aus John Dees geheimen Buch „Alchimia Umbrarum“ erfährt man mit der Zeit einiges über die die Macht der Schatten.

Die Sprache des Autors ist einfach wunderbar fantasievoll und sehr bildhaft, ja stellenweise richtig poetisch. So dauert es auch nicht lange, bis man in die Geschichte eintaucht und gebannt dem Leben von Jonas Mandelbrodt folgt. Besonders die Passagen, in der Jonas Schatten von dem kleinen Jungen erzählt, sind sehr einfühlsam, ja geradezu liebevoll und warmherzig beschrieben.

Die Geschichte entwickelt sich in Teilen vorhersehbar. Es fließen viele Elemente alter Legenden, Mythen und auch Religion mit ein, die Christian von Aster zu einer etwas anderen und durchweg spannenden, unterhaltsamen Geschichte verwoben hat und einem so während des Lesens in eine andere Welt eintauchen lässt: In die mysteriöse und rätselhafte Welt der Magie.

Ein kleiner Schwachpunkt der Geschichte ist allerdings der Charakter von Jonas. Hier hätte ich mir gerade bei Jonas etwas mehr Tiefgang oder auch Weiterentwicklung seiner Figur gewünscht. So wirkte er irgendwie etwas distanziert und einen rechten Bezug zu ihm konnte ich jetzt nicht aufbauen. Was jedoch bei der Geschichte an sich nicht sonderlich gestört hat. Ganz anders war es da wieder bei Jonas Schatten. Diese geheimnisvolle, mysteriöse Figur gibt einem während des ganzen Buches eigentlich nur Rätsel auf, überrascht und wächst einem regelrecht ans Herz.




Mittwoch, 21. September 2011

{Rezension} Mutterliebst von Antoinette van Heugten

Übersetzer: Alexa Christ
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre: Amerikanischer Psychothriller
ISBN: 978-3899419399
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Preis: 8,99 €

Mein Sohn ist unschuldig …

… hiervon ist die Anwältin Danielle Parkmann felsenfest überzeugt. Doch alles spricht gegen den 16-jährigen Max. Da Max an Autismus leidet und selbstmordgefährdet ist, lässt Danielle ihren Sohn in die berühmte Maitland-Klinik einweisen, um ihm dort die beste Behandlung zukommen zu lassen. Kaum in die Klinik eingewiesen, wird Max‘ Verhalten immer aggressiver. Eines Tages findet Danielle ihren Sohn ohnmächtig und blutüberströmt in einem Patientenzimmer. Neben ihm liegt die grausam zugerichtete Leiche eines anderen Patienten und Max hält die Tatwaffe in der Hand.

Antoinette van Heugten lässt ich anfangs viel Zeit, um einen das Verhältnis zwischen Max und Danielle zu beschreiben. Danielle ist eine erfolgreiche Anwältin, steht kurz vor der Partnerschaft in einer renommierten Kanzlei und findet dennoch  immer noch genug Zeit, um sich liebevoll um ihren hochintelligenten, autistischen Sohn zu kümmern. So ist es für sie auch keine Frage, Max in der berühmten Maitland-Klinik umfassend untersuchen zu lassen.  Doch mit der Aufnahme von Max in die psychiatrische Klinik beginnt für Beide ein wahrer Alptraum.

Und hier fängt der Psychothriller auch an, seinem Namen alle Ehre zu machen. Zwar sind die ersten rund 70 Seiten unterhaltsam aber wenig spannend, jedoch ist die Vorstellung der Charaktere und das Verhältnis von Danielle und Max zueinander wichtig, um deren späteres Verhalten, gerade von Danielle, besser zu verstehen. Denn Danielle entwickelt sich im Verlauf des Thrillers im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Löwin, die mit allen Mitteln um ihren autistischen Sohn kämpft. Absolut davon überzeugt, dass Max unschuldig ist, setzt sie wirklich alles daran, dies zu beweisen ohne Rücksicht auf sich selbst. Diese feste Überzeugung lässt auch einen als Leser daran zweifeln, ob Max die Tat wirklich begangen hat. Doch wer soll es sonst gewesen sein? Alles, aber auch wirklich alles spricht für Max als Täter.

Danielle z
ur Seite stellt die Autorin ihr den überaus sympathischen Rechtsanwalt Tony Sevillas, den Danielle mit ihrer Sturheit oft an den Rand der Verzweiflung treibt. Als privater Ermittler fungiert der pensionierte Detective John Doaks. Dieser kratzbürstige, grantige, launische und doch so herzensgute Kerl, der eigentlich die meiste Zeit nur am Fluchen ist, heitert die beklemmende Atmosphäre öfter einmal auf.

