Taschenbuchausgabe: 239 Seiten
Genre: Biografie
ISBN: 978-3-404-60713-6
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2013
Preis: 8,99 €
Lisuscha und Kwando
Elisabeth Karamat ist Mitte Vierzig und mit ihrem bisherigen
Leben nicht mehr zufrieden. Als Diplomatin arbeitet sie in Brüssel, ihre
jüngste Tochter wohnt noch bei ihr und wird in einem Jahr die Schule
abschließen. Elisabeth fühlt sich leer, ausgebrannt, alles ist trist und
düster. Da lädt ihre Freundin Helen sie auf ihre Insel St. Kitts in der Karibik
ein. Elisabeth ist von der Insel begeistert, lernt dort Pfarrer Hugh Fowler
kennen und auch als sie wieder zurück im tristen Brüssel ist, bleibt sie mit
dem Pfarrer in Kontakt. Immer mehr reift in ihr der Gedanke, alle Brücken
hinter sich abzubrechen und nach St. Kitts zu ziehen. Als ihre Tochter die
Schule beendet und ihr Studium in Wien beginnt, übersiedelt Elisabeth nach St.
Kitts. Dort engagiert sie sich in einem Landwirtschaftsprojekt für gefährdete
Jugendliche und Elisabeth lernt auch Kwando kennen. Einen spirituellen Heiler
und Rasta, der bald ihr Lebensgefährte wird.
Sonne, Strand, Meer und immer schönes Wetter. Ein idyllisches
Leben im Paradies. Diese Gedanken hat man, wenn man an die Karibik denkt, doch
so ist es bei weitem nicht. Die Jugendlichen haben kaum eine Perspektive, die jahrelange
Monokultur durch Zuckerrohr zerstört immer mehr den Boden, die Menschen sind
arm, aber zumeist auch glücklich. Elisabeth, im Buch von jedem Lisuscha
genannt, reist in dieses scheinbare Paradies. Hier versucht sie mithilfe der
Kirche und anderen engagierten Menschen, ein Landschaftsprojekt für gefährdete
Jugendliche auf die Beine zu stellen. Doch alles ist hier nicht so einfach, das
Projekt ist für 3 Jahre angesetzt, die Gelder können jederzeit gekürzt werden
und die Affenplage auf der Insel bedroht immer wieder die Ernte. Doch Elisabeth
lässt sich hiervon nicht zurückschrecken. Sie ist eine starke, unabhängige
Frau, die sich aktiv für die Jugendlichen und das Projekt einsetzt.
Und da ist noch Kwando, der Honigmann. Kwando ist
hochintelligent, verdient seinen Lebensunterhalt mit der Entfernung von
Bienennestern und durch das Heilen von Menschen. Ein sehr spiritueller,
neugieriger, für neues aufgeschlossener Mann, der Elisabeth bei ihrem Projekt
unterstützt. Die Beiden verlieben sich ineinander und man merkt sofort, sobald
Elisabeth von Kwando erzählt, dass es sich hier um eine beiderseitige sehr tiefe
Liebe handelt. Man braucht sich nur das Foto auf dem Buchcover anzuschauen, um
diese Liebe und Vertrautheit der Beiden zu sehen. Aber auch hier ist nicht
alles Gold was glänzt. Doch Lisuscha und Kwando arbeiten an sich und kämpfen
für ihre Liebe.
Elisabeth Karamat erzählt in einem wunderbar flüssigen,
bildhaften, manchmal sachlichen, dann wieder sehr emotionalen Art und Weise die
Geschichte ihres Lebens. Offen erzählt die Autorin, welche Gründe sie bewogen
haben, nach St. Kitts zu ziehen, wie sich ihr Leben dort gestaltet, wie der
Umgang mit den Inselbewohner ist, wie sie erste Freunde findet, über das
einfache, oft auch nicht immer leichte Leben in St. Kitts und auch bei ihrer
Liebe zu Kwando nimmt Elisabeth Karamat kein Blatt vor den Mund.
Fazit: „Honigmann“ ist die faszinierende und bewundernswerte
Lebensgeschichte einer Frau, die aus ihrem bisherigen Leben ausbricht und auf
der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben ein Neues in der Karibik beginnt und
dort die wahre Liebe findet. Chapeau!
Die Autorin:
Elisabeth Karamat wurde in New York geboren. Sie besuchte das französische Lycée in Dakar, Senegal und Washington idn studierte in Wien Kunstgeschichte. Aufd er diplomatischen Akademie in Wien spezialisierte sie sich auf Völkerrecht und internationale Verhandlungen. 2005 schloss sie ihre Promotion in rechtswissenschaften ab. Ihre Arbeit führte sie unter anderem als Botschaftsrätinn nach Brüssel, als Wahlbeobachterin nach Bosnien und als Projektkoordinatorin für das "St.Paul's Community Project of the Anglican Church" nach St. Kitt's, wo sie seit 2009 lebt. Näheres auch hier: Saddlers Herbal Project - St. Kitts und Nevis
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