Übersetzer: Wulf Bergner
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-442-37163-1
Erscheinungsdatum: 21. Januar 2013
Preis: 8,99 €
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Kein Weg zurück
Als Tramper quer durch die USA kommt Jack Reacher eines Tages in Despair
an. Doch der Empfang gestaltet sich hier alles andere als freundlich und ehe es
sich Reacher versieht, wird er wegen Landstreicherei verhaftet und vor die
Stadtgrenze gebracht. Dort trifft er auf die junge Polizistin Vaughan aus Hope,
die ihn mit in ihre Stadt nimmt. Das feindliche Verhalten der Bürger von
Despair weckt Reachers Neugier und er vermutet zu Recht, dass die ganze Stadt
etwas zu verbergen hat. Zusammen mit Vaughan setzt Reacher alles daran, hinter
das Geheimnis von Despair zu kommen.
Äußerst unfreundlich und misstrauisch gestaltet sich der Empfang in Despair
und als Reacher kurz darauf mehr oder weniger über einen Toten stolpert und
zudem in Hope auf eine junge Frau trifft, die ebenfalls aus Despair ausgewiesen
wurde, während ihr Mann noch dort zu sein scheint, ist Reachers Interesse
endgültig geweckt. So düster sich die
Industriestadt Despair präsentiert, so düster und bedrückend ist auch die
Stimmung des Buches. Zumeist rätselhaft und undurchsichtig gestaltet sich die
Story, die viele Fragen aufwirft und deren Lösung Lee Child seinen Lesern erst
fast zum Schluss seines Thrillers präsentiert. Sein Schreibstil ist zumeist
fesselnd, schnörkellos und hart gehalten und wirkt oft auch ein wenig
distanziert.
Zudem erzählt Lee Child auch ziemlich detailliert. Die gerade anfangs
ständigen Angaben und Berechnungen von Entfernungen, Himmelsrichtungen und
Geschwindigkeiten haben mich stellenweise regelrecht genervt. Sie lassen mit
der Zeit zwar nach, waren aber nicht gerade förderlich, was den Lesefluss
angeht und haben somit auch oft unnötig die Spannung aus dem Thriller genommen.
Reachers selbst wie auch Vaughan überraschen zwar in ihren Handlungen des
Öfteren, aber so richtig Konturen nehmen sie wenig an. Reacher als ehemaliger
Militärpolizist ist entsprechend geschult, hat eine hervorragende
Menschenkenntnis und selbst mit drei Gegnern auf einmal hat er überhaupt keine
Probleme. Vaughan ist eine junge, äußerst engagierte Polizistin, die privat mit
einem schweren Schicksal zu kämpfen hat und der schon lange die seltsamen Gebaren
der Einwohner Despairs aufgefallen sind. Doch als einfache Polizistin kann sie
hier nicht viel entgegensetzen. Bald schon vertraut sie Reacher und unterstützt
ihn in seinen Aktionen, welche diesen heimlich immer wieder zurück nach Despair
führen.
Schnell ist klar, dass Recycling-Unternehmer und Prediger Thurman seine
Stadt Despair fest unter seiner Kontrolle hat. Alle Bewohner sind mehr oder
weniger bei ihm angestellt, entsprechend agieren sie. Thurmans Wort ist Gesetz.
Lee Child verknüpft hier geschickt die Themen Umweltsünden, Endzeitkirche und
Irak-Krieg zu einem knallharten Thriller, bei dem allerdings alle Beteiligten
recht blass wirken und nicht wirklich überzeugen können, zudem wirkt gerade der
Schluss doch ziemlich überzogen und unrealistisch.
Fazit: Ein knallharter Thriller, der gerade zum Ende hin ziemlich
unrealistisch daherkommt, aber meist mit einer spannenden Story überzeugt.
Hierbei bleiben die Charakterzeichnungen jedoch auf der Strecke und auch durch
die Detailverliebtheit des Autors wird oft der Lesefluss gestört.
Für die Zusendung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich bei Blog dein Buch und dem Blanvalet Verlag.
Autor (Quelle: Verlagsseite):
Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura
und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der
TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit
seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er
wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem
»Anthony Award«, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.
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