Die Story entwickelt sich von Anfang an sehr rätselhaft, jeder noch so kleinen Spur wird nachgegangen und man ist immer auf dem gleichen Wissensstand wie Danielle, Tony und Doaks. Sehr eindringlich, durchaus auch einmal emotional und flüssig erzählt Antoinette van Heugten ihren Psychothriller, der sich äußerst komplex entwickelt. Die Spannung baut sich hierdurch kontinuierlich auf bis sie im letzten Drittel wirklich auf absolut hohem Niveau liegt. Da die Autorin selbst lange Jahre als Anwältin gearbeitet hat und Erfahrungen mit autistischen Kindern hat, wirken die entsprechenden Szenen im Buch auch absolut authentisch, ohne hierbei jetzt zu sehr juristisch oder medizinisch zu werden.

Fazit: Ein Psychothriller, der zwar etwas langsam beginnt, sich dann aber konsequent steigert und seinem Namen schon bald alle Ehre macht. Zudem verfügt der Thriller über eine komplexe, absolut unvorhersehbare Story und Protagonisten, die jederzeit überzeugen.

Dienstag, 20. September 2011

{Rezension} Die Tore der Geister von Mara Volkers


Verlag: Piper Verlag 
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Genre: Mystery-Thriller
ISBN: 978-3492268059
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Preis: 12,95 €


Der Menschheit droht der Untergang

Ein fehlgeschlagenes Experiment mit einem amerikanischen Satelliten leitet einen Sonnensturm auf die Erde. Die Energiewelle sorgt für das absolute Chaos. Keine elektronischen Geräte funktionieren mehr, Autos bleiben stehen, Flugzeuge stürzen vom Himmel. Doch wäre dies nicht schon schlimm genug, hat die Sonnenergie dafür gesorgt, dass sich die Tore der Geister drohen zu öffnen. Auf jedem Kontinent befindet sich ein solches Tor und die Dämonen warten bereits darauf, sich an den Menschen zu rächen. Die Hexe Manuela ist die Einzige, die durch ihre magischen Fähigkeiten die Kraft besitzt, zusammen mit anderen Begabten die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Doch es gibt nur wenig Begabte, die ihr helfen könnten und die Zeit läuft gnadenlos ab.

Mara Volkers ist es gelungen, Komponenten aus Magie, Religion, Thriller, Mystery- und Endzeitstimmung geschickt zu einem rasanten, temporeichen Roman zu verbinden. Zwar ist das Ende der Story schon recht bald vorhersehbar, doch der Weg dahin gestaltet sich äußerst abwechslungsreich und spannend.

Anschaulich und durchaus realistisch schildert sie in einer flüssigen, leicht verständlichen, einfachen Sprache das Leben der Menschen nach dem Sonnensturm. Fließendes Wasser, Strom und alles, in dem sich elektronische Bauteile befinden, funktioniert nicht mehr. Einziges Fortbewegungsmittel sind Pferde, Oldtimer-Autos und die eigenen Füße. Die Menschheit sieht sich um rund 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Und schnell bricht das Chaos aus, die Regierung in München reagiert sehr schleppend auf die Veränderungen und machtbesessene Politiker versuchen, ihre Vorteile aus der Katastrophe zu ziehen. Plünderungen, Raub, Mord und Vergewaltigungen gehören schon nach kurzer Zeit zur Tagesordnung. Geld zählt nicht mehr, wer genug Lebensmittel und Getränke hat, kann sich glücklich schätzen. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass sich die Wetterverhältnisse rapide ändern, ein andauernder Ascheregen verdunkelt die Erde und lässt die Temperaturen auf Minuswerte fallen.

Doch Manuela Rossner, eine junge Hexe aus München, ahnt, dass noch eine viel schlimmere Katastrophe der Menschheit droht. Mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten erkennt sie schnell, dass sich die Tore der Geister in kürzester Zeit öffnen werden und sich eine Heerschar von Geistern auf der Erde verbreiten wird, die nichts Gutes im Sinn haben. Zusammen mit Pater Fabian, einem Exorzisten, der über geringe magische Fähigkeiten verfügt, versucht sie alles, die Tore wieder umzupolen. Die magischen Fähigkeiten und auch die Geistreisen, die Manuela unternimmt, um sich ein Bild von der Katastrophe und den Geistertoren zu machen, schildert die Autorin wie selbstverständlich und sehr anschaulich.

