Übersetzerin: Kerstin Schöps
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Skandinavischer Krimi / Band 2
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2011
ISBN: 978-3-492-26367-2
Preis: 10,99 €
Die Toten von Aludden
Mit ihren beiden Kindern Livia und
Gabriel ziehen Katrine und Joakim Westin von Stockholm auf die schwedische
Insel Öland. Das verlassene Anwesen Aludden, das in früherer Zeit die
Leuchtturmwärter und ihre Familie beherbergte, sanieren die Westins von Grund
auf. Doch Aludden ist ein geschichtsträchtiger Ort, an dem schon viel Unglück
geschehen ist. Und das Schicksal schlägt auch bei den Westins gnadenlos zu.
Praktisch mit der ersten Zeile baut
Johan Theorin in seinem zweiten Öland-Band eine mystische, unheilvolle
Atmosphäre auf, welche sich durch das ganze Buch zieht. Der Roman ist zum einen
Familiengeschichte, zum anderen Kriminalgeschichte, wobei sich der Krimianteil
erst im letzten Drittel voll entfaltet.
In einem eher ruhig gehaltenen, aber
sehr kraftvollen, bildhaften Schreibstil schildert Johan Theorin das Leben der
Familie Westin, welches sich vom idyllischen Familienleben schon bald zu einem
verzweifelten, traurigen Bild wandelt. Der Tod eines Familienmitglieds belastet
die kleine Familie schwer und immer mehr treten die Mythen, die sich um Aludden
ranken, in den Vordergrund. Die Toten scheinen auf Aludden umherzugehen, gerade
um die Weihnachtszeit, die sich unaufhaltsam nähert und mit ihr der gefürchtete
Nebelsturm.
Doch auch der Krimianteil nimmt im
Verlauf immer mehr Raum ein. Aus verschiedenen Perspektiven schildert der Autor
die rätselhaften Geschehnisse auf Öland. Mal erlebt man diese aus der Sicht der
neuen Polizeichefin, dann wieder aus der Perspektive einer Verbrecherbande, die
es anfangs nur auf Sommerhäuser abgesehen haben und auf das Alltagsleben der
Familie Westin geht der Autor ausführlich ein.
Man spürt im Verlauf der Geschichte,
dass diese erbarmungslos auf ein erschütterndes Ereignis zusteuert, doch was
schlussendlich passiert, wie die Geschichte endet, wer für den Tod eines
Mitglieds der Familie Westin verantwortlich ist oder ob dieser doch ein Unfall
war, präsentiert Johan Theorin seinen Lesern erst bei seinem fulminanten Ende.
Und natürlich darf der Nebelsturm hier nicht fehlen.
Fazit: Mystisch, rätselhaft,
unheilvoll … das Ganze versehen mit einer packenden Geschichte und hervorragend
gezeichneten Charakteren.
Der Autor:
Johan Theorin, geboren 1963 in Göteborg, gelang
schon mit seinem ersten Kriminalroman »Öland«, ausgezeichnet als bestes
Krimidebüt des Jahres, ein großer internationaler Erfolg. Als
Herbst-Teil seines geplanten Jahreszeiten-Quartetts wurde es in vierzehn
Sprachen übersetzt. »Nebelsturm«, dessen Filmoption bereits verkauft
ist, spielt im rauen öländischen Winter. Das Buch erhielt in Schweden
den Preis für den Besten Kriminalroman des Jahres und wurde mit dem
Dagger Award für den besten internationalen Kriminalroman prämiert.
Zuletzt erschien von ihm auf Deutsch »So bitterkalt«.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen