Leseempfehlungen

Samstag, 30. April 2011

{Statistik} Lesestatistik April 2011

Hallo meine Lieben,

hier mal wieder zum Ende des Monats meine Lesestatistik für

April 2011:

17 gelesene Bücher:
11 ersteigerte Bücher:
  • Castello Christo von Arno Strobel
  • Venuswurf von Tanja Kinkel
  • Milchgeld von Kobr/Klüpfel
  • Die Sekte von Mo Hayder
  • Das letzte Opfer von Petra Hammesfahr
  • Die Stimme von Salem von Megan Chance
  • Die Herrin der Päpste von Eric Walz
  • Die Sternjägerin von Eric Walz
  • Der Schleier der Salome von Eric Walz
  • Der Name der Rose von Umberto Ecco 
  • Der Falschspieler von Felix Huby
    1 Rezensionsexemplar von vorablesen.de erhalten:
    • Marina von Carlos Ruiz Zafón
    16 Rezensionsexemplare von Verlagen und Autoren erhalten:
    • Zwölf Mal Polt von Alfred Komarek
    • Mein Schwein pfeift von Michael Bresser
    • Cagot von Tom Knox 
    • Yelena und die Magierin des Südens von Maria V. Snyder 
    • Inselzirkus von Gisa Pauly
    • Requiem von Dirk Krause
    • Bullenball von Stefan Holtkötter
    • Die afrikanische Königin von Roch Domerego
    • Nephilim von Asa Schwarz
    • Boudica - Die Kriegerin der Kelten von Manda Scott
    • Boudica - Das Schwert der Kelten von Manda Scott
    • Boudica - Die Seherin der Kelten von Manda Scott
    • Boudica - Die Herrin der Kelten von Manda Scott 
    • Ausersehen - Tales of Partholon I von P.C. Cast 
    • Yelena und der Mörder von Sitia von Maria V. Snyder
    • Yelena und die verlorenen Seelen von Maria V. Snyder
    2 Bücher vom SuB habe ich gelesen:
    • Das Geheimnis von Vennhues von Stefan Holtkötter
    • Süßer Tod von Sandra Brown 
    1 Buch gewonnen
    • Die Eisprinzessin schläft von Camilla Läckberg

    Und diesen Monat war mein absolutes Highlight:



    Der Schatten des Windes 
    von 
    Carlos Ruiz Zafón


    und


    Marina
    von Carolos Ruiz Zafón



    Euch allen eine traumhaft schöne Woche mit hoffentlich ganz viel Zeit zum Lesen!

    Liebe Grüße
    Isabel

    {Leseeindruck} Vater, Mutter, Tod von Siegfried Langer


    Verlag: List Verlag
    Taschenbuchausgabe: 336 Seiten

    Genre: Deutscher Thriller
    ISBN: 9783548610511

    Erscheinungsdatum: 13. Mai 2011
    Preis: 8,99 €



    Gedächtnislücken mit Folgen?

    Schon allein der Prolog geht einem unter die Haut. Eine verängstigte Frau betritt ihre Wohnung. Sie weiß genau, dass dort ihr gewaltbereiter Mann wie auch ihr kleiner Sohn auf sie warten. Sie weiß, dass ihr sicherlich wieder betrunkener Mann sie für ihre Verspätung bestrafen wird. Doch dass der anschließende, gewalttätige Machtkampf zwischen ihnen Beiden den Tod ihres Sohnes bedeutet, dies weiß sie nicht. Sehr eindringlich beschreibt Siegfried Langer die Gefühle der Frau, sodass man sofort ihre Angst spürt und mit ihr mitfühlt.

    Im ersten Kapitel geht es weiter mit „Jaquelines Berichterstattung“. Jaqueline Adam ist eine verheiratete, scheinbar wohlhabende Ehefrau und Mutter des siebenjährigen Lukas. Beim Frühstück, kurz nachdem Lukas von seiner Nanny abgeholt wurde, hat Jaqueline mit dem Brotmesser einen kleinen Unfall, ausgelöst durch plötzlich massiv auftretende Kopfschmerzen. Schnell verarztet sie sich selbst und macht sich auf den Weg in ihr Büro. Allerdings kommt einem das Verhalten von Jaqueline schon nach wenigen Seiten seltsam vor, scheinbar leidet sie unter sporadisch auftretendem Gedächtnisverlust. Denn anstatt in ihrem Architektenbüro landet sich eine Etage tiefer in einer Zahnarztpraxis und vor kurzem hat sie sich selbst die Scheckkarte gesperrt, da ihr die Zahlenfolge ihrer PIN einfach nicht mehr einfallen wollte. Und auch der Beginn dieses Kapitels hat gleich Fragen bzw. Irritationen beim Lesen aufgeworfen. So ist in diesem Teil schon einmal die Neugier geweckt, da man sich unwillkürlich natürlich fragt, was mit Jaqueline los ist.

    Als sie zur Mittagszeit einen Stadtbummel mit ihrer Mutter unternimmt, fällt ihr mehrmals eine rothaarige Frau auf, die sie unverwandt beobachtet. Jaqueline fühlt sich gestört ob diesem ungebührlichen Verhaltens. Doch als sie die Frau ein letztes Mal sieht, eine zeitlang fixiert und sich anschließend wieder zu ihrer Mutter umdreht, ist ihre Mutter verschwunden. Jaqueline ist verstört und nicht nur sie, denn als Leser fragt man sich langsam wirklich ernsthaft, was mit dieser offensichtlich intelligenten, erfolgreichen Frau los ist. Besonders als sie abends nach Hause kommt und ihrem Mann von der Verabredung mit ihrer Mutter erzählt und René ihr daraufhin erklären muss, dass ihre Mutter bereits seit 2 Jahren tot ist.

    Leider endet genau an dieser Stelle die Leseprobe. Ohne Zweifel fesselt der Schreibstil von Siegfried Langer sehr. Flüssig, schnörkellos und durchaus jetzt schon spannend erzählt er das merkwürdige Verhalten von Jaqueline, welches eigentlich ständig nur neue Fragen aufwirft. Zwar denke ich, dass es jeden schon einmal passiert ist, dass man vorm Geldautomat stand und sich für einen Moment nicht an die PIN erinnern konnte, aber diese ständigen Erinnerungslücken bei Jaqueline sind sehr merkwürdig. Und dass sie sogar vergessen haben soll, dass ihre eigene Mutter bereits 2 Jahre tot ist … sehr rätselhaft. Vor allem, da sie ihre Mittagspause im Lafayette mit ihr verbracht hat, mit ihr geredet und gescherzt hat.

    Und um die Verwirrung der Leser zu komplimentieren, ist einem auch absolut nicht klar, wie der Prolog in Beziehung zur Jaqueline steht. Ergo, die Story verspricht sehr spannend zu werden und der Schreibstil von Siegfried Langer lädt eindeutig zum Weiterlesen ein. Beste Voraussetzungen für einen guten Thriller.

    Freitag, 29. April 2011

    {Rezension} Ausersehen - Tales of Partholon I von P.C. Cast

    Verlag: mira Taschenbuch Verlag 
    Übersetzer: Ivonne Senn
    Taschenbuchausgabe: 528 Seiten
    Genre: Fantasy
    ISBN: 9783899418552
    Erscheinungsdatum: 11. April 2011
    Preis: € 9,95


    Wie zum Teufel würde John Wayne die Situation handhaben?

    Auf der Rückfahrt von einer Auktion gerät die Englischlehrerin Shannon Parker irgendwo im Nirgendwo von Oklahoma in ein Unwetter, verunglückt mit ihrem Auto und wird ohnmächtig. Mit mächtigen Kopfschmerzen wacht sie wenig später wieder auf und ist der festen Überzeugung, tot zu sein. Obwohl, dass nymphenhafte Krankenschwestern und  ihre beste Freundin Suzanne sie mit Mylady anreden hat auch was für sich. Doch noch ehe Shannon richtig begriffen hat, dass sie lebt und nicht mehr in ihrer Welt ist, wird sie auch schon per Handfeste dem Schamanen ClanFintan versprochen. Doch Shannon versucht, das Beste daraus zu machen, akzeptiert mehr oder weniger, dass sie irgendwie in eine andere Welt katapultiert wurde, in der sie als Hohepriesterin Rhiannon wie eine Göttin verehrt wird. Doch wie aus dem Nichts wird Shannon von Visionen heimgesucht. Schreckliche Kreaturen bedrohen das friedliche Leben von Partholon und schon bald steckt Shannon mitten in einem lebensgefährlichen Abenteuer.