Im Fokus des Mystery-Thrillers liegen die Erlebnisse der jungen Hexe Manuela, die Mara Volkers als eine hilfsbereite, selbstkritische, positiv denkenden Frau beschreibt, die aber durchaus auch an ihren Fähigkeiten zweifelt und unter Stress gerne einmal grantig reagieren kann. Ihr Gegenpart ist Pater Fabian. Der Exorzist zweifelt aufgrund der Katastrophe an sich, an dem Gelingen des Unterfangens und an seinem Glauben an Gott. Immer wieder kommt es so zu kleinen Kabbeleien zwischen Manuela und dem Pater, was die düstere Stimmung oft etwas lockert. Eine weitere Mitwirkende ist Pater Fabians Tante Lieselotte, die gute Seele des Teams, die alle mit ihrem mütterlichen Verhalten unterstützt und umsorgt.

Fazit: Ein gelungener Genre-Mix mit einer fesselnd und temporeich erzählten Story, die jedoch recht bald vorhersehbar wird, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut und noch mit einem rasanten Ende aufwarten kann.

Sonntag, 18. September 2011

{Rezension} Der Skorpion von Lisa Jackson

Verlag: Knaur TB Verlag
Übersetzer: Elisabeth Hartmann
Taschenbuchausgabe: 544 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3426503492
Erscheinungsdatum: 12. September 2011
Preis: 9,99 €


Meidet den Skorpion

Mitten im dick verschneiten Montana treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Er lauert Frauen auf einsam gelegenen Bergstraßen auf, schießt ihnen in den Autoreifen, rettet sie, pflegt sie einigermaßen gesund, nur um sie dann mitten in der Wildnis nackt an einen Baum zu binden und dort erfrieren zu lassen. In die Rinde ritzt er einen Stern mit den Initialen der Opfer. Detective Regan Pescoli und ihre Kollegin Selena Alvarez ermitteln auf Hochtouren, doch es lassen sich keine brauchbaren Spuren finden und das Morden geht weiter.

Leider verrät die Kurzbeschreibung des Klappentextes schon ziemlich viel von dem neuesten Thriller von Lisa Jackson, denn Regan Pescoli gerät erst ziemlich spät in die Fänge des Serienmörders und die Auflösung des Falls erfährt man im Fortsetzungsband „Der Zorn des Skorpions“, dass im Dezember 2011 veröffentlicht wird. Allerdings mindert dies alles in keinen Fall die Spannung.

Ganz im Gegenteil. Lisa Jackson gelingt es quasi von der ersten Seite an eine Spannung aufzubauen, die sich durchweg auf extrem hohem Niveau befindet. Ab und an nur nimmt sie diese ein wenig heraus, und zwar dann, wenn sie etwas auf das Privatleben der einzelnen Mitwirkenden eingeht. Aber hierfür ist man auch regelrecht dankbar, verschafft dies einem doch zwischendurch einmal eine kleine Atempause.

Den Thriller erzählt die Autorin aus verschiedenen Perspektiven. So ist man einmal bei den Ermittlungen der beiden weiblichen Detectives dabei, dann bei den Ängsten und Erlebnissen einer der verunglückten Frauen und auch den Serienmörder lässt sie in der Ich-Form seine perfiden Gedankengänge erzählen. Ständig wechseln diese unterschiedlichen Handlungsstränge und enden natürlich immer an einer äußerst spannenden Stelle. Ihr Schreibstil ist äußerst fesselnd, flüssig und auch immer mal wieder durchsetzt mit einem guten Schuss Erotik.

Die Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet. So lernt man viel über das Privatleben der alleinerziehenden Regan Pescoli kennen, die große Probleme mit ihren rebellischen Teenagerkindern hat, sich mit ihrem Ex-Mann herumplagen muss und vergeblich versucht ihr Liebesleben vor Kindern und Kollegen geheim zu halten. Auf der anderen Seite steht ihre Kollegin Selena. Diese ist ein äußerst verschlossener Charakter und auch der einzige, mit dem ich nicht so recht warm geworden bin, da man extrem wenig über sie erfährt.

