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Freitag, 4. März 2016

{Rezension} Das Küstengrab von Eric Berg

Cover & Verlag: Blanvalet
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten

ISBN: 978-3-7341-0218-9
Erscheinungsdatum: 21. Dezember 2015
Preis: 9,99 €




Die Clique

23 Jahre ist es her, dass Lea das letzte Mal zu Hause auf Poel war. Als Teenager verließ die erfolgreiche Fotografin die Ostseeinsel, ihre Rückkehr endet tragisch. Bei einem Autounfall wird Lea schwer verletzt und verliert einen Teil ihrer Erinnerungen, ihre Schwester Sabina kommt bei dem Unfall ums Leben. Nun ist Lea körperlich wieder genesen, doch ständige Flashbacks lassen sie auf die Insel zurückkehren. Lea will wissen, was vor dem Unfall auf Poel passiert ist. In ihrem Heimatdorf Kaltenhusen angekommen, trifft sie auf ihre alte Clique, doch das Wiedersehen stößt nicht bei allen auf große Begeisterung. 

 

Lea beginnt auf Poel Fragen zu stellen, auf die sie selten eine befriedigende Antwort erhält, sondern diese sind meist gespickt mit Halbwahrheiten oder rätselhaften Andeutungen, ohne konkret zu werden. Irgendetwas ist bei ihrem Kurzaufenthalt vor 4 Monaten auf Poel geschehen. Warum war ihre Schwester Sabina zur gleichen Zeit auf Poel und welche Bedeutung hat das Verschwinden von Lea’s Jugendfreund Julian im Sommer 1990? Immer mehr Fragen drängen sich Lea auf, ihre Erinnerungsfetzen, die sie wie schwarzweiß Fotos wahrnimmt, vermehren sich, doch zur Rätsels Lösung tragen sie kaum bei. Hinzu kommt das Verhalten ihrer ehemaligen Clique. Der eine oder andere verbirgt ganz offensichtlich etwas vor ihr, andere sind überaus freundlich oder lassen Lea ihre Abneigung deutlich spüren.

Eric Berg erzählt seinen Kriminalroman auf drei Zeitebenen. Geschehnisse aus dem Jahr 1990 spielen ganz massiv in die heutigen Ereignisse mit rein. Der Sommer 1990 war für jedes Mitglied der Clique schicksalshaft, Auslöser war der Mauerfall wenige Monate zuvor, welcher den jungen Erwachsenen plötzlich ganz neue Perspektiven bietet. Doch auch die Ereignisse rund 4 Monate vor Leas jetzigen Besuch prägen den Verlauf der eigentlichen Geschichte. Eric Berg wechselt immer wieder zwischen den Ebenen, der Hauptstrang bilden aber die heutigen Geschehnisse, welche in der Ich-Form erzählt werden.

Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge entwickelt sich die Geschichte eher gemächlich, aber keineswegs langatmig. Eric Berg versteht es sehr gut, seine Leser bei der Stange zu halten, regelmäßig interessante Wendungen in die vielschichtige Story einzubauen und die Neugier ob der Geschehnisse rund um die Clique immer weiter zu schüren.

Mit der Zeit steigt somit nicht nur die Neugier ob dem Ausgang der Story, sondern auch die Spannung zieht kontinuierlich an. Schnell ist klar, dass Lea eigentlich niemanden trauen kann, ihre früheren Freunde sind heute Fremde, die nur ihren eigenen Vorteil und Interessen im Sinne zu haben scheinen.


Fazit: Düster, oft auch beklemmend, mit einem realistischen Blick zurück in die Zeit des Mauerfalls, erzählt Eric Berg einen atmosphärisch dichten Kriminalroman, den man bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Der Autor:

Seit Jahren zählt Eric Berg zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. Mit »Das Nebelhaus« verwirklicht er einen langgehegten schriftstellerischen Traum: das Schreiben eines Kriminalromans. Vor der stimmungsvollen Kulisse der sturmumtosten Ostseeinsel Hiddensee entfaltet Eric Berg eine spannungsgeladene Geschichte, die den Leser mitten hinein führt in die Abgründe menschlichen Handelns.




1 Kommentar:

  1. Ich fand das zweite Buch von ERic Berg m vieles schwächer als "Das Nebelhaus". Nun bin ich gepsannt auf "Die Schattenbucht".
    Meine Rezi zum neuen Robotham kommt morgen dann online =) Viel Spaß damit!
    Liebe Grüße
    Martina

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