Taschenbuchausgabe: 310 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Osnabrück
ISBN: 978-3-8392-1603-3
Erscheinungsdatum: 02. Juli 2014
Preis: 11,99 €
Totalverlust
Iris Birklund findet in der
gemeinsamen Osnabrücker Villa ihren Ehemann Simon tot in seinem Arbeitszimmer.
Der herbeigerufene Hausarzt diagnostiziert Herzinfarkt, doch bei der Autopsie
vor der Einäscherung stellt der zuständige Gerichtsmediziner Strangulationsmale
am Hals des Bankers fest. Kommissarin Birthe Schöndorf und ihr neuer Kollege
Carlo Oltmann übernehmen den Fall. Ihre Ermittlungen führen sie mitten hinein
in die Bankenkrise. Von dieser ist auch der Schreiner Mario Roggenkamp
betroffen, sein gesamtes Vermögen ist verloren, seine Existenz steht auf dem
Spiel.
Mario Roggenkamp ist überglücklich.
In wenigen Tagen soll sein angelegtes Geld ausgezahlt werden, mit dem er sich
als Schreiner endlich selbstständig machen möchte. Doch beim Termin mit dem
Berater seiner Bank erfährt er, dass sein gesamtes angelegtes Geld verloren
ist, zu spekulativ war der Fond, zu dem ihm Simon Birklund geraten hat. Vor
seiner Familie verheimlicht der völlig verzweifelte Mario den Verlust.
Zehn Tage später ist der Banker
Simon Birklund tot. Seine Ehefrau Iris wie auch der Hausarzt gehen von einem
Herzinfarkt aus und Iris besteht auf eine Urnenbeisetzung. Was sie jedoch nicht
weiß, vor jeder Einäscherung wird eine Obduktion durchgeführt, bei der die Male
am Hals des Toten entdeckt werden.
Im Verlauf des Lokalkrimis
präsentiert Alida Leimbach ihren Lesern einige Verdächtige, die durchaus ein
Motiv hätten, den Banker Simon Birklund zu ermorden. So zum Beispiel der
Kleinkriminelle Arthur, der versucht hatte, Simon Birklund zu erpressen. Doch
war er wirklich der Mörder? Und warum verstrickt sich die Ehefrau ständig in
Widersprüche? Und da wäre ja auch noch Mario Roggenkamp, der
leichtsinnigerweise bereits seinen Job gekündigt und eine Halle für seine
Schreinerei angemietet hat?
Alida Leimbach erzählt in ruhiger, packender
Art ihren Krimi, der zudem mit viel Lokalkolorit versehen ist. Neben den
Ermittlungen lässt die Autorin auch Raum für das Privatleben ihrer beiden
Kommissare und gibt sehr gut die Verzweiflung von Mario und einer weiteren Betroffenen
wider, die praktisch vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen.
Mit viel Feingefühl zeichnet die
Autorin ihre Charaktere, wodurch diese sehr lebendig und nachvollziehbar
agieren. Die Ermittlungen gestalten sich durchweg interessant und stellenweise
spannend, aber es ist eher ein leiser, ruhiger Krimi, der klar facettenreiche
Charaktere in den Vordergrund stellt. Aber die fehlende Spannung stört in
keiner Weise, da die Story sich realistisch und sehr wendungsreich gestaltet
und somit beste Krimiunterhaltung bietet.
Fazit: Ein leiser Krimi mit einer
wendungsreichen Story und wunderbar herausgearbeiteten Charakteren.
Die Autorin:
Alida Leimbach, Jahrgang 1964, ist in Lüneburg geboren und
in Osnabrück aufgewachsen. Nachdem sie einige Jahre als Übersetzerin in
Frankfurt am Main tätig war, studierte sie noch einmal: Evangelische
Theologie, Germanistik und Englisch für das Lehramt. Sie lebt mit ihrer
Familie in der Nähe von Frankfurt.
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