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Dienstag, 30. März 2010

{Rezension} Kunstgriff: Nora Tanns dritter Fall von Susanne Kronenberg

Taschenbuchausgabe: 278 Seiten
ISBN: 3839210488
Genre: Deutscher Krimi / Regionalkrimi
Erscheinungsdatum: 08. Februar 2010
Preis: 9,90 €

Der verschwundene Jawlensky und ein Bogenschütze im Wiesbadener Stadtwald
 

Bei einem vermeintlichen Feueralarm wird der Galeristin und Freundin von Normas Schwiegervater Lutz Tann ein Kunstwerk des russischen Malers Jawlensky gestohlen. Da Undine Abendstern ihre Tochter Nina und dessen Freund Rico für die Schuldigen hält, engagiert sie Norma Tann mit der Aufklärung anstatt zur Polizei zu gehen. Zur selben Zeit wird der Lebensmittelkontrolleur Pitt Metten tot im Wiesbadener Stadtwald gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass Pitt der ehemalige Triathlon-Trainer von Rico war. Steht der Mord in Verbindung mit dem Kunstraub? Zusammen mit den Kommissaren Wolfert und Milano beginnt Norma Tann in beide Richtungen zu ermitteln.

In ihrem 3. Fall hat die Privatermittlerin Norma Tann den Prozess um ihren toten Ehemann Arthur hinter sich gebracht, die alte Wohnung zur Vermietung einem Makler übergeben und freut sich nun auf eine Reise nach Florenz, als der Kunstraub geschieht. Da ihr Verhältnis zu Undine im besten Fall als neutral bezeichnet werden kann, nimmt sie nur sehr wiederwillig den Auftrag an. Der Fall entwickelt sich anfangs als verzwickt, da es zwar einige Verdächtige gibt, diese jedoch alle ein ziemlich wasserdichtes Alibi haben.

Susanne Kronenberg lässt ihren Krimi mit dem Mord an Pitt Metten beginnen, sodass recht früh schon eine gewisse Spannung entsteht. Im Lauf des Krimis werden die Mordermittlungen und die Suche nach dem Gemälde zu einem Fall verknüpft. Allerdings wirkt dies stellenweise doch etwas konstruiert. So spielen einfach zu viele Zufälle in die Geschichte mit ein, um sie schlüssig erscheinen zu lassen. Teilweise kam es einem vor, dass Wiesbaden und die umliegenden Stadtteile Biebrich und Schierstein gerade mal nur einige Tausend Einwohner haben können, so wie sich die Mitwirkenden von Früher zu kennen scheinen.

Auch sind die Charaktere durchschaubar, eindimensional und stellenweise schon sehr klischeehaft angelegt. Der "böse Bube" ist fast sofort ausgemacht und das Verhalten der einzelnen Figuren ist zu jeder Zeit vorhersehbar. Dies nimmt einen ordentlichen Schwung der Spannung weg. Zwar klären sich die Beweggründe für die Morde erst zum Schluss, dadurch, dass man aber den Mörder recht früh erahnt, kann man sich auch das Motiv schon recht gut vorstellen.

Was mich auch etwas genervt hat, waren die ständigen Äußerungen über den Tod von Noras Ehemann Arthur, ohne auf die Hintergründe genauer einzugehen. Mag sein, dass diese im ersten Teil bereits erklärt wurden. Für Leser, die diesen aber nicht kennen, ist das schon stellenweise etwas frustrierend, da dieses Ereignis Noras heutiges Verhalten beeinflusst. So hätte man hier wenigstens kurz noch mal die Zusammenhänge erklären können oder aber die ständigen Erwähnungen sein lassen.


Fazit: Alles in allem ist "Kunstgriff" ein recht unterhaltsamer, mäßig spannender Krimi, der mit einem guten Schuss Lokalkolorit gespickt ist.
 

{Rezension} Das Böse unter der Sonne von Agatha Christie

Übersetzer: Ursula Gail
Taschenbuchausgabe: 222 Seiten
ISBN: 3596171431
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 17. August 2006
Preis: 7,95 €



Das Rätsel um Arlena

Auf der kleinen, ehemaligen Schmugglerinsel nahe Devon verbringen einige illustre Gäste ihren Sommerurlaub, unter ihnen auch Hercule Poirot. Als eines Morgens die schöne Arlena Marshall tot in der Feenbucht gefunden wird, sind plötzlich alle Urlaubsgäste verdächtig. Doch wer hätte ein Motiv, Arlena zu töten? Zusammen mit dem ortsansässigen Polizeichef Weston beginnt Hercule Poirot mit seinen Ermittlungen.

Zunächst einmal stellt Agatha Christie ihren Lesern die einzelnen Urlaubsgäste vor. Und diese können unterschiedlicher nicht sein. Geschickt zeichnet sie von jedem dieser Gäste ein Bild, beschreibt ihre Figuren sehr facettenreich und lebendig. Und doch bleiben einige etwas rätselhaft und undurchschaubar.

Die Geschichte ist gewohnt ruhig angelegt und konzentriert sich auf die geniale Beobachtungsgabe von Hercule Poirot. Viele Details, die anfangs unwichtig erscheinen, entwickeln sich im Verlauf der Geschichte zu wichtigen Beweisstücken und die Spuren, die Agatha Christie ihren Lesern auslegt, erweisen sich des Öfteren als falsch. So ist die Spannung von Anfang hoch und hält sich bis zur völlig überraschenden Lösung des Falls auf gleichbleibenden Niveau.

Fazit: Ein ruhiger, intelligent angelegter Krimi, der kurzweilige Unterhaltung bietet.

Montag, 29. März 2010

{Rezension} Leopard von Jo Nesbo

Übersetzer: Maike Dörries
Gebundene Ausgabe: 698 Seiten
ISBN: 3550087748
Genre: Skandinavischer Thriller / Norwegen
Erscheinungsdatum: 29. Januar 2010
Preis: 21,95 €


Spannend, düster, genial

Ein Serienmörder erschüttert mit grausamen Morden Oslo. Kaja Solness, Kommissarin beim Osloer Polizeipräsidium, wird beauftragt Harry Hole aus Hongkong zurück nach Norwegen zu holen. Dies gestaltet sich anfangs schwieriger als gedacht und nur das Wissen um seinen todkranken Vater lockt ihn in die Heimat zurück. Nach einiger Überredungsarbeit durch seinen Chef ist Harry bereit, zusammen mit Björn Holm und Kaja Solness anfangs verdeckt an dem Fall zu arbeiten. Verdeckt aus dem Grund, da das Kriminalamt den Fall an sich gerissen hat und dem Ministerium durch dessen Auflösung die Unfähigkeit der Mordkommission beweisen will. So gerät Harry mitten hinein in interne Intrigen, die sich auch gegen ihn richten, während seine Ermittlungen ihn bis nach Ruanda führen.

