Verlag und Cover: Gmeiner Verlag
Broschierte Ausgabe: 371 Seiten
Genre: Historischer Kriminalroman
ISBN: 978-3-8392-1297-4
Erscheinungsdatum: August 2012
Preis: 12,90 €
Das Leben des Johannes Zink
Kaum bekannt ist er, der Augsburger Kaufmann Johannes Zink,
der für das Fugger-Imperium in Rom die Fäden zog. Selbst sein Geburtsjahr kann
nicht genau festgelegt werden und wird auf das Jahr 1460 bzw. 1461 geschätzt
und selbst sein Todesdatum wie auch seine Grabstätte sind nicht bekannt. Wer also
war dieser Augsburger Kaufmann, der als Faktor der Familie Fugger mit insgesamt
vier Päpsten Geschäfte machte?
Günther Thömmes nimmt sich in seinem historischen Roman
dieser Frage an und präsentiert seinen Lesern anfangs einen sehr zielstrebigen,
wissbegierigen Mann, der von seinem Vater bereits früh das Geschäft des Kaufmanns
lernt. Sein Ehrgeiz und seine Gelehrsamkeit fällt auch bald der Familie Fugger
auf und diese stellen ihn als Buchhalter ein. Im Handelshaus lernt er eines
Tages auch den jüngsten Bruder Jakob Fugger kennen, zusammen mit ihm wird Zink auf
eine Lehrreise nach Venedig und Rom geschickt. Nach einigen Jahren in Augsburg
wird Johannes Zink im Jahr 1501 offizieller Faktor des Fugger-Kontors in Rom.
Dem ausschweifenden, lasterhaften Lebensstil, welcher durch
den Borgia-Papst Alexander VI. in Rom vorherrscht, passt sich Zink schnell an, ist
hierbei aber immer auf seinen Vorteil bedacht. Je erfolgreicher Zink und somit
auch die römische Fuggerbank werden, umso skrupelloser, geldgieriger und
machthungriger wird der Kaufmann. Der Ablass- und Pfründehandel blüht, Zink
nutzt dies geschickt für sich und die Fugger aus und bald schon übernimmt die Kaufmannsfamilie
zum ersten Mal die Zahlungsverpflichtungen des Papstes. Auch für die Finanzierung der Schweizer Garde
zeichnen sich die Fugger verantwortlich, da sie die Anwerbung Schweizer
Hilfstruppen für Papst Julius II. finanziert haben, die am 22.01.1506 offiziell
als Schweizergarde gegründet wird. All dies lief immer über den Tisch von
Johannes Zink.
Der Autor verknüpft geschickt die wenigen historischen
Fakten, die über Johannes Zink bekannt sind mit fiktiven Elementen und
beschreibt seinen Protagonisten als einen kaltherzigen Menschen, für den einzig
und allein das Geld und nichts anderes zählt. Der Schreibstil ist seinem
nüchtern, sachlich agierenden Protagonisten angepasst und Günther Thömmes gelingt
es problemlos, einem dessen Leben jederzeit unterhaltsam zu erzählen.
Den Schwerpunkt seines Romans legt der Autor eindeutig auf
das Geschäftsleben des Johannes Zink, da dies dessen Lebensmittelpunkt war und
ein Privatleben scheinbar kaum stattfand. Somit sucht man bei diesem Roman auch
eine Liebesgeschichte erfolglos, doch wer sich für die Geschichte des Vatikans
Anfang des 16. Jahrhunderts wie auch für die Familie Fugger interessiert, wird
mit diesem Roman bestens unterhalten. Zumal Günther Thömmes das Leben des
Kaufmanns Zink wie auch der Familie Fugger hervorragend recherchiert hat.
Fazit: Günther Thömmes ist ein äußerst interessanter wie
auch unterhaltsamer Roman über das Leben des Kaufmanns und Fugger-Faktors
Johannes Zink gelungen, dem seine Geldgier beim Ablasshandel zum Verhängnis
wird.
Der Autor (Quelle: Verlagsseite):
Günther Thömmes stammt aus Bitburg in der Eifel. Er ist gelernter
und studierter Bierbrauer. Nach über 20 Jahren als Weltreisender in
Sachen Bier und Brauereien, machte er sich 2010 mit der kleinen
Erlebnisbrauerei »Bierzauberei« am Rand des schönen Wienerwalds
selbstständig. In der mittlerweile als »Kleinbrauerei des Jahres«
ausgezeichneten »Bierzauberei« braut Thömmes obergärige
Bierspezialitäten und freut sich über bierinteressierte Besucher.
Er hat zahlreiche Fachartikel zu den Themen Bier und Brauhistorie
veröffentlicht. 2005 erschien sein amüsantes Bier-Lexikon »Jetzt gibt es
kein Bier, sondern Kölsch«, 2010 der Bildband »Die Geschichte der
Brunner Brauerei 1790-1930«. 2008 gab er sein Debüt als Romanautor.
www.bierzauberer.info
Bücher des Autors:
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