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Montag, 17. Dezember 2012

{Rezension} Todesfahrt von Michael Kibler

Verlag: Piper
Taschenbuchausgabe: 336 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 9783492273572
Erscheinungsdatum: 10. November 2011
Preis: 9,99 €





Einem Geheimnis auf der Spur

Von Joggern wird in einem Wald bei Darmstadt eine Leiche gefunden. Dank einer Visitenkarte ist die Identität des Toten schnell ermittelt. Der amerikanische Privatdetektiv Wiliam Fishkin arbeitete für deutsche und amerikanische Wirtschaftsunternehmen und war so in der Vergangenheit öfter in Darmstadt und Frankfurt tätig.  Die Kommissare Margot Hesgart und Steffen Horndeich beginnen mit ihren Ermittlungen, die sich anfangs als ziemlich schwierig gestalten, da keine Anhaltspunkte für einen Mord zu finden sind. Doch dann erfahren sie, dass Fishkin in Darmstadt den Spuren seines Erzeugers nachgegangen ist und diesen auch gefunden hatte. Doch obwohl sich das daraufhin stattfindende Treffen zwischen Vater und Sohn als sehr harmonisch gestaltete, scheint die Familie ein Geheimnis zu hüten. Rätselhaft ist auch, warum Fishkin noch kurz vor seinem Abflug nach Deutschland den in seinem Wohnort zuständigen Detective nach mysteriösen Todesfällen befragt hatte, die rund 40 Jahre zurückliegen. Ist hier ein Motiv für den Mord an dem Amerikaner zu finden oder steht sein Tod mit dem aktuellen Fall in Verbindung, dem Fishkin gerade nachging?



Wie schon bereits bei den Vorgängerbänden verknüpft Michael Kibler den aktuellen Fall von Hesgart und Horndeich wieder eng mit deren Privatleben und hier wieder besonders das von Margot Hesgart. Ihr Vater wohnt mittlerweile mit der Lateinlehrerin Evelyn zusammen, sehr zum Ärgernis seiner Tochter. So ist Margot auch gar nicht böse, als sie während eines Familientreffens zum Tatort gerufen wird. Schnell wird auch die amerikanische Polizei mit eingeschaltet, wobei hiermit eine Überraschung verknüpft ist, denn Bill Fishkin kam aus dem kleinen Städtchen Darmstadt in den USA, viele Bürger sprechen dort noch heute Deutsch und die Verständigung verläuft somit problemlos. Der amerikanische Kollege erweist sich zudem als sehr hilfsbereit und ist schon kurze Zeit später nach Darmstadt gereist, um Horndeich und Hesgart bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Da die Handlung des Krimis stellenweise auch in den USA spielt, fehlt der typische Lokalkolorit über die Hessische Stadt, was aber nicht sonderlich stört, da man dieses Mal einiges über das amerikanische  Darmstadt erfährt. Und so verbindet Michael Kibler wieder einmal geschickt die eigentliche Krimihandlung mit dem Privatleben seiner Protagonisten und reichlich Informationen zu den Handlungsorten. Dies gestaltet sich wieder durchweg äußerst unterhaltsam und kurzweilig.

Und auch die Krimihandlung an sich ist wieder einmal komplex angelegt, birgt einige Überraschungen und obwohl man sich nach etwas mehr als der Hälfte des Krimis denken kann, wie es zu dem Mord kam und welches Motiv dahintersteckt, bleibt der Krimi bis zum Schluss äußerst spannend angelegt. Zumeist wird die Geschichte in Erzählform aus der Perspektive von Margot Hesgart erzählt, als diese dann zwecks weiterer Recherchen in die USA reist, wechseln die Handlungsstränge dann zwischen den Ermittlungen von Horndeich im hessischen Darmstadt und Margot im amerikanischen Darmstadt.

Natürlich wird auch das Zwischenmenschliche bei Michael Kibler wieder groß geschrieben und so ist man intensiv am Familienleben von Margot Hesgart beteiligt. Die neue Frau an der Seite ihres Vaters ist Margot nach wie vor äußerst unsympathisch, was nicht nur die Betroffene selbst zu spüren bekommt, sondern auch der Rest da Familie leidvoll erfahren muss. Und Margot wird zudem im Verlauf des Krimis einiges über die Vergangenheit ihres Vaters erfahren, was die Kommissarin so niemals von diesem vermutet hätte. In gewisser Weise wird auch die Liebe zu ihrem Ehemann auf die Probe gestellt, da der amerikanische Kollege auf die Kommissarin äußerst attraktiv wirkt.

Fazit: Wieder einmal ein spannender, unterhaltsamer und komplex angelegter Krimi, der mit authentisch agierenden Charaktere aufwarten kann.

Der Autor:
Michael Kibler, geboren 1963 in Heilbronn, ist heute leidenschaftlicher Darmstädter. Nach Studium und Promotion arbeitet er als Texter und Schriftsteller. Seinem Überraschungserfolg »Madonnenkinder« folgten die vielbeachteten Kriminalromane »Zarengold« und »Rosengrab«, und mit »Schattenwasser« eroberte er die Bestsellerlisten. »Todesfahrt« ist der fünfte Fall für die Ermittler Steffen Horndeich und Margot Hesgart.

Weitere Bücher:

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