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Donnerstag, 28. November 2013

{Rezension} Herzgrab von Andreas Gruber


Cover & Verlag: Goldmann
Taschenbuchausgabe: 544 Seiten
Genre: Thriller Österreich
ISBN: 978-3-442-48017-3
Erscheinungsdatum: 18. November 2013
Preis: 9,99 €

 

Sein letztes Gemälde

 

Vor einem Monat ist in Florenz die Wiener OP-Schwester Teresa Del Vecchio bei einem Familienbesuch spurlos verschwunden. Der BKA-Ermittler Peter Gerink und sein Kollege Dino Scatozza werden nun mit dem Fall betraut. Bei der Befragung von Teresas Nichte Monica erfährt Peter, dass deren Vater, der berühmte Maler Salvatore Del Vecchio, bereits seit einem Jahr ebenfalls vermisst wird. Da der BKA-Ermittler der jungen Frau in dieser Vermisstensache nicht helfen kann, vermittelt er sie an seine Ehefrau Elena Gerink, eine erfolgreiche Detektivin, weiter. Während Elena nun zusammen mit Monica in Wiener Kunstkreisen ermittelt, reisen Peter und Dino nach Florenz. Doch auch die Spuren um das Verschwinden des Malers führen Elena und Monica kurz darauf in die Toskana. Bald ist klar, dass die beiden Vermisstenfälle zusammenhängen, und zwar auf eine äußerst blutige, makabre Art und Weise.




 

Mit einem sehr eindringlichen Prolog steigt Andreas Gruber in seinen neuesten Thriller ein, um dann schnell zur eigentlichen Story zu wechseln. Peter Gerink gilt beim BKA als Entführungsspezialist und so ist es für seine Chefin klar, nur er kann nach Florenz reisen und die vermisste Teresa aufspüren. Mit von der Partie ist sein ehemaliger Partner Dino, der als Übersetzer fungieren soll. Dumm nur, dass Elena ihn gerade mit Dino betrogen hat. Entsprechend aufgeladen ist die Stimmung zwischen den beiden Ermittlern.

 

Währenddessen wendet sich Monica auf Anraten des Ermittlers an Elena, in der Hoffnung, dass die Detektivin ihren Vater finden kann. Dieser ist nach dem Tod seiner Frau in der Toskana verschwunden. Seitdem hat Salvatore jedoch ein Bild geschaffen, Isabellas Antlitz, welches nun in Wien versteigert wird. Elena sieht in diesem Bild einen Hinweis, der sie möglicherweise zu dem exzentrischen Maler führen könnte. Die Spuren führen die beiden Frauen ebenfalls nach Florenz, doch ein perfider Mörder verfolgt genau dieselben Spuren und hinterlässt auf seinem Weg eine blutige Spur.

 

Aber nicht nur der Mörder bereitet den beiden Frauen Probleme, fortan sehen sich Elena und Monica wie auch Peter und Dino zudem einem korrupten Polizeiapparat ausgesetzt, der gerade den BKA-Ermittlern bei dem Entführungsfall massiv behindert und jegliche Unterstützung verweigert. Dem nicht genug, ist die Familie Del Vecchio äußerst verschwiegen und die Patriarchin Zenobia verweigert jegliche Zusammenarbeit mit den Ermittlern. Doch davon lassen sich Peter und Dino nicht abschrecken und greifen zu recht unkonventionellen und nicht ganz legalen Mitteln, um eine Spur zu Teresa zu finden.

 

In wechselnden Handlungssträngen verfolgt man die Arbeit von Dino und Peter wie auch von Elena und Monica bis deren Ermittlungen sie zum Ende hin zusammenführen. Andreas Gruber versteht es hierbei hervorragend, die Story extrem temporeich voranzutreiben und so wendungsreich zu erzählen, dass man anfangs absolut nicht ahnen kann, in welche Richtung diese sich entwickeln wird.

 

Neben den äußerst fesselnden und hochspannenden Ermittlungen kommt aber auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz. Der Seitensprung von Dino und Elena liegt nur kurze Zeit zurück, Peter ist entsprechend schlecht auf Dino zu sprechen und Elena plagt das schlechte Gewissen. Doch alle Drei sind Profis und versuchen, die Gefühle während der Ermittlungen außen vor zu lassen, was jedoch auch nicht immer gelingt.

 

Der Schreibstil von Andreas Gruber kann man nur als mitreißend bezeichnen. Gebannt verfolgt man die Suche nach Teresa und Salvatore und immer mehr kristallisiert sich heraus, dass der Grund für das Verschwinden der Geschwister in deren Familie zu finden ist. Doch wie die Fälle letztendlich zusammenhängen und was genau dahinter steckt, verrät Andreas Gruber einem erst ganz zum Schluss, den man in der Form nicht erwartet hätte.

 

Fazit: "Herzgrab" hat alles, was ein Thriller braucht: eine hochspannende, komplexe, rasante Story, absolut glaubwürdig agierende Charaktere und das Ganze verpackt in einem fesselnden, mitreißenden Schreibstil.

 

Der Autor:
Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.

1 Kommentar:

  1. hach...ich freu mich schon, wenn ich es endlich auch in den Händen halten kann....!
    LG
    Martina

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