Der rätselhafteste Charakter ist aber Zane McGregor. Der attraktive Einzelgänger rettet Jilliane nach einem U
nfall mit ihrem Wagen und pflegt sie gesund. Aber genau dies ist die Vorgehensweise des Serienmörders. So weiß man lange Zeit nicht, ob es sich bei Zane nun um den Mörder handelt, zumal sich auch zwischendurch immer wieder der Mörder zu Wort meldet und die Handlungen von McGregor mit denen des Mörders übereinstimmen. Alles spricht also dafür, doch irgendwie mag man bei seiner sympathischen Art nicht recht daran glauben. Jedoch erhält man während des Thrillers weder einen Hinweis auf die Identität des Mörders, noch auf sein Motiv und der Personenkreis ist überschaubar. So ist Rätselraten während des gesamten Thrillers angesagt und zwangsläufig ändert man ständig seine Meinung über McGregor.


Fazit: Ein hochspannender Thriller mit einer fesselnd erzählten Story und gespickt mit einigen Charakteren, die äußerst rätselhaft angelegt sind. 

{SuB-Zuwachs} Spannende und historische Buchpost

Hallo Ihr Lieben,

zum Ende der Woche gab es noch einmal Buchzuwachs. Zum einen in Form eines Rezi-Exemplars vom MIRA Taschenbuchverlag und zum anderen ein lang ersehntes und schon seit ewigen Zeiten vorbestelltes Buch, das ich am Samstag aus der Packstation befreit habe!!

Mutterliebst 
Antoinette van Heugten
Broschierte Ausgabe: 348 Seiten
Amerikanischer Thriller,
Preis: 8,99 €
ISBN: 978-3-89941-939-9
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Deutsche Erstveröffentlichung
Max Parkman ist Autist und in den Augen seiner Mutter einfach perfekt – bis er des Mordes angeklagt wird. Ist ihr Sohn wirklich ein Mörder? Die erfolgreiche Rechtsanwältin Danielle Parkman kann das einfach nicht glauben. Sicher, das Verhalten ihres autistischen Sohnes Max war im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden. Deswegen hatte sie sich in ihrer Verzweiflung ja auch an die renommierte Maitland-Klinik in Des Moines gewandt. Deren Diagnose lautete: Ihr Sohn ist tief gestört und gefährlich. Nun liegt Max bewusstlos und blutend neben einem Patienten, der brutal erstochen wurde. Alles deutet darauf hin, dass er die Tat begangen hat. Alles außer diesem Gefühl in Danielles Herzen. Gefangen zwischen Zweifeln und Angst versucht sie, die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen. Was sie dabei entdeckt, lässt sie allerdings an ihrer eigenen geistigen Gesundheit zweifeln. Gefangen zwischen Zweifeln und Angst versucht Danielle, die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen. Was sie dabei entdeckt, lässt sie allerdings an ihrer eigenen geistigen Gesundheit zweifeln.

"Antoinette van Heugten kombiniert das zarte, unzerbrechliche Band zwischen Mutter und Sohn mit actionreichen Thrillerszenen." Diane Chamberlain, Bestsellerautorin von "Das geheime Leben der CeeCee Wilkes"

ANTOINETTE VAN HEUGTEN
Die ehemalige Anwältin Antoinette van Heugten hat schon in Skandinavien, Deutschland und den USA praktiziert, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. In diesen Roman fließen ihre eigenen Erfahrungen mit autistischen Kindern ein. Antoinette van Heugten lebt derzeit mit ihrem Mann in Fredericksburg, Texas.



Jaaaaa er ist da... endlich!!!! Der neue Roman von Rebecca Gablé kam gestern bei mir an ... jubel ... freu ... tanzdurchszimmer!!! Nur wann ich den lesen soll, weiß ich noch nicht, da ich jetzt erst einmal die Rezi-Exemplare vorziehe. Aber bekanntlich ist Vorfreude ja die schönste Freue und so gedulde ich mich brav noch ein wenig.


Der dunkle Thron von Rebecca Gablé
Gebundene Ausgabe: 955 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-431-03840-8
Erscheinungsdatum: 16. September 2011
Preis: 24,99

London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie – und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von der Königin scheiden zu lassen. Bald sind die „Papisten“, unter ihnen auch Henrys Tochter Mary, ihres Lebens nicht mehr sicher. Doch in den Wirren der Reformation setzen die Engländer ihre Hoffnungen auf Mary, und Nick schmiedet einen waghalsigen Plan, um die Prinzessin vor ihrem größten Feind zu beschützen: ihrem eigenen Vater …


Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag wünsche ich Euch,
Isabel



Donnerstag, 15. September 2011

{Rezension} CUT von Amanda Kyle Williams

Übersetzer: Andree Hesse
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-8052-5006-1
Erscheinungsdatum: 16. September 2011
Preis: 19,95 €


