Taschenbuchausgabe: 336 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 9783492273572
Erscheinungsdatum: 10. November 2011
Preis: 9,99 €
Einem Geheimnis auf der Spur
Von Joggern wird in einem Wald bei Darmstadt eine Leiche
gefunden. Dank einer Visitenkarte ist die Identität des Toten schnell
ermittelt. Der amerikanische Privatdetektiv Wiliam Fishkin arbeitete für
deutsche und amerikanische Wirtschaftsunternehmen und war so in der
Vergangenheit öfter in Darmstadt und Frankfurt tätig. Die Kommissare
Margot Hesgart und Steffen Horndeich beginnen mit ihren Ermittlungen, die sich
anfangs als ziemlich schwierig gestalten, da keine Anhaltspunkte für einen Mord
zu finden sind. Doch dann erfahren sie, dass Fishkin in Darmstadt den Spuren
seines Erzeugers nachgegangen ist und diesen auch gefunden hatte. Doch obwohl
sich das daraufhin stattfindende Treffen zwischen Vater und Sohn als sehr
harmonisch gestaltete, scheint die Familie ein Geheimnis zu hüten. Rätselhaft
ist auch, warum Fishkin noch kurz vor seinem Abflug nach Deutschland den in
seinem Wohnort zuständigen Detective nach mysteriösen Todesfällen befragt
hatte, die rund 40 Jahre zurückliegen. Ist hier ein Motiv für den Mord an dem
Amerikaner zu finden oder steht sein Tod mit dem aktuellen Fall in Verbindung,
dem Fishkin gerade nachging?
Wie schon bereits bei den Vorgängerbänden verknüpft Michael
Kibler den aktuellen Fall von Hesgart und Horndeich wieder eng mit deren
Privatleben und hier wieder besonders das von Margot Hesgart. Ihr Vater wohnt
mittlerweile mit der Lateinlehrerin Evelyn zusammen, sehr zum Ärgernis seiner
Tochter. So ist Margot auch gar nicht böse, als sie während eines
Familientreffens zum Tatort gerufen wird. Schnell wird auch die amerikanische
Polizei mit eingeschaltet, wobei hiermit eine Überraschung verknüpft ist, denn
Bill Fishkin kam aus dem kleinen Städtchen Darmstadt in den USA, viele Bürger
sprechen dort noch heute Deutsch und die Verständigung verläuft somit
problemlos. Der amerikanische Kollege erweist sich zudem als sehr hilfsbereit
und ist schon kurze Zeit später nach Darmstadt gereist, um Horndeich und
Hesgart bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Da die Handlung des Krimis stellenweise auch in den USA
spielt, fehlt der typische Lokalkolorit über die Hessische Stadt, was aber
nicht sonderlich stört, da man dieses Mal einiges über das amerikanische
Darmstadt erfährt. Und so verbindet Michael Kibler wieder einmal geschickt die
eigentliche Krimihandlung mit dem Privatleben seiner Protagonisten und
reichlich Informationen zu den Handlungsorten. Dies gestaltet sich wieder
durchweg äußerst unterhaltsam und kurzweilig.
Und auch die Krimihandlung an sich ist wieder einmal komplex
angelegt, birgt einige Überraschungen und obwohl man sich nach etwas mehr als
der Hälfte des Krimis denken kann, wie es zu dem Mord kam und welches Motiv
dahintersteckt, bleibt der Krimi bis zum Schluss äußerst spannend angelegt.
Zumeist wird die Geschichte in Erzählform aus der Perspektive von Margot
Hesgart erzählt, als diese dann zwecks weiterer Recherchen in die USA reist,
wechseln die Handlungsstränge dann zwischen den Ermittlungen von Horndeich im
hessischen Darmstadt und Margot im amerikanischen Darmstadt.
Natürlich wird auch das Zwischenmenschliche bei Michael
Kibler wieder groß geschrieben und so ist man intensiv am Familienleben von
Margot Hesgart beteiligt. Die neue Frau an der Seite ihres Vaters ist Margot
nach wie vor äußerst unsympathisch, was nicht nur die Betroffene selbst zu
spüren bekommt, sondern auch der Rest da Familie leidvoll erfahren muss. Und
Margot wird zudem im Verlauf des Krimis einiges über die Vergangenheit ihres
Vaters erfahren, was die Kommissarin so niemals von diesem vermutet hätte. In
gewisser Weise wird auch die Liebe zu ihrem Ehemann auf die Probe gestellt, da
der amerikanische Kollege auf die Kommissarin äußerst attraktiv wirkt.
Fazit: Wieder einmal ein spannender, unterhaltsamer und
komplex angelegter Krimi, der mit authentisch agierenden Charaktere aufwarten
kann.
Michael Kibler, geboren 1963 in Heilbronn, ist heute leidenschaftlicher Darmstädter. Nach Studium und Promotion arbeitet er als Texter und Schriftsteller. Seinem Überraschungserfolg »Madonnenkinder« folgten die vielbeachteten Kriminalromane »Zarengold« und »Rosengrab«, und mit »Schattenwasser« eroberte er die Bestsellerlisten. »Todesfahrt« ist der fünfte Fall für die Ermittler Steffen Horndeich und Margot Hesgart.
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