    Es ist einfach köstlich zu verfolgen, wie Shannon auf die Welt von Partholon reagiert, wobei dies besonders gut vermittelt wird, da die Autorin Shannon ihre Geschichte selbst erzählen lässt. Shannon hat einen herrlich trockenen Humor, der ständig aufblitzt. Fast jede Situation wird von ihr gedanklich kommentiert und gerade diese sind so treffend, so aus dem Leben gegriffen und so herrlich witzig, dass ich des Öfteren schallend lachen musste. Zudem ist sie eine selbstbewusste, dickköpfige, humorvolle 35-jährige Frau, die Camping wie die Pest hasst und ein absoluter Morgenmuffel ist. Mir ist Shannon sofort ans Herz gewachsen, weil sie einfach so herrlich normal ist, ihre Macken und Schwächen mit einem wunderbar sarkastischen Humor trägt und sich selbst auch nicht so wichtig nimmt.

    Partholon ist so ganz anders als unsere Welt. Irgendwie hat es ein wenig von Schottland und dem ländlichen England, wirkt sehr mystisch und verwunschen. Das Einleben in Partholon wird Shannon dadurch erleichtert, da viele Bewohner eine große Ähnlichkeit mit ihren Freunden oder Schülern in unserer Welt haben. So sieht ihre Dienerin Alanna genauso aus wie ihre beste Freundin Suzanne und viele der jungen Mädchen erinnern sie an ihre Schülerinnen. Dadurch fasst sie auch sofort Vertrauen zu Alanna und schon bald hat sie mit ihr eine tatkräftige Helferin und treue Freundin gefunden.

    Tja, und dann ClanFintan! Anfangs ist Shannon von der Gestalt ClanFintans etwas erstaunt, aber auch mehr als angenehm überrascht von seinem Aussehen. Und so dauert es auch nicht lange, bis sie sich rettungslos in ihn verliebt. ClanFintan ist ein stolzer, mutiger, energischer Mann, der jedoch auch kein Problem damit hat, seine weiche, schwache Seite zu zeigen. Verwundert ist er anfangs über das doch etwas seltsame Verhalten seiner Angetrauten und vor allem von ihrer in seinen Ohren doch sehr merkwürdigen Wortwahl, doch daran gewöhnt er sich schnell und trägt es mit viel Humor. Hier hatte ich öfters Jamie & Claire von Diana Gabaldons Highland-Saga vor Augen, da mich die Kabbeleien zwischen Shannon & ClanFintan öfter an die Beiden erinnert haben und doch sind Shannon & ClanFintan dann irgendwie wieder ganz anders.

    Die Sprache der Bewohner von Partholon ist eher etwas gediegen, edel und somit das genaue Gegenteil von Shannons Wortschatz. Diese flucht für ihr Leben gern und verständigt sich natürlich in unserer gewohnten Sprache. Somit gibt es des Öfteren einige Verwirrung und Verständigungsprobleme, besonders wenn sie über John Wayne referiert (was sie nur zu gerne macht) oder Wörter verwendet, die in unserer heutigen Zeit gang und gäbe sind, in Partholon jedoch völlig unbekannt. Was Shannon in Partholon sehr zugute kommt ist ihr Beruf. Als Englischlehrerin sind ihr die großen Dichter nicht fremd und so greift sie immer mal wieder gerne auf diese zurück, wenn sie als Hohepriesterin vor ihr Volk treten muss und auch das Reden vor vielen Menschen ist sie durch ihren Beruf gewohnt.


    Die Story hat zwar zwischendurch einige kleine Längen, über die man jedoch gerne hinwegsieht, denn der lockere, spritzige und flüssige Schreibstil von P.C. Cast, der nie ins kitschige abdriftet, entschädigt mehr als genug dafür. Ansonsten ist die Geschichte richtig spannend erzählt und fesselt einen von der ersten Seite an. Und auch wenn man sich denken kann, wie sie sich entwickeln wird, ist der Weg dahin einfach nur ein richtig tolles Lesevergnügen. Im September 2011 erscheint übrigens der 2. Teil der Partholon-Saga.

    Mittwoch, 27. April 2011

    {Rezension} Requiem von Dirk Kruse

    Verlag: Piper Verlag
    Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
    Genre: Deutscher Krimi
    ISBN: 9783492257985
    Erscheinungsdatum: Mai 2011
    Preis: € 9,95


    Beaufort ermittelt wieder

    Auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg entdecken Spaziergänger eine Leiche. Schnell wird bei den Ermittlungen festgestellt, dass es sich bei dem Toten um einen Neonazi handelt. Hobbydetektiv Frank Beaufort und seine Freundin Anna Kamlin, die BR-Journalistin, werden auf den Fall aufmerksam und Anna beginnt zu recherchieren. Aber auch Beauforts Neugier ist geweckt, vor allem, als ein weiterer bizarrer Mord auf dem Gelände begangen wird. Beauforts Ermittlungen führen ihn in die Kreise der Neonazis und bringen ihn auch in Lebensgefahr.

    Schnell stellt man fest, dass die Morde einen engen Bezug zur Neonazi-Szene haben, doch auch die Nürnberger Symphoniker wie auch die Bio-Fach-Messe, die beide auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg angesiedelt sind, scheinen irgendwie in den Fall involviert zu sein. Doch ob dies wirklich so ist und wenn, inwieweit diese Verwicklungen gehen, erfährt man erst  zum Ende des Krimis hin. In jedem Fall ist ziemlich schnell deutlich, dass hier ein extrem gläubiger Mensch hinter den Morden stehen muss. Durch den Prolog bekommt man zwar schon eine Ahnung warum und auch während des Krimis wechseln die Handlungsstränge des Öfteren und man erhält einen kleinen Einblick in das Seelenleben des Täters. Doch um wen es sich letztendlich handelt und welches Motiv  ihn zu den Morden veranlassen, dies erfährt man ebenfalls erst zum Ende hin.

    So gestaltet sich die Story von Anfang an sehr spannend, undurchsichtig, stellenweise stocken die Ermittlungen, dann gibt es wieder eine heiße Spur und immer ist der Leser auf dem Ermittlungsstand von Beaufort und seiner Freundin Anne. Obwohl Anne als erste am Tatort war und ihr somit die Story zusteht, recherchiert die fußballbegeisterte Journalistin eher halbherzig,  da sie gleichzeitig noch ein Casting bei einer Sportsendung hat, auf das sie sich vorbereiten muss und auch für die Berichterstattung des 1. FC Nürnberg zuständig ist.

    Dies hält Beaufort aber nicht davon ab, selbst Nachforschungen anzustellen, immer tatkräftig unterstützt von seinem Freund Ekki, dem Justizsprecher. Und da sich Beaufort bisher nicht groß mit dem rechtsradikalen Milieu wie auch mit der Nazi-Vergangenheit seiner Stadt beschäftigt hat und nun hierüber erst einmal gründlich recherchiert, erhält man dadurch gut dosiert viele interessante Informationen. Und auch ein wenig Lokalkolorit rund um die Stadt Nürnberg ist vorhanden. So gestaltet sich der Krimi äußerst komplex und informativ.

    Der Schreibstil von Dirk Kruse ist durchweg sehr fesselnd und trotz des brisanten Themas blitzen hier und da humoristische Züge auf, die jedoch der Ernsthaftigkeit keinen Abbruch tun. Die Story entwickelt sich sehr verzwickt, ein Motiv ist für die Polizei wie auch für Beaufort und Anne bald ersichtlich, doch wer sich hinter diesen Morden verbirgt, bleibt bis zum Schluss im Dunkeln. Zwar zieht Dirk Kruse für seine Lösung des Falls am Ende schon etwas Kommissar Zufall zur Hilfe, trotzdem wirkt der Krimi sehr gut durchdacht und die Auflösung ist schlüssig umgesetzt.

    Die Figur des Frank Beaufort hat mir sehr gut gefallen, da er so ganz anders ist als andere Privatermittler. Der Millionär genießt sein Leben und seine finanzielle Unabhängigkeit in vollen Zügen. Gutem Essen und Weine geht er generell nie aus dem Weg, was sein Hüftgold fördert, den sportlichen Aktivitäten seiner Freundin kann er nicht viel abgewinnen und ihre liebevollen Hänseleien hierzu nimmt er mit stoischer Ruhe hin. Der 40-jährige ist ein Gentleman alter Schule, wirkt oft wie ein englischer Adliger und pflegt seine Freundschaften zu Wein- und Buchhändler. Das direkte Gegenteil davon ist seine Freundin Anna. Die ehrgeizige Radiomoderatorin träumt von einem Job beim Fernsehen als Sportreporterin, liebt ihren Job über alles, ist quirlig, neugierig,  lebenslustig und modern. Die scheinbar so unterschiedlichen Charaktere harmonieren jedoch sehr gut miteinander und ergänzen sich gut.


