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Donnerstag, 23. Januar 2014

{Rezension} Unbescholten von Alexander Söderberg

Cover & Verlag: Piper
Übersetzerin: Hanna Granz
Broschierte Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Thriller / Schweden / Band 1
ISBN: 978-3-492-05564-2
Erscheinungsdatum: 17. September 2013
Preis: 16,99 €




Ohne Grenzen

Gunilla Strandberg vom Reichskrimanalamt in Stockholm ermittelt gegen den Verleger Hector Guzman. Dieser soll im großen Stil Drogen von Südamerika nach Schweden schmuggeln. Als Guzman wegen eines Unfalls ins Krankenhaus eingeliefert wird und sich dort mit der Krankenschwester Sophie Brinkmann anfreundet, sieht Gunilla Strandberg hier eine Chance, mithilfe von Sophie näheres über Guzman zu erfahren. Sophie geht auf Gunillas Vorschlag ein, obwohl ihr die genauen Beweggründe der Kriminalbeamtin nicht bekannt sind. Erst als Hector entführt und ihr Sohn bei einem Unfall mit Fahrerflucht schwer verletzt wird, muss Sophie feststellen, dass sie zwischen die Fronten geraten ist. Sophie bleibt nur noch die Flucht.

 

Alexander Söderberg geht im ersten Teil seiner Trilogie neue Wege, Unterschiede zwischen Gut und Böse gibt es hier nicht, auf nichts ist mehr Verlass. „Unbescholten“ zeigt, dass unbescholtene Bürger vor der Polizei nicht sicher und Verbrecher sehr sympathisch sein können.

Aber bevor es soweit kommt, lässt der Autor es erst einmal etwas ruhig angehen und stellt den Lesern seine couragierte, eigenwillige Protagonistin Sophie Brinkmann vor. Die Witwe lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn Albert in Stockholm und ist eigentlich rundherum mit ihrem Leben zufrieden. Damit ist es jedoch schnell vorbei, als Sophie den charismatischen, zuvorkommenden Verleger Hector Guzman kennenlernt und sich zu ihm hingezogen fühlt. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es vorher war und so ganz langsam beginnen sich die Grenzen zwischen Gut und Böse zu vermischen.

Hector Guzman handelt im großen Stil mit Drogen, doch die Route, welche die Drogen von Südamerika nach Stockholm nehmen, ist begehrt. Konkurrierende Deutsche fackeln nicht lange und schicken dem Verleger unmissverständliche Drohungen. Dem nicht genug sieht Hector Guzman sich auch noch den Ermittlungen des Reichskriminalamtes ausgesetzt, welche nach handfesten Beweisen für seine Drogengeschäfte suchen. Und hierbei ist Gunilla Strandberg wirklich jedes Mittel recht, um ihr Ziel zu erreichen.

Die Story entwickelt sich äußerst komplex und gerade dadurch, dass viele der Mitwirkenden atypisch ihrem Berufsstand entsprechend agieren, bleibt sie durchweg überraschend und unvorhersehbar.

Die Spannung baut sich eher gemächlich auf. Alexander Söderberg lässt sich anfangs Zeit, den ersten Band seiner Trilogie zu erzählen und dies ist bei der Fülle der Mitwirkenden auch nicht das Schlechteste. Seine Charakterzeichnungen und Hintergrundinformationen zu den einzelnen Personen sind detailreich, wodurch schnell Verwechslungen ausgeschlossen sind. Und als man denkt: Na, jetzt könnte die Story für einen Thriller doch endlich mal ein wenig spannender werden, zieht diese an. Vorher versteht es der Autor allerdings durch ständig wechselnde Handlungsstränge sehr gut, die Geschichte temporeich und kompakt zu erzählen.

Fazit: Gelungener Auftakt der Trilogie, die sich in einer komplexen, spannenden und in sich abgeschlossenen Geschichte präsentiert und Lust auf mehr macht.


Der Autor: 
Alexander Söderberg, geboren 1970, arbeitete als Dramaturg, Redakteur und Drehbuchautor für das schwedische Fernsehen. Sein Debüt als Thrillerautor, die auf drei Teile angelegte Serie um die Heldin Sophie Brinkman, verkaufte sich innerhalb kürzester Zeit in 34 Länder Länder, darunter auch die USA und England, wo der Roman 2013 erscheinen wird. Ridley Scott hat sich die Filmrechte für Hollywood gesichert.

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