Die Jagd nach dem Schneemann haben bei Harry Hole tiefe Spuren hinterlassen. Er ist alkohol- und drogenabhängig, im Inneren zutiefst verletzt und nur mit Opium und der gelegentlichen Flucht in den Alkohol gelingt es ihm noch, seine Dämonen zu bezwingen und wenigsten ab und an noch Schlaf zu finden. Allerdings behindert dies nicht seine geniale Kombinationsgabe und so entdeckt er schnell eine erste Spur, die die Ermittlungen voranbringen.

Die Anschuldigen und Intrigen durch das Kriminalamt, hier in Person von Mikael Bellheim, begegnet Harry meist mit stoischer Ruhe und bissigen Kommentaren. Allerdings hat er aber auch keine Probleme damit, seine Ergebnisse Bellheim mitzuteilen, denn im Gegensatz zu Bellheim, der nur seine Karriere im Sinn hat, geht es Harry einzig und allein darum, den Serienmörder zu fassen, der mittlerweile immer weiter und grausamer mordet.

Neben der Figur Harry Hole überzeugen auch die weiteren Charaktere durchweg durch ihre vielschichtige, lebendige Beschreibung und einige Figuren sind so undurchsichtig gezeichnet, dass ihre Handlungen einen immer wieder überraschen und sie somit nicht vorhersehbar sind. Auch hierdurch befindet sich die Spannung durchweg auf sehr hohem Niveau.

Düster, beklemmend, grausam, melancholisch, nachdenklich, erschütternd ... so hat Jo Nesbo seinen neuesten Thriller angelegt und dies in einem Schreibstil, der dermaßen fesselnd und atmosphärisch dicht ist, dass man fast augenblicklich von der Story eingenommen ist.

Diese überrascht immer wieder und ist sehr komplex angelegt. Es sind so viele unvorhersehbare Wendungen eingebaut und Kleinigkeiten, die plötzlich an Wichtigkeit gewinnen, dass man seine Meinung in Bezug auf Täter und Motiv mehrmals im Lauf des Thrillers revidieren muss.

Jo Nesbo gelingt es durchweg, eine sehr intensive Spannung aufzubauen und seine Beschreibungen der Morde und Tatorte sind genau in dem Maß beschrieben, dass die eigene Fantasie Regie führt und einem mehr als einmal ein Schauer den Rücken herunter läuft.

Mittwoch, 24. März 2010

{Rezension} Wenn die Dämmerung naht von Peter Robinson

Übersetzer: Andrea Fischer
Gebundene Ausgabe: 460 Seiten
ISBN: 355008658X
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2010
Preis: 22,95 €


Mord im Labyrinth

In einem alten Stadtteil von Eastvale, der nur das Labyrinth genannt wird, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. DCI Alan Banks übernimmt die Ermittlungen, die sich als äußerst schwierig gestalten, da absolut keine Anhaltspunkte für die Tat gefunden werden können. Zu selben Zeit ermittelt DI Annie Cabbot, momentan nach East Area abgeordnet, einen seltsamen Mordfall. An der Küste wurde die Leiche einer querschnittgelähmten Frau im Rollstuhl gefunden. Auch hier ergeben die ersten Ermittlungen keine Erfolge. Bis Annie von einem pensionierten Kollegen einen entscheidenden Tipp zu einem alten, nie geklärten Fall erhält. Und offensichtlich scheint der Fall von Alan Banks in Zusammenhang mit dem von Annie Cabbot zu stehen.

In seinem 17. Fall mit seinem Protagonisten Alan Banks lässt Peter Robinson Alan und Annie an zwei verschiedenen Fällen ermitteln. So wechselt er kapitelweise zwischen den beiden Fällen und beendet ein Kapitel meist an einer interessanten Stelle. So hält sich die Spannung während des kompletten Krimis immer auf hohem Niveau. Und sein fesselnder, ruhiger Schreibstil tut sein übriges, dass man zu jeder Zeit gerne weiterliest.

Die Story ist von Anfang an geschickt angelegt, weist öfter mal in verschiedene Richtungen und spart auch nicht mit Überraschungen. So weiß man bis kurz vor Schluss nicht, wer die einzelnen Täter sind, noch welches Motiv sie zu der Tat getrieben hat. Natürlich ist die Story auch wieder gespickt mit Songs aus der Musikwelt und man erfährt auch wieder so die eine oder andere Neuigkeit aus dem Privatleben von Annie und Alan.

Die weiteren Mitwirkenden des Krimis sind ebenfalls wieder sauber herausgearbeitet und facettenreich angelegt, sodass einige undurchschaubar bleiben, was der Spannung ebenfalls gut tut. Zusätzlich gelingt es Peter Robinson auch wieder mühelos, einem ein Bild von Eastvale und der Umgebung zu vermitteln. So ist alles in allem der Krimi wieder gewohnt atmosphärisch dicht erzählt.

Fazit: Bei seinem neuesten Roman legt Peter Robinson wieder einmal mehr Wert auf Ermittlungsarbeit anstatt auf reißerische Szenen und verknüpft geschickt auf ruhige Art mehrere Fälle zu einem spannenden, interessanten Krimi.

Dienstag, 23. März 2010

{Rezension} Die Toskana Verschwörung von Rolf Dieckmann

Taschenbuchausgabe: 399 Seiten
ISBN: 3404163745 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 16. März 2010
Preis: 8,99 €


Vorbei mit dem ruhigen Leben in der Toskana

Robert Darling, ein vermögender Italo-Amerikaner, genießt das Leben in der Toskana. Als eines Tages in seiner Nachbarschaft ein rätselhafter Mord geschieht und er kurze Zeit später die Witwe des Ermordeten kennenlernt, ist sein Interesse geweckt. Schon bald findet er sich mitten in einer länderübergreifenden Intrige wieder und ist einem Geheimnis auf der Spur, dass mehr als 60 Jahre verborgen war.

Rolf Dieckmann lässt sich Zeit, bevor er seinen Krimi beginnen lässt. Zuerst stellt er dem Leser auf sehr unterhaltsame Weise seinen Protagonisten Robert Darling vor. Robert, ein Mathematik-Genie Mitte Dreißig, hat seinem bisherigen Leben in Amerika und seiner Arbeit beim NSA den Rücken gekehrt und genießt, dank dem Erbe seines Vaters, sein neues Leben in der Nähe von Florenz, der Heimatstadt seiner Mutter. So entwickelt er verzwickte Brettspiele, nimmt gelegentlich zähneknirschend die Einladungen seiner Mutter an, die ihn partout mit einer Italienerin aus gutem Hause verkuppeln möchte und genießt ansonsten das ruhige Leben.

Dies wird jedoch ziemlich schnell gestört, als sein deutscher Nachbar ermordet wird und die wenigen Anhaltspunkte, die ihm Susan, die Witwe des Ermordeten, mitteilen kann, wecken seine Neugier. Mit Hilfe seiner Kombinationsgabe, seines Charmes und einiger guten Freunde kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die ihn bis nach Berlin führt und mehr als einmal in Lebensgefahr bringt.

