Verlag: Fischer Verlage
Übersetzer: Birgit Moosmüller
Taschenbuchausgabe: 528 Seiten
Genre: Mystery-Thriller / Großbritannien
ISBN: 978-3-596-19188-8
Erscheinungsdatum: 08. März 2012
Preis: 9,99 €
Der Tag des Blutes
Es ist kurz vor der Sommersonnenwende. In
Stonehenge wird ein junger Mann Opfer eines uralten Rituals. Noch am selben
Abend erschießt sich der berühmte Wissenschaftler und Stonehenge-Experte
Nathaniel Chase auf seinem Anwesen „Tollard Royal“ in Wiltshire und hinterlässt
seinem Sohn Gideon einen rätselhaften Brief. Der junge Archäologe, der seit
Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hatte, zieht nach Tollard Royal und
findet dort in einem Geheimzimmer dessen Tagebücher. Diese bringen ihn auf die
Spur eines uralten Geheimbundes, der seit Urzeiten das Wissen um die Mysterien
von Stonehenge bewahrt. Doch diese Mysterien müssen immer wieder neu belebt
werden, und zwar mit Menschenopfern. Kurz nach der Sommersonnenwende findet wieder
der „Tag des Blutes“ statt und Gideon versucht alles, um das Stonehenge-Ritual
zu verhindern.
Sam Christer steigt mit dem Opferritual an
einem jungen Mann in seinen Mystery-Thriller ein, was schon einmal sehr
beklemmend wirkt. Hier ist die Spannung gleich auf recht hohem Niveau und diese
zieht sich in etwa auf dem gleichen Level durch den gesamten Roman. Durch den
Selbstmord von Nathaniel Chase tritt auch schon bald DI Megan Baker von der
Polizei in Wiltshire auf den Plan, die den Tod des Wissenschaftlers untersucht und
so auch Gideon kennenlernt.
In wechselnden Handlungssträngen, bei denen
man bei den Ermittlungen von Megan Baker und Jimmy Dockery dabei ist, zusammen
mit Gideon die Tagebücher seines Vaters enträtselt, das amerikanische It-Girl
Caitlyn kennenlernt, erfährt man auch nach und nach etwas über die
geheimnisvollen Machenschaften des Geheimbundes und des Henge-Meisters. Diese,
somit aus vielen Perspektiven erzählte Geschichte, vermittelt Sam Christer
durchweg recht fesselnd und temporeich. Der Autor versteht es gut, die
Erzählstränge oftmals mit einem Cliffhanger abzuschließen. So gestaltet sich
die Story von Anfang an sehr mysteriös und der Autor lässt einiges an
Informationen über Stonehenge mit einfließen, was immer sehr unterhaltsam und interessant
ist. Der Sprachstil von Sam Christer ist recht einfach gehalten und es gelingt
ihm durchweg gut, die Story spannend und unterhaltsam zu erzählen, stellenweise
sind einige Szenen auch recht brutal beschrieben, was bei einem Thriller ja durchaus
gerechtfertigt ist.
In seinen Roman hat Sam Christer viele
rätselhafte Charaktere gepackt, so präsentiert er seinen Lesern bis zum Schluss
nicht die Identität der Mitglieder des inneren Kreises des Geheimbundes und
auch der Henge-Meister selbst bleibt bis zum Schluss eine geheimnisumwitterte
Person. Allerdings ist einem beim Lesen
schnell klar, dass es sich hierbei um viele hochrangiger Mitglieder der
Wiltshire-Gemeinde handeln muss. So ist Rätselraten hier vorprogrammiert.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist dem
Autor zumeist gut gelungen, allerdings blieb mir sein Protagonist Gideon immer
etwas unnahbar. Gideon leidet sehr unter dem Tod seines Vaters, bereut, dass er
vor vielen Jahren den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Obwohl der Autor viel auf
dessen Gefühlswelt eingeht, wird er nicht so recht greifbar und bleibt etwas
blass. Anders sieht es da bei Megan aus. Die Polizeibeamtin ist Mutter einer
kleinen Tochter und lebt von ihrem untreuen Ehemann Adam getrennt. Oft gelingt
es ihr nur schwer, den Spagat zwischen Beruf und Privatleben hinzubekommen und
plagt sich oft mit einem schlechten Gewissen ihrer Tochter Sammy gegenüber.
Fazit: Ein durchweg spannend und temporeich
erzählter Mystery-Thriller, der einem einen guten Einblick in die Mysterien von
Stonehenge gibt und sich durch den recht einfach gehaltenen Schreibstil bestens
für zwischendurch zum Lesen eignet.
Der Autor:
Sam Christer ist seit seiner Kindheit von Stonehenge fasziniert und hat
sich eingehend mit der Forschung und den Geheimnissen der
prähistorischen Anlage befasst. Beruflich war er als Produzent und
Manager für mehrere englische Fernsehanstalten tätig und arbeitet nun in
leitender Funktion bei einems internationalen Medienkonzern. Er lebt in
London und Derbyshire.
Hallo Isabel!
AntwortenLöschenDanke für die schöne Rezension, aber das ist wohl eher nichts für mich (hab meine Probleme mit englischen Büchern).
Liebe Grüße
Sabine
oh, schade. Englische Bücher lese ich sehr gern. Aber bei dem hast Du jetzt auch nicht unbedingt was verpasst. Ist zwar durchaus lesenswert, aber jetzt auch nicht so der Reisser.
LöschenLG Isabel