Einem Serienmörder auf der Spur

Keye Street ist Privatdetektivin und total überqualifiziert für diesen Job. Dieser Meinung ist zumindest ihr bester Freund Aaron Rauser, Lieutenant beim Atlanta PD. Früher war Keye nämlich Profilerin beim FBI gewesen und sehr gut in ihrem Job, bis der Alkohol ihre Karriere beendet hat. Heute ist Keye trocken und leitet recht erfolgreich ihre Privatdetektei, ihr zur Seite steht Neil, ein Computerfreak. Als ein Serientäter sein Unwesen in Atlanta treibt, engagiert Rauser die junge Privatdetektivin als Beraterin. Und schon bald muss Keye feststellen, dass sie in das Visier des Serienmörders geraten ist, das Morden geht weiter und Keye gerät an ihre Grenzen.

In dem eine Seite umfassenden Prolog lernt man bereits kurz den Mörder sowie seine Vorgehensweise kennen. Danach wechselt die Autorin sofort zu ihrer Protagonistin Keye Street. Der Thriller ist in der Ich-Form gehalten und so stellt sich Keye quasi auch erst einmal selbst vor und erzählt ein wenig aus ihrer Kindheit, von ihrer Familie und ihrem bisherigen Berufsleben. Dies alles ist amüsant und leicht ironisch gehalten und hierdurch bekommt man schon einmal ein gutes Bild von der Privatdetektivin.

Amanda Kyle Williams gelingt es auch praktisch von der ersten Seite an zu fesseln. Nicht, dass der Anfang des Thrillers schon übermäßig spannend wäre, es ist mehr ihr flüssiger, ein wenig flapsiger und bild
hafter Sprachstil, der mich sofort für die Story eingenommen hat. Allerdings dauert es dann auch nicht lange, bis die Spannung gewaltig anzieht und sich problemlos über die komplette Story hält. Die Geschichte entwickelt sich nicht vorhersehbar, die Wechsel der Handlungsstränge sind sehr gut gelungen und unvorhersehbare Wendungen sorgen dafür, dass man kaum fähig ist, das Buch aus der Hand zu legen.

Ihre Protagonistin Keye ist eine trockene Alkoholikerin, wirkt nach außen hin ziemlich tough und abgebrüht. Genau die richtige Mischung, die sie für die Ausübung als Detektivin benötigt. Hinzu kommt noch ein guter Schuss Zynismus, aber auf die liebenswerte Art, sodass sie mir eigentlich sofort sehr sympathisch war. Zumal Keye auch immer wieder mit ihrer Alkoholsucht zu kämpfen hat, besonders wenn sie in eine ziemlich knifflige oder gefährliche Situation gerät und gerade ihre Gefühle, die sie dann beschreibt, lässt sie absolut authentisch wirken. Und auch sonst ist Keye nicht immer so tough wie sie nach außen hin wirkt.

Fazit: Der einnehmende Schreibstil, die sympathische Protagonistin,  kombiniert mit einer fesselnden, unvorhersehbaren Story machen aus „Cut“ einen richtig spannenden Thriller.

Mittwoch, 14. September 2011

{Rezension} Isenhart von Holger Karsten Schmidt

Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag
Gebundene Ausgabe: 807 Seiten
Genre: Historische Kriminalroman
ISBN: 10-3462043323
Erscheinungsdatum: 15. September 2011
Preis: 19,99 €


"... Der unstillbare Trieb nach Erkenntnis ..."


Im Jahr 1171 wird in einer kleinen Kate nahe der Burg derer von Laurin der Junge Isenhart tot geboren und wieder zum Leben erweckt und dies sogar zweimal. Da sein Vater unbekannt ist und seine Mutter bei seiner Geburt starb, wächst Isenhart als Sohn des Dorfschmieds auf. Schon früh wird ihm ein seltenes Privileg dieser Zeit zuteil: Zusammen mit dem Fürstensohn Konrad von Laurin erhält Isenhart Unterricht von Vater Hieronymus. So lernt der wissbegierige Junge lesen und schreiben und dank seinem Mentor Walther von Ascisberg auch eine Einführung in die höhere Mathematik. Als Jugendlicher verliebt er sich in die Tochter des Hauses, Anna von Laurin. Wegen seines Standes verheimlichen sie ihre Liebe zueinander, allerdings währt diese nicht lange. Eines Abends findet Isenhart seine Jugendliebe ermordet im Schnee liegen, ihr Herz wurde herausgeschnitten. Schnell ist der Schuldige ausgemacht und gerichtet. Doch war er es wirklich? Isenhart hat daran so seine Zweifel.

