Übersetzerin: Bettina Spangler
Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
Genre: Thriler / Band 2
ISBN: 978-3-442-38285-9
Erscheinungsdatum: 16. Februar 2015
Preis: 9,99 €
Sie wird NICHT gefoltert
Beim Bau einer neuen Militärbasis wird
eine Leiche gefunden. Colonnello Aldo Piola wird mit den Ermittlungen betraut.
Zur gleichen Zeit verschwindet die 16-jährige Mia Elston, Tochter eines hochdekorierten
Majors der US-Militärbasis nahe Venedig. Kurze Zeit später melden sich die
Entführer per Video zu Wort. Dieses zeigt Mia nackt und gefesselt auf einem
Stuhl und die Entführer informieren darüber, dass laut USA Waterboarding, der
Entzug sensorischer Reize oder sexuelle Erniedrigung keine Folter seien. Zudem
teilen sie mit, dass sie Mia NICHT foltern werden. Das erste Mal noch am
gleichen Abend um 21:00 Uhr. Capitano Kat Tapo und Holly Bolland vom US-Militär
ermitteln unter Hochdruck.
Der zweite Band der Carnivia-Trilogie
beginnt gleich mit der Entführung von Mia Elston, um dann erst einmal zum Fund
der Leiche auf der Baustelle der neuen US-Militärbasis zu wechseln. Diese steht
bei den Venezianern in der Kritik, Demonstranten versuchen immer wieder das
Bauvorhaben zu stören. Währenddessen hat Kat Tapo nach der Beschwerde gegen
Aldo Piola kein leichtes Leben bei den Carabinieri und der Streit mit Holly
Bolland ist ebenfalls noch nicht beigelegt. Doch die Entführung von Mia lässt
Kat und Holly jeglichen Ärger vergessen und bald schon ist auch Aldo in dem
Fall involviert und arbeitet eng mit Kat zusammen.
Jonathan Holts Thriller in eine
Schublade zu stecken ist schwierig, da die Story vielseitig ist. Es geht um
politische Intrigen, die Katholische Kirche ist wieder involviert und actionreich
ist die Story ebenfalls angelegt. Detailliert geht es um die letzten Tage des 2.
Weltkriegs, Internet-Kriminalität, den Einsätzen der USA in Afghanistan und besonders
um die Foltermethoden der CIA, aber auch die Mafia und deren Methoden sind ein
Thema. Nachdenklich wird man nach Beendigung des Thrillers, als man im Nachwort
erfährt, dass die meisten Schilderungen, welche man für schriftstellerische
Freiheiten gehalten hat, durchaus der Realität entsprechen.
Von Anfang an legt Jonathan Holt ein
rasantes Erzähltempo vor, wobei der Autor seine fundierten Recherchen geschickt
und sehr informativ in die sehr komplexe Geschichte einfließen lässt. Unter
anderen schildert Jonathan Holt sehr detailreich die einzelnen Foltermethoden,
welche laut USA nicht als Folter gelten. Hierzu gehört auch das Waterboarding
und gerade diese Szenen gehen einem regelrecht unter die Haut.
Die Story entwickelt sich äußerst
vielschichtig und undurchsichtig. Die Entführung und die Videos erfordern viel
fachliches Wissen, immerhin nutzen die Entführer die Carnavia-Plattform als
Sprachrohr und selbst Daniele Barbo, der Erfinder der Website stößt hier an
sein IT-Wissen. Und dann gibt es noch den Fund der unbekannten Leiche auf der
Baustelle, die ebenfalls in irgendeiner Verbindung zu dem Entführungs-Fall zu
stehen scheint.
In Bezug des wahren Motivs wie auch
auf die Hintermänner der Entführung lässt Jonathan Holt seine Leser sehr lange
im Dunkeln. Die Geschichte entwickelt sich äußerst packend, wirkt jederzeit
wohldurchdacht und Jonathan Holt versteht es gekonnt, sein fundiertes Fachwissen
kurzweilig mit einzubinden. Und trotz der vielschichtigen Thrillerhandlung
kommt auch das Privatleben von Kat, Holly und Aldo nicht zu kurz.
Fazit: Auch der 2. Band der Trilogie
ist wieder hochspannend, hervorragend recherchiert und äußerst komplex.
Der Autor:
Jonathan Holt studierte Literatur in Oxford und ist heute Creative
Director einer Werbeagentur. In seiner Studienzeit verbrachte er einen
Sommer lang in Italien und verliebte sich in Land, Leute und das Essen.
Seit dieser Zeit kehrt er jedes Jahr nach Italien zurück und bereist das
Land. Mit seinem ersten Venedig-Thriller »Marter« eroberte er aus dem
Stand Platz 1 der italienischen Bestsellerliste.
Wow, dieses Cover ist ja mal der absolute Wahnsinn! Schade, dass Thriller nicht so meins sind, sonst hätte ich sofort zugeschlagen! Schöne Rezension, deinen Tipp gebe ich gerne weiter! :)
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
Nazurka