Verlag: Piper-Verlag
Taschenbuchausgabe: 336 Seiten
ISBN: 9783492273008
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: Dezember 2011
Preis: 9,99 €
Der 5. Fall für
Sonderermittler Beyer und sein Team
Binnen zwei Tagen werden zwei Leichen in Hamburg gefunden,
beide reich, aber aus unterschiedlichen Kreisen. Beide bieten einen
abscheulichen Anblick. Über ihre Körper krabbeln die unterschiedlichsten
Insekten, ganz offensichtlich bewusst vom Mörder auf den Toten hinterlassen.
Was verbindet die beiden Opfer? Kommissar Beyer ermittelt, bald schon gibt es
einen weiteren Toten, der jedoch nichts mit dem anderen Fall zu tun hat, oder
doch?
Auch wenn es sich um den mittlerweile 5. Fall von Kommissar
Beyer und sein Team handelt, kann man diesen problemlos ohne Vorkenntnis der
anderen vier Romane lesen. Zwar geht Marina Heib gelegentlich auf das
Privatleben von Christian Beyer und seiner Freundin, der Psychologin Anna ein,
doch hierfür benötigt man kein Vorwissen.
Der Fall entwickelt sich ziemlich verzwickt und die beiden
Morde mit den hinterlassenen Insekten rücken erst einmal sehr in den Hintergrund,
obwohl diese der rote Faden der Geschichte sind. Nach dem ersten Mord nimmt die
Story eine ganz andere Wendung an und befasst sich ausführlich mit der Zwangsprostitution
osteuropäischer junger Frauen und Mädchen. Auf dieses Thema geht die Autorin
gefühlvoll und sehr eindringlich ein und schildert detailliert, wie junge
Frauen aus Moldawien in ihrer Heimat von der Straße weg entführt, in die
Zwangsprostitution gezwungen und nach Deutschland, Holland oder Norwegen
verschleppt werden.
Die anfängliche Spannung lässt zwischenzeitlich etwas nach,
wenn Marina Heib im Mittelteil des Krimis ausführlich auf dieses Thema eingeht
und auch die Ermittlungen mehr oder weniger auf der Stelle treten. Erst zum
Ende hin nimmt die Story wieder Fahrt auf und langsam wird einem auch verständlich,
in welchem Zusammenhang die kurzen, aber sehr unappetitlichen Einschübe zu
Parasiten damit in Verbindung stehen.
Ihre Charaktere sind sehr gut beschrieben. Ohne Probleme
nimmt die Figur von Christian Beyer Gestalt an, wie auch die unterschiedlichen,
teilweise etwas eigenwilligen Teammitglieder der Soko. Christian ist sympathisch,
stur, fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit und seinen Vorgesetzten gegenüber ist er
manchmal etwas respektlos. Der Sonderermittler kann leicht aufbrausend sein,
beruhigt sich aber schnell auch wieder, sein Team ist hieran gewöhnt und
ignoriert dies zumeist mit stoischer Ruhe. Mit seiner Freundin Anna verbindet
ihn eine innige Liebe voller Vertrauen und auch Verständnis für seinen Beruf, er
bespricht die Fälle mit ihr und bindet sie auch in den aktuellen Fall aktiv mit
ein.
Fazit: Gut gezeichnete Charaktere und einer ziemlich
verzwickten Story, die jedoch gerade im Mittelteil Längen hat und sich ganz
anders entwickelt als anfangs gedacht.
Die Autorin:
Marina Heib, geboren in St. Ingbert/ Saarland, lebt als
Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Hamburg. Nach ihren
Kriminalromanen »Der Bestatter«, (vormals veröffentlicht unter
dem Titel: »Weißes Licht«), »Eisblut« und »Tödliches Ritual« und
»Puppenspiele« ist »Parasiten« der fünfte Fall für die Sonderermittler
um Christian Beyer.
Hallo,
AntwortenLöschenhab deinen Blog gerade neu entdeckt und mich als Leser eingetragen. Dein Buchgeschmack gefällt mir sehr. Finde Marina Heib ganz toll, dieses Buch hab ich aber noch nicht gelesen.
Tolle Rezension. :)
Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbei schaust.
Liebe Grüße
Petra
http://dieliebezudenbuechern.blogspot.com
Ich fand diesen Thriller sehr spannend und gut gemacht. Was der Autorin wirklich am Herzen lag, war den Leser auf die Machenschaften der Schlepperbanden aufmerksam zu machen. Auf welch brutale Weise Frauen in die Prostitution geschickt werden. Eine gute Story zu schreiben, ist eine Sache. Richtig gut ist es wie im vorliegenden Fall, wenn auf tatsächliche politische Ereignisse oder Geschehnisse verwiesen wird.
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