Gespickt mit historischen Informationen über die Rolle Mussolinis in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs hat Rolf Dieckmann eine Story geschrieben, die von Anfang an überzeugen kann. Was anfangs noch wie ein sehr unterhaltsamer, amüsanter Roman beginnt, entwickelt sich rasch zu einem sehr verzwickten, spannenden Krimi.


Fazit: Ein unterhaltsamer, spannender Krimi, der von der ersten Seite an überzeugen kann und einem Protagonisten, der einem sofort sympathisch ist.

Montag, 22. März 2010

{Rezension} Die Elfenbeinmaske von James Twining

Übersetzer: Dietmar Schmidt
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
ISBN: 3404163672
Genre:Thriller International
Erscheinungsdatum: 20. März 2010
Preis: 8,99 €


Die Suche nach einem verschollenen Bild

In Rom werden 3 Männer auf grausame Weise hingerichtet. Der Tatort wirkt inszeniert. Um Mithilfe wird die Polizeibeamtin Allegra gebeten, die sich auf antike Kunst spezialisiert hat. Zur selben Zeit unterstützt Tom Kirk das FBI bei einer Übergabe in Las Vegas. Im Austausch soll das FBI ein seit gut 40 Jahren als vermisst geltendes Gemälde von Caravaggio erhalten. Doch der Austausch läuft schief und eine FBI-Beamtin wird ermordet. Tom Kirk ermittelt auf eigene Faust weiter, die Spuren führen ihn nach Rom. Hier trifft er auf Allegra. Schnell stellen die Beiden fest, dass die Morde und der misslungene Austausch des Caravaggio in Verbindung zueinander stehen. Schon bald fällt ihr Verdacht auf einen international operierenden Kunsthändlerring und plötzlich haben sie nicht nur die italienische Mafia gegen sich.

Auch in seinem mittlerweile vierten Thriller rund um seinen Protagonisten Tom Kirk lässt James Twining seine Handlung wieder in verschiedenen Städten rund um den Erdball stattfinden. Vorrangig sind es hier dieses Mal Rom, Monaco und Genf. Die Handlungsstränge wechseln ständig und enden natürlich genau immer an der spannendsten Stelle. So ist die Spannung praktisch von der ersten Seite an vorhanden und hält sich problemlos bis zum Schluss der Geschichte.

Die Story ist wieder gut durchdacht, logisch umgesetzt und gespickt mit kunsthistorischen Informationen. Allerdings sind diese wieder wunderbar in die Story eingepackt und nie langatmig. Im Nachwort geht James Twining auf einige Kunstwerke, die in dem Thriller Erwähnung finden, ein. Sein Schreibstil ist gewohnt flüssig und fesselnd, was mich allerdings etwas genervt hat, waren die vielen Label-Erwähnungen bei seinen Personenbeschreibungen. Hier geben sich wirklich Versace und Gucci die Klinke in die Hand.

Ansonsten gelingt es James Twining jedoch wieder gut, seine Charaktere zu beschreiben, sodass man sich schnell ein Bild von ihnen machen kann. Allerdings sind die Figuren doch etwas zu sehr auf die "Bösen Buben" und "Die Guten" festgelegt. So sind sie meist schnell durchschaubar und können nicht wirklich überraschen. Neben Tom Kirk, der gewohnt sympathisch beschrieben ist, wirken auch wieder seine Freunde Archie und Dominique mit. Allerdings spielen die Beiden dieses Mal eher eine Nebenrolle, das Hauptaugenmerk liegt bei Tom und Allegra. Mit Allegra hat Tom eine ebenbürtige Partnerin gefunden, die ihn bei der Suche nach den Hintermännern des illegalen Kunsthandels tatkräftig und selbstbewusst unterstützt und hierbei mehr als einmal ihr Leben riskiert.


Fazit: James Twining ist ein rasanter, spannender Thriller gelungen, mit einer interessanten Story und einem sympathischen Protagonisten.

Freitag, 19. März 2010

{Rezension} Ein reines Gewissen: Ein Fall für Malcolm Fox von Ian Rankin

Verlag: Manhattan Verlag 
Übersetzer: Juliane Gräbener-Müller
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
ISBN: 3442546508
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 01. März 2010
Preis: 19,95 €


Ein neuer Ermittler betritt die Krimi-Bühne

Kaum haben DI Malcolm Fox und sein Team einen korrupten Beamten überführt, müssen sie sich schon mit dem nächsten Fall beschäftigen. Das Team für Interne Ermittlungen der Edinburgher Polizei wird auf ihren Kollegen DC Jamie Berck angesetzt. Dieser wird verdächtigt, Kinderpornografie zu verbreiten. Als fast zeitgleich ein Mord geschieht, gerät Fox in den Fokus der Ermittlungen. Bald schon sieht er sich gezwungen, mit DC Jamie Berck zusammen zu arbeiten, um seine Unschuld zu beweisen.

Was anfangs noch wie ein Mord aus Eifersucht oder persönlicher Rache aussieht, entwickelt sich sehr schnell zu einem äußerst komplexen und verzwickten Fall. Eine nicht unwesentliche Rolle dabei spielt auch der in 2008 begonnene Bau des neuen Straßenbahnnetzes in Edinburgh.

Gespickt ist die Story hierdurch auch mit viel Lokalkolorit. So spart Ian Rankin nicht damit, dem Leser so ganz nebenbei viel über Edinburgh, seinen Menschen, den massiven Verkehrsbehinderungen durch den Straßenbahnbau und den reichlichen Pubs zu vermitteln.

Wie schon bei der John-Rebus-Reihe ist der Schreibstil von Ian Rankin auch hier eher ruhig und nachdenklich, er verzichtet durchweg auf actiongeladene Szenen und legt mehr Wert auf eine gut durchdachte Story, der es immer wieder gelingt zu überraschen. Und somit mangelt es der Geschichte auch selten an Spannung, zumal sich der Autor nicht viel Zeit lässt, Malcolm Fox vorzustellen, sondern schon nach wenigen Minuten mit der eigentlichen Story beginnt.

Mit DI Malcolm Fox führt Ian Rankin einen neuen Ermittler ein. Sein Protagonist hat eine gewisse Ähnlichkeit mit John Rebus und ist doch wieder völlig anders. So ist auch Fox eher eigenwillig was seine Ermittlungen angeht und sehr hartnäckig und stur, sobald ihn ein Fall interessiert. Allerdings hat er einen recht trockenen Humor, ist auch geschieden, liebt seine Hosenträger und geht Alkohol aus dem Weg. Zusätzlich erhält man auch einen guten Einblick in Fox Familienleben. So lernt man seinen pflegebedürftigen Vater und seine mit Problemen beladene Schwester Jude kennen. Somit kommt Malcolm Fox im Ganzen betrachtet freundlicher daher und auch die Stimmung des Buches ist positiver angelegt.


Fazit: Wer die John-Rebus-Reihe von Ian Rankin mag, wird von seinem neuen Ermittler Malcolm Fox begeistert sein.