    Fazit: Ein sehr spannender, komplexer Krimi mit einem hochaktuellen Thema, der jedoch trotzdem oder gerade deswegen auch einige humoristische Seiten hat und einem Protagonisten, der einmal ein wenig anders ist als das gängige Muster.

    {Rezension} Mein Schwein pfeift von Michael Bresser / Martin Springenberg

    Verlag: Ullstein Verlag
    Taschenbuchausgabe: 256 Seiten
    Genre: Deutscher Krimi
    ISBN: 3548282873
    Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2010
    Preis: € 7,95


    Mord um den Aufstieg?

    Nur weil eine Kassiererin in der kleinen Orts-Filiale einen Betriebsrat gründen möchte, wird ihr von der Geschäftsleitung ein Diebstahl untergeschoben. Aber nicht mit Privatdetektiv Dieter Nannen, der dort als Sicherheitschef arbeitet. Schnell hat Nannen den arroganten Managern die lange Nase gezeigt, für die Kassiererin eine Gehaltserhöhung herausgeholt und für sich eine ordentliche Abfindung. Allerdings ist er jetzt aber auch wieder einmal arbeitslos. Da kommt ihm das Angebot von Bürgermeister Schlemmbach genau richtig: Er soll dem FC Dülmen zum Aufstieg verhelfen und gleichzeitig den Mord an einem Spieler aufklären. Ein Angebot, dem Nannen einfach nicht wiederstehen kann. So beginnt er auch gleich mit seinen etwas unkonventionellen Ermittlungen im Fußball-Milieu, immer tatkräftig unterstützt von seinem alten Kumpel Grabowski.

    Tja, und neben dem aktuellen Fall muss sich Nannen auch noch um ein lebhaftes Kleinkind kümmern, seinen Kumpel Grabowski und Pensionär Baumeister mit in die Ermittlungen einspannen, was sich stellenweise etwas kompliziert gestaltet, einen übereifrigen Praktikanten betreuen, seine Tiere füttern und sich gegen die Bioessen-Attacken seiner Freundin und Bio-Bäuerin Karin erwehren. Ganz schön viele Aufgaben auf einmal, aber Nannen stellt sich diesen wacker.

    So gehen seine Ermittlungen anfangs auch ziemlich in alle Richtungen, über die russische Wett-Mafia bis hin zu Mord aus Eifersucht. So verfolgt man amüsiert dem ziemlich lebhaften Privatleben von Nannen wie auch den laufenden Ermittlungen, die sich anfangs scheinbar auch recht einfach gestalten und Nannen noch genug Zeit lassen, sich um seine wieder neu entdeckte Fußballkarriere zu kümmern. Allerdings ist für Nannen auch ziemlich schnell ein Verdächtiger ausgemacht, an dessen Fersen er sich heftet und natürlich prompt auch noch in Lebensgefahr gerät. Aber selbst davon lässt sich ein Dieter Nannen nicht abschrecken.

    Der Schreibstil des Autorenduos Bresser/Springenberg ist sehr locker, lässig und durchweg einfach nur witzig. So fühlt man sich die ganze Zeit über gut unterhalten, ertappt sich eigentlich ständig nur beim Schmunzeln und auch die Spannung des Krimis kommt hier nicht zu kurz. Nach und nach entwickelt sich die Story doch etwas komplizierter als anfangs gedacht, Nannen gerät in ziemlich heikle Situationen, die er aber mit seiner Flapsigkeit und seiner detektivischen Souveränität problemlos löst. Wobei er sich dabei eigentlich auch meist nicht selbst so ernst nimmt.

    Die Charaktere des Krimis sind wirklich wunderbar gezeichnet. Irgendwie sind es alles Originale, die aber auch alle für die verschiedensten Klischees stehen. So Karin, die Bio-Bäuerin: Sie läuft nur in Öko-Klamotten herum, die irgendwie farblich nie zusammenpassen, verabscheut natürlich jegliche normale Kost und kauft nur in Bioläden. Nannens Kumpel Grabowski kommt aus Essen, gleicht dem Klischee eines Prolls aufs Feinste, trinkt, raucht, sein Sohn heißt sinnigerweise Kevin und mit der Arbeit hat er es auch nicht so. Allerdings sorgt schon Pensionär Otto Baumeister dafür, dass „Gurkennase“ Grabowski in dem Fall richtig mitarbeitet. Diesem ist es im Altenheim zu langweilig und so stürzt er sich jedes Mal mit Begeisterung in einen neuen Fall, kennt sich mit der neuesten Technik bestens aus, ist ein Charmeur alter Schule und bei Ermittlungen zieht er am liebsten einen schwarzen Nadelstreifenanzug á la Capone an. Aber so schräg die Charaktere sind, so liebenswert sind sie auch und werden einem eigentlich augenblicklich sympathisch.

    Fazit: Ein durchweg sehr unterhaltsamer, witziger Krimi, der durch seine lockere Art überzeugt und auch noch eine recht spannende Story zu bieten hat.

    Dienstag, 26. April 2011

    {TAG} Friendship - Book - Tag

    Aenna von Bücherspleen hat mich getaggt und mir ein virtuelles Freundschaftsbuch geschickt....

    Eigentlich kenne ich von früher nur die Poesiealben und mein Sohn hatte mit Freundschaftsbüchern so gar nix am Hut, deswegen war es mir bisher unbekannt ... finde ich aber witzig!

    Dann werde ich mal loslegen.

    Geburtstag: 11. September

    Sternzeichen: Jungfrau


    Haarfarbe: im Winter mehr hellbraun, im Sommer eher mittel- bis dunkelblond (alles echt, nix getönt oder gefärbt)

    Augenfarbe: grün

    Besondere Kennzeichen: einen Leberfleck an der rechten Wade

    Lieblingsfarbe:  Am liebsten alle möglichen Erdfarben, jetzt im Frühjahr/Sommer aber gerne weiß

    Lieblingstier: Am liebsten große Hunde (mit den kleinen Taschenhunden kann ich nichts anfangen), tja und dann noch Katzen und eigentlich alles, was Fell hat und knuffig aussieht.

    Lieblingsessen: Pasta, Salate jeglicher Art, Meeresfrüchte (eh mehr Fisch als Fleisch) und alles, wo Knoblauch drin ist.

    Lieblingssongs: Wechselt eigentlich ständig, aber wo ich generell immer das Radio lauter drehe ist bei "Bohemian Rapsody" von Queen

    Hobbys: Lesen (kam jetzt nicht wirlich überraschend, oder?), Rad fahren (aber nur bei Sonnenschein und wenig Wind ... bin ein typischer Schönwetterradler), auf Konzerte gehen, unser Gärtchen pflegen ....

    Was ich besonders gut kann: Zuhören und im Ernstfall die Nerven bewahren (aber danach ....)

    Ich bin ein Fan von: eigentlich von Niemanden, aber ich sehe Filme gerne mit Russel Crowe und Gerald Butler und bei der Musik höre ich gerne Bon Jovi (schon seit Jugendtagen), The Killers und A-HA (das Abschiedskonzert war so was von schöööön, ach)

    Was ich nicht mag: Lügen, Arroganz, Heuschelei und Menschen, die meinen, sie müssen über ein Thema mitreden, von dem sie keine Ahnung haben, nur um die Aufmerksamkeit auf sich lenken zu können.

    Mein schönstes Erlebnis: klar, die Geburt unseres Sohnes (auch wenn es schon 19 Jahre her ist) und ansonsten genieße ich die kleinen, überraschenden Freuden mit denen man so gar nicht rechnet.

    So, genut von mir. Jetzt tagge ich Fabella von Buchzeiten und Tanja von Lese-Leuchturm

    Montag, 25. April 2011

    {Rezension} Yelena und die Magierin des Südens von Maria V. Snyder

    Verlag: mira Taschenbuchverlag 
    Übersetzer: Rainer Nolden
    Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
    Genre: Fantasy Roman
    ISBN: 3899418247
    Erscheinungsdatum: März 2011
    Preis: 7,95 €


    Yelenas geheimnisvolle Vergangenheit

    In Ixia herrschen klare Regeln und Gesetze. Wer jemanden getötet hat, wird hingerichtet durch den Strang. Auch Yelena blüht dieses Schicksal, da sie einen Mann aus Notwehr getötet hat. Nach einem Jahr Kerkerhaft steht der Tag der Hinrichtung bevor. Doch sie erhält ein verlockendes wie auch tödliches Angebot: Die Vorkosterin des Kommandanten zu werden.  Yelena nimmt dieses Angebot an und wird fortan vom Sicherheitschef Valek in Gifterkennung unterrichtet. Doch diese Stelle hat einen entscheidenden Nachteil. Um jegliche Fluchtversuche im Keim zu ersticken, verabreicht Valek ihr ein tödliches Gift. Nur wenn sie jeden Morgen das Gegengift erhält, kann sie überleben.  Neben dieser tödlichen Drohung ist sie bald mehrmals täglich als Vorkosterin tätig und muss somit ständig mit vergifteten Essen rechnen, denn der Kommandant hat viele Feinde. Hinzu kommt, dass Yelena den Sohn von General Brazell getötet hat und dieser hat nur ein Interesse: Den Tod von Yelena. So sieht sie sich von allen Seiten tödlich bedroht. Doch ihre anfängliche Angst überwindet Yelena und arrangiert sich mit ihrem Leben auf der Burg des Kommandanten. Dennoch hat sie nur ein Ziel vor Augen, nämlich das Rezept für das Gegengift zu finden und ihre Flucht in den Süden nach Sitia.

