Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
ISBN: 978-3-7341-0218-9
Erscheinungsdatum: 21. Dezember 2015
Preis: 9,99 €
Die Clique
23 Jahre ist es her, dass Lea das letzte Mal zu Hause auf Poel war. Als
Teenager verließ die erfolgreiche Fotografin die Ostseeinsel, ihre Rückkehr
endet tragisch. Bei einem Autounfall wird Lea schwer verletzt und verliert einen
Teil ihrer Erinnerungen, ihre Schwester Sabina kommt bei dem Unfall ums Leben.
Nun ist Lea körperlich wieder genesen, doch ständige Flashbacks lassen sie auf
die Insel zurückkehren. Lea will wissen, was vor dem Unfall auf Poel passiert
ist. In ihrem Heimatdorf Kaltenhusen angekommen, trifft sie auf ihre alte
Clique, doch das Wiedersehen stößt nicht bei allen auf große Begeisterung.
Lea beginnt auf Poel Fragen zu stellen, auf die sie selten eine befriedigende
Antwort erhält, sondern diese sind meist gespickt mit Halbwahrheiten oder
rätselhaften Andeutungen, ohne konkret zu werden. Irgendetwas ist bei ihrem
Kurzaufenthalt vor 4 Monaten auf Poel geschehen. Warum war ihre Schwester Sabina
zur gleichen Zeit auf Poel und welche Bedeutung hat das Verschwinden von Lea’s Jugendfreund
Julian im Sommer 1990? Immer mehr Fragen drängen sich Lea auf, ihre Erinnerungsfetzen,
die sie wie schwarzweiß Fotos wahrnimmt, vermehren sich, doch zur Rätsels
Lösung tragen sie kaum bei. Hinzu kommt das Verhalten ihrer ehemaligen Clique. Der
eine oder andere verbirgt ganz offensichtlich etwas vor ihr, andere sind
überaus freundlich oder lassen Lea ihre Abneigung deutlich spüren.
Eric Berg erzählt seinen Kriminalroman auf drei Zeitebenen. Geschehnisse aus
dem Jahr 1990 spielen ganz massiv in die heutigen Ereignisse mit rein. Der
Sommer 1990 war für jedes Mitglied der Clique schicksalshaft, Auslöser war der
Mauerfall wenige Monate zuvor, welcher den jungen Erwachsenen plötzlich ganz
neue Perspektiven bietet. Doch auch die Ereignisse rund 4 Monate vor Leas
jetzigen Besuch prägen den Verlauf der eigentlichen Geschichte. Eric Berg
wechselt immer wieder zwischen den Ebenen, der Hauptstrang bilden aber die
heutigen Geschehnisse, welche in der Ich-Form erzählt werden.
Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge entwickelt sich die Geschichte
eher gemächlich, aber keineswegs langatmig. Eric Berg versteht es sehr gut,
seine Leser bei der Stange zu halten, regelmäßig interessante Wendungen in die
vielschichtige Story einzubauen und die Neugier ob der Geschehnisse rund um die
Clique immer weiter zu schüren.
Mit der Zeit steigt somit nicht nur die Neugier ob dem Ausgang der Story,
sondern auch die Spannung zieht kontinuierlich an. Schnell ist klar, dass Lea
eigentlich niemanden trauen kann, ihre früheren Freunde sind heute Fremde, die
nur ihren eigenen Vorteil und Interessen im Sinne zu haben scheinen.
Fazit: Düster, oft auch beklemmend, mit einem realistischen Blick zurück in
die Zeit des Mauerfalls, erzählt Eric Berg einen atmosphärisch dichten
Kriminalroman, den man bedenkenlos weiterempfehlen kann.
Der Autor:
Seit Jahren zählt Eric Berg zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. Mit »Das Nebelhaus« verwirklicht
er einen langgehegten schriftstellerischen Traum: das Schreiben eines
Kriminalromans. Vor der stimmungsvollen Kulisse der sturmumtosten
Ostseeinsel Hiddensee entfaltet Eric Berg eine spannungsgeladene
Geschichte, die den Leser mitten hinein führt in die Abgründe
menschlichen Handelns.
Ich fand das zweite Buch von ERic Berg m vieles schwächer als "Das Nebelhaus". Nun bin ich gepsannt auf "Die Schattenbucht".
AntwortenLöschenMeine Rezi zum neuen Robotham kommt morgen dann online =) Viel Spaß damit!
Liebe Grüße
Martina