Verlag: Goldmann Verlag
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
ISBN: 3442469554
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 10. August 2009
Preis: 8,95 €
Psychothriller mit Gruselfaktor
Als die junge Jasmin Dreyer an einem verlassenen Bahnübergang mitten im Wald nahe Lüneburg verschwindet, beginnen Hauptkommissarin Nele Karminter und ihre Kollegen mit den Ermittlungen. Schnell stellen sie eine Verbindung zwischen dem Verschwinden von Jasmin und einem tödlichen Unfall her, der sich vor einem Jahr ebenfalls an diesem Bahnübergang ereignete. Damals starben vier junge Menschen und alles deutete damals auf Alkohol am Steuer hin. Als binnen weniger Tage weitere Frauen verschwinden, steht die Polizei unter massiven Ermittlungsdruck. Da findet Tim Siebert, ein Kollege von Nele, plötzlich eine Spur, die ihn tief in den Wald führt.
Atmosphärisch dicht erzählt Andreas Winkelmann seinen Thriller, der mit dem Tod der vier jungen Menschen beginnt und fast sofort in das Verschwinden von Jasmin übergeht. So ist die Spannung praktisch von der ersten Seite an vorhanden, bedingt auch durch die anfangs fast schon gruselige Beschreibung des Täters. Stellenweise ist sie auch nur unterschwellig und subtil, aber doch zu jeder Zeit spürbar. Und so gelingt es dem Autor mühelos, bei einem während des Lesens eine beklemmende und düstere Stimmung aufzubauen.
Immer wieder wechselt Andreas Winkelmann die Perspektiven und lässt einem so bei den Ermittlungsarbeiten mit leben, auf der anderen Seite gewährt er dem Leser aber auch einen Einblick in das Leben des Täters und zeigt auf, welches Schicksal den vermissten Frauen bevorsteht. Diese Wechsel sind sehr gut gelegt und halten so die Spannung ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.
Seine Protagonistin Nele Karminter ist eine junge, engagierte und couragierte Ermittlerin, die sich gerade neu verliebt hat. Immer mal wieder zeigt der Autor auch eine private Seite von Nele, sodass man viel von ihrem Charakter erfährt und sie einem so sehr schnell symphatisch wird. Die anderen Charaktere sind ebenfalls gut herausgearbeitet, hier sei besonders die Figur des Täters erwähnt. Bei ihm handelt es sich um einem jungen Mann, der in seiner Kindheit von seinem Vater seelisch wie auch körperlich misshandelt wurde und dies beschreibt Andreas Winkelmann in Rückblenden so bedrückend und eindringlich, dass man schon fast Mitleid mit dem Täter haben könnte.
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