    Ich muss gestehen, dass ich mich bisher nie mit Fantasy-Romanen beschäftigt habe, warum auch immer. Doch Maria V. Snyder hat mich davon überzeugt, in Zukunft doch öfter einmal ein Buch dieses Genre zu lesen. Denn die Autorin versteht es von der ersten Seite an, einen an das Buch zu binden.

    Gelungen ist es ihr mit einem absolut temporeichen und extrem fesselnden Schreibstil. Völlig schnörkellos, erfrischend und flüssig erzählt sie die Geschichte von Yelena und ihr gelingt es fast augenblicklich, einem ein Bild von ihrer Protagonistin zu vermitteln wie auch über das Leben in Ixia selbst. Dieses läuft nach der Machtübernahme des Kommandanten Ambrose in geraden, direkten Zügen für alle Einwohner. Nach der Monarchie leben die Menschen nun in einer Diktatur, jeder trägt seiner Zunft entsprechende Uniformen, für jede Überschreitung des Gesetzes gibt es klare Strafen, ohne Ausnahme.  So verläuft zwar das Leben in klaren Linien, aber auf Freiheit und Vergnügungen müssen die Menschen verzichten.

    Obwohl recht bald ersichtlich ist, worauf die Story hinauslaufen wird, überrascht sie doch ständig mit neuen Wendungen.  So schickt die Autorin ihre Protagonistin von einem gefährlichen Abenteuer ins nächste, nie kann man sich sicher sein, wer nun auf der Seite von Yelena steht und wer zu ihren Feinden gehört. Ganz besonders mysteriös ist hier die Figur von Valek. Es ist zwar schnell klar, dass er bedingungslos hinter dem Kommandanten steht, alles dafür unternimmt, um sein Leben zu schützen. Doch welche Ziele er bei Yelena verfolgt, bleiben sehr lange im Dunkeln.

    Da die Autorin Yelena selbst ihre Geschichte erzählen lässt, bekommt man schnell ein sehr gutes Bild von ihr und lernt so eine zwar anfangs äußerst verängstigte junge Frau kennen, die sich aber schnell mit ihrem neuen Leben arrangiert und versucht, das Beste daraus zu machen, immer ihre Flucht im Hinterkopf. Yelena ist mutig, intelligent, zielstrebig und schon bald erfährt man auch den Grund für den Mord an Reyad, dem Sohn von General Brazell. Und auch alle weiteren Mitwirkenden sind facettenreich und stellenweise sehr undurchsichtig beschrieben. Und so können einige Figuren einen im Laufe der Geschichte überraschen, wohingegen andere klar umrissen sind und einen nur durch ihre intrigante, hinterlistige und brutale Art erstaunen.

    Zwar kommt der Fantasyteil hier auch nicht zu kurz, da aber Zauberei in Ixia strikt verboten ist und mit dem Tod bestraft wird, hält sich dieser – zumindest bis gut zur Mitte hin – ziemlich zurück. Man merkt zwar ziemlich bald, dass auch Yelena über magische Fähigkeiten verfügt, doch sie selbst nimmt diese nicht als solche wahr. Erst als Yris, die Magierin des Südens die Lesebühne betritt, nimmt die Geschichte nach und nach magische Züge an, obwohl diese selbst dann absolut nicht überdreht wirken und logisch erklärt werden.


    Fazit: Ein sehr temporeicher Auftakt der Trilogie, mit einer packenden, sehr spannenden Story und einer äußerst sympathischen, mutigen Protagonistin.


    Ein ganz herzliches Dankeschön an den mira Taschenbuchverlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars

    {Rezension} Boudica - Herrin der Kelten von Manda Scott

    Verlag: Blanvalet Verlag 
    Übersetzer: Elke Bartels
    Taschenbuchausgabe: 768 Seiten
    Genre: Historischer Roman
    ISBN: 9783442364862
    Erscheinungsdatum: 14. August 2006
    Preis: 8,95 €


    Die Kriegerin der Kelten

    Mit 12 Jahren erhält Breaca ihre erste Feder von ihrem Vater überreicht, nachdem sie ihren ersten Gegner im Kampf getötet hat. Doch die Freude hierüber währt nicht lange, denn bei dem Überfall eines benachbarten Stammes starb ihre Mutter. Fast den ganzen Winter benötigt Breaca, um mit dem Tod ihrer geliebten Mutter zurecht zu kommen. Doch dabei verliert sie ihren größten Wunsch nicht aus den Augen: Einmal eine große Träumerin zu werden. Doch die Visionen bleiben bei ihr aus und so muss sie bald erkennen, dass sie nicht zur Träumerin sondern zur Kriegerin bestimmt ist. Einige Jahre später läuft ein Schiff bei einem Unwetter auf einer Sandbank auf. Breaca, die Anführerin ihres Stammes, gelingt es zusammen mit anderen Stammesmitgliedern einige Schiffbrüchige zu retten. Unter den Geretteten ist auch der junge Krieger Caradoc. Schon bald wird sich ihr Schicksal unwiderruflich verbinden.

    Man merkt schon nach wenigen Seiten, dass Manda Scott sich intensiv mit dem historischen Leben von Breaca, die später unter dem Namen Boudica bekannt wurde, wie auch mit dem Leben der Kelten  beschäftigt hat. Allerdings informiert sie ihre Leser im Anhang auch darüber, dass über das Leben von Breaca wenig bekannt ist und somit vieles ihrer Fantasie entsprungen ist, jedoch eng angelehnt an das damalige Leben. Somit könnten sich Breacas erste Lebensjahre durchaus so zugetragen haben. Allerdings liegt durch die fundierten Kenntnisse der Autorin über die Kelten auch das Problem des Buches, denn Manda Scott beschreibt das Leben von Breacas Stamm extrem ausschweifend. So erfährt man viel über die Bedeutung von Träumen und der Huldigung der Träumerinnen eines Keltenstammes. Zusätzlich schildert die Autorin sehr ausführlich das Alltagsleben der Kelten sowie ihre Kriegsführung, ihre Hingabe zu den Tieren, die rivalisierenden Stammesfehden, den Hass auf die Übermacht der Römer und, und, und …

    Wer sich hierfür interessiert, wird den 1. Band der vierteiligen Saga mit Sicherheit äußerst informativ und unterhaltsam finden. Für mich waren die ersten 200 Seiten jedoch extrem zähflüssig. Danach nimmt die Geschichte zwar etwas an Fahrt auf, es passieren einige sehr interessante Geschehnisse in Breacas Lebens wie auch bei ihrem vier Jahre jüngeren Halbbruder Ban, aber auch hier sind die Ausschmückungen teilweise sehr langatmig, sodass selten eine durchgehend anhaltende Spannung aufgebaut wird.

    Auch hatte ich anfangs Probleme einen Bezug zu Breaca wie auch zu ihrem Bruder Ban zu erhalten. Manda Scott wechselt immer mal wieder die Perspektiven und so ist man immer über die Gedankengänge und Gefühlen von Breaca und Ban informiert, aber trotzdem bleiben die Figuren anfangs seltsam blass. Erst so nach und nach nahmen sie für mich Konturen an und dann liest man auch zumeist begeistert mit und begleitet die Beiden neugierig und gespannt bei ihren Erlebnissen. 

    Der Schreibstil von Manda Scott ist sehr bildgewaltig, opulent und farbenfroh und ihr gelingt es wirklich sehr gut, einem das Britannien um 30 nach Christus vor Augen zu führen, aber wie gesagt, oft auch sehr weitschweifig. Ich hatte öfter das Gefühl, dass die Autorin unbedingt ihr gesamtes Wissen über das Leben der Kelten komplett in den ersten Band hinein zu packen versuchte und dadurch wirkt es teilweise einfach zu überladen.