Jahre später gehören Konrad und Isenhart der Stadtwache von Spira an und werden zu einem Stall gerufen. Dort finden sie die Leiche eines jungen Mädchens. Das Brisante daran, ihr wurde ebenfalls das Herz entfernt. Sollte Isenhart mit seiner Ahnung Recht gehabt haben, ist hier ein Serienmörder am Werk, der es auf die Herzen von Jungfrauen abgesehen hat? Zusammen mit Konrad verfolgt Isenhart die vorhandenen Spuren, welche sie bis nach Toledo führen. Dort geht für Isenhart ein Traum in Erfüllung. Noch immer voll unstillbarem Hunger nach Wissen trifft er in der Puente von Toledo auf den „Basar des Wissens“, bei dem Männer jeden Glaubens frei und ohne Angst ihre Erkenntnisse und ihr Wissen untereinander austauschen können. Und Isenhart findet hier auch Hinweise zu seiner geheimnisvollen Herkunft. 

Die Idee, den Fall eines Serienmörders in das Mittelalter zu verlegen und dies durch einen Profiler seiner Zeit ermitteln zu lassen, finde ich richtig originell und Holger Karsten Schmidt ist die Umsetzung perfekt gelungen. Der Roman wirkt hervorragend recherchiert und  der Autor vermittelt einem durch die stellenweise Verwendung alter Bezeichnungen und Begrifflichkeiten wunderbar das Leben der damaligen Zeit, hierdurch wirkt der Roman sehr authentisch. Hinzu kommt, dass er auch den Ursprung für viele Redewendungen wie „alles in Butter“ oder „die Leviten lesen“  erklärt. Zwar verliert sich Holger Karsten Schmidt des Öfteren in ziemlich ausführlichen Dialogen, die etwas den Spannungsfluss bremsen, doch dies gehört einfach zu den Eigenheiten von Isenhart und ist nie langatmig, sondern unterhaltsam und vor allem sehr informativ. 

Die Geschichte des Buches umspannt rund 30 Jahre im Leben von Isenhart und so verfolgt man von Anfang an gebannt das abenteuerliche und aufregende Leben dieses nach Wissen hungernden Jungen/Mannes. Ständig hinterfragt er alles und gibt sich mit einfach Antworten nicht zufrieden. Hierbei stößt er ständig an Grenzen und trifft auch auf den Unmut seiner Umgebung. Denn in seiner Zeit war dies nicht üblich, die Bibel und vor allem die Kirche gaben die Antworten vor, selbständiges, freies Denken war unerwünscht, ja sogar gefährlich und als ketzerisch verschrien. So muss Isenhart auch seinen Traum vom Fliegen in aller Heimlichkeit nachgehen, doch dies schreckt ihn nicht ab, hier ständig weiter zu forschen, nur um sich einmal wie ein Vogel in den Himmel zu erheben. 

Isenhart interessiert sich besonders für die Naturwissenschaften und ihn beschäftigen für uns heutzutage so selbstverständliche Dinge wie z. Bsp. warum die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren. Damals stellten solche Fragen die göttliche Schöpfung in Frage und galt somit als ketzerisch. Aber selbst auf die Gefahr hin, mal wieder Schläge von Vater Hieronymus zu erhalten, fragt er unbeirrt weiter. Dieser neugierige, für seine Zeit hochintelligente, schmächtige Junge und später als Mann war mir mit seiner offenen, direkten, ehrlichen Art sofort sympathisch. Sein Pedant findet er in Konrad von Laurin, der erst zuschlägt und dann Fragen stellt, immer etwas ungestüm ist, leicht zornig wird und gutmütig und treu ohne groß Fragen zu stellen hinter Isenharts Entscheidungen steht. 

Der Sprachstil des Autors ist durchweg flüssig, fesselnd, prall und sehr bildhaft. Immer wieder überrascht er mit unerw
artenden Wendungen im Fall des Serienmörders, lange bleibt einem die Identität des Mörders verborgen. Auch sein Motiv, was er denn nun mit den Herzen vorhat, offenbart sich einem erst im zweiten Drittel des Buches. So ist auch die Spannung durchweg vorhanden, bedingt auch dadurch, dass man sehr lange um die mysteriöse Herkunft von Isenhart rätselt. Die Auflösung des Falls wie auch die Herkunft Isenharts ist schlüssig umgesetzt und lässt zum Schluss keine Fragen mehr offen. 