Dienstag, 16. März 2010

{Rezension} Todesspiele von Karen Rose

Übersetzer: Kerstin Winter
Broschierte Ausgabe: 613 Seiten
ISBN: 3426663562
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: März 2010
Preis: 14,95 €


Eine Kleinstadt im Sumpf des Verbrechens

Ein Großaufgebot der Polizei von Dutton stürmt einen Bunker, in dem von einem Mädchenhändlerring entführte junge Frauen und Mädchen gefangen gehalten werden. Der Einsatz entwickelt sich zum Desaster, doch eine Gefangene kann gerettet werden, ist aber schwer verletzt und nicht ansprechbar. Auch Alex Fallon und Special Agent Daniel Vartanian überleben, doch Daniel wurde bei dem Einsatz ebenfalls schwer verletzt. Staatsanwältin Susannah Vartanian und Special Agent Luke Papadopoulos sowie das gesamte GBI-Team ermitteln unter Zeitdruck, denn offensichtlich konnten die Täter einige Mädchen aus dem Bunker schmuggeln und sie erneut verstecken.

Karen Rose beginnt ihren Thriller mit den letzten Szenen aus dem zweiten Teil der Vartanian-Trilogie und erzählt dieses Mal den Einsatz aus Sicht von Susannah und Luke. So hat man zuerst das Gefühl, alles schon mal gelesen zu haben, gleichzeitig ist es aber auch ein gelungener Übergang zum vorliegenden Thriller. Und da die Veröffentlichung des zweiten Teils ja schon ein Jahr her ist, ist man so schnell wieder über die Geschehnisse im Bilde und kann vor allem, die Fülle der Personen besser zuordnen.

Erzählt wird im dritten Teil die verzweifelte Suche von Susannah und Luke nach den Hintermännern des Mädchenhändlerrings und da die Zeit drängt, um die restlichen Mädchen ausfindig zu machen, umfasst die Story auch nur einen Zeitraum von 5 Tagen. So ist die Spannung von Anfang an auf extrem hohem Niveau und lässt auch während der rund 600 Seiten niemals nach. Bedingt auch durch den nach wie vor äußerst fesselnden, lebendigen Schreibstil von Karen Rose hat man so kaum eine Chance, das Buch zur Seite zu legen. Allerdings sind die Themen aber auch ziemlich extrem und schwer verdaulich. So geht es hier um Kinderprostitution, Mehrfachmorde, Erpressung und Inzest. Und Karen Rose gelingt es gut, u.a. einem die Gefühle der ermittelnden Beamten zu beschreiben, die sich mit den Opfern der Kinderschänder beschäftigen und zwangsläufig auch die vorhandenen Bilder sichten müssen.

Die Verwicklungen in der Story sind stellenweise ziemlich verzwickt in Bezug auf Verwandschafts- und Geschäftsbeziehungen bzw. Abhängigkeiten. Und so benötigt man stellenweise schon etwas, um die entsprechenden Personen zuordnen zu können. Allerdings geht es einem da genauso wie den Beamten vom GBI und so nach und nach erhält man immer mehr den Eindruck, dass jeder in Dutton irgendein fürchterliches Geheimnis haben muss und das Wissen darüber durch Erpressungen entsprechender Personen über Jahre hinweg ausgenutzt wurde.

Auch ist die Story sehr überzogen dargestellt und viele Beschreibungen für einen nicht vorstellbar, wobei die Autorin sich hier aber mit Ausschmückungen der Gewalttaten zurückhält und mehr der Fantasie des Lesers Raum lässt. Allerdings war die Geschichte bereits bei "Todesschrei" schon relativ unrealistisch, wurde im 2. Teil weitergeführt und so weiß man genau, auf was man sich bei dem vorliegenden Thriller einlässt. Auch ist wirklich zu empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, ansonsten versteht man viele Zusammenhänge nicht.

Aber nichts desto trotz ist der Thriller absolut gelungen. Die Geschichte entwickelt sich logisch weiter, überrascht immer wieder mit neuen Wendungen und die Identität der Hintermänner, die erst nach und nach gelüftet werden, sind wirklich überraschend und nicht vorhersehbar.

Hauptprotagonisten des 3. Teils sind Susannah und Luke. Die schreckliche Vergangenheit von Susannah wurde ja bereits im 2. Teil angedeutet und hier spielte sie ja schon eine kleine Rolle und war mir eigentlich damals ziemlich unsympathisch. Allerdings erfährt man nun so nach und nach die Hintergründe ihrer Vergangenheit kennen und versteht auch ihr Verhalten gegenüber ihrem Bruder Daniel wesentlich besser. So ist ihre nach außen hin gestellte Gefühlskälte absolut verständlich und Karen Rose zeigt aber nun auch eine ganze andere Susannah. Eine warmherzige, zutiefst verzweifelte, schuldbeladene Frau, die einem nur sympathisch sein kann. Und Luke ist natürlich auch ein äußerst einfühlsamer, charmanter, attraktiver Mann, der seine Gefühle zeigt und sich vom ersten Augenblick in Susannah verliebt und ebenfalls äußerst sympathisch dargestellt wird. Klar, sind die Charaktere klischeehaft, aber wie gesagt, das erwartet man auch von dem Thriller.

Fazit: Alles in allem ein sehr gelungener, absoluter spannender Abschluss einer tollen Trilogie.

Montag, 15. März 2010

{Rezension} Verblendung von Stieg Larsson

Verlag: Heyne Verlag
Übersetzer: Wibke Kuhn
Gebundene Ausgabe: 688 Seiten
ISBN: 3453011813
Genre: Skandinavischer Krimi / Schweden
Erscheinungdatum: 01. März 2006
Preis: 21,95 €

Das dunkle Geheimnis der Familie Vanger

Bevor der Wirtschaftsjournalist und Mitarbeiter des Magazins "Millennium" Mikael Blomqvist seine Gefängnisstrafe antreten muss, zu der er wegen Verleumdung am Großkonzern Wenneström verurteilt wurde, nimmt er den Auftrag des Großindustriellen Hendrik Vanger an. Seine damals 16-jährige Nichte Harriet ist in den 60er Jahren unter mysteriösen Umständen verschwunden. Jeder vermutet, dass sie ermordet wurde. Seit ihrem Verschwinden erhält Hendrik jedes Jahr ein Bild mit einer Blume. Dieser vermutet dahinter den perfiden Mörder von Harriet und will endlich die Wahrheit über ihr Schicksal erfahren. Hierfür engagiert er Mikael Blomqvist und je tiefer dieser sich in die Familiengeschichte der Familie Vanger einarbeitet, umso mehr schreckliche Geheimnisse kommen ans Licht.

Der Geschichte muss man etwas Zeit lassen. Stieg Larsson baut seine Story langsam auf. So ist die Spannung zwar am Anfang nicht unbedingt gegeben, jedoch überzeugt der Schreibstil des Autors von der ersten Seite an und man liest wie selbstverständlich neugierig und interessiert weiter. Recht unterschwellig nimmt dann die Spannung zu und bald ist es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Story des Thrillers ist sehr komplex und von Anfang an stimmig angelegt. Was anfangs noch wie ein Mord innerhalb einer Familie aussieht, entwickelt sich im Lauf des Buches zu einer viel bizarreren Geschichte, mit der man absolut nicht gerechnet hatte. Verdächtig ist praktisch jeder der Familie Vanger und so bleibt Motiv wie auch Täter sehr lange im Dunkeln.