    Fazit: Die Story hätte man durchaus etwas kompakter vermitteln können und so wären die Spannung und das Interesse am Leben von Breaca durchgängiger vorhanden gewesen. So habe ich mich doch ab und an dabei ertappt, dass ich einige Passagen nur quergelesen habe. Trotz allem hat mir der Roman jedoch gut gefallen und ich werde auch die weiteren Bände lesen, da mein Interesse am Leben der Kriegerin der Kelten geweckt wurde. 

    Donnerstag, 21. April 2011

    {SuB-Zuwachs} Fantastische Überraschungspost

    Gestern habe ich mich mal wieder ganz besonders über unsere Post gefreut ... keine Rechnungen ... keine Reklame ... sondern: Ein neues Buch vom mira-Taschenbuchverlag und dass auch noch völlig überraschend und nicht angefragt. Ich war total begeistert und mein SuB erst ... der wächst und wächst und wächst, aber egal.

    Und darum handelt es sich:

    P.C. Cast
    Ausersehen - Tales of Partholom 1

    ISBN 978-3-89941-855-2
    9,95 EUR [D]10,30 EUR [AT]15,90 sFr [Ch]
    528 Seiten
    Taschenbuch

    Inhalt: 
    Die neue Serie von Bestsellerautorin P.C. Cast entführt die Leser in die Welt von Partholon, das Land der Magie und Leidenschaft.

    Eben noch Lehrerin an der Highschool – und plötzlich in einer Welt, in der Shannon wie eine Göttin behandelt wird …

    In Partholon halten sie alle für die Hohepriesterin der mächtigen Göttin Epona. Auch wenn Shannon Parker zunächst nicht begreift, wie sie in diese Welt geraten ist, versucht sie, es mit Humor zu nehmen. Bestimmt ist das alles nur ein Traum … Aber nicht einmal im Traum würde sie sich vorschreiben lassen, wen sie heiraten soll! Auch wenn dieser ClanFintan ihr noch so tief in die Augen schaut und sie sich noch so stark zu ihm hingezogen fühlt … Erst als Shannon von Visionen heimgesucht wird, beginnt sie zu begreifen, dass sie dazu auserwählt worden ist, Partholon zu retten. Sie muss die Menschen vor grausamen, vampirähnlichen Dämonen beschützen – und das kann sie nur mit ClanFintans Hilfe …

    "Mythisch, voller Humor und bahnbrechender Energie." Publishers Weekly



    Liebe Grüße
    Isabel

    {Rezension} Nephilim von Asa Schwarz

    Verlag: Knaur TB Verlag
    Übersetzer: Sabine Thiele
    Tachenbuchausgabe: 320 Seiten
    Genre: Ökothriller
    ISBN: 9783426507667
    Erscheinungsdatum: 07. Februar 2011
    Preis: 8,99 €


    Gefallene Engel

    Die Greenpeace-Aktivistin Nova Barakel ist auf dem Weg zur Wohnung des Vattenfall-Vorsitzenden, um diese mit roter Farbe zu besprühen. Nova ist überzeugt, dass die Besitzer nicht anwesend sind, doch in der Wohnung  macht sie eine grausame Entdeckung. Im Schlafzimmer liegen die grausam verstümmelten Leichen des Ehepaars. Nova flieht kopflos aus der Wohnung. Nicht genug, dass sie sich mit dem Unfalltod ihrer Mutter auseinandersetzen muss, jetzt gerät sie auch noch unter Mordverdacht. Denn die Ermittlerin  und ihre Kollegen geraten schnell auf die Spur der radikalen Umweltaktivistin. Als weitere Morde geschehen, ist für die Ermittler klar, dass nur Nova die Täterin sein kann. Nova ist sich dessen bewusst und versucht alles, ihre Unschuld zu beweisen. Und hierbei muss sie eine schreckliche Entdeckung machen.

    Asa Schwarz vermischt hier ziemlich gekonnt hochaktuelle Umweltprobleme mit der Geschichte der Nephilim, den gefallenen Engeln. Und so beginnt der Ökothriller von der ersten Seite an sehr temporeich und spannend. Anfangs glaubt man noch, die Morde werden von einem ziemlich perfiden und extrem radikalen Umweltaktivisten begangen. Denn schließlich gehören die Ermordeten allesamt zu den Menschen, die mit zu den größten Umweltsündern oder Ignoranten in Bezug auf die Klimaerwärmung gehören. Doch schon bald muss man erkennen, dass hier eine kleine, erlesene Gesellschaft  hinter den Morden steckt. Doch welche Gründe haben sie? Warum ist ihnen der Umweltschutz so extrem wichtig. Ganz ehrlich gesagt, sind mir diese Fragen nicht zu genüge erklärt worden und deswegen gab es auch einen Punkt Abzug.

    Neben den Informationen, welche man zu aktuellen Umweltthemen wie auch zu den Hintergründen der Nephilim erhält, gibt Asa Schwarz einem auch einen kleinen Geschichtskurs zur Altstadt von Stockholm. Immer wieder sind kleine Verweise auf verschiedene Bauten, Straßen usw. mit eingebaut, die ich sehr interessant fand, die aber so kurz gehalten sind, dass sie die Spannung nicht herausnehmen. Und spannend ist der Thriller in jedem Fall. Vor allem auch, da eine Zeitlang absolut nicht vohersehbar ist, in welche Richtung sich dieser entwickeln wird. Als dies dann ersichtlich wird, birgt er doch noch so die eine oder andere interessante Wendung  und der flüssige und durchaus fesselnde Schreibstil der Autorin tut sein übriges, dass man gebannt weiterliest.

    Der Ökothriller ist in zwei Handlungsstränge aufgebaut und so lernt man schnell die junge Umweltaktivistin Nova kennen, die gerade einen schrecklichen Schicksalsschlag hinnehmen musste. Ihre Mutter ist mit dem Auto in eine Tankstelle gefahren. Die Polizei glaubt an einen Unfall, doch Nova mag dies nicht recht glauben und so fällt es ihr sehr schwer, den Tod ihrer Mutter zu akzeptieren, auch wenn ihr Verhältnis eher als unterkühlt zu beschreiben ist.  Der zweite Handlungsstrang erzählt den Fall aus Sicht der Polizistin Amanda. Diese hat die Ermittlungen übernommen, obwohl sie offensichtlich mit einer schweren Magen-Darm-Grippe zu kämpfen hat. Trotzdem stürzt sie sich in den Fall und für sie steht bald Nova als Täterin fest. Die chaotische, lebhafte Kommissarin lebt für ihre Arbeit und genießt ihr unkompliziertes Verhältnis zum Gerichtsmediziner Moses.

    Fazit: Der Ökothriller fängt sehr rasant an und hält dieses Tempo auch bis zum Ende. Allerdings war das Ende für mich nicht unbedingt schlüssig und hat einige Fragen offen gelassen. 

    Mittwoch, 20. April 2011

    {Leseeindruck} Dogma von Raymond Khoury


    Verlag: rororo Verlag
    Übersetzerin: Anja Schünemann

    Taschenbuchausgabe: 560 Seiten
    Genre: Mystery-Thriller
    ISBN: 978-3-499-25638-7

    Erscheinungsdatum: 02. Mai 2011
    Preis: 9,99 €

    Den Willen des Herrn

    Konstantinopel im Juli 1203. Der Templer Everard von Tyros  schleicht sich zusammen mit seinen Getreuen in das belagerte Konstantinopel ein. Ihr Ziel ist die Kaiserliche Bibliothek, in der sie 3 schwere Truhen entwenden. Über ihren Inhalt wissen sie nichts. Beim Verlassen der Stadt werden sie von den Wachen angegriffen, doch ihnen gelingt knapp die Flucht. Nach 6 Tagen entdecken sie in kleines Kloster, welches von brasilianischen Mönchen bewohnt wird. Da einer ihrer Kameraden schwer verletzt ist, entschließt sich Everard dort einzukehren. Freundlich werden sie von den Mönchen aufgenommen, doch ganz deutlich ist deren Neugier an den hölzernen Truhen zu spüren. Da jedoch Everard ob dem Inhalt der Truhen nichts weiß und nur den Auftrag erhalten hat, die Truhen sicher nach Antiochia zu bringen, kann er auch den Mönchen hierüber keine Auskunft geben. Am nächsten Morgen muss er eine grausame Entdeckung machen: Die Truhen sind aufgebrochen und seine Kameraden ermordet und auch ihm wurde ein tödlicher Trank verabreicht.

