Verlag: Edition Renumero
Taschenbuchausgabe: 540 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Passau
ISBN: 978-3943395006
Erscheinungsdatum: 11. Novemer 2011
Erscheinungsdatum: 11. Novemer 2011
Preis: 12,80 €
Hauptkommissar Brausers letzter Fall
Die junge Sopranistin Sophia
Weberknecht wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Kommissar Brauser und sein
Team beginnen mit den Ermittlungen, obwohl sie gleichzeitig noch mit einem
anderen Fall beschäftigt sind. Vor einigen Wochen ist auf einem Rastplatz die
Leiche von Klaus Wallenstein gefunden worden. Der Frankfurter Geschäftsmann
wurde brutal ermordet, die spärlichen Spuren verlaufen im Sande. Während
Franziska Steinbacher und Hannes Hollermann verstärkt den rätselhaften Mord an
der Sopranistin zu klären versuchen, befasst sich Kommissar Brauser in seinem
letzten Fall vor seiner Pensionierung mit der Aufklärung des Mordes an Klaus Wallenstein.
Doch es soll in Passau nicht bei diesen beiden Morden bleiben und bald schon
ist der Kommissar sogar persönlich in den Fall verwickelt.
Zwar spielt der Krimi von
Dagmar Isabell Schmidbauer in der Dreiflüssestadt Passau und so liegt der
Verdacht nahe, dass es sich hierbei um einen Lokalkrimi handeln könnte, doch
dies ist „Die Marionette des Teufels“ nur bedingt. Zwar bindet die Autorin
Passau in die Geschehnisse mit ein, doch genauso gut hätte die Geschichte auch
in Hamburg oder Dresden spielen können. Der Schwerpunkt liegt klar auf der
äußerst komplexen, rätselhaften und sehr spannenden Story und die Barockstadt bietet
dem Krimi hierzu mit ihrer schönen Kulisse den perfekten Rahmen. Wobei man aber
immer merkt, dass sich die Autorin bestens in Passau auskennt.
Rätselhaft beginnt schon
einmal die Geschichte, denn die Autorin startet mit einem Prolog, der so gar
nicht in das eigentliche Geschehen des
Krimis passen mag. Im weiteren Verlauf fügt sie neben der Ermittlungsarbeit von
Kommissar Brauser, Franziska und Hannes mehrere Handlungsstränge mit ein, die
einem so ganz langsam einen Überblick über die vielschichtige Story geben. Doch
keine Sorge, die unterschiedlichen Erzählstränge sind keineswegs verwirrend,
sondern durchweg extrem rätselhaft und steigern nicht nur die Spannung, sondern
auch die Neugier beim Lesen. Zumal Dagmar I. Schmidbauer diese öfter mit
ziemlich mysteriösen Andeutungen auf das weitere Geschehen enden lässt.
Im Fokus steht anfangs der
Mord an der jungen Sopranistin Sophia und so begleitet man besonders Franziska
und Hannes bei ihrer Arbeit, die sie in die Künstlerkreise der Passauer
Opernwelt führt. Es gibt den einen oder anderen Verdächtigen, doch ein
überzeugender Tatverdächtiger ist nicht wirklich zu finden und ein Motiv schon
einmal gar nicht. Langsam nimmt der Fall des Mordes an dem Frankfurter Geschäftsmann
Wallenstein mehr Raum ein und wie auch die Kurzbeschreibung verrät und was man
als routinierter Krimileser früh ahnt, die Fälle gehören zusammen. Allerdings
gibt es zwischen der Sopranistin und dem Geschäftsmann absolut keine
Berührungspunkte, jedenfalls keine offensichtlichen.
Dagmar Isabell Schmidbauer
überzeugt nicht nur mit ihrer komplexen und bis zum fulminanten Ende
schlüssigen Story, die immer wieder neue Wendungen annimmt und einen regelmäßig
auf falsche Fährten lockt, sondern ebenso mit ihrer flüssigen, fesselnden,
unterhaltsamen und lebendigen Schreibweise. Zudem sind ihre Charaktere absolut
überzeugend und vor allem authentisch angelegt. So dürfen sie durch die Bank
weg auch einmal Fehler machen, haben Ecken und Kanten, sind stellenweise in
ihrem Verhalten rätselhaft angelegt und auch die Beschreibung des beruflichen
Alltags der Kommissare wirkt sehr realistisch.
So kann es schon einmal
passieren, dass in der Hektik vergessen wird, einem Anhaltspunkt nachzugehen
oder es übersehen wird, ein Beweisstück sich genauer anzusehen. Hier menschelt es einfach.
Und obwohl die Ermittlungsarbeit der drei Kommissare im Fokus steht, nimmt sich
die Autorin doch etwas Zeit, einem deren Privatleben ein wenig näher zu bringen,
sodass die Darstellung der Mitwirkenden absolut rund wirkt und überzeugt.
Fazit: „Marionette des Teufels“
ist wirklich beste Krimiunterhaltung auf hohem Niveau und überzeugt durch eine
komplexe, ausgereifte Story, einem fesselnden Schreistil und authentisch
agierenden Charakteren.
Die Autorin:
Dagmar Isabell Schmidauer lebt
und arbeitet als Journalistin und Krimiautorin im Bayerischen Wald. Vor rund
dreißig Jahren zog sie aus dem Rhein-Main-Gebiet in eine der schönsten Gegenden
Deutschlands, wo sie inzwischen mit ihrem Mann und den sechs gemeinsamen
Kindern eine Heimat gefunden hat.
„Marionette des Todes“ ist der erste Teil in Dagmar I. Schmidtbauers
Krimireihe um das Kommissarenduo Franziska Steinbacher und Johannes Hollermann.
Das zweite Buch „Der Tote im Oberhaus“
erscheint am 01. Oktober 2012.
Schöne Rezi, davon habe ich noch gar nichts gehört! :D
AntwortenLöschenDanke, ja die Autorin ist noch ziemlich unbekannt, aber wenn Du Krimis magst, kann ich ihn Dir absolut nur empfehlen.
LöschenLG Isabel