Sein Protagonist Mikael Blomqvist ist ein engagierter Journalist Mitte Vierzig, der hartnäckig an dem Fall arbeitet und einen hohen Gerechtigkeitssinn hat. Stieg Larsson beschreibt ihn als einen sehr sympathischen Menschen, der von ihm sehr facettenreich beschrieben wird, sodass man sich sehr schnell ein Bild von ihm machen kann. Die aber bei weiten interessante Figur ist Lisbeth Salander. Lisbeth, eine 24-jährige Hackerin wird durch den Anwalt von Hendrik Vanger auf Mikael aufmerksam und unterstützt ihn im Lauf seiner Ermittlungen bei dem Fall Harriet. Sehr schnell stellt man fest, dass Lisbeth in ihrer Kindheit etwas Schreckliches erlebt haben muss, sie ist sehr introvertiert, wirkt oft eiskalt und gleichzeitig dann wieder sehr verletzlich. Ein sehr komplexer, komplizierter Charakter, der einem jedoch sehr schnell sympathisch wird.

Fazit: "Verblendung", der erste Teil der Millennium-Trilogie, ist ein komplexer, äußerst spannender Krimi, der einem von der ersten Seite an fasziniert.

Sonntag, 14. März 2010

{Rezension} Ausgelöscht von Cody McFadyen

Übersetzer: Angela Koonen / Dietmar Schmidt
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
ISBN: 3785723903
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 31. März 2010
Preis: 19,99 €


Smoky Barrett jagt einen gefühlskalten Serientäter

Bei Callies Hochzeit wird aus einem fahrenden Wagen eine Frau geworfen, nackt, mit geschorenem Kopf und schwer traumatisiert. Schnell stellt sich bei den Ermittlungen heraus, dass es sich um die Polizistin Heather Hollister handelt, die vor 7 Jahren spurlos verschwand. Was ist der Frau in der Zwischenzeit passiert, wo wurde sie gefangen gehalten? Smoky Barrett und ihr Team beginnen mit den Ermittlungen, als wieder eine Frau aufgefunden wird. Allerdings wurde an ihr noch zusätzlich eine Lobotomie durchgeführt. Smoky setzt alles daran, den Täter zu finden, vor allem, da es Anzeichen dafür gibt, dass sich noch mehr Menschen in seiner Gewalt befinden müssen.

Lobotomie, das Durchtrennen der Nervenenden zum Gehirn und das Chatten in einschlägigen Foren und deren Auswirkungen sind die Themen des Thrillers. Cody McFadyen zeichnet hier das Bild eines Serientäters, der äußerst gefühlskalt, berechnend und hochintelligent agiert. Bei der Aufstellung seines Profils treten vermehrt Anomalien seines Verhaltens auf, die das Team immer wieder verwirren und bei ihren Ermittlungen behindern.

Nachdenklich und ruhig erzählt Cody McFadyen anfangs erst einmal ein wenig aus dem bisherigen Leben von Smoky, sodass Leser, die die vorherigen Bände nicht kennen, bedenkenlos dieses lesen können und für Kenner der bisher erschienen Bücher der Reihe ist es eine wunderbare Auffrischung der bisherigen Geschehnisse.

Der Hauptteil des Buches bestimmt die Ermittlungsarbeit, vorrangig mit Recherchen im Internet bzw. der Teilnahme in einschlägigen Chatrooms. Obwohl sich das erst einmal ziemlich langatmig anhört, ist dies fast zu jeder Zeit äußerst spannend umgesetzt. Und als man dann so langsam das Gefühl bekommt, na jetzt könnte doch wirklich mal was anderes passieren, serviert der Autor einem wie aus dem Nichts eine äußerst rasante Wendung in der Story. Auch zum Ende hin gibt es noch mal die eine oder andere Überraschung. So ist die Spannung durchweg auf ziemlich hohem Niveau und ein Weglegen des Buches recht schwer.

Die Gefühlskälte des Täters ist wirklich beklemmend dargestellt, zumal der Autor dieses Mal der Fantasie des Lesers bedeutend mehr Spielraum einräumt und völlig auf bluttriefende Szenen verzichtet. Und er lässt einen auch einen Blick auf das frühere Leben des Serientäters werfen, was in gewisser Weise sein Verhalten erklärbar macht, ohne einem dabei aber auch nur den kleinsten Hinweis auf seine Identität zu geben.

Die brutale, oft sehr derbe Schreibweise der ersten beiden Bände ist fast gänzlich verschwunden und Cody McFadyen knüpft mit seinem Stil da an, wo er bei "Das Böse in uns" aufgehört hat. Dies ist wirklich sehr angenehm zu lesen, wobei einige Szenen einen trotzdem ganz schön an die Nieren gehen, aber mehr, weil sie einen berühren und Ängste beschreiben, die jeder nachvollziehen kann.

Der Thriller ist wieder aus der Sicht von Smoky erzählt. So erhält man fast augenblicklich wieder einen Bezug zu ihr und der Autor lässt einen an ihren Gedanken und ihrem Gefühlszustand teilhaben. Zusätzlich sind auch einige interessante berufliche wie auch private Änderungen in die Story eingebaut, mit denen sich Smoky auseinandersetzen muss.

Klar sind die Geschichte wie auch die Charaktere wieder ziemlich überzogen dargestellt, aber genau das erwartet man auch, wenn man die Bücher von Cody McFadyen liest. So sind die Geschehnisse, welche Smoky und ihr Team erleben und mit denen sie fertig werden müssen, wieder ziemlich abstrus, aber genau das macht das Buch und vor allem die Spannung aus.

Alles in allem ein beklemmender, spannender Thriller, der mit einer Story aufwartet, die mal wieder nichts für schwache Nerven ist und einen unvorhersehbaren Ausgang bietet.

Freitag, 12. März 2010

{Rezension} Rheingrund: Norma Tanns zweiter Fall von Susanne Kronenberg

Verlag: Gmeiner Verlag 
Taschenbuchausgabe: 277 Seiten
ISBN: 3899778014
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: Februar 2009
Preis: 9,90 €



Nora Tann ermittelt in einem alten Vermisstenfall

Bald jährt sich der Jahrestag ihres Verschwindens zum fünfzehnten Mal. Die damaligen Ermittlungen wiesen eindeutig darauf hin, dass sich die junge Mutter Marika Inken selbst getötet hat. Doch ihre Mutter Ruth kann hieran nicht glauben. Seit Jahren klammert sie sich an die Hoffnung, dass Marika irgendwo glücklich im Ausland lebt. Um hierüber Klarheit zu erhalten, engagiert sie immer wieder Privatdetektive, die jedoch keine neuen Erkenntnisse ermitteln können, bis Norma Tann den Fall übernimmt. Auch bei ihr sieht es anfangs so aus, als wenn es keine neuen Hinweise gibt, bis sie eine entscheidende Information erhält.

