Übersetzerin: Christine Naegele
Taschenbuchausgabe: 608 Seiten
Genre: Historischer Roman / 15. Jhr.
ISBN: 978-3-453-41796-0
Erscheinungsdatum: 11. August 2014
Preis: 9,99 €
Ein Sturm zieht auf
England, im Jahre 1437: König Henry VI. ist ein
schwacher König, der kaum eine eigene Entscheidung treffen kann und zudem
gesundheitlich geschwächt ist. Dennoch beschließt er, dass die Konflikte
zwischen England und Frankreich ein Ende finden müssen, eine Lösung
präsentieren ihm hierfür William de la Pole, der Duke of Suffolk und der
Meisterspion Derry Brewer. Beide verhandeln in seinem Namen einen 20-jährigen Friedensvertrag
aus, der die Abgabe englischer Gebiete in Frankreich zu Folge hat wie auch die
Heirat von König Henry VI. mit der jungen Adeligen Margaret von Anjou.
Allerdings sorgt dieser Friedensvertrag für große Unruhen unter der englischen
Bevölkerung, wie auch bei den englischen Siedlern in den abgebenden Gebieten. Durch
den Friedensvertrag sieht der Duke of York seine Chance auf den Thron in
Reichweite rücken. Der Kampf um die Krone ist entfacht.
Conn Iggulden liefert in seinem ersten Band
Sturmvogel ein detailliertes, vielschichtiges und umfassendes Bild um die
Ereignisse, die schlussendlich zu den Rosenkriegen (1455 – 1487) geführt haben.
So ist man gleichermaßen bei den politischen Intrigen- und Ränkespielen rund um
Derry Brewer, William de la Pole, dem Duke of York und natürlich König Henry
VI. (1421 – 1471) und seiner Gemahlin, Königin Margaret dabei. Verfolgt auf der
anderen Seite aber auch die Geschehnisse in England aus Sicht des Rebellen Jake
Cabe, der sich gegen die hohen Steuern und die Willkür der Lords auflehnt und
mit Tausenden von Bauern gen London marschiert. Der Autor schildert zudem
anschaulich die Lage der englischen
Siedler im Anjou und vor allem in Maine, welche durch den Friedensvertrag ihre
Gehöfte aufgeben müssten. Und so ist der Friedensvertrag bald schon Makulatur,
da viele englischen Siedler sich gegen die Enteignung ihres Landes auflehnen,
viele fliehen jedoch auch nach England oder werden von den Truppen des
französischen Königs grausam hingemetzelt.
Im englischen Königshaus werden die Fäden von zwei
ganz unterschiedlichen Figuren gezogen, dem Meisterspion Derry Brewer, einer
fiktiven Figur und William de la Pole (1396 – 1450), dem Duke of Suffolk. Beide
haben sehr starken Einfluss auf den willensschwachen, kränkelnden König,
welcher der Meinung ist, nur durch seine Gebete die französischen Truppen aus
England vertreiben zu können. Doch ihm zur Seite steht bald die willensstarke,
selbstbewusste Margaret von Anjou, die ihren Gatten liebevoll pflegt, sich
gleichzeitig aber auch um Staatsgeschäfte kümmert. Die sehr verzwickte
politische Lage Englands vermittelt der Autor sehr anschaulich und
verständlich.
Zudem verknüpft Conn Iggulden gekonnt fiktive
Geschehnisse und Personen mit historischen Fakten und Persönlichkeiten. Der
Autor nimmt sich dabei aber auch einige künstlerische Freiheiten, was der
Dramaturgie mitgeschuldet ist, da zwischen den einzelnen Geschehnissen einige
zeitliche Lücken klaffen, die Conn Iggulden in seinem farbenprächtigen Roman
etwas strafft. Die Geschehnisse schildert der Autor sehr detailliert, was
jedoch manchmal an Details etwas zu viel des Guten ist. Dennoch gelingt es Conn
Iggulden seinen ersten Band der Rosenkriege bildhaft, unterhaltsam und meist
auch kurzweilig zu erzählen.
Fazit: Opulenter, vielschichtiger und zumeist
unterhaltsamer Roman über die Anfänge der Rosenkriege.
Der Autor:
Conn Iggulden unterrichtete Englisch an der Universität von London
und arbeitete sieben Jahre als Lehrer, bevor er schließlich mit dem
Schreiben historischer Abenteuerromane begann. Er lebt mit seiner Frau
und seinen beiden Söhnen im englischen Hertfordshire. Die Romane seiner
"Emperor"-Trilogie stürmten binnen Kurzem die britischen
Bestsellerlisten. 2006 gefolgt von seinem ersten Sachbuch dem "Dangerous
Book for Boys", das er zusammen mit seinem Bruder Hal schrieb und das
das als "Buch des Jahres" bei den British Book Awards ausgezeichnet
worden ist. Ein Buch wie das "Dangerous Book" hätten sie damals gerne
zur Hand gehabt. Nun haben sie es selbst geschrieben und der goldenen
Zeit der Kindheit und der Abenteuer ein Denkmal gesetzt.
Ooouuuh, die Rosenkriege <3 Die Zeit finde ich ja ganz besonders interessant was England angeht. Die Rezension klingt ziemlich gut, ich glaube mein kleines Historikerherz hat da gleich mal was Neues auf seine Wunschliste gepackt :D
AntwortenLöschen*lach*, ja da hat mein Historikerherz auch höher geschlagen.
LöschenLG Isabel