    Fast augenblicklich hat man das mittelalterliche Konstantinopel vor Augen, welches Rhaymond Khoury farbenfroh und bildhaft beschreibt. Und auch die Flucht der Templer ist so temporeich und spannend beschrieben, sodass man zum einen sofort einen Bezug zum Templer Everard erhält und zum anderen natürlich mitfiebert, ob ihnen die Flucht gelingt. Hinzu kommt die Neugier beim Lesen, denn man möchte natürlich schon wissen, was sich in den drei geheimnisvollen Holztruhen verbirgt. Somit ist dem Autor der Einstieg in seinen Mystery-Thriller hervorragend gelungen.

    Weiter geht die Story im heutigen Istanbul. Auf der Straße wird der iranische Historiker Behrouz Sharafi von einem Fremden angesprochen und in sein Auto gebeten. Dort schlägt ihm ein unangenehmer Geruch entgegen. Der Fremde rät dem Professor eindringlich, sich weiterhin sehr intensiv mit seiner Entdeckung zu beschäftigen, um den Schatz zu finden, auf den sich der Brief bezieht. Ansonsten würden Sharafi wie auch seine Frau und Tochter in höchster Gefahr schweben. Um seine Drohung zu unterstreichen, hält der Fremde in einer Seitengasse an, öffnet den Kofferraum und zeigt dem entsetzen Historiker den abgetrennten Kopf von der Lehrerin seiner Tochter. Mehr als deutlich ist Sharafi klar, dass er die Anweisungen des Fremden befolgen muss, ansonsten wird seine Familie sterben.

    Auch diese kurze Szene beschreibt der Autor extrem fesselnd, die Neugier ist sofort geweckt und man stellt sich sofort die Fragen, welche Entdeckung hat der Professor gemacht, um welchen Schatz handelt es sich und von welchem Brief ist die Rede. Leider ist genau jetzt die Leseprobe zu Ende.

    Fazit: Die Leseprobe verspricht einen sehr temporeichen und vor allem sehr mysteriösen, geheimnisvollen Thriller, bei dem die Charaktere bereits nach kurzer Zeit Konturen annehmen und man wahrscheinlich wieder bis zur letzten Seite gebannt das Buch verschlingen wird.

    {Gewinnspiel} ... und der Gewinner ist:

    So, Ihr Lieben,

    es wurde ordentlich durchgemischt und mein Mann hat wieder die Glücksfee gespielt ... und gewonnen hat:


    Hanne

    Meine liebe Hanne, herzlichen Glückwunsch, ich wünsche Dir ganz viel Lesespaß mit dem Buch. Morgen Früh bringe ich es dann gleich zur Post.

    Liebe Grüße
    Isabel

    {Rezension} Marina von Carlos Ruiz Zafón

    Verlag: S. Fischer Verlag 
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Genre: Historischer / Fantasy Roman
    ISBN: 978-3-10-095401-5
    Erscheinungsdatum: 12. April 2011
    Preis: 19,95 €


    Geheimnisvolles Barcelona

    Eines vorweg: „Marina“ ist nicht nur ein Liebesroman, sondern Carlos Ruiz Zafón vermischt hier die Genre und so ist er auch ein Gruselroman wie auch ein Märchen und geht auch ein wenig ins Fantastische. Selbst der Autor schreibt, dass sein Buch schwer in ein Genre einzuordnen sei. Wenn man sich aber auf diesen Genremix einlässt, hält man einen wunderbar gefühlvollen und auch sehr spannenden Roman in Händen, bei dem man lange nicht weiß, wie die Geschichte enden wird.

    Óscar Drai ist ein 15-jähriger Junge, der in einem Internat in Barcelona lebt. Eines Tages entdeckt er ein ziemlich verwildertes, geheimnisvolles Haus, das sein Interesse weckt. Als er dort auf den Bewohner Germán Blau trifft, flüchtet er, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass er noch die Taschenuhr in Händen hält, die er sich gerade angeschaut hat. Vom schlechten Gewissen geplagt, begibt er sich einige Tage später wieder zu dem Haus, um die Uhr zurück zu bringen. Dort trifft er auf die gleichaltrige Marina und ist sofort verzaubert von dem Mädchen. Sie freunden sich an und Marina führt Óscar schon bald zu einem verwunschenen, längst vergessenen Friedhof. Dort entdecken sie eine schwarz verschleierte Frau. Aus lauter Neugier folgen sie der alten Dame und geraten dabei in eine Geschichte, die sich so niemals hätten träumen lassen.

    Óscar ist fasziniert von der frechen, wortgewandten, resoluten und doch so geheimnisvollen Marina, gegen deren Offenheit Óscar anfangs nichts entgegenzusetzen hat und sich oft wie ein Trottel fühlt. Und auch von ihrem Vater, dem sanft- und so schwermütigen Germán ist Óscar stark beeindruckt. Immer öfter zieht es ihn zu dem verwunschenen Haus der Beiden und findet bei ihnen bald das Zuhause, welches er so lange vermisst hat.

    Anfangs entwickelt sich die Geschichte klar zu einem Liebesroman, den der Autor aus Sicht von Óscar erzählt. So taucht man schnell in seine zwiespältige Gefühlswelt ein, lernt einen sehr nachdenklichen, einsamen Jugendlichen kennen, der mit offenen, neugierigen Augen durch die Welt geht und der sich hoffnungslos in Marina verliebt hat. Doch schon bald nimmt der Roman Gruseleffekte an und man bekommt eine Geschichte erzählt, die von Größenwahn handelt und dadurch auch märchenhafte Züge annimmt. Und sie erzählt von einer grenzenlosen Liebe, die über den Tod hinaus geht.

    Carlos Ruiz Zafón verzaubert einen ab der ersten Zeile. Er lässt durch seinen bildhaften und so farbenfrohen, sprachgewaltigen Schreibstil fast augenblicklich sein Barcelona vor dem inneren Auge entstehen und so spaziert man zusammen mit Marina und Óscar durch das Barcelona des Autors. Was mich schon bei „Der Schatten des Windes“ absolut fasziniert hat, ist die Art von Zafón mit wenigen Worten seine Charaktere so präzise zu beschreiben, dass sie augenblicklich Gestalt annehmen. Und auch baut er wieder die Geschichten seiner verschiedenen Charaktere mit in seinem Roman ein und lässt sie diese selbst erzählen.


    Fazit: Wenn man sich auf den Genremix einlässt und nicht nur einen Liebesroman erwartet, wird man von Carlos Ruiz Zafón persönlichstem Roman verzaubert sein.

    Dienstag, 19. April 2011

    {Sub-Zuwachs} Historischer Buchzuwachs

    Hallo Ihr Lieben,

    am Samstag nahm ich etwas verdutzt ein ziemlich großes Päckchen von unserem Postboten entgegen. Ich habe zwar vom Blanvalet Verlag auf ein Rezensionsexemplar gewartet, aber gleich ein so großes Paket ... grübel!!

    Also Schere gezückt und aufgemacht und was war drin: Vier Bücher ... jubel, freu. Ich war hin und weg, denn ich war eigentlich der Meinung, dass ich den ersten Teil einer vierbändigen Saga erhalte, aber das gleich alle vier Bände kommen ... Wahnsinn!!!

    Und um diese Saga handelt es sich:

    Boudica - Die Herrin der Kelten
    Taschenbuch: 768 Seiten
    ISBN: 978-3-442-36486-2
    € 8,95 [D] | € 9,20 [A] | CHF 15,50


    Sie war die Seherin der Kelten, die Hüterin Britanniens und die große Widersacherin Roms – Breaca, die Keltenkriegerin.

    Seit Jahrzehnten versuchen die römischen Legionen sich Britannien, das ungezähmte Land der Druiden, Seher und Götter, untertan zu machen. Vielerorts gibt es Widerstand, doch alle Hoffnungen liegen auf einer Frau, der jungen Seherin Breaca. Bereit, selbst gegen den eigenen Bruder zu kämpfen, verteidigt sie zusammen mit dem irischen Krieger Caradoc die Unabhängigkeit ihres Volkes bis zum Äußersten …


    Boudica - Das Schwert der Keltin
    Taschenbuch: 601 Seiten
    ISBN: 978-3-641-01091-1
    € 7,99 [D] |
    CHF 12,00

    Ein fesselnder, historischer Roman über die legendäre Keltenkriegerin Breaca, die als »Boudica, die Siegreiche« in die Geschichtsbücher einging.

    Britannien im Jahre 60 nach Christus: Nach ersten Erfolgen steht der Kampf um die Freiheit Britanniens auf Messers Schneide: Breacas Mann und ihr Sohn sind in die Hände der römischen Eroberer gefallen und verschleppt worden. Und in ihrer Heimat verrät sie ein keltischer Clanführer. Währenddessen hat sich im fernen Rom ein Mann auf den Weg nach Britannien gemacht, der zu ihren größten Feinden gehört: Breacas eigener Bruder ...