"Rheingrund" ist bereits der zweite Fall mit Norma Tann und es empfiehlt sich, zuerst den ersten Band zu lesen, da einem ansonsten einige Informationen fehlen. Diese sind zwar nicht wichtig für die eigentlichen Ermittlungen, sondern beziehen sich auf Norman Tanns Privatleben, aber - so ging es zumindest mir - ist es doch irritierend, wenn ständig über Geschehnisse gesprochen wird, ohne dass man selbst die Hintergründe kennt und es dauert eine Zeitlang, bevor die Autorin einem die nötigen Informationen mitteilt.

Sehr anschaulich und lebendig beschreibt Susanne Kronenberg den Rheingau mit seinen Sehenswürdigkeiten, seiner Landschaft und den dort lebenden Menschen. Natürlich steht hier der Wein und der Rhein im Vordergrund und die Ortsbeschreibungen sind sehr detailliert und liebevoll beschrieben, sodass Ortskundige vieles wieder erkennen.

Die Geschichte ist von Anfang an spannend und nachvollziehbar geschrieben und durch einige wirklich interessante und nicht voraussehende Wendungen bleibt die Spannung konstant auf einem hohen Niveau.

Ihre Protagonistin ist eine sympathische, mitfühlende Katzenliebhaberin, die in Erwägung zieht, sich einen Hund zuzulegen, sehr hartnäckig bei ihren Ermittlungen ist und sich in ihrem Beruf zwar gerne mit Menschen umgibt, offen und herzlich auf sie zugeht, privat diese aber eher meidet. Dieses Verhalten begründet sich auf Geschehnisse, die sich im ersten Band ereignet haben.

Alles in allem ist "Rheingrund" ein gelungener Krimi mit sehr viel Lokalkolorit, einer spannenden Story und einer äußerst sympathischen Protagonistin.

Donnerstag, 11. März 2010

{Rezension} Das Schiff von Stefán Máni

Verlag: List Verlag
Übersetzer: Tina Flecken
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
ISBN: 3548609465
Genre: Skandinavischer Krimi/Thriller
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2010
Preis: 9,95 €


Alptraum auf hoher See

Acht Seeleute begeben sich auf ihre wahrscheinlich letzte Fahrt mit dem Frachtschiff "Per Se". Die Besatzungsmitglieder vermuten, dass für ihr Schiff zukünftig eine kostengünstigere Crew angeheuert werden soll. Da dies natürlich nicht in ihrem Sinne ist, plant die Crew eine Meuterei auf hoher See. Für Kapitän Gudmundur ist es in jeden Fall die letzte Fahrt, da er sich anschließend zur Ruhe setzen wird und der Reederei bereits seine Kündigung mitgeteilt hat. Tja,und dann gibt es noch einen Mitreisenden, der durch eine Verwechslung an Bord kommt und nicht zu Unrecht den Spitznamen "Satan" trägt. So entwickelt sich die Fahrt von Island nach Surinam für alle Beteiligte bald zu einem Alptraum, da sie nicht nur den Naturgewalten ausgesetzt sind, sondern anscheinend auch noch einen Saboteur mit an Bord haben.

Stefán Máni beginnt seinen Thriller in der Nacht vor dem Auslaufen des Frachters und stellt einen zuerst einen Teil der Crew vor. Schon diese Einblicke sind teilweise recht brutal und eindringlich beschrieben und schon hier gelingt es dem Autor durch seinen flüssigen, direkten Schreibstil fast augenblicklich, eine beklemmende, düstere Stimmung aufzubauen, die sich über das komplette Buch zieht und stellenweise fast greifbar ist.

Interessant ist, dass Stefán Máni seinen Thriller oft aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. So wird eine Szene zeitversetzt aus Sicht von zwei oder drei Besatzungsmitgliedern beschrieben bis sich beim entscheidenden Punkt alles zusammenfügt. Dies ist anfangs etwas verwirrend, hieran gewöhnt man sich aber sehr schnell und diese Erzählweise passt perfekt zur Geschichte. Zumal hierdurch die Spannung, die durchweg auf hohem Niveau ist, stellenweise noch gesteigert wird.

Was für die Spannung auch förderlich ist, sind die unvorhersehbaren Geschehnisse auf dem Frachter, sodass man eigentlich bei jedem Seitenumblättern schon gespannt auf die nächste Katastrophe wartet. Es mag zwar stellenweise etwas konstruiert wirken, aber spannungsfördernd sind diese allemal.

Die Besatzungsmitglieder sind durchweg alle ziemlich verkappte Zeitgenossen, die Stéfan Máni sehr detailreich beschreibt. Da gibt es den Berufsverbrecher Jón Karl (Satan), der ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen geht und trotzdem gelingt es dem Autor hier, aus dieser Killermaschine den Sympathieträger des Buches zu machen. Mit an Bord sind auch Jónas, der kurz vorm Auslaufen des Schiffes seine Frau erschlagen hat, sowie der Alkoholiker Ìsak und der junge Familienvater Saeli, den seine Spielschulden plagen. Die ganze Crew und ihren privaten Hintergrund lernt man teilweise am Anfang des Thrillers, dann auch wieder erst im Laufe der Story näher kennen und manche bleiben einen auch bis zum Ende hin ein Rätsel.

Fazit: Ein beklemmender, düsterer Thriller, der eine tolle Story hat und von der ersten Seite an äußerst spannend umgesetzt wurde.

Dienstag, 9. März 2010

{Rezension} Grafeneck von Rainer Gross

Verlag: Goldmann Verlag 
Taschenbuchausgabe: 192 Seiten
ISBN: 3865320635 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2007
Preis: 9,90 €

Schatten der Vergangenheit

In der Nähe von Buttenhausen, einem kleinen Dorf in der Schwäbischen Alb, findet der Grundschullehrer und Hobbyhöhlenforscher Hermann Mauser bei einer Höhlenwanderung die mumifizierte Leiche eines Mannes. Bevor er der Polizei von seinem Fund berichtet, untersucht er selbst die Leiche und stellt fest, dass sie mindestens seit 50 Jahren in der Höhle gelegen haben muss. Mauser ermittelt auf eigene Faust weiter und muss schon bald feststellen, dass man Tote besser ruhen lässt.

Still, nachdenklich und mit einem guten Schuss Lokalkolorit versehen, erzählt Rainer Gross seinen Debütroman. Gerne lässt er seine Figuren im Dialekt erzählen und seine Beschreibungen des Umlands von Buttenhausen sind bildhaft und fließen so ganz nebenbei in die Geschichte mit ein, sodass der Krimi durchweg atmosphärisch dicht erzählt ist.

