Verlag: Gmeiner Verlag
Taschenbuchausgabe: 278 Seiten
ISBN: 3839210488
Genre: Deutscher Krimi / Regionalkrimi
Erscheinungsdatum: 08. Februar 2010
Preis: 9,90 €
Der verschwundene Jawlensky und ein Bogenschütze im Wiesbadener Stadtwald
Bei einem vermeintlichen Feueralarm wird der Galeristin und Freundin von Normas Schwiegervater Lutz Tann ein Kunstwerk des russischen Malers Jawlensky gestohlen. Da Undine Abendstern ihre Tochter Nina und dessen Freund Rico für die Schuldigen hält, engagiert sie Norma Tann mit der Aufklärung anstatt zur Polizei zu gehen. Zur selben Zeit wird der Lebensmittelkontrolleur Pitt Metten tot im Wiesbadener Stadtwald gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass Pitt der ehemalige Triathlon-Trainer von Rico war. Steht der Mord in Verbindung mit dem Kunstraub? Zusammen mit den Kommissaren Wolfert und Milano beginnt Norma Tann in beide Richtungen zu ermitteln.
In ihrem 3. Fall hat die Privatermittlerin Norma Tann den Prozess um ihren toten Ehemann Arthur hinter sich gebracht, die alte Wohnung zur Vermietung einem Makler übergeben und freut sich nun auf eine Reise nach Florenz, als der Kunstraub geschieht. Da ihr Verhältnis zu Undine im besten Fall als neutral bezeichnet werden kann, nimmt sie nur sehr wiederwillig den Auftrag an. Der Fall entwickelt sich anfangs als verzwickt, da es zwar einige Verdächtige gibt, diese jedoch alle ein ziemlich wasserdichtes Alibi haben.
Susanne Kronenberg lässt ihren Krimi mit dem Mord an Pitt Metten beginnen, sodass recht früh schon eine gewisse Spannung entsteht. Im Lauf des Krimis werden die Mordermittlungen und die Suche nach dem Gemälde zu einem Fall verknüpft. Allerdings wirkt dies stellenweise doch etwas konstruiert. So spielen einfach zu viele Zufälle in die Geschichte mit ein, um sie schlüssig erscheinen zu lassen. Teilweise kam es einem vor, dass Wiesbaden und die umliegenden Stadtteile Biebrich und Schierstein gerade mal nur einige Tausend Einwohner haben können, so wie sich die Mitwirkenden von Früher zu kennen scheinen.
Auch sind die Charaktere durchschaubar, eindimensional und stellenweise schon sehr klischeehaft angelegt. Der "böse Bube" ist fast sofort ausgemacht und das Verhalten der einzelnen Figuren ist zu jeder Zeit vorhersehbar. Dies nimmt einen ordentlichen Schwung der Spannung weg. Zwar klären sich die Beweggründe für die Morde erst zum Schluss, dadurch, dass man aber den Mörder recht früh erahnt, kann man sich auch das Motiv schon recht gut vorstellen.
Was mich auch etwas genervt hat, waren die ständigen Äußerungen über den Tod von Noras Ehemann Arthur, ohne auf die Hintergründe genauer einzugehen. Mag sein, dass diese im ersten Teil bereits erklärt wurden. Für Leser, die diesen aber nicht kennen, ist das schon stellenweise etwas frustrierend, da dieses Ereignis Noras heutiges Verhalten beeinflusst. So hätte man hier wenigstens kurz noch mal die Zusammenhänge erklären können oder aber die ständigen Erwähnungen sein lassen.