Taschenbuchausgabe: 288 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-86882-465-0
Erscheinungsdatum: 08. Mai 2013
Preis: 9,99 €
Du sollst nicht töten
In letzter Zeit plagt die Engländerin Vicky immer wieder ein
Alptraum aus Kindertagen. Auch an diesen Morgen wacht sie weinend auf und beschließt
kurzentschlossen, im Morgengrauen joggen zu gehen. Durch die Schreie einer Frau
im Berliner Grunewald aufmerksam geworden, entdeckt Vicky im Gebüsch eine
Leiche. Die ermordete Frau sieht genauso aus wie sie. Voller Panik flieht die
Anwältin nach Hause. Ihr Ehemann glaubt an eine Sinnestäuschung. Als kurz
darauf ihre Mutter stirbt, reist Vicky nach England und entgeht dort nur knapp
einem Mordanschlag. Bei ihrer anschließenden Suche nach dem Grund für den
Anschlag wie auch dem rätselhaften Tod ihrer Mutter, stößt Vicky auf ein altes
Familiengeheimnis, dass jemand allerdings unbedingt geheim zu halten versucht.
Ein tödlicher Wettlauf quer durch Europa beginnt.
Die Engländerin Viktoria McIntosh lebt zusammen mit ihrem
Ehemann seit einem guten halben Jahr in Berlin und gewöhnt sich so langsam ein.
Ihren Beruf als Rechtsanwältin hat sie zugunsten der Familienplanung und noch
mangelnder Deutschkenntnisse vorerst aufgegeben und vertreibt sich die Zeit
derweil mit joggen und Deutsch lernen. Als sie eines Morgens die Leiche einer
Frau findet, welche wie ihre Zwillingsschwester aussieht, ändert sich das
geruhsame Leben von Vicky dramatisch.
Der Fokus des Krimis liegt bei den gefahrvollen Erlebnissen
von Vicky, jedoch sind auch immer wieder einige kurze Handlungsstränge
eingebaut, die anfangs sehr verwirren. Immer wieder erzählt ein Mann von
unterschiedlichen Menschen, zumeist Frauen, welche er gekannt hat und die
gestorben sind. Hat er diese Menschen getötet, sind sie einem Unfall zum Opfer
gefallen oder einen natürlichen Tod gestorben? Gerade der Sprachstil lässt
Letzteres eher nicht vermuten, die Lösung präsentiert sich einem ziemlich am
Ende. Allerdings waren mir dann die Bezeichnungen, welche der Mann für die
Frauen benutzte, absolut unverständlich bzw. empfand ich sie als unpassend.
Wenn man sehr genau liest, kann man zudem mithilfe einer weiteren kurzen Szene
schnell auf den Täter und dessen Motiv schließen, dies nimmt jedoch kaum die
Spannung aus dem Krimi.
Die Story selbst gestaltet sich von Beginn an sehr rasant,
spannend und rätselhaft. Fesselnd und unterhaltsam erzählt Nika Lubitsch die
Flucht von Vicky quer durch Berlin, Großbritannien und Frankreich. Je länger
die Geschichte jedoch dauert, umso überladener kam sie mir vor. Es geht zum
einen um den Massenselbstmord und Massenmord von Jonestown im Jahr 1978
in Guyana. Die RAF ist ein weiteres Thema, wie auch die Lehmann-Pleite und auch
die ETA hat einen Minipart inne. Das war mir irgendwann alles ein wenig zu viel
des Guten, zumal auf alle Themen mehr oder weniger nur am Rande eingegangen
wurde. Und auch das Verhalten des Täters am Ende des Krimis war mir dann doch
etwas zu simpel umgesetzt, bedenkt man den Aufwand, welchen er im Vorfeld
betrieben hat.
Gelungen sind die Charakterzeichnungen. Vicky, bisher eine sozial
engagierte Anwältin, langweilt sich mehr oder weniger in Berlin. Ihrem
Selbstbewusstsein bekommt dies auf Dauer auch nicht so gut, sie fühlt sich
unausgefüllt. Der Tod ihrer Mutter geht ihr sehr nahe und diese Gefühle wie
auch ihre Angst vor dem unbekannten Täter beschreibt Nika Lubitsch sehr
einfühlsam und glaubwürdig. Besonders gut hat mir allerdings der beste Freund
von Vicky gefallen, der sie tatkräftig bei der Lösung des Falls unterstützt.
Der Londoner Theaterkritiker ist wirklich der beste Freund, den sich eine Frau
nur wünschen kann, ausgestattet mit einem herrlich trockenen, oftmals auch
zynischen Humor und sehr pragmatisch veranlagt.
Fazit: Ein von Beginn an sehr rasant und spannend erzählter
Krimi, dessen Story mir jedoch im Hinblick auf die Themenvielfalt etwas zu
überladen war.
Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):
Nika Lubitsch veröffentlichte im August 2012 ihren
Kriminalroman „Der 7. Tag“ über Kindle Direct Publishing bei Amazon. Das
E-Book wurde der KDP-Bestseller des Jahres 2012. Bereits nach einer
Woche überholte es „Shades of Grey“ und setzte sich an die Spitze der
Kindle-Bestsellerliste. 100.000 Leser haben Nika Lubitschs fesselnde
Geschichte bereits gelesen und schon mehr als 460 fünf-Sterne
Rezensionen abge-geben. Alle großen Verlage hatten vor 13 Jahren ihr
Manuskript abgelehnt. Jetzt lieben es die Leser.
Oh die Geschichte klingt sehr interessant! Ich liebe Thriller/ Krimi mäßige Bücher allgemein sehr :)Werde ich mir mal in der Buchhandlung genauer anschauen.
AntwortenLöschenlg Tonia