Cover
& Verlag: Rowohlt Polaris
Übersetzerin: Karolina
Fell
Broschierte
Ausgabe:
400 Seiten
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-499-26700-0
Erscheinungsdatum: 01.
Februar 2014
Preis: 14,99 €
Der
Zeitreise-Mörder
Chicago
zur Zeit der Großen Depression. Lee Harper findet einen Schlüssel, der ihn zu einem
rätselhaften Haus führt. Jedes Mal, wenn er nun das Haus verlässt, findet er
sich in der einer anderen Zeit wieder. Aber nicht nur das, das Haus „sagt“ ihm
auch, welche junge Frauen Curtis ermorden soll. Nach jedem Mord verschwindet
der Serienmörder wieder in einer anderen Zeit, ist somit für die Polizei nicht
zu fassen. Doch dann passiert ihm ein Fehler. Die junge Kirby überlebt seinen
Mordanschlag schwer verletzt. Als angehende Journalistin heftet sie sich nach
ihrer Genesung an die Fersten des Zeitreise-Mörders und jagt ihn durch die
Zeit.
Was
für eine geniale wie originelle Idee! Ein Serienmörder, der via eines Portals durch
die Zeit reist und nach jedem Mord einfach wieder in eine andere Zeit
entschwindet. So genial die Idee, so mäßig die Umsetzung des Thrillers. Wobei
ich diesen Roman nun wirklich nicht als Thriller bezeichnen würde. Die
Geschichte spielt in der Zeit von 1929 bis 1993, immer wieder wechseln die
Handlungsstränge und somit auch die Jahrzehnte. Die beiden Haupt-Erzählstränge
haben zum einem Harper, zum anderen Kirby inne. Doch man lernt auch alle Opfer
des eiskalten, besessenen Serienkillers recht ausführlich kennen. Dies ist zwar
anfangs interessant, doch da man genau weiß, dass Harper am Ende jedes
Erzählstrangs wieder sein Messer schwingen und somit ein weiteres Opfer in der
Zeit zurücklassen wird, auch irgendwann nicht mehr so fesselnd.
Überhaupt
dauert es bis zum letzten Drittel des Buches bis man den Thriller auch wirklich
als Thriller bezeichnen kann. Vorher dümpelt die Story mehr oder weniger dahin.
Sollte man meinen, Kirby beschäftigt sich hauptsächlich mit der Suche nach dem
Serienkiller, die Autorin belehrt ihre Leser eines Besseren. Kirby erhält 1992
eine Praktikantenstelle bei einer Chicagoer Zeitung, allerdings im
Sportressort. Und somit verfolgt man fortan immer wieder, wie sie zusammen mit
ihrem Kollegen Dan an Baseballspielen teilnimmt und sie zudem einiges und somit
auch der Leser über Baseball erfährt. Die Recherchen in Bezug auf den Serienmörder finden lange
Zeit eher nur am Rande statt. Erst auf den letzten 100 Seiten zieht die Story
plötzlich sehr an, wird fesselnd und rasant erzählt, die Ereignisse
überschlagen sich regelrecht. Und irgendwie wird man beim Lesen das Gefühl
nicht los, dass der Autorin plötzlich aufgefallen ist, dass sie ihre Geschichte
nun endlich zum Ende bringen muss. Wobei sich dann hier auch der Kreis schließt
und offene Fragen beantwortet werden.
Und
auch die Charaktere bleiben
eindimensional, nehmen kaum Konturen an. Gerade von Harper konnte ich mir überhaupt
kein Bild machen. Die Autorin gibt ihren Lesern kaum Informationen über sein Leben
vor Auffinden des Schlüssels an die Hand. Nur, dass er bereits als Junge schon
äußerst sadistisch verlangt war und vor den Zeitreisen gerne das Messer
geschwungen hat. Außer, dass er völlig gefühllos, kaltblütig und wie unter Wahn
tötet, konnte ich ihm absolut keine Charaktereigenschaften zuordnen, einfach zu
einseitig. Kirby ist da schon ein wenig facettenreicher beschrieben. Burschikos
und immer einen frechen Spruch auf den Lippen tritt sie recht taff auf, doch so
einen rechten Einblick in ihr Gefühlsleben verwehrt Lauren Beuken ihren Lesern
auch hier. Wie sie beispielsweise mit dem brutalen Mordanschlag und den
schweren Verletzungen zurechtkommt, darüber kann man sich kaum ein Bild machen.
Fazit:
Eine geniale Idee, nur leider mäßig umgesetzt. Sehr gut durchdachte wie
originelle Story – keine Frage, doch die Charaktere bleiben blass und bis
endlich einmal Spannung aufkommt, ist der Thriller auch schon fast wieder
fertig.
Die
Autorin:
Die
Autorin begeisterte mit ihren ersten beiden Romanen «Zoo City» und «Moxyland»
das Feuilleton im englischsprachigen Ausland und gewann einen der beiden
renommiertesten internationalen Sci-Fi- Literaturpreise – den Arthur C. Clark
Prize – für ihr Werk. Lauren Beukes wurde 1976 in Johannesburg, Südafrika,
geboren. Sie arbeitet als Autorin und Journalistin und schreibt Drehbücher.
Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kapstadt.
Schade, ich hatte eine leseprobe gelesen und fand es gut. Hatte mich für ein rezensionsexemplar beowrben, aber nun bin ich froh, dass ich keines bekommen habe! ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Ja, ich war echt enttäuscht, zumal das Buch ja so in den Himmel gelobt wurde. Warum auch immer.
LöschenLG Isabel
Schade, dass das Buch wohl mal wieder nicht so toll umgesetzt wurde. Leider gibt es davon viel zu viele. Lieber sollten weniger Bücher auf den Markt geworfen werden, dafür die Geschichten entsprechend ausgearbeitet werden. :-(
AntwortenLöschenDa kann ich Dir nur zustimmen.
LöschenLG Isabel