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Freitag, 17. April 2015

{Rezension} Folter von Jonathan Holt

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzerin: Bettina Spangler
Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
Genre: Thriler / Band 2
ISBN: 978-3-442-38285-9
Erscheinungsdatum: 16. Februar 2015
Preis: 9,99 €



Sie wird NICHT gefoltert

Beim Bau einer neuen Militärbasis wird eine Leiche gefunden. Colonnello Aldo Piola wird mit den Ermittlungen betraut. Zur gleichen Zeit verschwindet die 16-jährige Mia Elston, Tochter eines hochdekorierten Majors der US-Militärbasis nahe Venedig. Kurze Zeit später melden sich die Entführer per Video zu Wort. Dieses zeigt Mia nackt und gefesselt auf einem Stuhl und die Entführer informieren darüber, dass laut USA Waterboarding, der Entzug sensorischer Reize oder sexuelle Erniedrigung keine Folter seien. Zudem teilen sie mit, dass sie Mia NICHT foltern werden. Das erste Mal noch am gleichen Abend um 21:00 Uhr. Capitano Kat Tapo und Holly Bolland vom US-Militär ermitteln unter Hochdruck. 



Der zweite Band der Carnivia-Trilogie beginnt gleich mit der Entführung von Mia Elston, um dann erst einmal zum Fund der Leiche auf der Baustelle der neuen US-Militärbasis zu wechseln. Diese steht bei den Venezianern in der Kritik, Demonstranten versuchen immer wieder das Bauvorhaben zu stören. Währenddessen hat Kat Tapo nach der Beschwerde gegen Aldo Piola kein leichtes Leben bei den Carabinieri und der Streit mit Holly Bolland ist ebenfalls noch nicht beigelegt. Doch die Entführung von Mia lässt Kat und Holly jeglichen Ärger vergessen und bald schon ist auch Aldo in dem Fall involviert und arbeitet eng mit Kat zusammen.

Jonathan Holts Thriller in eine Schublade zu stecken ist schwierig, da die Story vielseitig ist. Es geht um politische Intrigen, die Katholische Kirche ist wieder involviert und actionreich ist die Story ebenfalls angelegt. Detailliert geht es um die letzten Tage des 2. Weltkriegs, Internet-Kriminalität, den Einsätzen der USA in Afghanistan und besonders um die Foltermethoden der CIA, aber auch die Mafia und deren Methoden sind ein Thema. Nachdenklich wird man nach Beendigung des Thrillers, als man im Nachwort erfährt, dass die meisten Schilderungen, welche man für schriftstellerische Freiheiten gehalten hat, durchaus der Realität entsprechen.

Von Anfang an legt Jonathan Holt ein rasantes Erzähltempo vor, wobei der Autor seine fundierten Recherchen geschickt und sehr informativ in die sehr komplexe Geschichte einfließen lässt. Unter anderen schildert Jonathan Holt sehr detailreich die einzelnen Foltermethoden, welche laut USA nicht als Folter gelten. Hierzu gehört auch das Waterboarding und gerade diese Szenen gehen einem regelrecht unter die Haut.

Die Story entwickelt sich äußerst vielschichtig und undurchsichtig. Die Entführung und die Videos erfordern viel fachliches Wissen, immerhin nutzen die Entführer die Carnavia-Plattform als Sprachrohr und selbst Daniele Barbo, der Erfinder der Website stößt hier an sein IT-Wissen. Und dann gibt es noch den Fund der unbekannten Leiche auf der Baustelle, die ebenfalls in irgendeiner Verbindung zu dem Entführungs-Fall zu stehen scheint.

In Bezug des wahren Motivs wie auch auf die Hintermänner der Entführung lässt Jonathan Holt seine Leser sehr lange im Dunkeln. Die Geschichte entwickelt sich äußerst packend, wirkt jederzeit wohldurchdacht und Jonathan Holt versteht es gekonnt, sein fundiertes Fachwissen kurzweilig mit einzubinden. Und trotz der vielschichtigen Thrillerhandlung kommt auch das Privatleben von Kat, Holly und Aldo nicht zu kurz.


Fazit: Auch der 2. Band der Trilogie ist wieder hochspannend, hervorragend recherchiert und äußerst komplex.


Der Autor:

Jonathan Holt studierte Literatur in Oxford und ist heute Creative Director einer Werbeagentur. In seiner Studienzeit verbrachte er einen Sommer lang in Italien und verliebte sich in Land, Leute und das Essen. Seit dieser Zeit kehrt er jedes Jahr nach Italien zurück und bereist das Land. Mit seinem ersten Venedig-Thriller »Marter« eroberte er aus dem Stand Platz 1 der italienischen Bestsellerliste.


1 Kommentar:

  1. Wow, dieses Cover ist ja mal der absolute Wahnsinn! Schade, dass Thriller nicht so meins sind, sonst hätte ich sofort zugeschlagen! Schöne Rezension, deinen Tipp gebe ich gerne weiter! :)

    Liebste Grüße,
    Nazurka

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