Rainer Gross greift in seinem Roman ein Thema auf, dass auch nach mehr als 60 Jahren seinen Schrecken immer noch nicht verloren hat und da er für seine Geschichte auch Zeitzeugen benötigt, spielt diese Ende der 90er Jahre. Realistisch und nachvollziehbar beschreibt er die Gefühle der Dorfbewohner, die um die Geschehnisse der damaligen Zeit zwar wussten, diese zum größten Teil aber verdrängt haben und auch heute nicht mit ihnen konfrontiert werden möchten. Nur sehr zögerlich gelingt es dem angereisten Kommissar Greving wie auch Hermann Mauser mit ihren Nachforschungen, Licht in die dunkle Vergangenheit des Dorfes zu bringen.

Seinen Protagonisten Hermann Mauser, ein Grundschullehrer um die 60, der eine lockere Beziehung zur Töpferin Viktoria pflegt, gerne Motorrad fährt, seit seiner Kindheit Höhlen erforscht und ansonsten recht kauzig und eigenbrötlerisch ist, beschreibt der Autor sehr lebendig und detailreich, sodass man zwar sein Verhalten nicht unbedingt immer verstehen, jedoch nachvollziehen kann.


Spannung im eigentlichen Sinne kommt hier nicht auf, aber der Krimi macht neugierig, er ist interessant und flüssig erzählt und seine eigenwilligen Figuren werden einem schnell sympathisch, sodass man gerne weiterliest und sich durchweg gut unterhalten fühlt.

{Rezension} Tod bei Kilometer 512: Rheingau Krimi von Roland Stark

Verlag: Emons Verlag 
Taschenbuchausgabe: 239 Seiten
ISBN: 3897054906 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: März 2007
Preis: 9,90 €


Mörderische Idylle

Sommer 2003, eine flirrende Hitze liegt über dem Rheingau und im Rhein zwischen Lorch und Kaub treibt eine Leiche. Kommissar Robert Mayfeldt und sein Team von der Wiesbadener Kripo werden mit dem Fall betraut. Schnell ist die Identität des Mordopfers ermittelt. Es handelt sich um den angesehen Hotelier und ehemaligen Polizisten Kurt Mostmann. Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen bis eine weitere Leiche aus dem Rhein geborgen wird und Kommissar Mayfeldt bei seinen weiteren Ermittlungen in Lebensgefahr gerät.

Roland Stark erzählt seinen Rheingau-Krimi in zwei Handlungssträngen. Neben den laufenden Ermittlungen sind immer wieder kurze Passagen von Tagebucheintragungen aufgeführt. Diese sind anfangs äußerst verwirrend und man fragt sich immer wieder, wie sie in Zusammenhang mit dem aktuellen Fall stehen. Erst so nach und nach lässt der Autor den weit in die Vergangenheit zurückreichenden Hintergrund der Morde erkennen. So ist die Story von Anfang an spannend und lange auch nicht vorhersehbar angelegt und die Spannung hält sich mühelos bis zum Ende, nimmt hier sogar noch einmal gewaltig an Fahrt auf.

Durch seinen flüssigen Schreibstil und den ständig einfließenden Informationen über die Gegend rund um den Rheingau, den dort lebenden Menschen und dem Weinbau ist der Krimi atmosphärisch dicht erzählt und zu jeder Zeit äußerst unterhaltsam.

Seinen Protagonisten Robert Mayfeldt, der neben seinem Beruf als Kommissar der Mordkommission noch einen kleinen Weinberg nebenbei bewirtschaftet, beschreibt der Autor als einen sehr sympathischen Familienmenschen. Es ist mal eine gelungene Abwechslung zu lesen, dass es auch noch Kommissare gibt, die kein verkorkstes Privatleben haben, sondern glücklich verheiratet und Vater von zwei Kindern sind. Allerdings hat auch Mayfeldt sein "Päckchen zu tragen", was in seiner Vergangenheit zu finden ist und ihm heute immer noch keine Ruhe lässt.

Auch die weiteren Charaktere sind sehr facettenreich beschrieben und stellenweise auch nicht durchschaubar. Dann aber auch wieder so klar gezeichnet, wie z. Bsp. der Privatdetektiv Pieper, den der Autor als äußerst schmierigen und hinterhältigen Zeitgenossen darstellt, sodass hier sofort eine Antipathie gegenüber der Person beim Lesen entsteht.


Fazit: Roland Stark hat einen sehr gelungenen Rheingau-Krimi abgeliefert, der viel Lokalkolorit beinhaltet, interessante Charaktere aufzuweisen hat und eine schlüssig umgesetzte Story bietet.

Montag, 8. März 2010

{Rezension} Die Tat von Friedrich Ani

Verlag: dtv Verlag 
Taschenbuchausgabe: 192 Seiten
ISBN: 3423211989 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 01. März 2010
Preis: 7,95 €


Ein Meer von Lügen

In einer Februarnacht wird die junge Mutter Sonia Piers tot von ihrem 15-jährigen Sohn gefunden. Max Vogel und seine Kollegin Yvonne Papst sind mit den Ermittlungen betraut. Schnell stellt sich heraus, dass das Opfer mit derselben Seidenkordel erdrosselt wurde wie bereits zwei Opfer einige Wochen zuvor. Ist hier ein Serientäter am Werk oder muss der Mörder in den Reihen der Familie Piers gesucht werden? Der blinde Ex-Kommissar Jonas Vogel - der Seher - wird um Mithilfe gebeten.

Friedrich Ani lässt den Leser einen Blick hinter die scheinbar gutbürgerliche Fassade einer Familie werfen, in der sich jeder im Lauf der Zeit ein Lügengerüst aufgebaut hat und scheinbar gut damit zurechtkommt. Aber eben nur scheinbar.

Die Story ist von Anfang an schlüssig und interessant umgesetzt. In zwei Kapitel lässt der Autor auch kurz seinen Mörder zu Wort kommen, ohne jedoch Motiv oder dessen Identität preiszugeben. Bei aufmerksamen Lesen kann man eine Idee für das Motiv entwickeln, jedoch wird dies wie auch der Mörder erst ganz zum Schluss gelüftet. So erzählt Friedrich Ani wieder gewohnt melancholisch und nachdenklich, aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen so authentisch, dass man von Anfang an interessiert weiterliest.

Neben den laufenden Ermittlungen erhält man einen kleinen Einblick in das nicht unkomplizierte Familiengefüge der Münchner Familie Vogel. Seine Charaktere, allen voran den doch sehr eigenwilligen und blinden Ex-Kommissar Jonas Vogel, sind sehr natürlich und lebendig beschrieben und nehmen hierdurch schnell Konturen an.

Alles in allen ist Friedrich Ani wieder ein ruhiger, nachdenklicher Krimi gelungen, der wunderbar ohne großes Blutvergießen und nervenaufreibenden Szenen auskommt.