    Boudica - Die Seherin der Kelten
    Taschenbuch: 704 Seiten
    ISBN: 978-3-442-37134-1
    € 8,95 [D] | € 9,20 [A] |
    CHF 15,50

    Der dritte Roman der großen Tetralogie um die legendäre Keltenkriegerin Breaca, die als „Boudica, die Siegreiche“ in die Geschichtsbücher einging.

    Niemals wird Breaca, Seherin der Kelten, den Kampf für die Freiheit aufgeben. Alle Hoffnung liegt in einem vereinten Aufstand der Völker Britanniens. Aber die einst stolzen Stämme haben ihren Mut unter der Knute der Römer verloren. Noch einmal führt das Schicksal Breaca mit jenem Mann zusammen, der beide Seiten verraten hat und der dennoch der Weissagung nach Britannien an der Seite seiner Schwester retten wird: Ihr Halbbruder Bán ...


    Boudica - Die Kriegerin der Kelten
    Taschenbuch: 1.024 Seiten
    ISBN: 978-3-442-36720-7
    € 8,95 [D] | € 9,20 [A] | CHF 15,50

     
    Britannien, um 60 nach Christus: Nachdem die Römer sie ausgepeitscht und ihre beiden Töchter vergewaltigt haben, ist Breaca eine gebrochene Frau. Und noch während sie versucht, zu alter Stärke zurückzufinden, entbrennt ein Machtkampf um ihre Nachfolge. Doch Breaca muss es alsbald gelingen, ihre Wunden und die des Landes zu heilen und das Volk zu einen, denn die Zeit drängt: Der römische Statthalter setzt an, dem Land und den Freiheitskämpfern einen schweren Schlag zu versetzen. Doch wird Breaca rechtzeitig ihre Kräfte wiedererlangen? Schafft sie es noch einmal, die keltischen Stämme zu einem machtvollen Heer zu vereinigen? Und können die Römer endgültig bezwungen werden?


    Somit werdet Ihr jetzt in der nächsten Zeit verstärkt von mir von Breaca und ihren Erlebnisse hören. Ich freue mich schon drauf.



    Liebe Grüße
    Isabel

    {Gewinnspiel} Bluttrinker von Stephen R. Bellen zu gewinnen!

    Hallo Ihr Lieben,

    bis zum 20. April 2011 um 17:00 Uhr könnt Ihr noch an dem Gewinnspiel teilnehmen.

    Weitere Infos hier: Gewinnspiel

    Ich wünsche Euch viel Glück,
    Liebe Grüße
    Isabel

    Montag, 18. April 2011

    {Rezension} Inselzirkus von Gisa Pauly

    Verlag:  Piper Verlag
    Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
    Genre: Deutscher Krimi / Sylt
    ISBN: 9783492264501
    Erscheinungsdatum: Mai 2011
    Preis: 9,95 €


    Liebe, Leid und Leidenschaft

    So kurz vor den Osterferien ist noch nicht viel los auf Sylt und so haben die Mitarbeiter der Mordkommission auch kein Problem damit, den 50. Geburtstag eines Kollegen ausgiebig zu feiern. Dumm nur, dass ausgerechnet mitten im ausgelassenen Feiern eine Leiche im Lister Hafen gefunden wird. Der ermordete Klatschreporter war angeblich hinter einer heißen Story her. Denn auf Sylt gastiert gerade die Filmcrew zu einer Telenovela, mit dabei in einer Gastrolle der bekannte Schauspieler Bruce Markreiter. Während die ersten Ermittlungen von Kommissar Eric Wolf und seinen Kollegen noch etwas beschwerlich anlaufen, ist Mamma Carlotta mit ihren Enkeln am Set der Telenovela, da Carolin und Felix sich für eine Komparsenrolle bewerben möchten. Doch nicht nur die beiden werden engagiert, auch Mamma Carlotta. Doch kaum hat diese sich richtig am Filmset eingelebt, geschieht ein weiterer Mord und die Hauptverdächtigen sind unter den neuen Kollegen von Mamma Carlotta zu finden.

    Gewohnt witzig, spritzig und herrlich leichtfüßig beginnt Gisa Pauly einen weiteren Krimi ihrer Mamma Carlotta-Serie. Und so verfolgt man am Anfang amüsiert schmunzelnd die Versuche von Erik Wolf und seinen Kollegen, die Ermittlungen so professionell wie möglich durchzuführen, ohne dabei zu sehr durchblicken zu lassen, dass man ja eigentlich kaum noch geradeaus gehen kann. Zwar ist bei den Ermittlungen schnell ein Verdächtiger ausgemacht, doch dieser hat ein wasserdichtes Alibi und so stagnieren Erik Wolfs Nachforschungen anfangs. Selbst als schon bald ein zweiter Toter im Umfeld der Telenovela gefunden wird, kann man nicht sicher sein, ob hier ein oder mehrere Täter am Werk waren.

    Gleichzeitig blüht Mamma Carlotta regelrecht am Filmset auf. Gibt es doch so viele interessante Neuigkeiten, die sie bei ihrer Rückkehr nach Umbrien den Nachbarn erzählen kann. Und dass ihre Schauspielkolleginnen sie auch noch als emanzipierte Frau bezeichnen, tut sein übriges dazu, dass Eric und die Enkel jetzt sogar ab und an auf ihr gewohntes Abendessen verzichten müssen. Denn Mamma Carlotta ist lieber mit ihren neuen Freundinnen zusammen und versucht zusätzlich natürlich auch, die Morde aufzuklären. Dabei liefert sie ihrem Schwiegersohn Erik wieder den einen oder anderen entscheidenden Hinweis, was sehr an seinem Ego kratzt.

    Neben der neu entdeckten Emanzipation seiner Schwiegermutter muss sich Erik auch mit einer pubertierenden Tochter auseinandersetzen. Carolin fühlt sich zurückgesetzt, ausspioniert und natürlich total missverstanden. Selbst Mamma Carlotta’s Versuche, bleiben erfolglos. So flüchtet Carolin in die Welt der Minna von Barnhelm, lernt ganze Passagen auswendig und träumt von einer großen Filmkarriere.

    Der Krimi gestaltet sich vor allem wieder sehr unterhaltsam, eine große Spannung kommt jedoch während des Lesens nicht unbedingt auf. Allerdings entwickelt sich die Geschichte wieder sehr abwechslungsreich und was auch die Auflösung des Falls angeht, überrascht sie und war so nicht unbedingt vorhersehbar.

    Herrlich zu lesen sind natürlich wieder die ganzen Eskapaden, die Mamma Carlotta erlebt und dieses Mal gerät sie ziemlich zwischen die Fronten und muss sich einiges einfallen lassen, um ihrem Schwiegersohn bei der Aufklärung zu helfen. Natürlich immer so, dass Erik hiervon nichts mitbekommt. Denn so einige Freundschaften, welche die quirlige Italienerin pflegt, würden jetzt nicht unbedingt die Zustimmung des Kommissars finden. Was auch immer wieder zu Erheiterungen führt, sind Szenen, in dem die trockene, wortkarge Mentalität der Sylter auf den übersprühenden, lebhaften Charakter von Mamma Carlotta trifft.

    Fazit: Ein witziger, unterhaltsamer Sylt-Krimi, der jetzt nicht unbedingt sehr spannend ist, aber durch seine italienische Protagonistin überzeugt. 

    Freitag, 15. April 2011

    {Rezension} Die afrikanische Königin von Roch Domerego / Christian Blanchard

    Verlag: Knaur Taschenbuchverlag
    Übersetzer: Elsbeth Ranke-Hein
    Taschenbuchausgabe: 304 Seiten
    Genre: Thriller Allgemein / Öko-Thriller
    ISBN: 3426507293
    Erscheinungsdatum: 07. März 2011
    Preis: € 8,99


    „Wenn die Bienen einmal von der Erde verschwinden,
    hat der Mensch noch vier Jahre zu leben.“ – Albert Einstein 


    „… Sie ist seit allen Urzeiten da …“

    Gleich zu Beginn ihrer Arbeit bei der Pariser Polizei ist die junge Profilerin Lara Varani in einen ungewöhnlichen Fall involviert. In Belgien wie auch in Frankreich kommen zwei hochrangige Angestellte eines Pharmakonzerns zu Tode. Sie starben durch den Angriff Afrikanischer Killerbienen. Allerdings gibt es diese Art Bienen nicht in Europa. Ist dies alles nur Zufall oder steckt hier ein perfider Serientäter dahinter. Lara stellt schon bald einen Bezug zwischen den beiden Fällen her und fängt auf sehr unkonventionelle Art an zu ermitteln. Und bald schon hegt sich in ihr ein schlimmer Verdacht.

