Taschenbuchausgabe: 322 Seiten
ISBN: 978-3-8392-1267-7
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: März 2012
Preis: 12,99 €
Zwei verschwundene
Leichen und ein Mord
Rothenburg ob der Tauber im Jahr 1418. Die Leiche der
14-jährigen Färbertochter verschwindet spurlos, ebenso der in der Kirche aufgebahrte
Leichnam einer jungen Frau. Bruder Hilpert von Maulbronn und sein Freund, der
Vogt Berengar von Gamburg, beginnen mit ihren Ermittlungen. Kurze Zeit später
wird auch noch die Badersfrau ermordet aufgefunden und die Angst macht sich nun
endgültig breit in der Freien Reichsstadt.
Auch wenn es sich bereits um den fünften Fall von Bruder
Hilpert handelt, findet man sich schnell in der Story zurecht. Zwar geht Uwe
Klausner gelegentlich auf vorherige Fälle kurz ein, dies stört aber beim
Verständnis der Geschichte überhaupt nicht.
Auffällig ist, dass Uwe Klausner sehr viel mit Fußnoten
arbeitet und so einem zumeist lateinische Begriffe, aber auch alte Bedeutungen,
Währungen und Längenmaße erklärt. Wer jedoch viele historische Romane liest, dem
werden einige Bedeutungen bekannt sein, sodass man auch öfter über die Fußnoten
hinweglesen kann.
Anschaulich beschreibt der Autor einem das Leben in
Rothenburg ob der Tauber Anfang des 15. Jahrhunderts und so dauert es auch
nicht lange, bis man die freie Reichsstadt mit ihren verwinkelten Gässchen und
deren Einwohner vor Augen hat. Der damaligen Zeit angepasste Schreibstil, der
jederzeit flüssig und unterhaltsam ist, sorgt ebenfalls dafür, dass die Geschichte
durchweg authentisch und atmosphärisch dicht erzählt wirkt.
Anfangs lässt sich der Autor allerdings etwas Zeit für
geschichtliche Hintergründe und so dauert es eine Weile bis sich eine
entsprechende Spannung aufbaut. Dafür entwickelt sich die Story jedoch von
Anfang an recht komplex und Uwe Klausner arbeitet viel mit Andeutungen, die
einem erst einige Kapitel später näher erklärt werden. Hierdurch ist lange ein
Rätselraten in Bezug auf Motiv und besonders auf die Identität des Mörders angesagt,
da man eben nicht immer sofort erfährt, was Bruder Hilpert oder sein Freund Berengar
herausgefunden oder welche Schlussfolgerungen sie gezogen haben. Die Auflösung der
Fälle ist dann zum Teil überraschend, absolut schlüssig und nachvollziehbar.
Der intelligente, wortgewandte Bruder Hilpert ist einem fast
augenblicklich sympathisch, ebenso wie sein Freund und Helfer, der manchmal
etwas respektlose, temperamentvolle Berengar. Dessen Verlobte Irmingardis
spielt im fünften Fall eine Nebenrolle und befindet sich während diesen Bandes
fast ausschließlich im Kloster bei ihrer Tante Jutta, die dort Priorin ist.
Fazit: Ein atmosphärisch dicht erzählter Historienkrimi mit
zwei detailliert beschriebenen und sympathischen Protagonisten und einer
vielschichtig angelegten Story, die jedoch etwas Zeit benötigt, bis sich
entsprechende Spannung aufbaut.
Der Autor:
Uwe Klausner, Jahrgang 1956, hat Geschichte und Anglistik in
Heidelberg studiert. Heute lebt der erfolgreiche Autor historischer und
zeitgeschichtlicher Kriminalromane in Bad Mergentheim.
Hallo Isabel, schöne Rezi.Hört sich ja nicht wirklich spannend an.Ich glaube,ich hole mir das Buch nicht...:-).L.G. Annette
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