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Montag, 8. Juli 2013

{Rezension} Das 5. Gebot von Nika Lubitsch

Cover & Verlag: Münchner Verlagsgruppe
Taschenbuchausgabe: 288 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-86882-465-0
Erscheinungsdatum: 08. Mai 2013
Preis: 9,99 €




Du sollst nicht töten

In letzter Zeit plagt die Engländerin Vicky immer wieder ein Alptraum aus Kindertagen. Auch an diesen Morgen wacht sie weinend auf und beschließt kurzentschlossen, im Morgengrauen joggen zu gehen. Durch die Schreie einer Frau im Berliner Grunewald aufmerksam geworden, entdeckt Vicky im Gebüsch eine Leiche. Die ermordete Frau sieht genauso aus wie sie. Voller Panik flieht die Anwältin nach Hause. Ihr Ehemann glaubt an eine Sinnestäuschung. Als kurz darauf ihre Mutter stirbt, reist Vicky nach England und entgeht dort nur knapp einem Mordanschlag. Bei ihrer anschließenden Suche nach dem Grund für den Anschlag wie auch dem rätselhaften Tod ihrer Mutter, stößt Vicky auf ein altes Familiengeheimnis, dass jemand allerdings unbedingt geheim zu halten versucht. Ein tödlicher Wettlauf quer durch Europa beginnt.



Die Engländerin Viktoria McIntosh lebt zusammen mit ihrem Ehemann seit einem guten halben Jahr in Berlin und gewöhnt sich so langsam ein. Ihren Beruf als Rechtsanwältin hat sie zugunsten der Familienplanung und noch mangelnder Deutschkenntnisse vorerst aufgegeben und vertreibt sich die Zeit derweil mit joggen und Deutsch lernen. Als sie eines Morgens die Leiche einer Frau findet, welche wie ihre Zwillingsschwester aussieht, ändert sich das geruhsame Leben von Vicky dramatisch.

Der Fokus des Krimis liegt bei den gefahrvollen Erlebnissen von Vicky, jedoch sind auch immer wieder einige kurze Handlungsstränge eingebaut, die anfangs sehr verwirren. Immer wieder erzählt ein Mann von unterschiedlichen Menschen, zumeist Frauen, welche er gekannt hat und die gestorben sind. Hat er diese Menschen getötet, sind sie einem Unfall zum Opfer gefallen oder einen natürlichen Tod gestorben? Gerade der Sprachstil lässt Letzteres eher nicht vermuten, die Lösung präsentiert sich einem ziemlich am Ende. Allerdings waren mir dann die Bezeichnungen, welche der Mann für die Frauen benutzte, absolut unverständlich bzw. empfand ich sie als unpassend. Wenn man sehr genau liest, kann man zudem mithilfe einer weiteren kurzen Szene schnell auf den Täter und dessen Motiv schließen, dies nimmt jedoch kaum die Spannung aus dem Krimi.

Die Story selbst gestaltet sich von Beginn an sehr rasant, spannend und rätselhaft. Fesselnd und unterhaltsam erzählt Nika Lubitsch die Flucht von Vicky quer durch Berlin, Großbritannien und Frankreich. Je länger die Geschichte jedoch dauert, umso überladener kam sie mir vor. Es geht zum einen um den Massenselbstmord und Massenmord  von Jonestown im Jahr 1978 in Guyana. Die RAF ist ein weiteres Thema, wie auch die Lehmann-Pleite und auch die ETA hat einen Minipart inne. Das war mir irgendwann alles ein wenig zu viel des Guten, zumal auf alle Themen mehr oder weniger nur am Rande eingegangen wurde. Und auch das Verhalten des Täters am Ende des Krimis war mir dann doch etwas zu simpel umgesetzt, bedenkt man den Aufwand, welchen er im Vorfeld betrieben hat.

Gelungen sind die Charakterzeichnungen. Vicky, bisher eine sozial engagierte Anwältin, langweilt sich mehr oder weniger in Berlin. Ihrem Selbstbewusstsein bekommt dies auf Dauer auch nicht so gut, sie fühlt sich unausgefüllt. Der Tod ihrer Mutter geht ihr sehr nahe und diese Gefühle wie auch ihre Angst vor dem unbekannten Täter beschreibt Nika Lubitsch sehr einfühlsam und glaubwürdig. Besonders gut hat mir allerdings der beste Freund von Vicky gefallen, der sie tatkräftig bei der Lösung des Falls unterstützt. Der Londoner Theaterkritiker ist wirklich der beste Freund, den sich eine Frau nur wünschen kann, ausgestattet mit einem herrlich trockenen, oftmals auch zynischen Humor und sehr pragmatisch veranlagt.

Fazit: Ein von Beginn an sehr rasant und spannend erzählter Krimi, dessen Story mir jedoch im Hinblick auf die Themenvielfalt etwas zu überladen war.


Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):

Nika Lubitsch veröffentlichte im August 2012 ihren Kriminalroman „Der 7. Tag“ über Kindle Direct Publishing bei Amazon. Das E-Book wurde der KDP-Bestseller des Jahres 2012. Bereits nach einer Woche überholte es „Shades of Grey“ und setzte sich an die Spitze der Kindle-Bestsellerliste. 100.000 Leser haben Nika Lubitschs fesselnde Geschichte bereits gelesen und schon mehr als 460 fünf-Sterne Rezensionen abge-geben. Alle großen Verlage hatten vor 13 Jahren ihr Manuskript abgelehnt. Jetzt lieben es die Leser.


1 Kommentar:

  1. Oh die Geschichte klingt sehr interessant! Ich liebe Thriller/ Krimi mäßige Bücher allgemein sehr :)Werde ich mir mal in der Buchhandlung genauer anschauen.

    lg Tonia

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