Leseempfehlungen

Montag, 28. April 2014

{Rezension} Bluthatz von Richard Hagen

Cover & Verlag: Blanvalet
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 2
ISBN: 978-3-442-38300-9
Erscheinungsdatum: 17. März 2014
Preis: 9,99 €




Die Jägerin ermittelt wieder

In den verzweigten Kellern des Klosters Eberbach im Rheingau wird die Leiche eines hochrangigen Beamten der Stadt Eltville aufgefunden. Anfangs haben Staatsanwältin Inga Jäger und Hauptkommissar Kai Gebert mehr Verdächtige bei dem Mordfall als ihnen lieb sein kann, da das Opfer nicht gerade zu den umgänglichsten Zeitgenossen gehörte. Doch noch während die Ermittlungen in alle Richtung laufen, geschieht ein weiterer Mord und vorbei ist es mit der Fülle an Tatverdächtigen. Als dann auch noch der Bürgermeister von Eltville anfängt, die Ermittlungen zu behindern, geraten die Staatsanwältin und der Kommissar immer tiefer in einen Sumpf aus Korruption und Vertuschung. 



Es ist Halloween und Kloster Eberbach im Rheingau bietet hierfür eine hervorragende Kulisse. Doch was die drei Jugendlichen bei ihrem unerlaubten Besuch der Keller des Klosters entdecken, übersteigt jedwede gruseligen Vorstellungen. Die rasch ermittelte Identität des Mordopfers liefert den Beamten auch gleich einige Tatverdächtige. Der Tote war zu seinen Lebzeiten äußerst unbeliebt und nutzte seine hohe Stellung bei der Stadt Eltville schamlos aus. Hierdurch geraten nicht nur die Ex-Frau wie auch die derzeitige Ehefrau des Opfers unter Tatverdacht, sondern auch einige Personen des Eltviller Stadtrats.  Doch mit einem als Selbstmord getarnten Mordversuchs und einem weiteren Mord müssen die Karten neu gemischt werden. Und plötzlich legen nicht nur der Eltviller Bürgermeister den Ermittlern massive Steine in den Weg, auch das Landesjustizministerium schaltet sich in den Fall ein.

Wie bereits im ersten Band ist neben Kloster Eberbach auch die angrenzende psychiatrische Klinik wieder Schauplatz des vorliegenden Bandes und auch dieses Mal hält sich Richard Hagen nicht mit viel Vorgeplänkel auf und steigt zügig in seinen Krimi ein. Und dieser entwickelt sich im Verlauf immer mehr zu einem vielschichtigen, hervorragend durchdachten Thriller. Dem Autor gelingt es sehr gut, nicht nur die Spannung bis zum Schluss konstant auf einem sehr hohen Niveau zu halten, sondern zusätzlich mehrere Spuren auszulegen. Hierdurch verlaufen nicht nur die Ermittlungen von der Jägerin und Gebert in die unterschiedlichsten Richtungen, auch als Leser selbst wird man immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt.

Inga Jäger, von Hauptkommissar und guten Freund Kai Gebert zumeist nur die Jägerin genannt, ist keine Staatsanwältin, die sich hinter ihrem Schreibtisch verschanzt. Inga ist zu jeder Zeit aktiv an den Ermittlungen beteiligt, begleitet Kai Gebert bei seinen Zeugenbefragungen und Verhören und gerät hierdurch in das Visier gewisser Hintermänner, denen die resolute junge Anwältin und Mutter immer mehr in die Quere kommt. Gekonnt treibt Richard Hagen die Krimistory immer weiter voran, ohne dabei jedoch das Privatleben von Inga Jäger aus den Augen zu verlieren. Und so kommt es auch einmal vor, dass man über einen beschaulichen Abend bei Inga liest, bei dem Kai der Staatsanwältin und deren kleinen Tochter Tanya ein ungarisches Essen zaubert. Aber auch alle weiteren Charaktere werden von Richard Hagen wieder einmal sehr authentisch beschrieben, wobei einige aber auch schwer einschätzbar bleiben, was bei einem Krimi ja nicht gerade von Nachteil sein muss.


Fazit: Auch der 2. Fall der Jägerin überzeugt wieder mit einer hochspannenden, komplexen Story und Protagonisten, die lebendig und glaubhaft agieren.


Der Autor:

Richard Hagen stammt aus dem Rheingau und lebt jetzt in der Nähe von Berlin. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das Schreiben und wurde zu einem erfolgreichen Drehbuchautor. Für diese neue Krimiserie hat er sich von seiner Heimat inspirieren lassen. Unter seinem richtigen Namen Ivo Pala schreibt er Science Thriller, die ebenfalls im Blanvalet Verlag erscheinen.


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