Fazit: Ein intelligenter, sehr gut recherchierter Kriminalroman aus dem Mittelalter, der durch seine interessante, atmosphärisch dicht umgesetzte Geschichte und den wunderbar beschriebenen Charakteren überzeugt.

{Rezension} Abgründe von Arnaldur Indridason


Übersetzer: Coletta Bürling
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Genre: Island-Krimi
ISBN: 978-3785724194
Erscheinungsdatum: 16. September 2011
Preis: 19,99 €


Ungeahnte Abgründe tun sich auf

Im Jahr 2005 boomt die Wirtschaft in Island. Bei einer Erlebnistour durch Islands Hinterland stürzt ein junger Banker von einer Klippe, Monate später wird seine Leiche gefunden. Ob es sich um einen Unfall oder um Mord handelt, kann nicht mehr ermittelt werden.

Um dem Schwippschwager seines besten Freundes zu helfen, der von einem Ehepaar erpresst wird, sucht Kommissar Sigurour Óli diese zu Hause auf, um sie zur Rede zu stellen. Doch dort findet er Lina brutal zusammengeschlagen vor, der Täter kann mit knapper Not flüchten. Alles deutet daraufhin, dass Lina und ihr Mann Ebbi Opfer eines Geldeintreibers wurden. Offensichtlich haben die beiden große Geldprobleme und versuchten durch Erpressung etwas ihre Finanzen aufzufrischen. Obwohl Sigurour Óli selbst von dem Fall betroffen ist, beteiligt er sich an den Ermittlungen. Und schon bald muss er feststellen, dass sich hinter dem Überfall, durch den Lina wenige Tage später stirbt, mehr verbirgt als anfangs gedacht.

Der Autor erzählt die Geschichte fast ausschließlich aus Sicht des Ermittlers Sigurour Óli. Nur ab und an wechselt er einmal zu einem weiteren Erzählstrang, in dem man nach und nach etwas über die traurige Lebensgeschichte des Alkoholikers Andrès erfährt. So ist man immer hautnah an den laufenden und stellenweise recht unkonventionellen Untersuchungen von Sigurour Óli beteiligt. Gleichzeitig nimmt sich aber Arnaldur Indridason auch genug Zeit, um einem einiges über das Privatleben seines Protagonisten zu erzählen. Allerdings ist dies gut dosiert und fließt wie selbstverständlich in die Story mit ein.

Und so lernt man recht schnell den leicht versnobten und arrogant wirkenden Ermittler kennen, der immer noch nicht über die Trennung von seiner Frau hinweg ist und bei seiner Arbeit eher nicht zur Teamarbeit neigt. Dies führt mehr als einmal zu Konflikten mit dem leitenden Ermittler, allerdings lässt sich Sigurour Óli davon nicht sonderlich stören und geht unbeirrt seinen eigenen Ermittlungen nach.  Jedoch wirkt sein Verhalten in den seltensten Fällen unsympathisch, das mag daher kommen, dass Sigurour Óli sich durchaus seinem Charakterschwächen bewusst ist.

Die Sprache von Arnaldur Indridason ist durchweg sehr locker, ruhig gehalten, sehr flüssig und keineswegs schwermütig; für einen Island-Krimi eher etwas ungewohnt. Die Story baut sich langsam aber stetig auf und so gestaltet es sich auch mit der Spannung, wobei hier selten von Hochspannung gesprochen werden kann. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da die komplex und logisch aufgebaute Story von Anfang an überzeugt und es dem Autor mühelos gelingt, die scheinbar nicht in Verbindungen stehenden Fälle schlüssig zusammenzuführen.

Fazit: Arnaldur Indridason überzeugt bei seinem neuesten Island-Krimi mit einer komplexen, interessanten Story, die zwar ruhig aber durchweg spannend erzählt wird und einem Ermittler, der recht unkonventionelle Wege geht.




Ein herzliches Dankeschön geht an blogg dein buch und den Bastei-Lübbe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Das Buch kann hier gekauft werden:

{SuB-Zuwachs} Fantastische und spannende Buchpost

Hallo Ihr Lieben,

auch diese Woche kamen zwei Rezi-Exemplare bei mir an, die gleich ihren Platz in meinem Bücherregal gefunden haben.


