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Sonntag, 6. Januar 2013

{Rezension} Gute Nacht, Peggy Sue von Tess Gerritsen

Cover und Verlag: Blanvalet
Übersetzerin: Christine Frauendorf-Mössel
Taschenbuchausgabe: 288 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-442-35136-7
Erscheinungsdatum: 01. August 1999
Preis: 8,00 €




Ein Frühwerk der Autorin

Durch Zufall übernimmt die Gerichtsmedizinerin M.J. Novak die Obduktion der Leiche einer jungen Frau. Allerdings ist beim besten Willen keine Todesursache feststellbar. Als kurze Zeit später wieder eine Tote in der Gerichtsmedizin landet, deren Todesursache ebenfalls nicht feststellbar ist, wird die junge Gerichtsmedizinerin misstrauisch und beginnt zu recherchieren. Hierbei lernt sie auch den Pharmaunternehmer Adam Quantrell kennen, in dessen Labors gerade eine neue Wunderdroge getestet wird. Die Zusammensetzung dieser Droge hat verdächtig viele Übereinstimmungen mit den Substanzen, die sich im Blut der toten Frauen befinden.



Auch in diesem Frühwerk lässt die Autorin Tess Gerritsen ihr Fachwissen als Ärztin mit einfließen. Dies gestaltet sich durchweg wieder sehr informativ, ohne dabei belehrend zu sein. Aber irgendwie war sich Tess Gerritsen bei diesem Roman nicht ganz sicher, ob sie nun eine Liebesgeschichte oder aber einen Thriller schreiben sollte. Die Story wirkt einfach unausgegoren und stellenweise auch ziemlich konstruiert.

Anfangs ist die Story durchaus fesselnd und unterhaltsam. M.J. wird stutzig als sie bei beiden Frauen keine Todesursache feststellen kann, nutzt ihre guten Kontakte zur Polizei und man rätselt mit der Protagonistin, warum die Frauen sterben mussten. Doch dann betritt Adam Quantrell immer mehr die Thrillerbühne und schon entwickelt sich der Thriller zu einem Liebesroman, die Spannung stellt sich fast komplett ein und irgendwann nervt auch das ständige Gefühlsauf und –ab.

M.J. ist in den Slums ihrer Stadt aufgewachsen und hat sich selbst hier herausgezogen, ihre Wurzeln hat die sture, hartnäckige Gerichtsmedizinerin jedoch nie vergessen. Und genau diese stehen ihr jetzt bei ihren Gefühlen zum charismatischen, überaus gutaussehenden und äußerst sympathischen Adam Quantrell im Weg. Der Pharmaunternehmer ist von klein auf Reichtum gewöhnt, hat einen Butler sowie weiteres entsprechendes Personal und verkehrt natürlich in den entsprechenden Kreisen. Somit treffen bei den Beiden zwei Welten aufeinander, doch während Adam hiermit überhaupt kein Problem hat, ist es für M.J. ein umso größeres.

Die Charaktere sind durchaus facettenreich beschrieben, allerdings auch schnell in Gut und Böse einteilbar und gerade Adam wirkt einfach zu perfekt, hat kaum Ecken und Kanten und wird so sympathisch beschrieben, dass er einem ja fast schon wieder unsympathisch wird.

Fazit: Ein Frühwerk der Autorin, was man dem Thriller auch anmerkt und nicht zu vergleichen ist mit der Rizzolie/Isles-Reihe.

Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):
So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit Die Chirurgin. Tess Gerritsen lebt mit ihrer Familie in Maine.


Weitere Bücher der Autorin:

4 Kommentare:

  1. Wenn man erst einmal andere Werke von Gerritsen gelesen hat, kommen einem die Frühwerke schon etwas merkwürdig vor. Zudem hat sich ja auch die Technik geändert und die medizinischen Fortschritte in dem Werk sind halt nicht da. Man könnte das Buch ja schon fast historisch bezeichnen.
    L.G.
    Sabine

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  2. Hi Sabine,
    stimmt schon, in der Hinsicht war das Buch wirklich schon fast historisch. Obwohl es mich jetzt nicht gestört hat, da ich ja wusste, dass es ein Frühwerk von T. Gerritsen ist. Aber dieses ständige Gefühlshin und -her und dieser ach so sympathische, perfekte Adam war irgendwann nur noch nervend, zumal die Spannung auch irgendwann komplett auf der Strecke blieb.
    LG Isabel

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  3. Das Buch habe ich aufgrund der eher negativen Rezensionen bisher noch nicht gelesen und du bestätigst mir auch gerade, dass es nicht unbedingt notwendig ist. Sehr schön geschriebene Rezension. :)
    LG Petzi

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  4. Hallo Isabel,

    dieses Buch hab ich vor ca. 11, 12 Jahren gelesen und fand es damals gut. Heute, nach den den ganzen Rizzoli & Isles-Büchern würde ich das wahrscheinlich auch anders empfinden.

    Liebe Grüße
    Sabine

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