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Montag, 19. Dezember 2011

{Rezension} Der Kampf der Druiden von Lara Connelly


Taschenbuchausgabe: 420 Seiten
Genre: Fantasy-/Mystery-Roman
ISBN: 978-3942514125
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2011
Preis: 12,90 €


Ein gelungener Auftakt

Um über ihren Liebeskummer hinwegzukommen besucht Gwen zusammen mit ihrer Freundin Lilly an Samhain eine Halloween-Party. Dort trifft sie auf einen Mann, von dem sie vom ersten Augenblick an fasziniert ist. Conall ist Druide und war aufgrund eines Fluches 777 Jahren von der Erde verbannt. Nun hat er die Möglichkeit endgültig wieder zurückzukehren, hierfür muss er aber zuerst seinen Erzfeind Cennmhar besiegen. Dazu benötigt Conall jedoch auch die Hilfe seiner Freunde, ebenfalls Druiden, die unentdeckt seit Jahrhunderten auf der Erde leben. Doch der Fluch hindert ihn daran, direkt mit Brensal und Ethain in Verbindung zu treten, Gwen muss diesen Kontakt herstellen. Und obwohl sich die Geschichte von Conall  für sie mehr als merkwürdig anhört, spürt sie doch eine starke Verbindung zwischen ihnen. So lässt sie alle Bedenken hinter sich und begibt sich auf die Suche nach Brensal, die sie nach Irland führt. Zwischenzeitlich erfährt aber auch Cennmhar von Conalls Absichten und der Druide setzt alles daran, Conall und seine Freunde zu besiegen sowie Gwen in seine Gewalt zu bekommen. Denn Gwen umgibt ein Geheimnis, welches sich Cennmhar zunutze machen will.

Um Irland ranken sich viele Sagen und Legenden und die Iren sind nicht umsonst bekannt dafür, begnadete Geschichtenerzähler zu sein. In diese mystische Welt der alten Götter lässt Lara Connelly ihre Leser mit ihrem Debütroman eintauchen. Geschickt bringt die Autorin einem die Sagenwelt Irlands nach und nach näher, denn so wie Gwen von Conall, Brensal und Ethain mit der Zeit immer mehr über die alten Götter Irlands, das Leben der Druiden und auch dem Feenreich erfährt und bald auch selbst erlebt, so bekommt man als Leser auch immer mehr Einblick in diese faszinierende Sagenwelt.

Zumeist spielt die Handlung in unserer Welt und man erlebt gebannt mit, wie Conalls Freunde alles daran setzen, um dem Druiden zum Sieg gegen Cennmhar zu verhelfen. Hierbei führen ihre und Gwens Wege sie aber auch in das Feenreich wie auch in das Reich der Fomori. Doch immer wieder wechselt die Autorin auch in die Parallelwelt zu den Tuatha de Danann sowie dem irischen Sonnengott Lugh, die ebenfalls nicht ganz untätig sind und Conalls Bemühungen aus der Ferne beobachten.

Lara Connelly verwendet fast ausschließlich die alten Begriffe wie Eire für Irland, bei Nordirland spricht sie zumeist von Ulster und bei der Insel Anglesey redet sie von Mona, der Insel der Druiden. Hinzu kommt, dass die Geschichte fast ausschließlich außerhalb großer Städte spielt.  Dies allein verleiht dem Roman schon eine atmosphärische Dichte und lässt ihn hierdurch geheimnisvoll und mystisch wirken und der bildhafte, fantasievolle und einnehmende Schreibstil von Lara Connelly sorgt für eine sagenumwobene Stimmung während des Lesens. Und so ganz nebenbei erhält man auch noch einige sehr unterhaltsame und informative Lehrstunden in der keltischen Mythologie.

Zudem gestaltet sich die Story an sich sehr vielschichtig, spannend und temporeich, aber auch recht rätselhaft. Zwar ist das Ende in gewisser Weise vorhersehbar, doch den Weg bis dahin erzählt die Autorin durchweg sehr abwechslungsreich, verbunden mit einigen überraschenden Wendungen. Und obwohl Lara Connelly ihre Protagonisten vielen Gefahren aussetzt und vor scheinbar ausweglose Situationen stellt, verlieren sie doch hierbei selten ihren Humor und Optimismus und gerade der Schlagabtausch zwischen dem spitzfindigen Ethain und dem charismatischen Brensal ist unterhaltsam und auch amüsant erzählt.

Ihre Charaktere beschreibt die Autorin facettenreich, sodass man schnell von allen Mitwirkenden ein Bild vor Augen hat. Im Fokus steht natürlich Gwen Gordon. Diese wird als eine ziemlich eigensinnige, starrköpfige, neugierige junge Frau beschrieben, die vieles hinterfragt, sich mit Gegebenheiten nicht einfach abfindet und auch des Öfteren einmal die Entscheidungen der Druiden anzweifelt, was die sympathische Gwen aber auch in ziemlich prekäre Situationen geraten lässt. Conalls Charakter braucht ein wenig bis er sich entfaltet, mag bedingt auch dadurch sein, dass Conall durch den Fluch viel zwischen den Welten verweilen muss und auf ihm nicht durchgängig das Augenmerk liegt.

Die Beziehung zwischen Gwen und Conall entwickelt sich sofort sehr rasant und emotional, was mich anfangs etwas irritiert hat, zumal ihnen ja auch immer wieder nur wenig gemeinsame Zeit vergönnt ist. Allerdings hätte Gwen sich nie dazu entschlossen, Conall zu helfen, wenn sie nicht von Anfang an eine tiefe Verbundenheit zu ihm gespürt hätte, was auf Gegenseitigkeit beruht. Etwas störend fand ich auch, dass Brensal, Ethain wie auch Conall als überaus gutaussehende Männer dargestellt werden, denen keine Frau widerstehen kann. Aber das sind wirklich nur Nebensächlichkeiten.

Fazit: Ein gelungener erster Teil der Saga. Die in sich abgeschlossene, komplex angelegte Geschichte bietet jede Menge Spannung, Unterhaltung und einen sehr guten, verständlichen und vor allem unterhaltsamen Einblick in die Sagenwelt Irlands. Der zweite Teil mit Titel „Druidenerbe“ ist in Planung.

1 Kommentar:

  1. Nach deiner tollen Rezi weiß ich, dass dieses Buch auf jeden Fall was für mich ist. Kommt auf meine Wunschliste.

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