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Dienstag, 2. April 2013

{Rezension} Abgeschnitten von Sebastian Fitzek / Michael Tsokos

Cover & Verlag: Droemer Knaur
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Thriller
ISBN: 978-3-426-19926-8
Erscheinungsdatum: 26. September 2012
Preis: 19,99 €




„… Keiner kann uns trennen …“

Ein Mädchen schießt im Wald auf Befehl ihres älteren Freundes auf einen Mann, der verletzt im Kofferraum liegt. Die junge Comic-Zeichnerin Linda flieht vor ihrem Ex-Freund Danny, der sich als Stalker der schlimmsten Sorte entpuppte, nach Helgoland, mitten hinein in einen tosenden Sturm, die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten. Gerichtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf eines Mordopfers die Telefonnummer seiner Tochter Hannah. Der Teenager wurde entführt und ihr Peiniger führt Herzfeld auf eine gnadenlose Schnitzeljagd.



Ohne großes Vorgeplänkel beginnt Sebastian Fitzek seinen aktuellen Thriller und schon befindet man sich zusammen mit einem jungen Mädchen auf deren Heimweg quer durch ein Waldstück.  Es ist kalt, es ist dunkel und auf dem Weg steht ein Auto, im Kofferraum befindet sich ein scheinbar schwer verletzter Mann, auf den das Mädchen schießt. Warum? Diese Frage bekommt man natürlich erst am Ende beantwortet und somit ist schon einmal die Neugier geweckt, die Sebastian Fitzek im Verlauf auch noch zu steigern versteht.

Mit der Spannung dauert es allerdings noch ein klein wenig, da sich die weitere Geschichte erst einmal etwas langsamer aufbaut und man Linda wie auch Paul Herzfeld kennenlernt. Doch so nach und nach zieht die Spannung dann an und hält sich auch problemlos bis zum Schluss. Hinzu kommt wieder einmal der fesselnde Schreibstil von Sebastian Fitzek, der einen rasant durch die Story führt. Doch je länger diese dauert, umso unrealistischer wird sie und wirkt stellenweise schon etwas konstruiert.  

Hinzu kommen die grausam verstümmelten Mordopfer, die man stellenweise sehr detailliert beschrieben bekommt und auch sehr intensiv an den deren Obduktionen dabei sein darf. Hier merkt man deutlich die Zusammenarbeit des Autors mit dem Gerichtsmediziner Michael Tsokos. Stellenweise gestalten sich auch einige Szenen sehr blutrünstig und zu detailliert beschrieben, sodass die eigene Fantasie kaum noch zum Zuge kommt. Hierdurch lässt auch die anfangs so beklemmende, beängstigte Stimmung des Thrillers mit der Zeit stark nach, da man einfach abstumpft und nur noch darauf wartet mit welcher schrecklichen Steigerung des Verstümmelungsgrads der Autor jetzt noch daherkommt.  

Auch wirkt die Story für mich einfach zu überladen. Zum einen der stalkende Ex-Freund von Linda und ihre damit verbundene Flucht nach Helgoland. Zum anderen die Entführung von Hannah und die grausame Schnitzeljagd ihres Vaters Richtung Helgoland. Jede einzelne Geschichte hätte genug Potential für einen eigenständigen Thriller gehabt und so wirkt das Ganze irgendwann einfach zu viel des Guten. Auch ist für mich das selbstlose Verhalten des Sohns des Innensenators bis zum Schluss nicht nachvollziehbar, auch wenn der Autor dies schlussendlich auflöst.

Ein Plus, neben dem mitreißenden Schreibstil, sind die Charakterbeschreibungen von Sebastian Fitzek. Bis in die kleinste Nebenrolle sind alle Akteure wieder facettenreich beschrieben, wobei mir hier aber ein wenig das Rätselhafte gefehlt hatte. Schnell sind die Figuren eingeschätzt und so recht überraschen können sie dann auch nicht mehr wirklich.

Fazit: Ein spannender, aber auch extrem blutrünstiger Thriller, dessen Story meiner Meinung nach viel zu überladen daherkommt und stellenweise auch ziemlich konstruiert wirkt.

Die Autoren:

Sebastian Fitzek hat sich mit bislang acht Bestsellern – zuletzt "Abgeschnitten" zusammen mit Michael Tsokos – längst seinen Ruf als DER deutsche Star des Psychothrillers erschrieben. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt; als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans. Sein dritter Roman "Das Kind" wurde mit internationaler Besetzung verfilmt. Schreiben Sie dem Autor unter fitzek@sebastianfitzek.de.

Prof. Dr. Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Er ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für die UN zur Identifizierung ziviler Opfer in Kriegsgebieten. 2005 wurde ihm der Medienpreis Bambi für seinen Einsatz bei der Identifizierungs-Mission deutscher Tsunami-Opfer in Thailand verliehen. Einem breiten Publikum ist er hierzulande durch seine Bestseller "Dem Tod auf der Spur" und "Der Totenleser" bekannt.




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5 Kommentare:

  1. Hallo Isabel,
    ich hatte ganz ähnliche Empfindungen wie Du bei diesem Buch.
    Für mich war auch alles ein wenig zu konstruiert und damit zu wenig glaubwürdig...
    Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen :o)))

    Liebe Grüße
    Aenna

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    1. ja, irgendwann habe ich angefangen, mich über die Story zu ägern, musster aber dennoch wissen, wie sie denn nun ausgeht.
      LG Isabel

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  2. Jetzt bin ich aber beruhigt, dass nicht nur ich das Empfinden hatte, einen durchschnittlichen Thriller gelesen zu haben.
    L.G.
    Sabine

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    1. ne, ne, Sabine, da warst Du nicht die Einzigste.
      LG Isabel

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  3. Hi,
    ich habs noch nicht gelesen - mag aber sonst Fitzeks Bücher sehr gerne... Werde Dir dann auch mal meine Meinung kundtun...
    LG
    Olivia

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