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Donnerstag, 3. Juli 2014

{Rezension} Die Rache des Normannen von Ulf Schiewe

Cover & Verlag: Knaur TB
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Historischer Roman / 11. Jhr. / Band 2
ISBN: 978-3-426-51317-0
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2014
Preis: 9,99 €



Aufstand in Salerno

Süditalien im Jahre 1054: Der Normanne Gilbert erhält von Robert „Guiscard“ de Hauteville den Auftrag, seine Schwägerin sicher nach Salerno zu begleiten. Contessa Gaitelgrima möchte im heimatlichen Salerno ihren neugeborgenen Sohn taufen lassen. Nach außen hin strotzt die lombardische Stadt vor Prunk und Protz und Guaimar IV., Prinz von Salerno und Gaitelgrimas Bruder, scheint das Heft fest in der Hand zu halten. Doch der äußere Schein trügt. Gegner der Fürstenfamilie sind erbost über dessen engen Verbindungen zu den Normannen in Melfi, ein Aufstand ist bald nicht mehr abwendbar und Guaimars Vorherrschaft steht auf dem Prüfstand. In den Wirren der Kämpfe setzen Gilbert und seine Mitstreiter alles daran, Gaitelgrima und ihren kleinen Sohn zu retten.


 

Die Schlacht von Civitate liegt hinter den Normannen, aus der sie gestärkt heraustraten, der streitsüchtige Pandulf von Capua ist besiegt, doch das Leben in Melfi verläuft für die Normannen weiterhin nicht friedlich. Während Onfroi, Graf von Apulien, an den Grenzen für Ruhe sorgt und sein Bruder Robert währenddessen in Melfi regiert, trauert Gilbert seiner großen Liebe Gerlaine nach. Doch als er den Auftrag von Robert erhält, für die Sicherheit der Contessa auf ihrer Reise nach Salerno zu sorgen, erwacht er aus seiner Lethargie und beginnt wieder mit Kampfübungen. Ohne zu ahnen, dass er diese bald sehr dringend benötigt.

Ulf Schiewe erzählt im zweiten Band seiner Trilogie die Geschichte der Familie de Hauteville und Gilbert, dem Schweinehirten, weiter. Mittlerweile konnten die Normannen im Mezzogiorno Fuß fassen und die Stadt Melfi zu ihrem Stützpunkt ausbauen. Enge Verbindungen pflegen die Normannen zu Salerno und dessen Fürstenfamilie, aus der Onfrois Ehefrau Gaitelgrima entstammt. Salerno und die Fürstenfamilie stehen dieses Mal mit Mittelpunkt der Geschichte, welche man aus der Perspektive von Gilbert verfolgt.

Die prekäre politische Lage Süditaliens, bedingt unter anderem durch den jährlichen Sold, den Salerno an die Normannen entrichtet wie auch die Vetternwirtschaft und Eigenmächtigkeit von Prinz Guaimar IV. beschreibt der Autor gewohnt interessant und äußerst unterhaltsam. Wobei es Ulf Schiewe wieder überzeugend gelingt, historische Fakten und Persönlichkeiten mit seiner fiktiven Geschichte zu verweben und das Ganze atmosphärisch dicht und anschaulich zu präsentieren. Der Sprachstil ist der damaligen Zeit angepasst und dementsprechend oft ungeschönt und direkt, dabei jedoch immer äußerst bildhaft, fesselnd und stellenweise hochspannend.



Somit bietet auch der zweite Band eine authentische und überzeugend erzählte Geschichte, welche anschaulich die ereignisreichen Geschehnisse in der lombardischen Stadt vermittelt, wie auch die Rolle, welches das Schlitzohr Robert de Hauteville darin spielt.


Fazit: Ein opulenter, spannender und äußerst interessanter Roman über den Aufstand in Salerno im 11. Jahrhundert.


Der Autor: 
Ulf Schiewe wurde 1947 geboren. Eigentlich wollte er Kunstmaler werden, doch statt der "brotlosen Kunst" widmete er sich der Technik und wurde Software-Entwickler und später Marketingmanager für Softwareprodukte. Seit frühester Jugend war Ulf Schiewe eine Leseratte, den spannende Geschichten in exotischer Umgebung faszinierten. Im Lauf der Jahre erwuchs aus der Lust am Lesen der Wunsch, selbst einen großen historischen Roman zu schreiben, der in den "Bastard von Tolosa" , seinen ersten Roman, mündete. Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.

2 Kommentare:

  1. Ulf Schiewe bekommt ja von dir immer höchste Bewertung. Ich glaube, ich sollte mir langsam auch ein Buch von ihm zulegen.
    LG Sabine

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    1. Hallo Sabine,
      stimmt, aber es passt auch immer alles, zumindest für mich.
      LG Isabel

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