Sonntag, 7. März 2010

{Rezension} Die Bruderschaft Christi von Ulrich Hefner

Verlag: Goldmann Verlag 
Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
ISBN: 3442472245
Genre: Kirchenthriller
Erscheinungsdatum: 14. Juni 2010
Preis: 9,95 €

Das Vermächtnis Gottes

Durch Zufall entdeckt Tom Stein, Ingenieur und Mitglied einer archäologischen Gruppe, bei Ausgrabungen im Kidron-Tal bei Jerusalem das Grab eines Tempelritters. Als Grabbeilage befinden sich im Sarg ein Tonteller sowie alte Schriftrollen. Schnell ist das Interesse der Kirche an dem Fund geweckt und als sich merkwürdige Unfälle an der Grabungsstelle ereignen und der Grabungsleiter, Prof. Chaim Raful, samt den Schriftrollen spurlos verschwindet, ist das Misstrauen bei Tom und seiner Freundin Yaara geweckt. Zusammen mit ihren Freunden Moshav und Jean begeben sie sich auf die Suche nach dem Professor. Zu selben Zeit ereignen sich zwei brutale Morde an Priestern in oberbayrischen Gotteshäusern. Kommissar Stefan Bukowski und seine Kollegin Lisa Herrmann sind mit dem Fall betraut. Besteht hier eine Verbindung zu dem Fund in Jerusalem und welche Rolle spielt die katholische Kirche bei dem Fall?

Die Schauplätze bei Ulrich Hefners Kirchenthrillers sind Jerusalem, Deutschland, Frankreich und Rom, wobei die Haupthandlung in Jerusalem und Deutschland spielt. Durch die ständig wechselnden Erzählstränge ist man immer über die aktuellen Ereignisse an den unterschiedlichen Schauplätzen informiert und natürlich wechseln diese immer genau dann, wenn es am spannendsten ist. Allerdings benötigt man hierdurch auch ein wenig, bis man in die Geschichte richtig eintauchen kann. Die Story ist nachvollziehbar aufgebaut und enthält genug interessante Wendungen, sodass man durchweg neugierig weiterlesen möchte.

Die Geschichte beginnt bei den Ausgrabungen und dem Fund des Grabes des Tempelritters. Hier überschlagen sich regelrecht die Ereignisse und die Spannung ist extrem hoch. Zwischendurch flacht die Spannung ein wenig ab, um dann zum Schluss wieder rasant anzuziehen. Allerdings ist der Mittelteil nicht als langweilig zu bezeichnen und die Informationen bezüglich Tempelritter, Ausgrabungen etc. sind durchweg interessant beschrieben.

Der Schreibstil von Ulrich Hefner ist durchweg flüssig, lebendig und bildhaft. So erhalten seine Charaktere schnell ein Profil und eine Verwechslung bei der Fülle der unterschiedlichen Akteure ist schnell ausgeschlossen. Seine Protagonisten sind zum einen Tom und Moshav, die ihre Suche nach dem Professor von Jerusalem nach Deutschland führt und zum anderen die Ermittler Stefan Bukowski und Lisa Herrmann. Stefan Bukowski steht kurz vor der Rente und hat so seine eigenen Vorstellungen von den Ermittlungen, die selten mit denen seiner Vorgesetzten übereinstimmen. Ihm zur Seite steht Lisa Herrmann, eine junge, engagierte Kommissarin, die mehr als einmal mit den Ermittlungsmethoden ihres Chefs Bukowski nicht einverstanden ist. Jedoch ergänzen diese unterschiedlichen Charaktere sich hervorragend.

Alles in allem ist Ulrich Hefner ein abwechslungsreicher und spannender Kirchenthriller mit einer interessanten Story gelungen.

Freitag, 5. März 2010

{Rezension} Die Akte Rosenherz von Jan Seghers

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
ISBN: 3805208480
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 01. März 2010
Preis: 19,95 €

Ein Kunstraub, der weit in die Vergangenheit reicht

Thereza, die Lebensgefährtin von Hauptkommissar Robert Marthaler, wird bei dem Überfall auf einen Kunsttransport schwer verletzt. Wegen Befangenheit darf Marthaler die Ermittlungen nicht leiten, erhält aber einen Tipp, dass der Überfall in Verbindung mit dem Fall Rosenherz steht. Bei diesem ungelösten Fall aus den 1960er Jahren ging es um den Mord an einer Edelprostituierten. Doch wie sollen diese beiden Fälle miteinander in Verbindung stehen? Marthaler beginnt seine Ermittlungen und erhält hierbei tatkräftige Unterstützung von der angehenden Journalistin Anna Buchwald.

Jan Seghers verbindet in seinem aktuellen Krimi einen fiktiven Kunstraub mit einem realistischen Mordfall. Im Januar 1966 wurde die Frankfurter Edelprostituierte Helga Matura ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Der Fall erfuhr damals große Aufmerksamkeit, da er sehr an den ungelösten Mordfall der Rosemarie Nitribitt einige Jahre zuvor erinnerte. Auch der Mord an Helga Matura konnte bis heute nicht geklärt werden.

So beginnt der Krimi von Jan Seghers auch 1966 mit dem Mord und den anschließenden Ermittlungen an der Lebedame Karin Niebergall, die auch unter dem Namen Karin Rosenherz bekannt war. Allerdings verlaufen auch hier die Ermittlungen im Sande und auch, als der Fall in den 70er Jahren nochmals aufgerollt wird, können keine Ermittlungserfolge verbucht werden. So ist der Fall bis zum Jahr 2005, in dem der vorliegende Krimi spielt, immer noch ungelöst.

Robert Marthaler macht sich auf die Suche der alten Akten und trifft hierbei auf die angehende Journalistin Anna Buchwald, die ein besonderes Interesse an dem Fall hat und über die kompletten und letzten Ermittlungsakten verfügt. Anfangs noch notgedrungen arbeitet Marthaler mit Anna zusammen und schnell kommen die Beiden einigen Ermittlungsfehlern auf die Spur.

Jans Seghers gelingt es von Anfang an, einen an die Geschichte zu fesseln. Sein Schreibstil ist flüssig, lebendig und atmosphärisch dicht erzählt. Ständig fließen in die Story Ortsbeschreibungen, Cafés, Kneipen und sonstige originelle Schauplätze rund um und in Frankfurt ein, seine Charaktere sind Menschen, die Fehler und Schwächen haben und diese auch zeigen dürfen, wirken wie aus dem Leben gegriffen und sind somit sehr authentisch.

Ein geschickter Schachzug ist auch, dass der Autor dem eigenbrötlerischen, zur Melancholie neigenden und unkonventionellen Ermittlungsmethoden anwendenden Hauptkommissar die junge, couragierte und eigensinnige Anna an die Seite stellt. Die beiden ergänzen sich bei diesem Fall hervorragend.

Durch die anfangs nicht zusammenpassenden Fälle ist die Neugier beim Lesen sofort geweckt und die Spannung von der ersten Seite an vorhanden. Interessante und nicht vorhersehbare Wendungen sorgen zusätzlich dafür, dass einem während des Lesens niemals langweilig wird, ganz im Gegenteil.

Fazit: Jan Seghers gelingt es perfekt, zwei Fälle - zwischen denen mehr als 40 Jahre liegen - geschickt, logisch und äußerst spannungsvoll zu verbinden und so eine Geschichte zu erzählen, die einen von der erste Seite an fesselt.