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Freitag, 17. August 2012

{Rezension} Das Schwarze Kollektiv von Michael Zandt

Verlag: Art Script Phantastik
Broschierte Ausgabe: 264 Seiten
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3981509236
Erscheinungsdatum: 28. Juli 2012
Preis: 11,80 €


Die Kinder der Agrunbar

Als Junge kam Ariko ins Waisenhaus und wurde schon wenig später vom Militär rekrutiert. Hier erhält er eine fundierte Erziehung und wird zum Soldaten ausgebildet, wobei gerade der christliche Glaube beim Schwarzen Kollektiv eine große Rolle spielt. Als durch das Wiedererwachen der Horde ein Krieg ausbricht, muss auch Ariko an die Front und kämpft fortan gegen das geheimnisvolle Volk der Hameshi. Doch es dauert nicht lange, bis Ariko den Ruf der Roten Mutter hört, dem Schwarzen Kollektiv den Rücken kehrt und in die riesigen Wälder flieht, um sich den Hameshi anzuschließen. Schnell passt er sich dem Leben der Waldbewohner an, führt mit ihnen einen blutigen Kampf gegen das Militär und schon bald begegnet er wieder der geheimnisvollen Lamis’jala, in die er sich verliebt.




Michael Zandt fordert seinen Lesern anfangs ganz schön was ab. Ständig tauchen neue Namen auf, neue Städte, Stadtteile, Lebensformen und auch der rätselhafte Prolog sorgt nicht gerade dafür, dass man sich schnell in der Geschichte zurecht findet. Zwar weicht seine Welt kaum von unsrer ab, wirkt wie eine Parallelwelt, ist aber dennoch eine völlig andere, fremde Welt. Allerdings findet man immer wieder Analogien: Das Schwarze Kollektiv wirkt beispielsweise wie eine moderne Form der Tempelritter, der Krieg gegen die Hameshi erinnert manches Mal an den Vietnam-Krieg oder politische Entscheidungen gleichen denen unserer Welt. So verknüpft Michael Zandt gekonnt unsere mit einer völlig fiktiven Welt.

Fast unmerklich aber zieht die Geschichte von Ariko, die aus seiner Sicht erzählt wird, einen in seinen Bann. Schuld daran sind die fantasievollen Beschreibungen, gerade was das Leben der Waldmenschen angeht und wie diese mit der Natur umgehen, aber auch der einnehmende und bald schon fesselnde Schreibstil von Michael Zandt sorgt für unterhaltsame Lesestunden.

Die Story bezieht sich im ersten Teil fast hauptsächlich auf das Leben von Ariko beim Schwarzen Kollektiv und sein Leben mit dem Krieg. Es gibt viele blutige und durchaus auch brutale Szenen, die auch im zweiten Teil – Arikos Leben bei den Hameshi – nicht nachlassen. Zudem entwickelt sich die Geschichte von Anfang an nicht vorhersehbar, Michael Zandt überrascht immer mal wieder mit unvorhergesehenen Wendungen und hält auch hierdurch die Spannung fast durchweg auf sehr hohem Niveau.

Ariko wie auch die weiteren Protagonisten sind zwar facettenreich und durchaus auch liebevoll gezeichnet, allerdings so einen richtigen Bezug konnte ich jetzt nicht zu ihnen bekommen. Dies störte mich allerdings  nicht sonderlich, da die farbenprächtige und vor allem sehr fantasievolle Story dies problemlos aufwog.

In  gewisser Weise ist der Fantasyroman schon eine Fortsetzung zu „Hapu – Der Teufel im Leib“. Allerdings taucht Hapu nur zweimal kurz in der Geschichte auf, welche aber durchaus Schlüsselszenen sind und darauf hindeuten, dass es einen weiteren Teil geben könnte, indem auch Hapu wieder eine größere Rolle spielt.

Fazit: Die Story benötigt ein wenig Zeit, doch dann zieht die fantasievolle, spannende Geschichte einen problemlos in seinen Bann.

Der Autor:
Michael Zandt, geboren 1967, lebt im Herzen des Stauferlandes. Im Jahr 2011 war eine seiner Kurzgeschichten für den „Deutschen Phantastik Preis“ nominiert, im selben Jahr erschien auch sein Debüt-Roman „Hapu – Teufel im Leib“.

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