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Freitag, 16. April 2010

{Rezension} Der Assistent der Sterne von Linus Reichlin

Verlag: KiWi Verlag
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
ISBN: 3869710039 
Genre: Krimi deutscher Nachbarländer / Brügge
Erscheinungsdatum: 07. September 2009
Preis: 19,95 €




Eine verhängnisvolle Nacht

Der 51.jährige Inspecteur Hannes Jensen hat seinen Dienst bei der Polizei in Brügge quittiert, um sich ganz seinem Hobby der Physik zu widmen. So ist er auch ganz erfreut, als er von dem Physiker Jan de Reuse zu einem privaten Seminar nach Island eingeladen wird, an dem nur noch 2 weitere Teilnehmer mit dabei sind. Doch dieses angebliche Seminar entwickelt sich zu einem Disaster. Besonders, da er dort eine verhängnisvolle Nacht mit de Reuses Freundin Ilunga Likasi verbringt, die ihm auch noch eine Bisswunde am Hals zufügt. Wieder zu Hause in Brügge ist er hin- und hergerissen, diese Nacht seiner schwangeren Freundin Annick O'Hara zu beichten, da ihre Beziehung auf ziemlich wackligen Beinen steht. Doch Annick hat andere Probleme. Ihre beste Freundin Trees Larchaert hat von einem Wahrsager erzählt bekommen, dass ihre Tochter Vera von einem Mann mit einem Mal am Hals getötet wird. Der Realist Jensen glaubt natürlich nicht an Vorhersagungen. Doch genau vor dieser Frau hatte ihn genau derselbe Wahrsager vor seiner Islandreise gewarnt und Jensen hatte ihm nicht geglaubt. Und auf einmal ist Jensen in einen Fall verstrickt, der seine Zukunft mit Annick und dem ungeborenen Kind zu zerstören droht.
 
Geschickt versteht es Linus Reichlin die Themen Naturwissenschaft und Esoterik zu einem überaus spannenden und zu jeder Zeit unterhaltsamen Krimi zu verknüpfen. Die Story überrascht immer wieder durch interessante und vor allem nicht vorhersehbare Wendungen und ist bis zum Ende schlüssig umgesetzt.

Sein Schreibstil ist jederzeit unterhaltsam und fesselnd und selbst die Passagen, in den Jensen über sein Hobby philosophiert, sind nie langatmig. Selbst für jemanden wie mich, die sich in keinster Weise für Physik interessiert.

Sein Protagonist ist ein nicht sehr entschlussfreudiger, sympathischer Mann Anfang 50., der in Konstanz aufgewachsen ist, seiner verstorbenen Frau zuliebe nach Brügge gezogen ist, dort lange Jahre als Inspecteur der hiesigen Mordkommission gearbeitet hat und eher nicht sehr gesellig ist. Er führt eine recht komplizierte Beziehung zu seiner blinden Freundin Annick, die sehr auf ihre Selbständigkeit bedacht ist und noch nicht so ganz den Tod ihres Mannes vor einigen Jahren verwunden hat.

Da die Beziehung, trotz der Schwangerschaft, nicht gerade gefestigt ist, sträubt es ihn natürlich sehr, Annick den Seitensprung mit Ilunga zu beichten. Dieser Zwiespalt führt ihn unweigerlich immer tiefer in die Geschehnisse hinein, bis er letztendlich sogar unter Mordverdacht gerät und nun versucht, den Fall selbst zu lösen. Immer darauf bedacht, dass Annick nichts von seiner Untreue erfährt. Hierbei hilft ihm sein ehemaliger Kollege Stassner, ein etwas behäbiger Polizist, der sich als treuer Freund erweist.

Fazit: Dieser Krimi der etwas anderen Art überzeugt von der ersten Seite an durch seine komplexe, flüssig und spannend erzählte Story und durch seinen überaus sympathischen Protagonisten.

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