Abgründe - Arnaldur Indridason
Gebundene Ausgabe: 429 Seiten
ISBN: 978-3-7857-2419-4
Erscheinungsdatum: 16. September 2011
Preis: 19,99 €


Island 2005 – die Wirtschaft boomt in nie gekanntem Ausmaß. Ehrgeizige junge Unternehmermachen durch clevere Finanzgeschäfte weltweit von sich reden.Ganz Island bewundert seine „Expansionswikinger“. In dieser Zeit des unbegrenzten Wachstums stürzt ein Banker von einer Steilklippe in den Tod. Ein Unfall? Kurz darauf wird eine junge Frau von einem Schuldeneintreiber zu Tode geprügelt. Beide Ereignisse scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben. Nur eines ist sicher, Geld spielt in beiden Fällen die entscheidende Rolle.
Das Buch habe ich von blogdeinbuch.de und dem Bastei-Lübbe Verlag erhalten, wie Ihr links sehen könnt auch schon zur Hälfte gelesen und ich bin wirklich überrascht, wie locker dies für einen Island-Krimi geschrieben ist.

Das zweite Leseexemplar kam heute vom Piper-Verlag:


Die Tore der Geister - Mara Volkers
Kartonierte Ausgabe: 464 Seiten
ISBN: 9783492268059
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Preis: 12,95 €

Wenn die Tore zur Totenwelt sich öffnen. Durch einen Sonnensturm kommt es zu einem furchtbaren Zwischenfall. Eine gigantische Energiewelle strömt auf die Erde und verursacht Erdbeben, Flutwellen, Tod und Zerstörung. Die Überlebenden, unter ihnen die junge Manuela, ereilen düstere Visionen von den Geistern der Toten, die in unsere Welt zurückkehren. Bald erfährt Manuela, dass der Zwischenfall tatsächlich die Tore ins Jenseits geöffnet hat. Und sie muss sich mit einem der Geister verbünden, um den Untergang der menschlichen Zivilisation zu verhindern.


Liebe Grüße
Isabel

{Leseeindruck} Tabu von Casey Hill

Verlag: rororo-Verlag
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten

Genre: Englischer Thriller
ISBN: 978-3-499-25664-6

Erscheinungsdatum: 01. November 2011
Preis: 9,99 €


Der Mörder kennt kein Tabu

Reilly Steel ist CSI-Spezialistin und lebt seit einigen Monaten in Irland, das Heimatland ihres Vaters. Vieles ist hier anders als in Kalifornien und Reilly hat noch einige Probleme, sich hier zurecht zu finden.

Der Prolog berichtet kurz über das Zusammentreffen von Reilly und ihrer kleinen Schwester Jess mit einem Nachbarn, scheinbar handelt es sich hierbei um einen Pädophilen. Die 10-jährige Jess provoziert den Nachbarn, Reilly ist hierüber entsetzt, aber auch beeindruckt von Jess. Die Leseprobe lässt ahnen, dass etwas mit Jess passiert ist, doch um was es sich handelt, bleibt noch im Dunkeln. Allerdings scheint dies Reilly nach all den Jahren immer noch stark zu beschäftigen.

Im ersten Kapitel erfährt man bereits einiges über Reilly Steel  wie auch über ihr Team im forensischen Institut, dessen Leitung sie übernommen hat. Reilly ist immer noch dabei, sich in Dublin einzuleben, scheint viel Wert auf Teamarbeit zu legen und liebt ihre Arbeit.

Chris Delaney von der Mordkommission und sein Kollege Kennedy betreten im nächsten Kapitel die Thrillerbühne. Die Beiden bearbeiten gerade den Mordfall einer männlichen, kopflosen Leiche als sie einen weiteren Mordfall übertragen bekommen. Am Tatort angekommen treffen sie auf Reilly, die bereits ihre Arbeit aufgenommen hat.

Der Schreibstil von Casey Hill ist eher ruhig angelegt, sehr einnehmend und flüssig. Ausführlich geht sie auf die Tatortbesichtigung und auch auf das Zusammentreffen von Reilly und den beiden Detectives ein. Dies alles gestaltet sich jetzt nicht unbedingt spannend, ist aber durchaus schon interessant und wirft einige Fragen auf, welche die Neugier beim Lesen anregt.

Die Leseprobe lässt erahnen, dass Casey Hill gleich viel Wert auf die Handlung wie auch auf ihre Mitwirkenden zu legen scheint. Dies verspricht dem Thriller im Lauf der Geschichte viel Tiefe zu geben und lässt auf einen komplexen Thriller hoffen.