    Man merkt sofort, dass es sich bei dem Autor Roch Domerego um einen Bienenzüchter und Bienenheilkundigen handelt. Seine Informationen zu Bienen wie auch zu anderen Umweltthemen sind sehr fundiert und ihm gelingt es hervorragend, einem diese Informationen unterhaltsam, verständlich und vor allem gut dosiert zu vermitteln. Zusätzlich greift er mit seinem Co-Autor Christian Blanchard  in dem Öko-Thriller auch brandaktuelle Themen wie Öko-Benzin und Umweltzerstörung auf.

    Dabei kommt aber bei weitem die Story an sich nicht zu kurz und die gestaltet sich recht komplex und nur in Teilen vorhersehbar. Schnell ist klar, dass hier das Management eines Pharma-Konzerns von den Übergriffen betroffen ist. Doch welche Gründe stecken dahinter und warum erfolgen diese ausgerechnet mit solch aggressiven Bienen? Hat sich hier nur jemand eine ziemlich perfide Mordart ausgedacht oder stecken ganz andere Beweggründe dahinter? Mit diesen Fragen beschäftigt man sich anfangs, doch schnell wird klar, in welche Richtung sich der Thriller bewegt. Jedoch nimmt mit diesem Wissen die Spannung in keiner Weise ab.

    Die Sprache der Autoren ist sehr flüssig und durchweg fesselnd. Die Story gestaltet sich von Anfang an spannend und verbindet gut die Ermittlungen mit dem Privatleben der Protagonistin. Ab und an sind mir einige kleine Ungereimtheiten aufgefallen, die jedoch nicht unbedingt störend für den Lesefluss sind. So fand ich es schon ein wenig merkwürdig, dass Lara gleich ein sehr vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis mit ihren Arbeitskollegen führt, obwohl diese sich ja erst einige Tage kennen. Beim Lesen wirkt es so, als wenn das Team schon seit Jahren zusammen ermitteln würde. Und auch der Schluss hat bei mir ein paar offene Fragen hinterlassen, die aber jetzt nicht unbedingt prägnant sind.

    Die Mitwirkenden sind durchweg ausgereift dargestellt und nehmen hierdurch schnell Konturen an. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich bei der Profilerin Lara. Diese zierliche junge Frau wirkt nur nach außen hin zerbrechlich und hilfsbedürftig. Dahinter verbirgt sich ein sehr zielstrebiger, neugieriger Charakter, der sich des Öfteren recht eigenwillig darstellt. Lara steht mit beiden Beinen im Leben, ist unternehmungslustig, hat eine direkte Art an sich und mit ihren Eltern verbindet sie ein tiefes Vertrauensverhältnis; diese ganzen Kriterien bewirken beim Lesen eine glaubhafte Darstellung ihres Charakters.

    Fazit: Auch wenn die Story ein wenig vorhersehbar ist, überzeugt der Öko-Thriller jedoch durch eine brandaktuelle Story, welche fundiert, zum Nachdenken anregend und spannend vermittelt wird und einer Protagonistin, die einem sofort sympathisch wird.

    {Gewonnen} Die Eisprinzessin schläft von Camilla Läckberg

    Hallo Ihr Lieben,

    auf dem Blog Mamenus Bücher von Manuela gibt es monatlich die Aktion "Buch zu verschenken" und diesen Monat habe ich auch mal mein Glück versucht und habe gewonnen.

    Bei dem Buch handelt es sich um "Die Eisprinzessin schläft" von Camilla Läckberg und da ich bereits zwei Bücher der Autorin mein eigen nennen darf, habe ich mich natürlich um so mehr über den Gewinn gefreut, den ich heute aus der Packstation abholen konnte.

    Liebe Manuela: Ein ganz, ganz dickes Dankeschön, Du hast mir mit dem Buch wirklich eine Freude gemacht ... fühl Dich geknuddelt.

    Liebe Grüße
    Isabel

    {Rezension} Bullenball von Stefan Holtkötter

    Verlag: Piper Verlag
    Taschenbuchausgabe: 320 Seiten
    Genre: Deutscher Krimi / Münsterland-Krimi
    ISBN: 9783492259545
    Erscheinungsdatum: Mai 2011
    Preis: 9,95 €


    Amoklauf am Gymnasium?

    In der Mehrzweckhalle in Münster wird ein Toter gefunden, ein Security-Angestellter, der sich unerlaubt Zutritt verschafft hat. Die Arbeit der Polizei läuft auf Hochtouren, da hier schon bald der jährliche Bullenball der Langjugend stattfinden soll. Kommissar Hambrock beginnt mit den Ermittlungen, obwohl anfangs nicht eindeutig geklärt werden kann, ob es sich hierbei um einen Unfall oder einen Mord handelt. Jedoch kommen im Lauf der Ermittlungen einige Unklarheiten ans Licht, die auf Mord hindeuten. Zur selben Zeit gehen im Anne-Frank-Gymnasium in Nottuln mehrere Amoklauf-Ankündigungen ein, die jedoch ausbleiben. Handelt es sich hierbei um einen makabren Scherz eines Schülers? Anfangs stocken beide Ermittlungen noch, doch schon bald kommt Hambrock ein schlimmer Verdacht.

    Dieses Mal konzentriert sich Stefan Holtkötter weniger auf die Ermittlungen, wobei diese aber auch nicht zu kurz kommen, sondern mehr auf die verschiedenen Lebensumstände einiger Mitglieder der Landjugend, die alle in einer Jazzband spielen. So umfasst der Krimi auch mehrere Handlungsstränge, die geschickt gelegt immer im passenden Moment wechseln, nämlich dann, wenn es interessant oder spannend wird. Somit lernt man ziemlich schnell alle Beteiligten kennen, erhält ein umfassendes Bild von ihnen, wie auch in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Und auch die Story zieht gleich richtig gut an und die Spannung hält sich mühelos bis zum extrem fesselnden Showdown.

    Stefan Holtkötter thematisiert in seinem neuesten Krimi zum einen die Umstände, die zu einem Amoklauf führen können. So vertieft er zwar jetzt nicht extrem das Thema, gibt einem aber dennoch einen guten Einblick in das Seelenleben eines möglichen Amokläufers. Diesen Einblick erhält man durch immer wiederkehrende, kurze Erzählstränge, in dem er diesen zu Wort kommen lässt. So erfährt man von seinem Hass auf seine Umgebung und auch den Grund, wie es zu seinen zerstörerischen Gefühlen kam. Allerdings kommen für ihn mehrere Personen in Frage, sodass seine Identität bis zum Schluss verborgen bleibt.

    Neben dem Amoklauf behandelt der Autor auch das Thema Mobbing unter Schülern, was in einem engen Bezug zu dem möglichen Amokläufer steht und seine Handlungen und vor allem seine Äußerungen im Internet verständlicher machen. Hierdurch entwickelt sich die Story sehr komplex und überrascht auch immer wieder mit nicht vorhersehbaren Wendungen. Etwas irritiert haben mich nur die versteckten Hinweise über einen Mitwirkenden, bei dem der Verdacht der Pädophilie aufkommt. Dies wird allerdings auch nicht weiter vertieft, ist eher nur ein unrelevanter Nebenzweig der Story und deswegen war es für mich etwas verwunderlich, warum dies überhaupt eingebaut wurde. Ist aber auch in keiner Weise störend.

    Seine Figuren sind wieder sehr realistisch und ausgereift beschrieben, bleiben aber auch teilweise in ihren Absichten nicht vorhersehbar, was einem auch in der Frage nach der Identität des Täters immer wieder seine Meinung revidieren lässt. Besonders gelungen fand ich die Darstellung der jungen Adelheid; man fühlt regelrecht mit ihr und kann sehr gut ihre Angst, das Gefühl der Ausgrenzung und Einsamkeit nachvollziehen.

    Auch vom Privatleben von Hambrock erfährt man wieder einiges. So ist er momentan Strohwitwer, weil Elli in Holland ihren Vater versorgt, da ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Das anfängliche „Freiheitsgefühl“ von Hambrock wandelt sich schon bald. Er weiß nicht recht was er mit sich anfangen soll, meidet die leere Wohnung und verbringt seine Abende lieber in seiner Stammkneipe. Und als er auch noch erfahren muss, dass seine Kollegin Heike die Mordkommission wegen ihrer Schwangerschaft verlassen möchte, ist es mit seiner guten Laune endgültig dahin. Zumal er auch bei den Ermittlungen einfach nicht weiterkommt und sich lange keine heiße Spur finden lässt.


    Fazit: Wieder einmal ein gelungener Münsterland-Krimi mit einer aktuellen, komplexen Story und einem überaus sympathischen Hauptkommissar.