Übersetzerin: Hanna Granz
Broschierte Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Thriller / Schweden / Band 1
ISBN: 978-3-492-05564-2
Erscheinungsdatum: 17. September 2013
Preis: 16,99 €
Ohne Grenzen
Gunilla Strandberg vom
Reichskrimanalamt in Stockholm ermittelt gegen den Verleger Hector Guzman.
Dieser soll im großen Stil Drogen von Südamerika nach Schweden schmuggeln. Als
Guzman wegen eines Unfalls ins Krankenhaus eingeliefert wird und sich dort mit
der Krankenschwester Sophie Brinkmann anfreundet, sieht Gunilla Strandberg hier
eine Chance, mithilfe von Sophie näheres über Guzman zu erfahren. Sophie geht
auf Gunillas Vorschlag ein, obwohl ihr die genauen Beweggründe der
Kriminalbeamtin nicht bekannt sind. Erst als Hector entführt und ihr Sohn bei
einem Unfall mit Fahrerflucht schwer verletzt wird, muss Sophie feststellen,
dass sie zwischen die Fronten geraten ist. Sophie bleibt nur noch die Flucht.
Alexander Söderberg geht im
ersten Teil seiner Trilogie neue Wege, Unterschiede zwischen Gut und Böse gibt
es hier nicht, auf nichts ist mehr Verlass. „Unbescholten“ zeigt, dass
unbescholtene Bürger vor der Polizei nicht sicher und Verbrecher sehr
sympathisch sein können.
Aber bevor es soweit kommt,
lässt der Autor es erst einmal etwas ruhig angehen und stellt den Lesern seine
couragierte, eigenwillige Protagonistin Sophie Brinkmann vor. Die Witwe lebt
mit ihrem 15-jährigen Sohn Albert in Stockholm und ist eigentlich rundherum mit
ihrem Leben zufrieden. Damit ist es jedoch schnell vorbei, als Sophie den
charismatischen, zuvorkommenden Verleger Hector Guzman kennenlernt und sich zu
ihm hingezogen fühlt. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es vorher war und
so ganz langsam beginnen sich die Grenzen zwischen Gut und Böse zu vermischen.
Hector Guzman handelt im
großen Stil mit Drogen, doch die Route, welche die Drogen von Südamerika nach
Stockholm nehmen, ist begehrt. Konkurrierende Deutsche fackeln nicht lange und
schicken dem Verleger unmissverständliche Drohungen. Dem nicht genug sieht
Hector Guzman sich auch noch den Ermittlungen des Reichskriminalamtes
ausgesetzt, welche nach handfesten Beweisen für seine Drogengeschäfte suchen.
Und hierbei ist Gunilla Strandberg wirklich jedes Mittel recht, um ihr Ziel zu
erreichen.
Die Story entwickelt sich
äußerst komplex und gerade dadurch, dass viele der Mitwirkenden atypisch ihrem
Berufsstand entsprechend agieren, bleibt sie durchweg überraschend und unvorhersehbar.
Die Spannung baut sich eher gemächlich
auf. Alexander Söderberg lässt sich anfangs Zeit, den ersten Band seiner
Trilogie zu erzählen und dies ist bei der Fülle der Mitwirkenden auch nicht das
Schlechteste. Seine Charakterzeichnungen und Hintergrundinformationen zu den
einzelnen Personen sind detailreich, wodurch schnell Verwechslungen ausgeschlossen
sind. Und als man denkt: Na, jetzt könnte die Story für einen Thriller doch
endlich mal ein wenig spannender werden, zieht diese an. Vorher versteht es der
Autor allerdings durch ständig wechselnde Handlungsstränge sehr gut, die
Geschichte temporeich und kompakt zu erzählen.
Fazit: Gelungener Auftakt der
Trilogie, die sich in einer komplexen, spannenden und in sich abgeschlossenen
Geschichte präsentiert und Lust auf mehr macht.
Der Autor:
Alexander Söderberg, geboren 1970,
arbeitete als Dramaturg, Redakteur und Drehbuchautor für das schwedische
Fernsehen. Sein Debüt als Thrillerautor, die auf drei Teile angelegte
Serie um die Heldin Sophie Brinkman, verkaufte sich innerhalb kürzester
Zeit in 34 Länder Länder, darunter auch die USA und England, wo der
Roman 2013 erscheinen wird. Ridley Scott hat sich die Filmrechte für
Hollywood gesichert.
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