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Sonntag, 10. August 2014

{Rezension} Die azurblaue Insel von Luanne Rice

Cover & Verlag: Knaur TB
Übersetzerin: Tina Thesenvitz
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
ISBN: 978-3-426-51325-5
Genre: Familienroman
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2014
Preis: 8,99 €




Seepferdchen und Seesterne

Nach dem Tod ihres Vaters haben die 16-jährige Pell und ihre 14-jährige Schwester Lucy nur einen Wunsch, endlich ihre Mutter wiederzusehen. Vor rund 10 Jahren hat diese die Familie verlassen und lebt seitdem auf Capri. In den Sommerferien beschließt Pell nun, zu ihrer Mutter zu reisen und diese zur Rückkehr in die Staaten zu bewegen. Das Zusammentreffen von Mutter und Tochter verläuft harmonisch, doch dann erfährt Pell, warum ihre Mutter damals die Familie verlassen hat.

 

Pell und Lucy gehören einer Familie des alten amerikanischen Geldadels an und wachsen entsprechend begütert auf. Doch Geld ist nicht alles, wenn die geliebte Mutter plötzlich die Familie verlässt, auch wenn der Vater alles versucht, den Kindern die Mutter zu ersetzen. Da Lucy über die Jahre hinweg nie über das Verschwinden von Lyra hinweg kam und immer noch große seelische Probleme hat, beschließt Pell nun kurzerhand, ihre Mutter zurückzuholen.

Das Ankommen auf Capri gestaltet sich für Pell sehr liebevoll, aber auch überraschend. Dachte sie doch all die Jahre, dass Lyra ein schillerndes Partyleben auf Capri führt, muss sie nun erkennen, dass ihre Mutter in einem kleinen Haus lebt und als Gärtnerin arbeitet. In der Künstlerkolonie hat Lyra eine neue Heimat gefunden und wirkt glücklich. Doch sie umgibt ein Geheimnis, welches Pell völlig aus der Bahn wirft.

Emotional und warmherzig erzählt Luanne Rice ihren Roman über eine Familie, die durch ein schwerwiegendes Ereignis aus der Vergangenheit getrennt wurde und nun versucht, wieder zueinanderzufinden. Stellenweise wird die Story schon ein wenig rührselig und das Ende ist ziemlich vorhersehbar. Allerdings versteht es die Autorin sehr gut, die vielen Emotionen und auch Schwierigkeiten, welche zwangsläufig im Verlauf des Wiedersehens zwischen Mutter und Tochter entstehen, unterhaltsam zu erzählen, ohne dabei kitschig zu werden.

Die Charaktere sind ausgereift und facettenreich beschrieben. Gerade die 16-jährige Pell wirkt durch die Erfahrungen aus frühestes Kindheit sehr reif für ihr Alter. Musste sie doch schließlich die Verantwortung und fast schon die Mutterrolle für ihre zwei Jahre jüngere Schwester übernehmen, die mit dem Verschwinden von Lyra nie zurechtkam. Und auch die Beschreibungen der azurblauen Insel sind sehr bildhaft und laden geradezu dazu ein, Capri mal einen Besuch abzustatten.


Fazit: Eine schöne Urlaubslektüre mit allem, was das Herz braucht.



Die Autorin:
Luanne Rice hat in den USA zahlreiche Romane veröffentlicht und ist dort eine Bestsellerautorin. In Deutschland erschienen von ihr "Wo das Meer den Himmel umarmt", "Wo die Sterne zu Hause sind", "Wolken über dem Meer", "Wenn du mir nur vertraust" etc. Sie stammt aus Connecticut und lebt heute mit ihrem Mann in New York City.

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