Broschierte Ausgabe: 416 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-8090-2615-0
Erscheinungsdatum: 04. März 2013
Preis: 14,99 €
Die Sturmnacht von Hiddensee
In diesem September jährt sich die Blutnacht von Hiddensee
zum zweiten Mal. Die Journalistin Doro Kagel soll für eine Regionalzeitung hierzu
eine Reportage schreiben und beginnt anfangs noch zögerlich, sich mit dem
Wochenende im September 2010 zu beschäftigen, bei dem drei Menschen sterben
mussten und eine Frau seitdem im Koma liegt. Vor 15 Jahren waren Philipp, Timo,
Leonie und Yasmin befreundet, haben sich über die Jahre hinweg aus den Augen
verloren und dank sozialer Netzwerke wiedergefunden. Ganz spontan lädt Philipp
seine früheren Freunde für ein verlängertes Wochenende nach Hiddensee ein. Dort
lebt der Architekt mit seiner Frau Vev und Tochter Clarissa. Anfangs ist die
Freude des Wiedersehens groß, doch schon schnell geraten die unterschiedlichen
Charaktere aneinander, in der Sturmnacht kommt es zur Eskalation.
Eric Berg erzählt seinen Krimi, den man bedenkenlos als
Psycho-Krimi bezeichnen kann, mithilfe zweier Handlungsstränge. Aus Sicht von
Doro ist man bei deren Recherchen dabei, spürt ihre anfängliche Abneigung
gegenüber der Reportage und lernt auch den Privatmenschen Doro sehr gut kennen.
Geprägt durch ein schreckliches Erlebnis in ihrer Kindheit legt Doro den
Schwerpunkt ihrer Reportage schließlich auf die Hinterbliebenen des Falls. Und
je mehr Doro über die grausame Blutnacht erfährt, umso unsicherer ist sie, ob
sich die Ereignisse in dieser verhängnisvollen Nacht wirklich so abgespielt
haben, wie die Indizienkette der Staatsanwaltschaft einen glauben machen möchte.
Im zweiten Erzählstrang verfolgt man die Ereignisse auf
Hiddensee im September 2010, lernt die Beteiligten näher kennen und bemerkt
schnell, dass für die Tat eigentlich nur eine einzige Person in Frage kommen
kann, die einem Eric Berg zudem recht früh als vermeintlichen Mörder
präsentiert. Doch je länger die Recherchen von Doro andauern und je mehr
man über die Geschehnisse auf Hiddensee erfährt, umso mehr Zweifel kommen einem
beim Lesen, ob diese Person wirklich die Tat begangen haben soll. Hinzu kommt,
dass man bis zum Schluss nicht alle Identitäten der Mordopfer kennt.
Eric Berg spielt gekonnt mit der Unwissenheit des Lesers und
hält damit die Spannung durchweg auf einem hohen Niveau bei diesem eher ruhig,
aber sehr eindringlich erzählten Krimi. Der Autor geht sehr auf die
zwischenmenschlichen Beziehungen der Beteiligten ein und man merkt schnell,
dass der äußere Schein bei fast allen Mitwirkenden trügt. Jeder gibt sich nach
außen hin ganz anders, als er in Wirklichkeit ist.
Hinzu kommt noch ein unscheinbares, mehr für sich lebendes
kambodschanisches Ehepaar, das in unmittelbarer Nähe vom Nebelhaus wohnt. Frau
Nan arbeitet zudem bei Vev und Philipp und lernt hierdurch auch die restlichen
Freunde von Philipp kennen. Ihr Sohn Yim war vor zwei Jahren ebenfalls mit den
Freunden bekannt und führt ein Restaurant in Berlin. Doro lernt Yim durch ihre
Recherchen an dem Fall kennen und reist zusammen mit ihm nach Hiddensee, um
sich selbst einen Eindruck von den Geschehnissen zu machen, die sie auch in das
Nebelhaus führen.
Fazit: Ein von Beginn an hochspannender, rätselhafter Krimi,
der mit einer komplexen Story und authentisch agierenden Charakteren bis zu
letzten Seite absolut überzeugt.
Der Autor:
Eric Berg ist das Pseudonym eines höchst erfolgreichen deutschen
Autors, der sich mit historischen Romanen einen Namen gemacht hat. Mit Das Nebelhaus verwirklicht
er einen langgehegten schriftstellerischen Traum: das Schreiben eines
Kriminalromans. Vor der stimmungsvollen Kulisse der sturmumtosten
Ostseeinsel Hiddensee entfaltet Eric Berg eine spannungsgeladene
Geschichte, die den Leser mitten hinein führt in die Abgründe
menschlichen Handelns.
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