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Samstag, 30. Januar 2016

{Rezension} Und draußen stirbt ein Vogel von Sabine Thiesler

Cover & Verlag: Heyne
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Genre: Deutscher Psychothriller
ISBN: 978-3-453-26968-2
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2016
Preis: 19,99 €




Ich wünschte, ich wäre hier

Er verfolgt sie zu jeder ihrer Lesungen, kennt alle ihre Bücher auswendig und ist voller Hass auf sie, doch die Autorin Rina Kramer ahnt hiervon nichts. Nach der letzten Lesung zu ihrem neuen Buch zieht sich Rina in ihr Haus in der Toskana zurück, ein Anwesen sehr abgelegen auf einem Berg. Nur ihr 11-jähriger Sohn Fabian leistet ihr Gesellschaft. Mit der beschaulichen Idylle ist es jedoch schnell vorbei, als der Stalker Manuel die Adresse von Rinas Anwesen herausfindet, dorthin reist und sich als vermeintlicher Feriengast ihr Vertrauen erschleicht.

 
Es ist die letzte Lesung, danach geht es direkt in die Toskana. Zusammen mit ihrem Ehemann reist Rina nach Hause, voller Vorfreude auf ihren Sohn, der ein Internat besucht und die Sommerferien bei ihr verbringen wird. Rinas Ehemann ist Filmregisseur, gedanklich beim nächsten Dreh und eigentlich schon auf den Sprung nach Paris. So lernt er auch nicht mehr den neuen Feriengast kennen, der eines Tages am Tor klingelt und dem Rina kurzentschlossen das kleine Gartenhäuschen auf dem Anwesen vermietet. Ohne dabei zu ahnen, dass sie einen Psychopathen auf ihr Grundstück geladen hat.

Manuel, ein verkappter Autor, hasst Rina von ganzem Herzen und hat nur ein Ziel, die Autorin zu vernichten. Hierfür geht er konsequent und unbarmherzig vor und bald schon müssen Fabian und Rina feststellen, dass der so freundliche Feriengast irgendwie doch recht seltsam ist. Doch bis sich die Lage zuspitzt, lässt Sabine Thiesler ihre Leser erst einmal ein wenig zappeln.

Im Gegensatz zu Rina weiß man von Anfang an, dass die Autorin sich hier einen Todfeind ins Haus geladen hat, der absolut unberechenbar ist und während Rina dem Psychopathen noch vollkommen ahnungslos gegenübertritt, rechnet man praktisch auf jeder Seite damit, dass Manuel nun zur Tat schreitet. Dies fördert sehr die Spannung, welche die Autorin bis zum Schluss auf sehr hohem Niveau hält. Und zum Ende hin zieht Sabine Thiesler dann noch das Tempo ziemlich rasant an und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht.

Gelungen sind neben der komplexen, undurchsichtigen, wendungsreichen Story, die von der ersten Seite äußerst packend erzählt ist, auch die vielschichtig angelegten Charaktere. Erst so nach und nach offenbart sich der Grund für den Hass, welchen Manuel für Rina empfindet. Dies erfährt der Leser durch regelmäßig eingeschobene Rückblenden, die in der Jugendzeit von Manuel beginnen. Aber auch Rina oder auch der Pfarrer, der eine kleine aber entscheidende Nebenrolle spielt, agieren facettenreich, überraschen und sind lebendig und überzeugend beschrieben.


Fazit: Ein ruhiger, aber äußerst spannend erzählter Psychothriller


Die Autorin:
Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und schrieb außerdem erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. Das Haus am Watt, Der Mörder und sein Kind, Stich ins Herz und mehrere Folgen für die Reihen Tatort und Polizeiruf 110). Bereits mit ihrem ersten Roman Der Kindersammler stand sie monatelang auf der Bestsellerliste. Ebenso mit den folgenden Büchern Hexenkind, Die Totengräberin, Der Menschenräuber, Nachtprinzessin und Bewusstlos.

2 Kommentare:

  1. Das Buch hat ja auch ziemlich unterschiedliche Meinungen....entweder 5 Sterne oder eher 2-3. Ich weiß noch nicht, ob ich es lesen werde, denn ich finde es langweilig immer in derselben gegend bei der Autorin zu sein. Und manche Geschichten spielen sich dann auch ähnlich ab. Du hast aber sicher auch ihre anderen Bücher gelesen, oder? Oder doch nicht....???
    LG Martina

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    1. Ich habe früher sehr viel von der Autorin gelesen und irgendwann wurden mir die Bücher dann auch zu fad. Das hier fand ich aber wieder mal richtig klasse.
      LG Isabel

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