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Donnerstag, 21. März 2013

{Rezension} Outlaw - Ein Jack-Reacher-Roman von Lee Child

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzer: Wulf Bergner
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-442-37163-1
Erscheinungsdatum: 21. Januar 2013
Preis: 8,99 €

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Kein Weg zurück

Als Tramper quer durch die USA kommt Jack Reacher eines Tages in Despair an. Doch der Empfang gestaltet sich hier alles andere als freundlich und ehe es sich Reacher versieht, wird er wegen Landstreicherei verhaftet und vor die Stadtgrenze gebracht. Dort trifft er auf die junge Polizistin Vaughan aus Hope, die ihn mit in ihre Stadt nimmt. Das feindliche Verhalten der Bürger von Despair weckt Reachers Neugier und er vermutet zu Recht, dass die ganze Stadt etwas zu verbergen hat. Zusammen mit Vaughan setzt Reacher alles daran, hinter das Geheimnis von Despair zu kommen.



Äußerst unfreundlich und misstrauisch gestaltet sich der Empfang in Despair und als Reacher kurz darauf mehr oder weniger über einen Toten stolpert und zudem in Hope auf eine junge Frau trifft, die ebenfalls aus Despair ausgewiesen wurde, während ihr Mann noch dort zu sein scheint, ist Reachers Interesse endgültig geweckt.  So düster sich die Industriestadt Despair präsentiert, so düster und bedrückend ist auch die Stimmung des Buches. Zumeist rätselhaft und undurchsichtig gestaltet sich die Story, die viele Fragen aufwirft und deren Lösung Lee Child seinen Lesern erst fast zum Schluss seines Thrillers präsentiert. Sein Schreibstil ist zumeist fesselnd, schnörkellos und hart gehalten und wirkt oft auch ein wenig distanziert.

Zudem erzählt Lee Child auch ziemlich detailliert. Die gerade anfangs ständigen Angaben und Berechnungen von Entfernungen, Himmelsrichtungen und Geschwindigkeiten haben mich stellenweise regelrecht genervt. Sie lassen mit der Zeit zwar nach, waren aber nicht gerade förderlich, was den Lesefluss angeht und haben somit auch oft unnötig die Spannung aus dem Thriller genommen.  


Reachers selbst wie auch Vaughan überraschen zwar in ihren Handlungen des Öfteren, aber so richtig Konturen nehmen sie wenig an. Reacher als ehemaliger Militärpolizist ist entsprechend geschult, hat eine hervorragende Menschenkenntnis und selbst mit drei Gegnern auf einmal hat er überhaupt keine Probleme. Vaughan ist eine junge, äußerst engagierte Polizistin, die privat mit einem schweren Schicksal zu kämpfen hat und der schon lange die seltsamen Gebaren der Einwohner Despairs aufgefallen sind. Doch als einfache Polizistin kann sie hier nicht viel entgegensetzen. Bald schon vertraut sie Reacher und unterstützt ihn in seinen Aktionen, welche diesen heimlich immer wieder zurück nach Despair führen.

Schnell ist klar, dass Recycling-Unternehmer und Prediger Thurman seine Stadt Despair fest unter seiner Kontrolle hat. Alle Bewohner sind mehr oder weniger bei ihm angestellt, entsprechend agieren sie. Thurmans Wort ist Gesetz. Lee Child verknüpft hier geschickt die Themen Umweltsünden, Endzeitkirche und Irak-Krieg zu einem knallharten Thriller, bei dem allerdings alle Beteiligten recht blass wirken und nicht wirklich überzeugen können, zudem wirkt gerade der Schluss doch ziemlich überzogen und unrealistisch.

Fazit: Ein knallharter Thriller, der gerade zum Ende hin ziemlich unrealistisch daherkommt, aber meist mit einer spannenden Story überzeugt. Hierbei bleiben die Charakterzeichnungen jedoch auf der Strecke und auch durch die Detailverliebtheit des Autors wird oft der Lesefluss gestört.

Für die Zusendung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich bei Blog dein Buch und dem Blanvalet Verlag.

Autor (Quelle: Verlagsseite):

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem »Anthony Award«, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.


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