Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 2
ISBN: 978-3-442-38300-9
Erscheinungsdatum: 17. März 2014
Preis: 9,99 €
Die Jägerin ermittelt wieder
In den verzweigten Kellern des Klosters Eberbach im Rheingau
wird die Leiche eines hochrangigen Beamten der Stadt Eltville aufgefunden. Anfangs
haben Staatsanwältin Inga Jäger und Hauptkommissar Kai Gebert mehr Verdächtige
bei dem Mordfall als ihnen lieb sein kann, da das Opfer nicht gerade zu den
umgänglichsten Zeitgenossen gehörte. Doch noch während die Ermittlungen in alle
Richtung laufen, geschieht ein weiterer Mord und vorbei ist es mit der Fülle an
Tatverdächtigen. Als dann auch noch der Bürgermeister von Eltville anfängt, die
Ermittlungen zu behindern, geraten die Staatsanwältin und der Kommissar immer
tiefer in einen Sumpf aus Korruption und Vertuschung.
Es ist Halloween und Kloster Eberbach im Rheingau bietet
hierfür eine hervorragende Kulisse. Doch was die drei Jugendlichen bei ihrem
unerlaubten Besuch der Keller des Klosters entdecken, übersteigt jedwede
gruseligen Vorstellungen. Die rasch ermittelte Identität des Mordopfers liefert
den Beamten auch gleich einige Tatverdächtige. Der Tote war zu seinen Lebzeiten
äußerst unbeliebt und nutzte seine hohe Stellung bei der Stadt Eltville
schamlos aus. Hierdurch geraten nicht nur die Ex-Frau wie auch die derzeitige
Ehefrau des Opfers unter Tatverdacht, sondern auch einige Personen des
Eltviller Stadtrats. Doch mit einem als Selbstmord getarnten Mordversuchs
und einem weiteren Mord müssen die Karten neu gemischt werden. Und plötzlich
legen nicht nur der Eltviller Bürgermeister den Ermittlern massive Steine in
den Weg, auch das Landesjustizministerium schaltet sich in den Fall ein.
Wie bereits im ersten Band ist neben Kloster Eberbach auch
die angrenzende psychiatrische Klinik wieder Schauplatz des vorliegenden Bandes
und auch dieses Mal hält sich Richard Hagen nicht mit viel Vorgeplänkel auf und
steigt zügig in seinen Krimi ein. Und dieser entwickelt sich im Verlauf immer
mehr zu einem vielschichtigen, hervorragend durchdachten Thriller. Dem Autor
gelingt es sehr gut, nicht nur die Spannung bis zum Schluss konstant auf einem
sehr hohen Niveau zu halten, sondern zusätzlich mehrere Spuren auszulegen.
Hierdurch verlaufen nicht nur die Ermittlungen von der Jägerin und Gebert in
die unterschiedlichsten Richtungen, auch als Leser selbst wird man immer wieder
auf eine falsche Fährte gelockt.
Inga Jäger, von Hauptkommissar und guten Freund Kai Gebert
zumeist nur die Jägerin genannt, ist keine Staatsanwältin, die sich hinter
ihrem Schreibtisch verschanzt. Inga ist zu jeder Zeit aktiv an den Ermittlungen
beteiligt, begleitet Kai Gebert bei seinen Zeugenbefragungen und Verhören und
gerät hierdurch in das Visier gewisser Hintermänner, denen die resolute junge
Anwältin und Mutter immer mehr in die Quere kommt. Gekonnt treibt Richard Hagen
die Krimistory immer weiter voran, ohne dabei jedoch das Privatleben von Inga
Jäger aus den Augen zu verlieren. Und so kommt es auch einmal vor, dass man
über einen beschaulichen Abend bei Inga liest, bei dem Kai der Staatsanwältin
und deren kleinen Tochter Tanya ein ungarisches Essen zaubert. Aber auch alle
weiteren Charaktere werden von Richard Hagen wieder einmal sehr authentisch
beschrieben, wobei einige aber auch schwer einschätzbar bleiben, was bei einem
Krimi ja nicht gerade von Nachteil sein muss.
Fazit: Auch der 2. Fall der Jägerin überzeugt wieder mit
einer hochspannenden, komplexen Story und Protagonisten, die lebendig und
glaubhaft agieren.
Der Autor:
Richard Hagen stammt aus dem Rheingau und lebt jetzt in der Nähe von
Berlin. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das Schreiben
und wurde zu einem erfolgreichen Drehbuchautor. Für diese neue
Krimiserie hat er sich von seiner Heimat inspirieren lassen. Unter
seinem richtigen Namen Ivo Pala schreibt er Science Thriller, die
ebenfalls im Blanvalet Verlag erscheinen.
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